Training Day (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Bjoern.Becher

Ein Tag im Leben eines Polizisten!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Oscar für Denzel Washington als bester Hauptdarsteller, Oscar Nominierung für Ethan Hawke als Bester Nebendarsteller. Das liest sich eindrucksvoll und lässt doch nur einen guten Film erwarten. Wirklich? Ob ich den Film \"Training Day\", um den es in meinem heutigen Bericht gehen soll, für so gut halte wie es die beiden Auszeichnungen vermuten lassen, werdet ihr nach dem Lesen meines Berichtes hoffentlich wissen.

Erst einmal aber ein paar Worte zum Inhalt des Films.

Der Inhalt
---------
Am morgen eines Tages in Los Angeles steht der junge Officer Jake Hoyt (Ethan Hawke) vor einer Riesen Chance. Im Drogendezernat wird eine Stelle frei. Und er hat die Chance sie zu bekommen. Dazu muss er nur einen Tag, den Training Day, mit dem Chef der Einheit verbringen und von diesem für gut befunden werden.
Chef der Einheit ist Detective Alonzo Harris (Denzel Washington) und sehr schnell merkt Jake, dass Alonzo Harris nicht der Polizist ist, der im Lehrbuch steht.
Harris lässt kleine Dealer laufen, nimmt ihnen aber die Drogen weg. Andere Dealer behandelt er wiederum überzogen brutal. Außerdem verdient er selbst Geld mit Drogen.
Und dann zwingt er Jake dazu, dass dieser einen Teil der sichergestellten Drogen konsumiert, um wie Harris sagt, zu wissen, was er bekämpft.
Spätestens da kommen Jake erste Zweifel, ob dies die richtige Karriere für ihn ist.
Endgültig werden diese aber, als Harris bei einem Einsatz einen Dealer kaltblütig ermordet und Jake erkennen muss, dass er in ein abgekartetes Spiel geraten ist. Denn er Jake hat Drogen im Blut und neben Harris wollen noch einige weitere Polizisten bezeugen, dass Jake geschossen hat. Jetzt hat Jake nur noch 2 Möglichkeiten. Er spielt das Spiel von Harris mit, und gibt alle guten Vorsätze, die ihn dazu brachten Polizist zu werden auf, oder er kämpft einen aussichtslosen Kampf gegen Harris und noch weit mächtigere Männer, die hinter diesem stehen.

Soviel also zum Inhalt des Films, nun aber meine Meinung.

Meine Meinung
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Die Handlung des Films \"Training Day erstreckt sich über einen Tag. Der Film beginnt am morgen und er endet in der Nacht. Trotzdem passiert in diesem einen Tag, mehr als bei vielen Filmen in einer Woche (der Handlung).
Eine interessante Story zeichnet den Film aus. Ein Kampf zwischen 2 Polizisten, 2 Weltbildern, und 2 völlig unterschiedlichen Typen.
Diese Handlung beginnt auch sehr stark und mit viel Schwung. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Harris und Hoyt hat mich gleich beeindruckt und in mir die Erwartung auf einen guten Film gesteigert.

Dies liegt vor allem an den beiden Hauptdarstellern. Denzel Washington und Ethan Hawke spielen grandios auf, und das nicht nur zu Beginn, sondern über den ganzen Film. Man merkt die Gegensätzlichkeiten der beiden, die unterschiedlichen Charaktere allein schon durch das Auftreten der beiden. Der großspurige Harris, wie ein König, immer aufrecht laufend, ihm kann niemand was anhaben. Daneben der junge etwas verschüchterte Hoyt, der zu Beginn immer etwas klein und schmächtig gegen Harris wirkt.
Die Nebendarsteller werden von diesen beiden klar in den Schatten gestellt. Was aber auch vor allem daran liegt, dass die Handlung nur auf die beiden Protagonisten zugeschnitten ist. Schade ist es vielleicht, wenn man die Nebenrolle von Tom Berenger betrachtet. Dieser hätte sicherlich ebenfalls eine gute Figur abgegeben, so ist seine Rolle aber zu klein, um über mehr als gute Ansätze hinaus zu kommen.
Zum Glück ist der Film aber so auf die beiden Protagonisten zugeschnitten mag man sagen, wenn man sieht, wer sonst noch in einer Nebenrolle durch den Film läuft: Dr. Dre, Snoop Doggy Dog und Macy Gray bekommen zum Glück nicht groß die Möglichkeit etwas falsch zu machen und den Zuschauer mit sicher miserablem Schauspiel zu langweiligen.

Dies sind aber leider schon die Höhepunkte des Films. So gut wie er anfängt, so stark lässt er auch schnell nach. Das Rededuell zwischen Harris und Hoyt wird immer langweiliger, die Dialoge büßen schnell das hohe Niveau, welches sie noch zu Beginn haben und werden schnell immer belangloser und langatmiger.

So fängt der Film an vor sich hinzudümpeln, nur zwischendurch sehr überzeugende Kamerafahrten (so z.B. während des Drogenrausches von Hoyt) bringen noch einige positive Elemente rein.

Die Plausibilität der Story lässt immer mehr nach, und statt mit irgendwelchen Wendungen den Zuschauer zu überraschen und zu fesseln, läuft alles im typischen 08/15-Rahmen ab.

Irgendwann sehnte ich dann langsam mal das Finale herbei, was dann zu einem typischen Action-Showdown verkommt garniert mit ein paar Gewaltszenen.

Ich kann nur sagen, dass ich zutiefst enttäuscht war von Training Day. Eine gute Idee und 2 überragende Darsteller machen noch keinen guten Film, wenn das Drehbuch die ganze gute Idee schnell verhunzt und den Film zu einem mittelmäßigen Ghettostreifen verkommen lässt.

Ich gebe dem Film gerade noch eine mittelmäßige Bewertung Sterne und das allein wegen der Darsteller, dem guten Beginn und den gut gemachten Kameraeinstellungen. Ich kann aber nur davon abraten sich den Film auf Video auszuleihen, denn die Enttäuschung wird groß sein. Lieber warten bis der Film im TV kommt und ihn dann vielleicht anschauen, wenn man nix besseres zu tun hat.

Training Day bekommt von mir 5 von 10 möglichen Punkten!

Zum Abschluss wie gewohnt die Statistiken zum Film:

Titel Deutschland: Training Day
Originaltitel: Training Day
Genre: Thriller
USA, 2000, FSK 16, Laufzeit: 118 Min

Darsteller: Denzel Washington (Alonzo Harris), Ethan Hawke (Jake Hoyt), Scott Glenn (Roger), Tom Berenger (Stan Gursky), Harris Yulin (Doug Rosselli), Raymond J. Barry (Lou Jacobs), Cliff Curtis (Smiley), Macy Gray (Sandman\'s Ehefrau), Snoop Doggy Dogg (Sammy), Dr. Dre (Paul), Charlotte Ayanna (Lisa Hoyt), Eva Mendes (Sara Harris), Jaime Gomez (Mark)

Regie: Antoine Fuqua
Produzenten: Jeffrey Silver, Bobby Newmyer
Drehbuch: David Ayer
Musik: Mark Mancina
Kamera: Mauro Fiore
Ausstattung: Naomi Shohan
Schnitt: Conrad Buff, A.C.E.
Kostüme: Michele Michel


© Björn Becher 2002

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