Vidocq (DVD) Testbericht

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Vidocq-dvd-thriller
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Erfahrungsbericht von trampastheo

Horror aus Frankreich

Pro:

Hochspannende Story, actionreich, Atmosphäre der damaligen Zeit in Frankreich wurde gut umgesetzt, Guillaume Canet

Kontra:

---

Empfehlung:

Ja

Ich muss gestehen, dass ich sehr viele Filme mit Gerard Depardieu bis heute vermieden habe. Irgendwie konnte er mich als Schauspieler nie so richtig überzeugen. Doch vor wenigen Tagen sollte ich bei Freunden seinen neuesten Film Vidocq, auf Videoband mehr oder weniger ohne Ablehnungsmöglichkeit, sehen. Mir wurde vorher jedoch beteuert, dass es sich um einen exzellenten Horrorfilm handelt. Über die Handlung des Films und meine Meinung zu diesem, handelt der heutige Bericht.

Handlung
Der Film beginnt mit einer besonders actionreichen Szene, bei der Detektiv Vidocq (gespielt von Gerard Depardieu) unterirdisch, in einer besonders feurigen Atmosphäre, ein Phantom, mit einem Gesicht, dass einem Spiegel ähnelt, gegenübertritt. Der Kampf geht tragisch für Vidocq aus - er verendet in einem Feuerloch, wobei er noch vor seinem Ende das Gesicht des Phantoms zu sehen bekommt (der Zuschauer bekommt dieses natürlich erst am Ende des Films zu sehen). In Paris, dass sich kurz vor der französischen Revolution befindet, bekommt man mit, dass der ehemalige Polizeichef der Stadt ums Leben gekommen ist. Ein junger Journalist namens Boisset (gespielt von Guillaume Canet), der behauptet die Erlaubnis von Vidocq gehabt zu haben, seine Biografie zu schreiben, tritt in Erscheinung und versucht Indizien zu finden, was diesen mysteriösen Tod angeht. Daraufhin erfährt er, dass drei sehr bekannte Männer der französischen Gesellschaft auf eigenartige Art und Weise ums Leben gekommen sind. Durch Metallgegenstände in ihren Hüten, wurden zwei von ihnen ermordet und ein dritter kam durch eine Herzattacke ums Leben. Vidocq schien mit seinen Ermittlungen ganz weit gekommen zu sein, denn er schafft es die Anschläge auf die drei Männer zu erklären. Das Phantom hatte den dreien versprochen, das Elixier des Lebens zu schenken, wenn sie ihm Jungfrauen aus dem Lande bringen würden. Das Blut der Jungfrauen war für die Kraft des Phantoms entscheidend, denn durch dieses wurde die spiegelnde Maske bereichert. Kann der junge Journalist die heiße Spur des verstorbenen Vidocq aufnehmen und den bestialischen Killer entdecken oder fällt er ihm selbst zum Opfer?

Meinung zum Film und seinen Darstellern
Vidocq ist ein ausgezeichneter Horrorfilm, der von der ersten bis zur letzten Minute packend ist (Laufzeit: 94 Minuten). Wer hat schon oft einen französischen Horrorfilm gesehen? Eine wahre Seltenheit! Wenn man am Anfang des Films den Tod von Vidocq (also Gerard Depardieu) mitbekommt, so fragt man sich als Zuschauer, warum dann der ganze Film nach ihm benannt wurde und wieso ein Hauptdarsteller wie Depardieu überhaupt eingewilligt hat in einem Film mitzuspielen, bei dem er bereits nach 5 Minuten Anfangslaufzeit schon vom Fenster ist? Nun, da der größte Teil des Films in der Vergangenheitsversion spielt (z.B. trifft der Journalist jemanden, fragt ihn zu Vidocq aus und der erzählt dann das ganze mit Bildern aus der Vergangenheit) und über die Reserchen von Vidocq als Detektiv geredet wird, sieht man den Franzosen in Aktion. Der ganze Film ist hochspannend. Besonders gruselig sind die Szenen, als Vidocq das Haus des Killers betritt, wo dutzende Jungfrauen gefangengehalten werden und andere auf grausame Weise ihr Blut hergeben mussten, um damit die spiegelnde Maske des Phantoms zu stärken. Vor allem das Finale hat es in sich, wobei man als Zuschauer mit dem Überraschungseffekt konfrontiert wird. Es fließt einiges Blut im Film, weshalb auch ein FSK von 16 Jahren angebracht ist.

Wie bereits im Vorwort erwähnt, gehört Gerard Depardieu zu den Schauspielern, von denen ich nicht besonderes begeistert bin. Er könnte ein guter Winzer sein (ich erinnere mich an seinen Auftritt vor Jahren bei Harald Schmidt, wo er Weine probierte) oder ein Koch, aber als Schauspieler ist er zumindest in meinen Augen fehl am Platz. Trotz meiner Kritik, muss ich jedoch diesmal zugeben, dass er in seiner Rolle als Vidocq nicht schlecht war. Zwar passen zu ihm einige der Actionszenen nicht, aber sein Auftritt ist akzeptabel. In Vidocq scheint der Franzose übrigens einige Kilos zu viel zu haben. Ich weiß nicht, ob das so programmiert war vom Regisseur Pitof und Depardieu für seinen Auftritt zugenommen hat oder ob er auch im wahren Leben mittlerweile so mollig ist. Ich würde nicht sagen, dass Depardieu jedoch der wahre Hauptdarsteller des Films ist (auch von der zeitlichen Aufteilung des Films ist das bemerkbar). In meinen Augen ist der junge Guillaume Canet, der in der Rolle des Journalisten zu sehen ist, der eigentliche Protagonist. Ein sehr talentierter Schauspieler, der den Zuschauer mit seiner Rolle als Biograf und treuer Freund von Vidocq für sich gewinnt. Von der ersten bis zur letzten (?) Minute.

Fazit
Der Fan des Horrorfilms kommt mit Vidocq voll auf seine Kosten. Bis zum Ende des Films herrscht extreme Spannung. Was für ein Wesen verbirgt sich hinter der spiegelnden Maske? Welches Monster ist für solche grausamen Taten, wie die Ermordung duzender junger Mädchen, verantwortlich? Alles Fragen, die man als Zuschauer erst am Ende des Films beantwortet bekommt. Trotz meiner nicht unbedingt großen Sympathie für den Schauspieler Depardieu, hat mir Vidocq aufgrund der hochspannenden Story, der Atmosphäre der damaligen prorevolutionären Zeit Frankreichs, aber auch der restlichen Darsteller sehr gut gefallen, so dass ich auch mit der Bestnote bewerte. Für mich ist dieser Film aus dem Jahre 2001 der Beweis, dass man auch in Europa hervorragende Filme produzieren kann. Man muss nur wollen!

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