Unreal Tournament 2003 (PC Spiel Shooter) Testbericht

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ab 12,97
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Erfahrungsbericht von MECoolness

DER BESTE EGO SHOOTER ALLER ZEITEN "UNREAL TOURNAMENT 2003" !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die dicken Äste des Mammutbaumes verzweigen sich in alle Richtungen und ragen mächtig in die Luft. Dazwischen schlängeln sich Holzstege, auf denen verheißungsvoll Waffen liegen. Der Himmel schimmert rötlich, es sind die Zeichen eines schwindenden Sonnenuntergangs. Unten schwirren die Glühwürmchen als winzige Lichter im Halbdunkel. Es herrscht Stille - noch. Als das Match beginnt, explodiert die Idylle und verwandelt sich in ein hektisches Schlachtfest. Kämpfer materialisieren sich an den unterschiedlichsten Stellen und rennen zielstrebig auf die Kanonen zu. Das Rattern von Schnellfeuergewehren ertönt, blaue Blitze leuchten und zischen, Granaten bersten mit gewaltigem Getöse und Sie sind mittendrin im schönsten Multiplayer-Shooter des Jahres. Der hat einen Namen: Unreal Tournament 2003. Das \"Unreal\" im Titel dürfen Sie auch diesmal wieder wörtlich nehmen. Denn dem Spiel haftet etwas Fantastisches an: Zum Beispiel der Kampf auf einem riesigen Baum, wie zu Beginn beschrieben. Da gibt es Levels, in denen verwinkelte Gänge eines Höhlensystems zu einem brausenden Wasserfall führen, dessen Strudel Unvorsichtige in die Tiefe zerrt. Auf anderen Karten verbinden halb ramponierte Hängebrücken zwei düstere Schlösser, die wegen ihrer zackigen Gebilde direkt aus einem Albtraum stammen könnten. In einer futuristischen Map funkeln Teleporter, die Sie beim Betreten in eine andere Dimension beamen. Dort ist die Schwerkraft nahezu aufgehoben, meterhohe Sprünge sind möglich und der Rückstoß einer Explosion schleudert Figuren quer durch die Gegend.
Diese Arenen sind wie geschaffen für aufregende Multiplayer-Schlachten. Doch auch Einzelspieler werden an Unreal Tournament 2003 ihre Freude haben. Denn die Entwickler haben einen Singleplayer-Modus ausgetüftelt, der den Mehrspieler-Part perfekt ergänzt: Als Mannschaftskapitän fraggen Sie sich in vier Disziplinen an die Spitze einer galaktischen Gladiatorenliga. Damit Sie zur Meisterschaft zugelassen werden, müssen Sie erst ein Tutorial abschließen. Das ist für Profis Routine und für Einsteiger eine Möglichkeit, sich mit dem Spielprinzip vertraut zu machen. Um sicherzustellen, dass auch absolute Newcomer sofort ins Spiel finden, haben die Entwickler den Ehefrauen-Test eingeführt. Nach Fertigstellung des Einzelspielermodus luden die Designer ihre Gattinnen ins Büro zum Spielen und Testen ein; jede konnte sich qualifizieren. Das überrascht nicht: Die ersten Karten sind eine simple Anordnung von Gängen und Hallen, Gegner stehen meist unbeweglich in der Gegend und schießen mit der Zielgenauigkeit eines Betrunkenen. Der Schwierigkeitsgrad und die Anzahl der Teilnehmer steigen nach den ersten gewonnenen Matches rasch an. Auch die Karten werden komplexer. Schon bald kämpfen Sie auf engen Plattformen, während unter Ihnen Lava brodelt, in verschneiten Gebirgslandschaften mit schlechter Sicht oder in einer schwebenden Wolkenstadt, in der Sie nur durch millimetergenaue Sprünge von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer überleben.
Je weiter Sie in der Meisterschaft voranschreiten, desto mehr der rund 50 Charaktere werden vorgestellt. Zwar verfügt keiner davon über Spezialfähigkeiten - dieses geplante Feature wurde nach einer Testphase schlichtweg gestrichen, um die Spielbalance zu wahren -, aber alle der sechs Rassen unterscheiden sich in Sachen Angriff und Abwehr sowie Treffsicherheit, Beweglichkeit und taktischem Verhalten. Während die Ägypter beispielsweise viel Wert auf eine ausgeklügelte Defensive legen, kämpfen die Juggernauts, das sind dicke Roboter, besonders effektiv an der Front. Im normalen Team-Deathmatch ist die Mannschaftsaufstellung noch relativ unwichtig. Doch später müssen Sie sich auch in den komplexeren Disziplinen Capture the Flag, Bombing Run und Double Domination beweisen.
Zeitpunkt bekommt Unreal Tournament 2003 eine taktische Note: Die Spieler mit dem höchsten Verteidigungswert schicken Sie per Tastenkürzel am besten in die eigene Basis, um die Flagge Ihres Teams zu schützen. Die Stürmer dagegen geben Ihnen auf Knopfdruck Rückendeckung beim Stibitzen der gegnerischen Fahne. Teamwork und cleveres Management sind der Schlüssel zum Sieg. Wer Erfolge feiert, erhöht die Fähigkeiten des bestehenden Teams und kriegt obendrein Geld aufs Konto gutgeschrieben. Davon kaufen Sie neue Athleten ein, mit denen Sie jeweils zwei Offensiv- und zwei Defensiv-Positionen besetzen können. Highlight ist das jeweilige Finale der vier Meisterschaften. Am Ende treten Sie gegen besonders starke Widersacher an. Gelegentlich, etwa im Team-Spiel, verzetteln sich die computergesteuerten Figuren allerdings und blockieren Aufzüge oder drehen sich auch dann nicht um, wenn direkt hinter ihnen Raketen explodieren. Im Allgemeinen überzeugt die künstliche Intelligenz aber.
Höhepunkt von Unreal Tournament 2003 sind aber natürlich Matches gegen menschliche Kontrahenten. Der Einzelspieler-Modus motiviert zwar, doch das Fehlen einer Story und geskripteten Ereignissen macht sich spielspaßmindernd bemerkbar. Seine wahren Qualitäten enthüllt das Spiel deshalb im Multiplayer-Bereich. Der wirkt, abgesehen von der generalüberholten Grafik, zuerst wie im Vorgänger - wenn man nur einen flüchtigen Blick drauf wirft. Doch nach etwas Einspielzeit kommen die kleinen, aber durchdachten Neuerungen zum Vorschein. Zum Beispiel das Feintuning der Waffen. Die Flak-Cannon, in Fachkreisen als \"Lamer-Waffe\" für billige Abschüsse gehandelt, verschießt zwar immer noch eine Handvoll tödlicher Projektile. Aber der Streufaktor gleicht nicht mehr dem einer doppelläufigen Schrotflinte, was genaueres Zielen notwendig macht. Herumgeschraubt haben die Entwickler auch am Raketenwerfer. Aus dessen Lauf dringen im Vorgänger nach einer kurzen Aufladezeit satte fünf Raketen gleichzeitig; ein übertriebenes Inferno. Ab jetzt dürfen Sie maximal drei Raketen auf einmal verschießen, mehr nicht. Entschärft wurde außerdem der berüchtigte Kombinationsangriff mit der Shock Rifle: Profis feuern damit einen blauen Energieball ab, um selbigen dann mit einem gezielten Zusatzschuss in die Luft zu jagen. Dadurch entsteht ein verheerender Flächenschaden, ähnlich wie beim Raketenwerfer. Neu ist: Jene Energiekugeln bewegen sich in Unreal Tournament 2003 deutlich langsamer als im Vorgänger und büßen dadurch leicht an Effektivität ein.
Grundsätzlich wurden die Gerätschaften in ihrer Wirkung abgeschwächt. Das Resultat: Glückstreffer sind selten, noch stärker entscheidet das Können über Erfolg oder Niederlage. Die angepasste Waffenbalance macht es erforderlich, in der Hitze der Schlachten einen kühlen Kopf zu bewahren. Vor allem im Team-Deathmatch ist der strategisch kluge Einsatz der Kanonen von großer Wichtigkeit. Beispiel Link-Gun: Die verschießt im sekundären Feuermodus einen grünen Strahl, der Gegner verletzt. Trifft er jedoch auf Verbündete, bleibt er dort wie eine Wurfschlinge hängen. Wenn das anvisierte Ziel, mit dem Sie \"verbunden\" sind, ebenfalls mit einer Link-Gun ausgestattet ist, lässt sich der Schaden auf diese Art beträchtlich steigern. Es ist sogar möglich, die Link-Gun zur Heilung von Teammitgliedern einzusetzen, wenn man den dafür vorgesehenen Mutator vor dem Match aktiviert. Die beste Chance zum kultigen Monster-Kill bietet die aus dem Vorgänger bekannte und ausnahmsweise kein bisschen veränderte Redeemer. Die Superwumme bedeckt mit ihrem Gewehrlauf fast ein Drittel des ganzen Bildschirms und lässt sich auf zwei Arten abfeuern; entweder normal oder per Fernsteuerung. Letzteres versetzt Sie direkt in die Sichtperspektive des Sprengkörpers, den Sie mit vorsichtigen Mausbewegungen durch die Luft dirigieren dürfen, um den Ort des Einschlags zu bestimmen. Das ist ein imposantes Schauspiel: Wo das Geschoss explodiert, bildet sich ein gewaltiger Feuerball, dessen Druckwelle alle Spieler in der Nähe wegschleudert, als wären sie aus Watte. Ein ähnliches Schicksal blüht jenen, die vom Strahl des so genannten Markierungsgewehrs erfasst werden. Wenige Sekunden später zischt ein Ionenstrahl vom Himmel und verursacht verheerenden Flächenschaden.
In die Kategorie \"Sinnvolle Änderungen\" gehören auch die neuen Spezialmanöver. Durch die Erweiterung des Bewegungsrepertoires der Spielfiguren ist Unreal Tournament 2003 noch taktischer als sein Vorgänger. Sämtliche Spieler haben jederzeit die Möglichkeit, einen Doppelsprung zu vollführen. Wer den Sprungknopf zwei Mal hintereinander drückt, macht in der Luft noch einen kleinen Hopser. Sämtliche Karten wurden in Hinblick auf dieses Manöver kreiert: Extras wie Schilde, Schadenverstärker und Superwaffen liegen häufig auf Säulen, die gerade so hoch sind, dass man sie nur mit einer gut getimten Kombo erreicht. Nichts verändert hat sich bei den berühmten Ausweichrollen nach vorn, hinten und zur Seite: Wer die Richtungstasten zweimal schnell antippt, führt einen Hechtsprung aus und entkommt damit blitzartig dem Fadenkreuz des Gegners. Ganz neu dagegen ist das Adrenalin, das in Pillenform kreuz und quer in den Levels verstreut ist.
Hat Ihr Alter Ego genug von den bunten Kapseln intus, aktiviert eine simple Tastenkombination eine von vier Fähigkeiten. Auf diese Weise dürfen Sie sich in brenzligen Situationen für wenige Sekunden unsichtbar machen, Ihre Sprungkraft und Laufgeschwindigkeit erhöhen, sämtliche Verteidigungspunkte auf den Maximalwert pushen oder mittels Berserker-Modus doppelten Schaden mit allen Waffen anrichten.
Veteranen mögen diesen Änderungen skeptisch entgegenblicken, aber wir können eine Entwarnung aussprechen: Unreal Tournament 2003 spielt sich in der neuen Fassung genauso genial und genauso süchtig machend, wie sich das Kenner des Originals erhoffen. Selbst die groovige Sprachausgabe ist wieder mit von der Partie: Wenn der Kommentator nach einem gut platzierten Kopfschuss ein tiefes \"Headshot!\" raunt, dann werden Sie sich auch im Nachfolger wie zu Hause fühlen - versprochen!

written by

MECoolness

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