Was das Herz begehrt (VHS) Testbericht

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ab 8,04
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Erfahrungsbericht von nikosternchen

Viagra, der Herzinfarkt und andere Schwierigkeiten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Meist muss meine Möchtegern- Kinobegleitung eingängige Überzeugungsarbeit leisten wenn man mit mir dorthin möchte. Es sei denn jack Nicholson spielt eine nicht untergeordnete Rolle so wie in „WAS DAS HERZ BEGEHRT“.



POPCORN UND BIER GESCHNAPPT und auf ins Cinemaxx.


Harry Sandorn ist 63 Jahre und genießt den Ruf eines Casanovas, Chauvinisten und vor allem Junggesellen. Sein Markenzeichen: Keine seiner Frauen darf über 30 sein, und er brüstet sich mit der Tatsache noch nie eine Frau jenseits dieser entsetzlichen Altersgrenze nackt gesehen zu haben. Seine neue Errungenschaft ist Marin, 29 Jahre jung und knackig. Die beiden Turteltäubchen beschließen im Strandhaus ihrer Mutter ein nettes Wochenende zu verbringen. Die Freude wird jäh unterbrochen als Marian´s Mutter und deren Schwester auftaucht und ebenfalls dort ihr Wochenende verbringen wollen. Sie arrangieren sich ... zumindest solange bis Harry beim Versuch mit Marin Sex zu haben einen kleinen Herzinfarkt erleidet. So, kommt es das er seine Genesung (weil Transportunfähig) im dem Strandhaus stattfinden soll. Die Schwester verabschiedet sich alsbald und auch Marin hat irgendwie plötzlich mehr Interesse an anderen als an diesem kränkelnden Greis. Nun sind Erica ( die Mutter ) und Harry alleine....


Soweit der grobe Umriss. Da die Story in sich nicht sehr kompliziert ist brauch diese auch nicht weiter auszuführen, und möchte mehr auf wesentlichere Dinge eingehen.

Zunächst mal sei erwähnt das Diane Keaton und Jack Nicholson in den Hauptrolle absolut perfekt gewählt sind. Durch die beiden gerät die flache Story absolut in den Hintergrund. Jack Nicholson beweist mal wieder sein sehr komisches Talent durch sehr kuriose Mimik und Gestik. Bei ihm hat man nie das Gefühl er spielt, sondern er lebt die Rolle. Die Figur der Chauvinisten Harry scheint für ihn maßgeschneidert und gibt ihr die Sympathie von der sie in der Rolle lebt. Auch die Rolle der über 50jährigen geschiedenen Erica, die ihr verkrampft, verbissen denkt das für sie schon alles liebesbezüglich vorbei ist für Diane Keaton geradezu geschaffen. Obwohl Frau Keaton oftmals ZU klischeemäßig spielt, und Mimiken und Gestiken oft maßlos übertreibt wirkt dies doch sehr amüsant.. .oder gerade deswegen.

Die ganze Geschichte konzentriert sich auf die beiden und somit werden die anderen Personen ( teilweise leider) sehr in den Hintergrund gestellt. Vor allem fällt Frances McDormand die Ericas feministische Schwester Zoe spielt auf. Meines Erachtens viel zu wenig in dieser Rolle in diesem Film eingesetzt, aber gut das Augenmerk lag ja auch woanders.
Amanda Peet als Marin ist ziemlich austauschbar. Weder wird ihr Gesicht noch ihre schauspielerische Leistung in meinem Hirn kleben bleiben. Zu beginn wirkt sie ziemlich bieder und passt gar nicht recht in die Rolle des durchaus etwas sprunhaften Szene-Girls. Als sie aber am Ende als Mutter mit Mann und Kind auftaucht hat sie ihre diesbezügliche Berufung für mich gefunden.
Keanu Reeves. Tja, von ihm wird natürlich großes erwartet. Für mich war seine Rolle so ziemlich überflüssig und häufig waren gerade die Szenen mit ihm sehr langatmig.
Sicherlich ist die Idee, das ein junger Arzt um Erica nebenbei noch wirbt sehr nett und ausbaufähig. Aber dies ist irgendwie nicht so rübergekommen wie es wohl sollte. Schade für Keanu, denn nett anzuschauen war er allemal und zum Drehbuch kann ja auch er nichts.

Wenn man in diesem Film nun spontane und unvorhersehbare Wendungen sucht, sucht man vergebens. Von Beginn an eigentlich weiß der Zuseher bereits was passiert. Viel wichtiger ist dann die Frage: Wie bekommt man die 128 recht langen Spielfilm - Minuten rum ohne das man sich langweilt. Der Film lebt von Situationskomik, der Film lebt von den Schauspielern und den Dialogen.

KAMERA – MUSIK und ANDERES
Als ich nun mir einige Berichte durchgelesen habe, fiel mir immer wieder auf wie viel man hierzu schreiben kann. Ehrlich gesagt ist mir weder Kameraführung noch die Musik sonderlich ins Auge gestochen. Erinnern kann ich mich an die Anfangsmusik „Butterfly“, ein auch schon in die Jahre gekommener Hit von einer Band dessen Name mir heute nicht mal mehr einfällt, und von diversen alten Schnulzen zwischendurch. Nun, der berühmte Hans Zimmer hat komponiert, aber irgendwie an mir vorbei.


EIN PAAR FAKTEN

Original Titel: SOMETHING’S GOTTA GIVE
Herstellungsland: USA
Herstellungsjahr: 2003
Spielzeit: 128 Minuten
Regie, Produktion und Drehbuch: Nancy Meyers
Deutscher Kinostart: 12.02.2004
Darsteller: Harry Sanborn (Jack Nicholson), Erica Barry (Diane Keaton), Marin Barry (Amanda Peet), Zoe Barry (Frances McDormand), Dr. Julian Mercer (Keanu Reeves), Leo (Jon Favreau) u.a.
FSK: ohne Altersbegrenzung
Deutscher Verleih: Warner Bros.

www.wasdasherzbegehrt-derfilm.de


FAZIT
Dieser Film war amüsant, lustig, berührte und brachte mich fast durchgängig ins Schmunzeln. Gelegentlich waren auch ein paar saftige Lacher drin aber das Schmunzeln überwiegte. Empfehlen kann man ihn den Leuten die Jack Nicholson mögen, die sich gerne nett berieseln lassen aber auch Menschen die auf Liebesfilme und Filme mit Message stehen. Denn auch dieser Film hat eine. Irgendwann trifft jeder auf die oder den richtigen, und dann ist alles anders. In jedem Fall ist es ein Film dem man mehrfach sehen kann denn es sind sehr viele, sehr amüsante Details versteckt. Negativ ist eigentlich nur das Keanu Reeves als so hoch dotierter Schauspieler wahrlich untergeht und in die Ecke gespielt wird von Frau Keaton und Herrn Nicholson. Alles in allem vergebe ich knappe 5 Sterne und empfehle natürlich begeistert weiter.


Viele Grüße Nikolina

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