Van Helsing (VHS) Testbericht

Van-helsing-vhs-horrorfilm
ab 13,64
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Erfahrungsbericht von mammud

Vapire, Frankenstein, Wolfsmenschen...VAN HELSING!!!

Pro:

gute darsteller und kulissen...

Kontra:

---

Empfehlung:

Ja

Story des Films....

Die Handlung ist im Prinzip ziemlich schnell erzählt. Wir befinden uns im Transsilvanien des 19.Jahrhunderts und werden Zeuge bei der Erschaffung des Frankensteinmonsters durch Viktor Frankenstein. Doch hey, was ist das? Scheinbar haben sich der Herr Frankenstein und der berühmte Graf Dracula gekannt, denn der flattert da auch ducrh Frankensteins Labor und bringt den Professor erst mal um, was das Frankensteinmonster nicht sehr erfreut. Währenddessen rückt ein wütender Mob mit brennenden Fackeln immer näher und verfolgt schließlich das Frankensteinmonster, den toten Schöpfer in den Armen, bis in eine alte Mühle, die auch gleich kurzerhand in Brand gesteckt wird.

-Schnitt-

Ein Jahr später dürfen wir nun einen gutaussehenden, geheimnisvollen stets dunkel gekleideten Mann auf der Jagd nach dem berühmten Mr. Hyde, dem bösen Ich des armen Dr. Jekyll, im alten Paris beobachten. Wie sich nach kurzer Zeit herausstellt handelt es sich um den ebenfalls berüchtigten Van Helsing der stets auf der Jagd nach solchen Kreaturen ist- und zwar im Auftrag des Vatikans. In einem geheimen Labor erhält er den neuen Auftrag nach Transsilvanien zu reisen und eine Aristokratenfamilie zu beschützen und zeitgleich Dracula zu töten, um den Mitgliedern der Aristokratenfamilie Zutritt zur Erlösung im Himmelreich zu verschaffen. Denn diese haben vor Generationen geschworen den Grafen zu vernichten und sollte es ihnen nicht gelingen, würde die jetzige Generation in der Hölle schmoren. Also auf nach Transsilvanien! Und hier beginnt das Abenteuer erst so richtig...


Meine Meinung...

Tja, wie gesagt, ich wurde ja mehrfach gewarnt und unbeirrt habe ich mich trotzdem an einem Samstag für schier unleistbare 9 Euro in die Spätvorstellung gesetzt und gespannt erwartet was kommt.
Ich muss ehrlich zugeben, dass man aufgrund der Trailer etwas anderes erwartet- nämlich einen gewissen Ernst, einen Actionfilm eben der unterhalten soll, aber eben keinen tieferen Sinn erfüllt (wie so viele Actionfilme...*g*). Tja und dank der Warnung, dass man nicht erwarten soll, dass es sich hier um einen ernsthaften Film handelt, wurde ich nicht enttäuscht...
Mal ehrlich, wer glaubt auch an einen ernsthaften Film, bei dem mal wieder alle bekannten Monster der Filmgeschichte : Dracula, Jekyll & Hyde, der Wolfsmensch und Frankenstein´s Monster auftauchen? Ich hingegen befürchtete so was schlechtes wie „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ und dachte mir, dass man entweder aus dem Filmstoff was machen kann oder eben wie bei der Liga nicht. Und ich muss sagen der Regisseur Stephen Sommers (bekannt durch „Die Mumie“) hat mich nicht enttäuscht.

Die Kulissen boten den gierigen Augen Prunk, Protz, Fantasy, Horrorfilmgestalten direkt aus unserer Phantasie entsprungen- zwar nicht wirklich neues, aber althergebrachtes hat sich eben bewährt...wobei ich sagen muss Dracula hatte einen gewissen schwulen Touch ;-)Mit dem konnte ich nicht soviel anfangen, denn Dracula hatte bisher eigentlich meist etwas erotisches an sich, nicht so bei dieser Version, der wirkte eher wie ein labiler Reißzahn in der Schaffenskrise- war aber irgendwie putzig- also weit jenseits von furchteinflößend böse *g*

Schon die Anfangssequenzen in schwarz- weiß gehalten wirken eher wie eine Parodie und bringen mich zum Schmunzeln und man weiß nicht recht, was man davon halten soll wenn z.B. der Klischee- Mob wütend meckernd mit brennenden Fackeln zur Burg hinaufzieht um Frankenstein zu lynchen- aber es macht neugierig auf mehr. Man merkt hier schon, dass es kein gewöhnlicher Film wird. Die Kulissen wirken alle sehr phantastisch, besonders natürlich die Schlösser in Transsilvanien oder das Haus der Aristokratin Anna. Prunk und Protz und natürlich alles überdimensional- aber es beeindruckt.
Das alte Paris ist sehr schön getroffen, natürlich nebelig, verdreckt und die erste Actionszene in, auf und um die Kirche Notre Dame beeindruckt ebenfalls und zwar durch interessante Kameraführung, die einen teilweise schwindeln lässt und eben schöne atmosphärische Aufnahmen, die sich durch den ganzen Film ziehen.

Nun zu den Schauspielern...natürlich muss Van Helsing ein etwas sinisterer, geheimnisumwobener starker Mann sein, für den Zuschauer bis zur Hälfte des Filmes nicht wirklich durchschaubar, ob wirklich Mörder oder Heiliger- aber wie sagte Helsing so schön „ein bisschen von beidem, denke ich“. Und wer kann einen solchen Kerl verkörpern? Hier wurde Hugh Jackmann gewählt, der uns allen aus X-Men als lecker- schmecker Wolferine bekannt sein dürfte. Und ich muss sagen, er spielt seine Rolle gut und überzeugend. Für die Frauen unter den Zuschauern ein Augenschmaus für die Männer auch - aber im Sinne von Kampfkunst, Stunts und ein beneidenswertes Waffenarsenal (automatische, gasbetriebene Mehrfachbolzenschuss- Waffe ...oder so...) im Kampf gegen das böse Böse.

Die Aristokratin Anna die durch Van Helsing errettet werden soll ist natürlich wunderschön, schlank, reich und eine Frau die mit den Beinen voll im Leben steht. Muss sie ja, stellt euch mal vor ihr müsst in einem Land leben, wo sich der eigene Bruder schnell mal in den Wolfsmenschen verwandeln kann, Draculas hocherotische Bräute gerne mal eine Kuh in den 2. Stock eines Wohnhauses katapultieren und Frankensteins Monster umgeht... tja, das Leben ist hart.
Ein Klischee? Sicherlich, aber es ist doch auch schöner so. Der Film würde doch keine Spaß machen, wenn Helsing eine zickige alte und noch dazu hässliche Gewitterhexe vor dem Fegefeuer retten müsste (ob er das dann wohl auch machen würde?) außerdem war es nur fair denn so hatten die Männer an Anna, die gespielt wird von Kate Beckinsale (bekannt aus „Pearl Harbour“ und „Underworld“), auch was zu gucken, wenn sie waghalsige Sprünge mit ihrem engen Unterbrustkorsett und ihren hohen Stiefelchen ausführte.*beneidenswert*

Den Soundtrack fand ich auch ziemlich gut und mitreißend, so ein bissl Ziegeunermusik, Tamborin etc. war vorhanden, auf alle Fälle mal was anderes und definitiv passend zum Film, auch wennn mal mal abwechslen hätte können, denn irgendwann hat sich dann doch alles gleich angehört und ich geh mal nicht davon aus, dass nur 2 verschiedene Lieder für den ganzen Film verwendet wurden...

Besonders gefallen haben mir die Landschaftsaufnahmen, die wilde Berglandschaft der Karpaten (in die ich übrigens in ein paar Monaten mit dem Motorrad fahre *freu* - drückt mir die Daumen, dass kein Bär im Weg steht!), das transsilvanische Dorf, das anders gar nicht hätte aussehen dürfen, die wilde Verfolgungs- Kutschfahrt durch einen nebelverhangen Wald, etc...tja, leider gab es davon nicht viele, man begnügte sich lieber mit aus der Retorte desingten Schauplätzen die einfach nur monströs wirkten wie eben das gewaltige Computerschloss Graf Draculas. Schade eigentlich, denn das hätte man doch ausbauen können, denn ich finde so was trägt immer ungeheuer zur Atmosphäre des Films bei. Nicht das die nicht vorhanden wäre, aber man hätte es eben meiner Meinung nach besser machen können.

Einige Vorschreiber bemängelten schon, dass hier bunt die Genres zusammengemixt wurden, aber ich fand das ganz unterhaltsam. Mich hat das zum Beispiel nicht gestört, dass der Mönch Carl ( David Wenham), der Van Helsing mit Rat und Waffenerfindungen zur Seite stand ein altertümlicher Abklatsch von „Q“ aus James Bond Filmen hat sein können. Mir doch egal, ich fand es lustig und muss sagen, dass es mich nicht stört, dass hier geklaut wurde. Wenigstens und dafür bin ich wirklich SEHR dankbar wurde nicht wieder ewig bei Matrix geklaut, denn ich kann es langsam nicht mehr sehen. Hier wurden sogar die Stunts größtenteils fast alle selber von den Schauspielern gemacht (sogar die Hammerkutschfahrt wurde von Jackmann selber gemacht!)- lobenswert! Das sieht man den Stunts zwar an, dass sie eben nicht unbedingt alle komplett aus dem PC stammen, aber es macht dadurch auch mehr Freude dabei zuzusehen. Zu so Sachen wie Synchronisation kann ich eigentlich gar nichts sagen, da ich eigentlich besseres zu tun haben, als den Schauspieler von den Lippen zu lesen, ob da auch das gesrochene Wort mit den Lippenbewegungen übereinstimmt. Aber da mir im Groben da nichts großartiges aufgefallen istr, geh ich jetzt mal davon aus, dass da keine größeren Fauxpas passiert sind.

Was ich auch noch sehr gut fand, war der leider nur gelegentlich auftretende bissige und ironische Humor den man teilweise nur als Unteron herausfiltern konnte und trotzdem einfach passte. Es gab auf alle Fälle oftmals Passagen in denen das ganze Kino gelacht hat.
Beeindrucken waren auch die Special Effects, teilweise natürlich stark übertrieben, aber mein Gott, es ist ja schließlich ein Abenteuer- Fantasy- Film, warum also nicht? Ich fand die Verwandlung vom Menschen zum Werwolf doch ziemlich interessant- ekelig aber interessant. ;-) Blödsinnig dagegen war dass der Werwolf sich spontan gleich mal zurückverwandelt in einen Menschen, wenn sich Wolken vor den Mond schieben...aber gut es sei verziehen, denn ich verrat jetzt nicht, wer als Werwolf absolut phantastisch aussieht und mich wieder entschädigt hat...*hihi* Da würden mich nicht mal die Haare auf der Brust stören *g*
Weggucken kann und will man nicht und da wird mich sicher jeder Recht geben, der den Film gesehen hat. Es kommen weder Längen noch Langweile auf und alles in allem finde ich den Film wirklich gut umgesetzt.


Fazit:

Ein durchaus gelungener Film mit viel Potential, der zu unterhalten weiß- zumindest mich. Die Special Effects sind beeindruckend, die Kulissen märchenhaft und passend zum Film und wenn man mit der Erwartung in den Film geht, dass er eben nicht so wie der Trailer ist und er sich selbst nicht so ganz ernst nimmt, dann kann man einen tollen Film genießen, der sich dank der Schauspieler, der Umsetzung, der sogar vorhandenen halbwegs logischen Story wegen auf alle Fälle seine 4 Sterne hier verdient hat- mit deutlicher Tendenz nach oben. Aber für 5 volle Sterne hätte er mich noch mehr vom Hocker reißen müssen. Zum Gruseln ist der Film eigentlich nichts, eher zum berieseln und sich teilweise von der Bildgewalt in den Kinosessel drücken lassen, da die Monster ziemlich menschlich sind - dafür, dass sie eigentlich böse sind (denn auch Monster haben Gefühle) und mehr hinter den alten Legenden steckt, als man eigentlich denkt.
Van Helsing, der eigentlich immer nur die Nebenrolle spielte (sowohl literarisch als auch filmisch) hat hier seine Chance gekriegt und geschafft als Charakter zu überzeugen. Mehr davon!
Ich fühlte mich auf alle Fälle definitiv sehr gut unterhalten und würde in mir jederzeit mal wieder ansehen. Ist natürlich aber alles Geschmackssache...


Restinfos:

Genre: Abenteuer- Fantasy
Regie: Stephen Sommers
Darsteller: Hugh Jackmann, Kate Beckinsale, Will Kemp, Samuel West, Richard Roxburgh
Freigegeben ab 12 Jahre
Infos unter: www.vanhelsing-film.de

20 Bewertungen, 1 Kommentar

  • simong

    22.05.2004, 19:12 Uhr von simong
    Bewertung: sehr hilfreich

    jau, den film will ich mir auch auf jeden fall noch angucken! dein bericht hat das nur bestätigt! freue mich schon drauf!