Walking Tall - Auf eigene Faust (DVD) Testbericht

Vor kurzem habe ich mir Walking Tall angeschaut und ich ging den Film mit hohen Erwartungen an, aufgrund der bekannten mitwirkenden Persönlichkeiten (The Rock, Johnny Knoxville) und der bisher gesehenen Auschnitte.
Inwieweit meine Vorstellungen erfüllt bzw. nicht erfüllt worden sind werdet ihr in den nächsten Zeilen erfahren!

Der Film wurde ursprünglich im Jahr 1973 unter gleichem Namen in die Kinos gebracht und spielte damit mit relativ geringem Kostenaufwand , eine Menge Geld in die Kassen .
Nur kurze Zeit später folgte die erste sowie die zweite Fortsetzung und später wurde der Film sogar in einer Serie in den USA "nachgeahmt".
Nicht weniger als 30 Jahre später genauer gesagt im Jahr 2004, fasste Regisseur Kevin Bray die komplette Handlung noch einmal auf und packt sie in einen neuen Film nach altbewährter Muster.
Tatkräftig zur Seite stehen ihm diesmal mit dem Ex-Wrestler Dwayne „The Rock“ Johnson sowie Johnny Knoxville, der aus der Kultserie "Jackass" mittlerweile weitläufig bekannt ist und im voherigen Jahr unter anderem in "Ein Duke kommt selten allein" in den Kinos zu sehen war.
Soviel zu den Hintergrundinfos sowie zu den Schauspielern von "Walking Tall".

Der Film beginnt inhaltlich mit der Rückkehr von Chris Vaughn (Dwayne Johnson) in seine Heimatstadt, nach langjähriger Militär Absenz. Dort angekommen wird er sofort freundlich von seiner Familie und seinen ehemaligen Freunden aufgenommen.
Doch der Traum von der , wie in der Kindheit friedlichen Kleinstadt , zerplatzt um einiges schneller als er es vor der Rückkehr erwartet hätte.Aus dem ehemalig so beharrlichen und freundlichen Ort , wurde im Lauf der Zeit ein wahres Sünden-Nest überseht mit Verbrechen.Die Hauptschuld daran trägt das von einem seiner früheren Freunde Jay Hamilton Jr. (Neal McDonough) neu gebaute Casino.Doch Chris lässt sich auch von den dort illegal praktizierten Glücksspielen , und den schlagfertigen Türstehern , die ihm kurze Zeit später nach einer Rangelei schwer zurichten , nicht beirren.
Doch als er duch Freunde des ca 14 Jahre alten Sohnes seiner Tochter von Drogengeschäften , unter anderem auch mit Minderjährigen in Zusammenhang mit dem Casino und den dort Verantwortlichen erfährt , kennt seine Wut keine Grenzen mehr und er beginnt gegen die skrupellosen Machenschaften des Casino -"Rings" entschlossen vorzugehen.
Doch dies bringt ihn erst einmal hinter Gittern , als er mit einem Baseballschläger bewaffnet einen großen Teil der Casino Einrichtung zerstört.
Doch seltsamerweise wird er trotz der Aussagen von Polizisten, die den Geschäften des Casinos tatenlos zusehen, sowie Casino Besuchern , -Mitarbeiter vom Richter freigesprochen.
Schon während der Urteilsverkündung gibt er der jubelnden Menge, die in ihm eine Art "Befreier" der bereits tiefgesunkenen Stadt sehen, den Hinweis das er als Sheriff kandidieren würde.
Zufälligerweise findet etwa zur gleichen Zeit die Wahl eines neuen Sheriffs statt, an der sich Chris natürlich beiteiligt und am Ende auch gewinnt.
Jetzt beginnt die zugegebener Weise etwas kurz ausgefallene Jagd nach Dealern , Betrügern und Kriminellen .....


Walking Tall , der in die Kategorie Action eingeordnet werden kann wird seinem Genre durchaus gerecht .
Mit Ex Wrestlingstar "The Rock" ist die Rolle des "aufräumenden" Sheriffs personell auch exzellent besetzt .
Hierbei endet aber leider auch seine Fähigkeit sich als Schauspieler zu profilieren . Mehr als mit diversen Schlagstöcken oder seinen eigenen Fäusten bestimmte Gegenstände zu demolieren oder Personen ins Krankenhaus zu befördern zeigt er in seiner ersten Filmrolle aber nicht.
Mit seinem Partner Ray Templeton ( Johnny Knoxville), der auf genauso zweifelhafte Weise, ihm tatkräftig zur Seite steht ist das perfekte Duo kreirt worden.
Wer auf einen Film mit guten Action Szenen , eng verbunden mit einem ansprechenden Thema setzt, der kann sich "Walking Tall" ohne Probleme anschauen ohne am Ende gefrustet den Fernseher auszuschalten.
Wer von einem Action-Film mehr als nur wilde Baller- oder Prügelszenen erwartet wird hier mit Sicherheit enttäuscht werden .
Denn die Logik der Hauptpersonen (insbesonders des bereits oben erwähnten Haupt-Duos) und der kompletten Handlung bewegt sich nahezu bei Null.
Das Chris trotz massiver Sach- sowie Körperverletzungen , die in seiner Rage bevor er zum Sheriff wurde verübt hatte ,zusätzlich noch ohne Rechtsanwalt, freigesprochen wird , ist der erste Stolperstein , der inhaltlich anscheinend von den Drehbuchautoren nicht anders zu bewältigen war ,aber noch verkraftbar gewesen wäre, wenn der Rest nicht genauso "seltsam" verlaufen würde.
Das ihm die bösen Gangster , insbesondere sein alter Kumpane der Besitzer des Casinos , nach der Freisprechung erst recht aus dem Weg räumen scheint absolut selbstverständlich .
Doch das Chris trotz der drohenden Gefahr, das komplette Personal an Polizisten, während seinem Amtsantritt erlässt und seinen Freund Ray Templeton ( Johnny Knoxville) als einzigen zu Hilfe nimmt belastet den Rest des kompletten Films.
Von seinen noch zu Beginn des Filmes guten Freunden wird im Folgenden keiner mehr auch nur ansatzweise erwähnt !
Stattdessen gelingt es Chris Explosionen sowie schweren MG Geschützen nahezu unverletzt zu entkommen und am Ende allen Verbrechern eigenhändig das Handwerk zu legen.
Der abschnitt nach dem Chris zum Sheriff ernannt wird , ist action mäßig gesehen mit Abstand der intensivste , doch er fällt sehr kurz aus .
Der komplette Film geht nur um die 80 Minuten was heutzutage doch recht wenig ist.
Insbesondere das Ende kommt viel zu abrupt und löst das Geschehen auch keinesfalls auf . Etwas mehr Handlung und damit verbundene Logik hätte dem Film in jeder Hinsicht absolut gut getan.




Alles in allem bietet "Walking Tall" einen mittelmäßigen , eher schlechten Action Film .
Wer sich jedoch mit Action allein zufrieden gibt wird auch hiervon begeistert werden können ,
für viel mehr wird es aber leider nicht reichen.