Walking Tall - Auf eigene Faust (DVD) Testbericht

Vorwort
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Ich bin eigentlich ein totaler Kinomuffel. So passierts auch, dass ich fast nie die Filme seh, die aktuell im Kino laufen. Doch es gibt Filme, die muss ich einfach sehen, einfach weil mich die Vorschau drauf heiß gemacht hat. Einer dieser Filme ist „Walking Tall“. Muskeln, Knarren und viel Action – so das Versprechen der Vorschau.

Handlung
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Chris Vaughn, ehemaliger Elite-Soldat, kehrt nach acht Jahren in seine kleine Heimatstadt im US-Bundesstaat Washington zurück und muss feststellen, dass sich dort in seiner Abwesenheit viel geändert hat: das Sägewerk ist geschlossen, er sieht wie der Drogenhandel auf der Straße floriert und die Haupteinnahmequelle ist ein Casino, das Vaughns ehemaligem Jugendfeind Jay Hamilton gehört. Das Casino ist der zentrale Punkt der Stadt. Gefälschtes Glücksspiel, Prostitution und Drogenhandel – dafür steht das Casino. Ebenfalls nicht unbedingt begeistern kann Chris die Tatsache, dass Deni, seine Freundin aus Kindertagen, dort als Stripperin arbeitet.
Nachdem Chris seinem Unmut über die Zustände Luft gemacht hat – einpaar Sicherheitskräfte zusammengeschlagen hat, weil er das falsche Spiel des Croupiers aufgedeckt hat – kommt er in ernste Schwierigkeiten. Er wird von „Sicherheitsmännern“ niedergestreckt und in einem Hinterzimmer gefoltert und schwer verletzt. In der Hoffnung, dass er verblutet, wird er wieder freigelassen.
Chris wird gerettet und genest ziemlich schnell. Als er merkt, dass auch der Sheriff korrupt ist, beschließt er auf eine Faust aufzuräumen. Doch das bringt ihn zunächst nur in noch größere Schwierigkeiten – nämlich vor Gericht. Die Geschworenen sprechen ihn jedoch frei, nachdem er seine Verteidigung vor Gericht allein in die Hand nimmt. Nun kandidiert er für das Amt des Sheriffs. Mit dem Stern des Gesetzes im Rücken beginnt Chris mit Hilfe seines Jugendfreunds Ray gegen das Casino-Imperium anzukämpfen.
Das Ende vom Lied – die Casino-Mafia ist von der Bildfläche verschwunden und Chris der strahlende Held.

Schauspieler
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Chris Vaughn (Dwayne \"The Rock\" Johnson)
Ray (Johnny Knoxville)
Jay Hamillton (Neal McDonough)
Deni (Ashley Scott)
Mark Bowen

Regie
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Kevin Bray

Filmkritik
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Der Film lebt viel von dieser typisch amerikanischen Gitarrenmusik. Schon zu anfang hört man diese geile Titelmusik. Sie erinnert einen stark an Kriegsfilme, wo es ums den Vietnam-Krieg geht. Dieses Feeling: „weit von der Heimat entfernt“, lässt einen sehr wehmütig werden, und das schon in den ersten Minuten. Und so richtig verkehrt ist es wohl auch nicht, wenn man bedenkt, das Chris ja auch nach 8 Jahren zum ersten Mal wieder daheim ist.
Der Zuschauer begleitet Chris die ersten Minuten auf dem Weg durch die Stadt. Sie scheint zu blühen, das Leben ist überall. Doch dann die erste Schattenseite: eine junge Mutter verflüchtigt sich schnell aus einer Seitengasse. Es ist unschwer zu erkennen, dass sie sich gerade irgendwelche Drogen geholt hat. Das macht Chris schon sehr nachdenklich.
Die erste wirklich für die Story und für den späteren Konflikt wichtige Stelle, ist der Weg am Sägewerk vorbei. Chris sieht, dass es geschlossen ist. Er wollte dort eigentlich arbeiten. Sein Vater arbeitete hier schon. Plötzlich tauchen der Sheriff und sein Deputy auf. Er beginnt ein freundliches Gespräch mit Chris, der aber sofort die falsche Maske durchschaut. Nur nach mehrmaligem vergeblichen Ablehnen, lässt er sich nach Hause fahren.
Daheim gibt’s für Chris einen sehr, sehr warmen und herzlichen Empfang.
Wenn man diese ganzen Bilder sieht, denkt man nicht wirklich daran, dass es ein Action-Streifen ist. So viele Gedanken und auch Emotionen sind darin verarbeitet, dass man nicht wirklich glauben kann, dass Chris 5 Szenen weiter einfach so in Elite-Soldat-Manier in dem Casino aufräumt.
Doch die Action- und Kampfszenen sind wirklich genial geworden. Die Kämpfe wirken nicht so gestellt, wie bei manch anderem Film. Man merkt einfach, dass da ein Stück Wahrheit drin steckt, denn der Charakter von Chris Vaughn ist wirklich ganz natürlich. Ein gutherziger, netter Familienmensch, der, wenn man ihn wirklich sehr reizt, auch leicht mal austicken kann. Doch als er vor der Wahl steht: Holzknüppel oder Schrottflinte? – um im Casino aufzuräumen, entscheidet er sich für das „humanere“ Mittel – den Knüppel. Natürlich hat da Hollywood viel nachgeholfen. Der Humor kommt nicht zu kurz. Die Dialoge sind wirklich klar gesprochen und wirken nicht künstlich, sondern so, als würde man wirklich eine kleine Dokumentation sehen oder sich mit Freunden unterhalten. Wie bei jedem Hollywood-Streifen ist hier auch irgendwie ein gelungener und massenansprechender Kompromiss gefunden worden, der wirklich allen gefallen wird. Etwas Humor, viel Action, etwas Liebe, aber nicht zu viel – finde ich sehr positiv, dass Deni nur eine nebengeordnete Rolle spielt und nur kurz mit Chris intim wird – und vor allem eine Story, die wirklich gut ist. Keine abartigen Konstruktionen, die sich ein Autor mühselig aus dem Kreuz geleiert hat. Das Leben schreibt die besten Storys.
Ich kann den Film wirklich nur empfehlen, auch wenn er leider nicht wirklich den Bekanntheitsgrad erreicht hat, den ich ihm zumessen würde. Es ist einfach ein rundum gelungener Film, der wirklich keine Wünsche offen lässt und der mit besonderen Kameraeinstellungen und besonderem Witz aufwartet – eben actionmäßig!
Ein Hochgenuss auch die Musik. Wenn ich den Soundtrack und das nötige Kleingeld finde – das Teil ist meine.

Allgemeine Daten
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deutscher Titel: Walking Tall – Auf eigene Faust
englischer Originaltitel: Walking Tall
Genre: Action
Farbe, USA 2004
Filmlänge: 85 Minuten

Einzelne Infos & weiterführende Infos unter
www.walkingtall-derfilm.de