Waterworld (VHS) Testbericht

Waterworld-vhs-science-fiction-film
ab 16,06
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Erfahrungsbericht von SpaceCow

Apocalypse Wow!! Kevin Costners gewaltiges Endzeit-Epos auf hoher See

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Gute Zeiten, schlechte Zeiten!

Im Umgang mit seinen Stars kennt Hollywood keine Gnade. Sorgt ihr Name für ein gutes Einspielergebnis, dürfen sie sich wie Helden fühlen und die Preise diktieren. Oft schon nach dem ersten Flop folgt auf die Euphorie Katerstimmung. Wurde eben noch gejubelt, heißt es jetzt lapidar \"Kassengift\". Im Bunde mit einer eifrigen und eifernden Filmpresse werden so Stars erst gemacht und dann mit gleicher Begeisterung niedergemacht. Wenige bekommen dann noch einmal die Chance für ein Comeback.

Darauf mag Kevin Cosmer mit dem gigantischen Survival-Abenteuer \"Waterworid\" gehofft haben. Schwamm Hollywood nach seinem furiosen Einstand (\"Der mit dem Wolf tanzt\") zunächst auf einer Costner-Welle, erlitt Kevin-Superstar schon bald Schiffbruch, setzte \"Perfect World\" in den Teich und drohte nach \"Rapa Nui\" vollkommen unterzugehen \"Waterworid\" sollte endlich wieder ein Erfolg werden. Unter der Regie von Costner-Spezi Kevin Reynolds entstand vor der Küste Hawaiis ein maritimer Endzeit-Thriller der Superlative.
Erstmals in der Filmgeschichte wurde mit aufwendigem Hightech-Equipment und 500-Mann-Crew fast ausschließlich auf hoher See gearbeitet. 300.000 Dollar Produktionskosten verschlang jeder Drehtag. So teuer war bis dahin noch nie ein Stück Zelluloid.

So und nun zum Inhalt des Films:
Mit dem Abschmelzen der Pole haben sich die sieben Weltmeere zu einem riesigen Ozean wiedervereint. Im Mittelpunkt der verzweifelten Suche der letzten Überlebenden nach einen Stück Festland steht Kevon Costner.

In der Pose eine postapokalyptischen Wellenreiters, ausgestattet mit Kiemen und Schwimmhäuten, ringt er als \"Mariner\" auf seinem Trimaran mit den Gezeiten. Gegen seinen Willen quartieren sich die schöne Helen (Jeanne Tripplehorn) und ihre kleine Adoptivtochter Enola (Tina Majorino) auf dem Segelboot ein. Helen glaubt, die geheimnisvollen Tätowierungen auf Enolas Rücken würden den Weg in das sagenumwobene \"Dryland\" weisen. Damit steht sie nicht allein. Der finstere Bösewicht Deacon (Dennis Hopper) und seine verruchten und rauchenden \"Smoker\" (ein Rätsel, woher sie in dem schier endlosen Feuchtbiotop die Zigaretten haben) heften sich an ihre Fersen.

Riskante Bungee-Sprünge, gewagte Tiefsee-Stunts und fantastische Unterwasseraufnahmen in bizarrer Szenerie machen \"Waterworid\" zu einem spektakulären und imposanten Wasser-Werk. Costners Hoffnung auf Fairplay der Kritiker war jedoch auf Wasser gebaut. Ohne auch nur einen Meter belichteten Films gesehen zu haben, war \"Waterworld\" für die Presse bereits von Anfang an in Seenot. \"Kevin geht baden\" und \"Costners Waterloo\" lauteten damals die im Tenor immer gleichen verheerenden Vorkritiken, und am Ende rechnete tatsächlich jeder damit, daß Costners Wasserwelt ins Wasser fällt. Von der Journaille regelrecht seziert, wird er sich nach manch wüstem Verriß sicher Kiemen gewünscht haben - zum Abtauchen. Dabei war nicht die Handlung auf der Leinwand von Interesse, sondern die großen und kleinen Dramen hinter den Kulissen. Explodierende Produktionskosten, Unfälle am Set, Reynolds\' Rauswurf (beide Kevins waren bei der Endbearbeitung des Films heillos zerstritten) und Costners Ehekrise lieferten reichlich Stoff für Schlagzeilen.

Daß \"Waterworld\" dann beim Kino-Publikum wider Erwarten gut ankam und nach letzten Berechnungen sogar die

gewaltigen Produktionskosten wieder einspielte, konnte nach der Medien-Schlammschlacht die Wogen auch nicht mehr glätten.

So kam auch Kevin Costner zu folgender Einsicht:
\"Dieser Film hat mich ein Jahr meines Lebens, meinen besten Freund und meine Ehe gekostet. Das war er nicht wert!\"

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