Vanilla Sky (VHS) Testbericht

Vanilla-sky-vhs-thriller
ab 21,60
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

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Erfahrungsbericht von DukeNukem

Das Leben ist ein Traum

Pro:

genial verwirrende Story die auch beim fünften Mal Ansehen nicht verstanden wird, gute Regie, gut agierende Schauspieler, exzellente Bild- und Tonqualität

Kontra:

wenig Extras

Empfehlung:

Ja

Einige von uns haben es doch schon immer gewusst oder wenigstens irgendwie geahnt. Das Leben ist doch in Wirklichkeit nur ein Traum. Jetzt haben wir auch die filmische Wahrheit von Cameron Crowe mit der exzellenten Darstellung von Tom Cruise, Cameron Diaz und Penelope Cruz bekommen.

In diesem Film geht es um den Verleger-Tycoon David Aames, gespielt von Tom Cruise, der eigentlich schon alles besitzt, außer einer Frau an seiner Seite. Dies ändert sich aber schnell, als der die hübsche Sophia kennen lernt. Nach einigen Tagen lernen sie sich besser kennen und sogar lieben. David kann es selber nicht fassen, denn normalerweise schläft er nur mit Frauen und lässt sie dann fallen, aber diesmal will er es lieber nicht hinauszögern. Bevor er die Wohnung der Frau seiner Träume verlässt gibt es aber noch einen Abschiedskuss, welcher wahrscheinlich schon eine Fast-Beziehung andeutet. Für den jungen Tycoon, der die Firma seines verstorbenen Vaters geerbt hat, könnt das Leben gar nicht gut genug verlaufen, wäre da nicht eines Tages seine eifersüchtige Freundin, gespielt von Cameron Diaz, plötzlich aufgetaucht. Nach einigen kleineren Unterhaltungen lässt sich David von ihr überreden, in ihr Auto einzusteigen. Mitten in der Fahrt im Auto beginnt sie auf einmal völlig auszurasten und rammt samt Beifahrer eine Mauer. Sie war auf der Stelle Tod, David nicht. Obwohl er sich an dieser Stelle jetzt gewünscht hätte, er wäre gestorben. Der Autounfall bleibt nämlich nicht ohne Folgen. Seine Schönheit existiert nicht mehr, weil sein Gesicht bei dem Unfall entstellt wurde und ihn niemand mehr ansehen will, sogar Sophia hat vor ihm Angst. Zudem muss er außerdem noch eine Art Maske tragen, welche ihm bei seiner Heilung helfen soll. Sein Gesicht kann geheilt werden, er aber muss sich selbst wieder herrichten, denn jetzt ist er nicht mehr der David von früher und nicht einmal sein bester Freund kann ihn jetzt mehr ertragen. Nach einem Besuch in einer Disco schläft David völlig betrunken auf dem Gehsteig ein und als er aufwacht, passieren auf einmal merkwürdige Dinge.

Mehr möchte ich an dieser Stelle jetzt nicht verraten, da ich euch sonst die Spannung stehlen würde. Eines ist sicher, dieser Film ist einzigartig. Er hat einen perfekten Regisseur und drei wunderbar agierende Darsteller. Vanilla Sky ist aber kein Einmalsehfilm, wie zum Beispiel Fincher’s „The Game“, nein, diesen Film muss man sich mehrmals ansehen, dann man ihn beim erstmaligen Ansehen nicht ganz versteht und auch mitkommt. Ab diesem Aufwachen auf dem Gehsteig erlebt nicht nur der Hauptdarsteller merkwürdige Dinge, sondern auch der Zuschauer selbst. Nichts ist auf einmal mehr so wie es scheint. Kaum glaubt man sich auskennen, passiert auf einmal schon etwas völlig anderes. Manchmal hat dieser Film auch einige kleine Schnitte, die man aber im ganzen Film über noch nicht gesehen hat. Was mit David jetzt wirklich passiert ist und was jetzt eigentlich Realität und Fiction ist, dass erfährt man in einem grandiosen Finale, welches aber meiner Meinung nach schon etwas kitschig rüberkommt.

Mit Ausnahme des kitschigen Schlusses hat mir dieser Film sehr gut gefallen. Der Regisseur hat Cameron Crowe versteht sein Handwerk und ich hoffe, dass er noch viele viele solche genialen Meisterwerke auf die Leinwand bringt. Seinen ersten Film drehte er ebenfalls schon mit Tom Cruise und zwar war das „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“.
Die drei Hauptdarsteller in diesem Film sind ebenfalls ziemlich bekannt. Tom Cruise ist wohl den meisten noch als Ehemann von Nicole Kidman bekannt, der ja jetzt angeblich eine Beziehung mit Penelope Cruz haben soll. Aber Schluss mit seinem Privatleben, denn hier geht es mir um seine schauspielerische Leistung in diesem Film. Tom Cruise hatte schon viele Gelegenheiten, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, welche er auch immer perfekt gespielt hat, aber diese Rolle ist meiner Meinung seine beste schauspielerische Leistung. Er schafft einen nahtlosen Übergang von lustig in traurig. Am Beginn des Films ist er noch fröhlich und albert mit seinen Freunden und der Frau seiner Träume herum und kaum hat er diese Fratze, kann er eigentlich nur mehr verletzt und mit einem traurigen Gesichtsausdruck in der Welt herumwandern.
Obwohl Tom schon eine ziemlich grandiose Leistung gezeigt hat, hat für mich Cameron Diaz aber die beste Leistung gezeigt. Und das, obwohl nur für ungefähr 2-3 Sekunden. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, sie spielt wirklich herrlich in diesem Film, aber dieser Gesichtsausdruck auf der Party, wo sie langsam von einem Lächeln in ein verletztes Gesicht übergeht, einfach genial. Wer den Film schon gesehen hat, damit meine ich die Szene in der Sophia das erste Mal sagt: „Sie sieht aus wie das traurigste Mädchen, das jemals einen Martini in der Hand hatte.“ Ich finde, dass Cameron Diaz nur für diese 3 Sekunden Leistung einen Academy Award verdient hätte.
Die letzte in dieser Reihe der genialen Schauspieler ist Penelope Cruz, die jetzige Lebensgefährtin von Tom Cruise. Auch sie spielt hier meiner Meinung nach sehr gut, obwohl sie fast gar keine Gefühlsausdrücke zeigen muss. Sie, wie auch alle anderen, ist für mich eine Top-Besetzung. Sie kann doch so unschuldig und hübsch sein und verliebt und vergnügt durchs Leben tollen und trotzdem hat auch sie eine dunkle Seite, welche man dann in der Disco sieht. Da glaubt man, dass sie sich mit jedem versteht, aber auf einmal hat sie Angst, in Davids zerstörtes Gesicht zu blicken und kann ihn auch in der Disco nur mit seinem besten Freund anreden.

In diesem Film geht es, wie es auf dem Cover auch draufsteht, um Liebe, Hass, Träume, Leben, Job, Spiel, Freundschaft und Sex. Dieser Film zeigt uns zum Beispiel, dass wir Frauen nicht nur als Sexspielzeug gebrauchen sollen, sondern auch als herrliches und wunderschönes Wesen betrachten müssen. Weiters geht es in diesem Film auch um Entscheidungen und das man auch Träume haben kann, die vielleicht sogar in Erfüllung gehen könnten.

Um was für spirituelle Dinge es sich in diesem Film noch dreht, dass kann euch der Regisseur, Cameron Crowe, in diesem Film selber erzählen, denn er hat für diese DVD einen Audiokommentar aufgenommen, der alle bisherigen in den Schatten stellt. Nicht nur, dass er zu Beginn des Films über die Entstehung des Films redet und uns am Schluss dann erklärt, was Menschsein und das Leben wirklich bedeuten, er telefoniert auch mal kurz mit seinem Hauptdarsteller Tom Cruise. Wirklich! Während der Disco-Szene hört man ihn auf einmal den Hörer abheben, eine Telefonnummer wählen und sich mit Tom Cruise über diese Szene unterhalten. Das finde ich wirklich genial. Solche genial gesprochenen Audiokommentare hätte ich gerne mehr auf DVD.

Über Bild- und Tonqualität dieser DVD kann man wirklich nicht meckern außer, dass das Bild noch eine Spur schärfer hätte sein können, macht aber nichts. Der Ton kommt sehr gut rüber und bietet uns den englischen und den deutschen Ton in Dolby Digital 5.1 an. Was mich auch noch freut ist, dass man sich sogar den Audiokommentar mit deutschen Untertiteln ansehen kann.

Bonusmaterial gibt es zwar nicht so viel, aber dafür lang und ausführlich. Absolutes Muss sind die zwei Featurettes „Prelude to a dream“ und „Hitting it Hard“, bei denen man sehr viel über die Entstehung des Films erfährt. Als weiteres Extra gibt es dann noch ein Musikvideo namens „Afrika Shox“ von Leftfield/Afrika Bambaataa. Desweiteren gibt es noch eine Foto-Galerie mit Audio-Einführung vom Fotografen Neal Preston, einen unveröffentlichten Teaser Trailer und einen internationalen Kinotrailer, sowie zum krönenden Abschluss noch ein Interview mit Paul McCartney.

Fazit: Dieser Film ist wirklich empfehlenswert und sollte sich auch kein Filmfan entgehen lassen. Obwohl er keine Action hat, ist er dennoch sehr spannend und weiß zu unterhalten. Zudem kann man sich diesen Film nicht nur einmal anschauen, da man ihn und seine Story noch nicht einmal beim fünften Ansehen richtig versteht. Die Schauspieler agieren perfekt, nicht nur die Hauptdarsteller und die Regie ist einfach nur perfekt.

15 Bewertungen