Unreal Tournament 2003 (PC Spiel Shooter) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Müller

Ein wenig hart, ein wenig Tod... eben Unreal

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Unreal turnament 2003
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Genre :. First Person Shooter

Entwickler :. Epic Games

Herausgeber :. Infogrames

Multiplayer :. Ja

empf. Alter :. 16


Während Legend Entertainment noch immer an Unreal 2 werkelt, bescheren Epic Games und Digital Extremes der Fangemeinde mit Unreal Tournament 2003 einen Nachfolger des zum Kult avancierten Multiplayer-Ablegers. Dank einer phantastischen Grafikengine, überarbeiteten Spielmodi und neuen Arenen gelingt den Entwicklern auch dieses Mal der große Wurf.

Kaum zu glauben, dass es schon mehr als vier Jahre her ist, dass Epic Games und Digital Extremes den Ego-Shooter Unreal veröffentlichten. Mit einer superberben Grafikengine, hochkarätigem Leveldesign und einer herausragenden Gegner-KI war Unreal ein Meilenstein des Genres und natürlich auch entsprechend kommerziell erfolgreich. Anstatt aber gleich den zweiten Teil nachzuschieben, ließ man vom Entwickler Legend Entertainment zunächst einmal nur ein Add-On produzieren und konzentrierte sich selbst auf einen bis dahin unbedeutenden Teilbereich des Genres: Die reinen Multiplayer-Shooter.

So erschien im November 1999 der Ego-Shooter Unreal Tournament, der im Gegensatz zu seinen Artverwandten auf einen klassischen Single-Player-Modus verzichtete und dafür ausreichend Karten für zünftige Deathmatches, Capture-the-Flag und andere Teamspiele bot. Obwohl Epic daran dachte, einen rudimentären Einzelspielermodus mit computergesteuerten Mitspielern einzubauen, entfaltete Unreal Tournament sein wahres Potential erst im Internet oder im lokalem Netzwerk im Mit- oder Gegeneinander mit anderen Menschen. Und wie: Innerhalb der letzten Jahre wurde der hierzulande indizierte Shooter zum Kult, dem Millionen Spieler weltweit verfallen sind. Clan-Liegen, Lan-Partys und zahlreiche Mods sorgen dafür, dass Unreal Tournament sich dabei auch heute noch reger Beliebtheit erfreut.

Der Kult - Teil 2
Nun endlich erscheint mit Unreal Tournament 2003 der langersehnte Nachfolger und Epic setzt alles daran, die Erfolgsgeschichte fortzusetzen. Obwohl der Singleplayer-Modus durch ein Ligen-System mit Team-Management interessanter gemacht wurde, ist das Spielprinzip
des ersten Teils, also eine starke Fokussierung auf den Mehrspielerpart mit schnellen, actionreichen Kämpfen, weitestgehend erhalten geblieben. Die Grafikpower der nagelneuen Unreal-Warfare-Engine, überarbeitete bzw. neue Spielmodi und ein ganzer Haufen neuer Karten soll die Fangemeinde beglücken. Durch die Mitlieferung des Level-Editors sowie zahlreicher Tutorials werden schon in kurzer Zeit die ersten Mods erhältlich sein.

Aus alt mach neu - Spielmodi und Waffen
Sieht man einmal vom leicht abgeänderten Singleplayer-Modus ab, bei dem ihr mit sieben auswählbaren Team-Kameraden nacheinander 22 Level freispielt und euch letztlich einem Endgegner stellt, könnt ihr euch eure Wunschpartie frei zusammenstellen: Bots mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen vom Anfänger bis zum Vollprofi ersetzen bzw. ergänzen auf Wunsch menschliche Mitspieler, während die sogenannten Mutators die Spielmechanik beispielsweise mit verringerter Schwerkraft, Zeitlupenanimationen oder einer Regeneration der Lebensenergie beim Treffen eines Gegners unter Umständen deutlich verändern können. Ebenfalls neu ist das sogenannte Adrenalin, das ihr - sofern diese Option aktiviert wird - durch das aufsammeln von Pillen oder das Ausschalten von Gegnern sammeln könnt. Erreicht ihr dabei einen Wert von 100, ist für kurze Zeit eine Spezialfähigkeit wie Unsichtbarkeit, erhöhte Geschwindigkeit oder doppelte Feuerkraft nutzbar.

Die rund drei Dutzend frei anwählbaren Karten in UT2003 sind dabei in fünf Spielmodi unterteilt, die in ähnlicher Form auch schon im Vorgänger enthalten waren: Deathmatch und Team Deathmatch sind dabei ebenso vertreten wie das allzeit beliebte Capture-the-Flag. Der Domination-Modus von Unreal Tournament wurde durch das sogenannte Double-Dominiation ersetzt, bei dem euer Team nun zwei Punkte parallel für zehn Sekunden halten muss, um punkten zu können. Der eher taktisch angehauchte Assault-Modus wurde von Epic zugunsten des sogenannten Bombing-Run gestrichen: Wie in einem futuristischen Fußballspiel müsst ihr einen High-Tech-Ball in das gegnerische \"Tor\" befördern, wobei der Träger des Balles jedoch selbst nicht feuern kann und somit entsprechend geschützt werden muss. Obwohl die neuen Spielmodi durchaus ansprechend sind, hätten weitere, innovativere Modi bzw. die Rückkehr des Assault-Modus dem Spiel gut getan.

Evolution statt Innovation heißt es auch bei den Waffen, die zum Großteil vom Vorgänger übernommen wurden: Die Bio-Rifle feuert weiterhin grüne Schleimkugeln, die Shock-Rifle einen blauen Energiestrahl und die Link Gun wahlweise einzelne, grüne Salven oder einen langen Strahl. Die Minigun ist mit ihrer schnellen Feuerrate nach wie vor die beste Allround-Waffe, die steuerbaren Atomsprengköpfe der Redeemer dagegen nur selten einsetzbar. Der Rocket-Launcher wurde um seine Granaten-Funktion beraubt, ist ansonsten aber ebenso gleich geblieben wie die Flak-Cannon oder der Translocator. Während die Assault-Rifle oder die Shield Gun ebenfalls nur abgeänderte Versionen von alten Waffen sind, sind zwei Schöpfungen gänzlich neu: Die Lightning Gun ersetzt das Sniper Gewehr und ist mit seinen Energieblitzen sowohl im Nah- als auch im Fernkampf eine nützliche Waffe. Für die Ripper ist zudem der sogenannte Ion-Painter hinzugekommen, der einen bestimmten Ort für einen Ionenbeschuss aus dem Orbit markiert.

Fraggspaß mit wahrer Grafikpracht
Die großen Stärken von UT2003 sind natürlich die Grafikengine und das Level-Design. Die drei Dutzend Karten sind äußerst detailliert, aber auch abwechselungsreich gestaltet. Von einer generalüberholten Version der Weltraumplattform Phobos über dunkle Minenschächte und offene Waldlandschaften bis hin zu futuristischen Fabrikanlagen wird an Szenerien so ziemlich alles geboten. Die neue Unreal-Warfare-Engine, die unter anderem auch bei Unreal 2 zum Einsatz kommen wird, zaubert dabei eine Grafikpracht auf den Bildschirm, die ihresgleichen sucht. Sowohl die detaillierte, fein texturierte Level-Geometrie, die mühevoll animierten Spielermodelle, die spektakulären Licht- und Waffeneffekte als auch die Arbeit der Karma getauften Physik-Engine sorgen so manches Mal für ein Herunterklappen der Kinnlade. Doch wenn spiegelnde, perfekt animierte Wasseroberflächen, Rauch- und Nebelschwaden, Explosionen und riesige, rotierende Ventilatoren zugleich auf dem Bildschirm zu sehen sind, zwingt das selbst High-End-PCs in die Knie - wer einen solchen aber zu Hause stehen hat, der findet dafür zur Zeit keine bessere Rechtfertigung als UT2003.



Grafik:

Einfach nur umwerfend ist die Grafikengine, die bei UT2003 zum Einsatz kommt. Auf einem Rechner der 2Ghz-Klasse mit einer GeForce3 oder besser werden Levelgeometrien und Spezialeffekte auf den Bildschirm gezaubert, die bislang ihres gleichen suchen. Egal ob es Wasserfälle, Bäume, Ventilatoren, alte Maschinen oder Energieleitungen sind, alles wirkt perfekt gestylt und animiert, wirft korrekt Schatten, leuchtet oder glänzt. Bei aller Grafikverliebtheit ist aber besonders lobenswert, dass sich die immerhin drei Dutzend Karten zum Teil noch deutlich von einander unterscheiden und nicht nur gut aussehen, sondern auch perfekt ausbalanciert sind.


Sound:

Sowohl die Bot-Kommentare als auch alle anderen Sprachsamples wurden für die deutsche Version lokalisiert, gehen auf Dauer aber ein wenig auf den Keks. Anders dagegen die superben Soundeffekte und die fetzige Rockmusik: Wer eine 3D-Soundkarte sein Eigen nennt, der wird beim Fraggen auch in Punkto Sound verwöhnt.

Gameplay:

Auch wenn manche Fans der Ansicht sind, dass UT2003 sich anders \"anfühlt\" als sein Vorgänger, so ist das Gameplay doch weitestgehend identisch. Obwohl die Spielgeschwindigkeit reguliert werden kann, bietet Epic rasante Action, die ihr volles Potential natürlich im Mehrspielermodus entfaltet - aber auch der Einzelspielermodus ist für einen kurzen Fragspaß immer wieder gut. Neue Optionen wie die Mutators oder das Adrenalin sorgen zudem für Abwechslung.


Fazit:
Der König ist tot - es lebe der König! Noch vor wenigen Wochen war Unreal Tournament mein favorisierter Ego-Shooter für Lan- oder Internet-Partien, jetzt nimmt UT2003 mühelos diesen Platz ein. Die unkomplizierte Action sorgt für so manchen Adrenalinschub, das Leveldesign und die Prachtgrafik dagegen für ein Herunterklappen der Kinnlade. Zwar hätte auch ich mir einige neue Waffen und Spielmodi gewünscht, im Endeffekt ist es mir aber wichtiger, dass das bewährte Spielgefühl vom Vorgänger übernommen wurde - denn dank der Unreal-Warfare-Engine macht das Fraggen gleich noch mal so viel Spaß! Als Fan bin ich lediglich ein wenig traurig, dass Epic den Assault-Modus aus Unreal Tournament gestrichen hat - aber der Erfahrung nach werden mich dafür schon bald einige Fan-Modifikationen entschädigen. Wer actionreiche Mehrspieler-Shooter mag, kommt an UT2003 jedenfalls nicht vorbei!

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