Walking Tall - Auf eigene Faust (DVD) Testbericht

- Zum Film -

Nach acht Jahren kehrt der ehemalige Soldat Chris Vaughn in seine kleine Heimatstadt im US Bundesstaat Washington zurück. Schnell muss er feststellen, dass sich dort während seiner Abwesenheit einiges geändert hat. Das große Sägewerk wurde geschlossen, dafür hat ein Casino eröffnet. Dieses Geschäft gehört seinem ehemaligen Jugendfein Jay Hamilton. In diesem Laden arbeitet auch noch die Jugendliebe von Chris als Stripperin. In der Stadt liegt einiges im Argen und dies wird auch noch vom korrupten Sheriff geduldet. Chris ist über diese Situation in der Kleinstadt alles andere als begeistert. Dies verstärkt sich noch, als er mitbekommt, dass im Casino falsch gespielt wird. Als er dies auch noch provokant aufdeckt, wird er von Hamiltons Schlägern brutal verprügelt. Der Kragen platzt Chris aber endgültig, als er mitbekommt, dass das Personal des Casinos Drogen an seinen Neffen verkaufen. Für Chris ist die Zeit gekommen, die Dinge in die eigene Hand zu nehmen. Mit einer Holzlatte in der Hand stattet Chris dem Casino einen Besuch ab. Nun bricht die Feindschaft zwischen Chris und Jay erst richtig auf.

- Darsteller -

Dwayne THE ROCK Johnson – Chris Vaughn
Johnny Knoxville – Ray Templeton
Neal McDonough – Jay Hamilton
Kristen Wilson – Michelle Vaughn
Ashley Scott – Deni

- Filmstab -

Regie: Kevin Bray
Produktion: Keith Samples
Drehbuch: David Klass
Filmmusik: Graeme Revell

- weitere Infos -

US-Titel: Walking Tall
Genre: Action
Land: USA
Jahr: 2004
Länge: 86 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Studio: MGM

- Meine Meinung -

Wenn man sich den Film anschaut, glaubt man zuerst an eine blühende Fantasie eines Drehbuchautors. Doch weit gefehlt, denn die besten Geschichten schreibt immer noch das reale Leben. So auch in diesem Film, denn was wir sehen, hat sie so ähnlich in den 70er Jahren zugetragen. Wenn ich Euch jetzt noch berichte, dass damals ein ehemaliger Profiwrestler mit von der Partie war, werden mir einige nicht mehr glauben, denn die Rolle von Chris Vaughn wird von Wrestling Star The Rock im Film verkörpert. Doch so war es wirklich.
Bei WALKING TALL fällt auf den ersten Blick auf, dass er sehr kurz ist. Wenn wir mal den Abspann wegrechnen, kommt er gerade noch auf gute 75 Minuten. Dies hat naturgemäß seine guten und auch schlechten Seiten. Zum einen kommt so kaum Langeweile auf, zum anderen aber wird sich auch aufs Nötigste beschränkt und vielen fällt einfach unter den Tisch. Man hat zwar ein recht gutes dramaturgisches Gerüst aufgestellt, doch zum Gebrauch ist man irgendwie nicht gekommen. Da gibt es viele Sequenzen, die einfach ein paar Minuten Länge mehr verdient hätten. Bis auf den Charakter von Chris Vaughn, werden keine großartig behandelt. Auch die einzelnen Konflikte werden nur kurz angerissen. Bei einem Actionfilm kann man dies vielleicht noch am ehesten verzeihen, wenn denn die Action stimmt. Leider kommt man sich teilweise vor wie in einer Episode des A-TEAMS.
Die Altersfreigabe von 16 Jahren ist zwar gut gewählt, doch wenn man einen Selbstjustiz Reißer wirklich überzeugend rüber bringen will, sollte man auf 18 Jahre hochgehen und dann ohne Skrupel loslegen. Es kann doch nicht angehen, dass Leute aus nächster Nähe angeschossen werden und man sieht kein Blut. So was ist nicht nur sehr seltsam, sondern auch sehr irreal. Auch bei der Folterszene von Vaughn wird ganz behutsam vorgegangen. Ich bin kein Freund von harter Brutalität, doch etwas mehr hätte dem Film mehr tiefe gegeben.
Jetzt aber mal zu den positiven Seiten des Films. Da steht an erster Stelle ganz überraschend der Herr Rock. Meiner Meinung nach, kann aus ihm wirklich ein Actionsuperstar werden. Er hat alles, was man in dieser Rolle sehen will. Gutes Aussehen, den richtigen Körperbau und Charisma ohne Ende. An seinen Schauspielkünsten muss er zwar noch etwas zulegen, doch im Vergleich zum SCORPION KING hat er schon einen großen Sprung gemacht. Johnny Knoxville, tja, er stellt wohl eher seinen Namen zur Verfügung, um den Film etwas zu geben. Schauspielerisch ist er wahrlich nicht all zu gut. Wie gut, dass man ihn im Film nur seltener zu sehen bekommt.
Walking Tall ist für mich wieder so ein Mittelfeld Film. Irgendwo zwischen Gut und Böse einzuordnen. Auf keinen Fall muss man ihn unbedingt gesehen haben, doch wer ihn sich mal ansieht, wird auch nicht sehr enttäuscht sein. Sagen wir es also mit Cäsar: Daumen zur Seite!