Tron (DVD) Testbericht

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ab 4,78
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Erfahrungsbericht von AChristoteles

In der Welt der Programme

Pro:

- Hevorragende Bildkomposition - macht Spaß den "Programmen" auf ihrer Reise zu folgen

Kontra:

- etwas unlogisch

Empfehlung:

Ja

Mit "Tron: Legacy" erschien nach fast 30 Jahren eine Fortsetzung zu einem Film, der zwar nie ein sonderlich großer Erfolg war, sich aber im Laufe der Zeit zum Kult entwickelt hat. Dank des Erfolgs des Neulings gibt es nun auch das Original wieder auf DVD.

Infos

"TRON" entstand 1982. Nachdem das Konzept zunächst jahrelang hin und her gereicht wurde, entschied sich der Disney Konzern zur Verwirklichung. Mit geschätzten 15 Millionen US-Dollar Produktionskosten und einem weltweiten Kinoeinspielergebnis von geschätzten 25 Millionen US-Dollar war der Film zwar nicht direkt ein Flop, aber weit entfernt von einem Kassenschlager. Über die Jahre, auch dank der rasanten Weiterentwicklung der Computertechnik, wurde "TRON" jedoch zu einem Kultfilm. Die Mixtur aus Zeichentrick, Realaufnahmen und ersten längeren Computersequenzen verleihen dem Film ein bis heute einzigartiges Erscheinungsbild.

Cast & Crew

Regie/Drehbuch...................Steven Lisberger
Musik..................................Wendy Carlos
Kevin Flynn/Clu....................Jeff Bridges
Alan Bradley/Tron................Bruce Boxleitner
Sark/MCP/Ed Dillinger..........David Warner
Yori/Lora.............................Cindy Morgan
Ram...................................Dan Shor
Crom..................................Peter Jurasik

Hauptdarsteller Jeff Bridges (Jahrgang 1949) ist der Sohn des Schauspielers Llyod Bridges und hat in über 60 Filmen mitgespielt, darunter auch in Kassenschlager wie "The Big Lebokowski", "Die fabelhaften Baker Boys" (mit Bruder Beau Bridges) und "Fearless". Für seinen Auftritt in "Crazy Heart" erhielt er den Oscar.

Hauptdarsteller Bruce Boxleitner (Jahrgang 1950) schaffte seinen Durchbruch in der Rolle des Lee Stetson in der Fernsehserie "Agentin mit Herz". Besondere Aufmerksamkeit erlangte Boxleitner in der preisgekönten SciFiSerie "Babylon 5". In vier Staffeln sowie 4 Specials spielte er die Hauptfigur John Sheridan. Boxleitner ist neben Jeff Bridges der einzige Darsteller, der in beiden "Tron" Filmen auftaucht.

David Warner (Jahrgang 1941) ist Mitglied der renommierten Royal Shakespeare Academy. Darüber hinaus hat er über 100 Rollen in Filmen und Fernsehserien, darunter auch "Airport '80", "Star Trek V+VI", "Titanic", "Planet der Affen" uvm. Warners markantes Gesicht bringt ihm oft die Rolle des Schurken ein.

Handlung

Kevin Flynn ist ein begnadeter Computerprogrammierer, der einige Bestseller der Computerspiel-Branche erschaffen hat. Blöderweise gelang es seinem neidischen Kollegen Ed Dillinger die Spiele zu stehlen. Die Folge: Dillinger stieg zum Präsident des Software Giganten Encom auf, während Flynn eine mehr oder weniger gut laufende Spielhölle betreibt. Mit selbst geschriebenen Programmen, u.a. Clu, versucht Flynn in dem vom MCP (Master Control Program) übernommenen Hauptcomputer von Encom, Beweise für Dillingers Diebstahl zu finden. Was Flynn jedoch nicht ahnt: Alle Computerprogramme leben als humanoide Wesen in einer vom MCP beherrschten, virtuellen Realität und ähneln dabei verblüffend ihren Usern (Programmierern).

Als Flynn seinen Freunden Alan Bradley und Lora, die beide noch bei Encom beschäftigt sind, von der Geschichte erzählt, beschließen beide ihm zu helfen. Alan hat die Idee, das von ihm geschaffene Überwachungsprogramm "Tron" zu aktivieren, um damit den MCP zu deaktivieren. Dadurch könnte Flynn nun ungestört nach den Beweisen suchen, die er benötigt. Der MCP jedoch hat durch sein komplexes System eine eigene Persönlichkeit entwickelt und versucht Flynn aufzuhalten. Mittels Laser gelingt es dem MCP, Flynn zu digitalisieren und in der Welt der Programme zu rematerialisieren. Da diese virtuelle Realität vom MCP beherrscht wird, fordert er sein Hauptprogramm Sark an, Flynn an den "Spielen" teilnehmen zu lassen, bis er spielend stirbt. Die Spiele sind dabei nichts anderes als die Computerspiele der User, die aber für Flynn bittere Realität sind.

Flynn gelingt es in der virtuellen Welt zu fliehen, mit ihm auch Alan's Programm Tron. Beide gemeinsam machen sich in der virtuellen Realität auf den Weg zu einem Input/Output Tower um den MCP aufzuhalten...

Kritik

Bevor ich zu meiner Kritik komme, nochmal kurz eine Definition des Begriffes "Computerprogramm":
"Ein Computerprogramm oder kurz Programm ist eine Folge von den Regeln der jeweiligen Programmiersprache genügenden Anweisungen, die auf einem Computer ausgeführt werden können, um damit eine bestimmte Funktionalität zur Verfügung zu stellen." (Zitat Wikipedia)

Im Film "Tron" wird erstmals versucht zu verbildlichen, was im Innern eines Computers vor sich geht, was teilweise gut, teilweise aber auch verstörend gelungen ist. Innerhalb der virtuellen Realität werden als Programme von menschlichen Darstellern gespielt, welche den Programmen (man erfährt u.a. von einem "versicherungstechnischen Programm") eine Komplexität und auch Eigenständigkeit verleihen, die man ihm eigentlich nicht zutraut. Oder um es anders auszudrücken: Die Programme sind zu kreativ. Nach einfachen Computerregeln hängt sich ein Programm aber eher auf, anstatt innovativ einen anderen Lösungsweg zu suchen.

Die Handlung selbst ist mit kurzen Worten umrissen: Böses Computerprogramm hält Flynn fest, Flynn versucht böses Computerprogramm auszuschalten. "Tron" lebt nicht von seiner Logik oder seiner fesselnden Handlung, sondern v.a. von seiner Atmosphäre und der Bildgewalt. Der einzigartige Mix aus verfremdeten Realfilm-Aufnahmen, Zeichentricksequenzen und Computeraufnahmen verpassen dem Gesamtbild der virtuellen Realität einen kalten, technoiden Schimmer. Sicher, manches wirkt heute hoffnungslos veraltet, gerade wenn man die sehr einfarbigen, sehr einfach gehaltenen Computeranimationen bedenkt. Aber man darf auch nicht vergessen, dass "Tron" praktisch der Wegbereiter der CGI Technik vor, ohne den heute kaum ein Film auskommt.

Besonders gelungen in diesem Film ist das Motorcycle Rennen. Wie wir am Anfang des Filmes (in der Spielhalle) sehen, ein einfaches 2-Player-Game nach dem Snake Prinzip: Der Spieler zieht eine Linie hinter sich her und versucht seinen Gegner damit einzukreisen. In der virtuellen Realität sieht man nun das ganze Ausmaß: Flynn und andere Programme fahren auf einem Raster mit Motorrädern, welche einen Schweif hinter sich herziehen. Für Flynn ist das Ganze also alles andere als spaßig.

Passend zu den Bildern hat man mit Wendy Carlos auch keinen klassischen Soundtrack-Komponist arrangiert, sondern eine New Age Künstlerin, welche die Bilder mit Geräuschen, Effekten, wabernden Synthies und großflächigen Keyboard Arrangements untermalt.
Die Schauspieler selbst haben zwar mit einigen eher belustigenden Dialogen zu kämpfen, machen ihre Sache im Großen und Ganzen aber recht gut. Jeff Bridges ist einfach herrlich, Bruce Boxleitner (noch sehr jung) geht mit seiner stoischen Miene durch den ganzen Film (gerade "Babylon 5" Fans werden diesen Gesichtsausdruck kennen), während David Warner als MCP, Sark und Ed Dillinger gleich drei Rollen mit Leben zu füllen weiß.

Bild+Ton / Die Bonus Disc

Bild: Hier muss man eindeutig Abstriche machen. Ob das nun daran liegt, dass der Mix aus Zeichentrick/Animation/Realfilm schwer zu restaurieren ist oder der Disney Konzern keine Lust dazu hatten: Das Bild ist nur Durchschnitt. V.a. bei den überblendeten Realfilmaufnahmen kriselt es doch ganz gewaltig. Hier hätte bessere Arbeit geleistet werden können. Note 3

Ton/Sprachen: Deutsch, Englisch und Italienisch gibt es in DD 5.1 sowohl die deutsche Version als auch das englische Original klingen sehr raumfüllend. Dafür die Note 1. Untertitel gibt es in Deutsch, Englisch, Spanisch und Italienisch.

Irgendwie habe ich mich ja schon daran gewöhnt, dass die großen Bonusmaterialien mittlerweile auf die Blu Ray umgezogen ist, und die DVD nur sehr wenig enthält. Doch die Bonus Disc für "Tron" ist ein lohnendes Paket:

* Die Entwicklung der Virtual Reality (Kurz Doku)
* Generierung des Cyberspace (Kurz Doku)
* Making of (1,5 Stunden! Sehr ausführlich)
* Musikalische Klangwelten mit Wendy Carlos (Kurz Doku)
* Trailer
* Produktionsfotos
* Geschnittene Szenen, darunter Liebesszene mit Tron und Yori und ein alternativer Anfang
* Infos zum Setdesign
* Storyboards

Insgesamt kann sich der Zuschauer also fast doppelt so lange mit dem Bonusmaterial beschäftigen, wie mit dem Hauptfilm selbst. Interessant am Bonusmaterial ist vor allem der Blick hinter die Kulissen, und wie die komplizierten Aufnahmen entstanden sind.

Fazit

"Tron" wirkt in einigen Punkten verstörend und unlogisch, bietet aber eine faszinierende Reise in das Innern der Computer. Mag es auch hoffnungslos veraltet sein: Die tollen Bilder funktionieren auch heute noch.

64 Bewertungen, 10 Kommentare

  • ThomasKu

    15.08.2011, 21:09 Uhr von ThomasKu
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht! Würde mich über Gegenlesungen freuen!

  • anonym

    05.08.2011, 20:53 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Schöne Grüsse, Talulah

  • mima007

    05.08.2011, 18:08 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Gruesse, mima007

  • Lale

    04.08.2011, 15:30 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*

  • morla

    04.08.2011, 15:17 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^petra

  • cleo1

    04.08.2011, 14:52 Uhr von cleo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG cleo1

  • hameln58

    04.08.2011, 13:46 Uhr von hameln58
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße..Gina

  • uhlig_simone@t-online.de

    04.08.2011, 13:08 Uhr von uhlig_simone@t-online.de
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße

  • Luna2010

    04.08.2011, 12:57 Uhr von Luna2010
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super beschrieben. Ich freu mich über Gegenlesungen :)

  • katjafranke

    04.08.2011, 12:26 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße. KATJA