Wie Feuer und Flamme (DVD) Testbericht

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ab 2,93
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Erfahrungsbericht von biborilla

Fast ein perfektes Feuerwerk

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Auf den Film "Wie Feuer und Flamme" bin ich durch das
Video "October swimmers" von JJ72 aufmerksam geworden.
Irgendwie seh ich nämlich keinen Zusammenhang zwischen
dem Song und dem Video. Die Ausschnitte, die in dem
Video gezeigt werden, vermittelten mir, der Film wäre
eine moderne Geschichte von Romeo und Julia.Laut
mancher Kritiken, lag ich mit meiner Vermutung gar
nicht so falsch!

Der Film beginnt zu der Zeit, als die Mauer geöffnet
wird. Nele Kaufmann sieht dies im fernen New York im
Fernsehen und erinnert sich an ihre Jugendzeit, als
sie siebzehn war und das erste Mal den Osten von
Berlin betritt, da sie zu der Beerdigung ihrer Oma
wollte. An diesem Tag lernt sie auch Captain kennen.
Einen jungen Punker. Es funkt natürlich zwischen den
beiden und Captain läd Nele zu einem Konzert in der
Kirche ein, wo sie in einpaar Tagen einen Auftritt
haben. Neugierig auf die Musik und natürlich voll
freudiger Erwartung ihren Captain wiederzusehen, geht
Nele wieder in den Osten.

In der Kirche tummeln sich mehrere Punker, die zu der
Musik von Captains Band herumpogen. Ein Reporter vom
West-ZDF ist auch vor Ort und nimmt alles auf, weil er
einen Bericht über die Jungend, die Punks im Osten
machen wollte. Allerdings denken Freunde von Captain,
daß der Typ von der Stasi ist und zerstören die
Kamera. Tja, damit ist der Traum vom großen
Westplattenvertrag geplatzt. Nicht ganz. Hacki leiht
sich die Kamera von seinem Alten aus und die
Jugendlichen Filmen sich selber und führen auch ein
Interview durch. Nele ist auserkohren den Film und
einpaar Tapes in den Westen zu schmuggeln,besser
gesagt, sie bietet sich freiwillig an um Eindruck bei
Captains Freunden zu schinden!

Es gelingt ihr auch die Sachen rüberzuschmuggeln und
dem ZDF-Typen zu überbringen. Ihn zu überreden das
Material zu senden erweißt sich jedoch als etwas
schwieriger, aber wer kann einer so hübschen und
jungen Frau schon einen Wunsch abschlagen?!

Nele erzählt Captain am Telefon natürlich die freudige
Botschaft. Zum Ausstrahlungstermin will sie wieder
rüber in den Osten. Sie stelle einen
Übernachtungsantrag, der ihr erlaubt über Nacht im
Osten zu bleiben. Allerdings gibt sie die Adresse
ihrer Tante an, die sie noch nie gesehen hat. Die
Ausstrahlung verläuft allerdings anders als erhofft.
Das Material haben die Typen vom West-ZDF so
zusammengeschnitten, daß die Clique um Captain als
Nazis dagestellt werden. Nichts von ihrer Musik,
nichts vom Interview. Die jungen Leute waren natürlich
nicht die einzigen, die den Bericht gesehen haben, die
Stasi hat dies natürlich auch gesehen, wie sollte es
auch anders sein? Die Clique gibt natürlich Nele die
Schuld und überlegt, wie sie die Sache schnell ins
rechte Licht rücken könne, daß sie keine Nazis sind!
Spontan entschließen sie sich gleich am nächsten Tag
eine Protestaktion in Form einer Kranzniederlegung zu
starten. Nele wird an diesem Abend bewußt, daß Captain
und seine politischen Ansichten nicht zu trennen sind,
daß die Politik ihm wohl wichtiger ist als sie. Jedoch
kann er sie wenigstens für einpaar Stunden von dem
Gegenteil überzeugen indem die zwei eine wunderbare
Nacht verbringen.

Am nächsten Tag legen die Punks, nicht nur die Clique
sondern auch alle die sie auftreiben konnten, einen
Kranz am Grab eines unbekannten Soldaten nieder. Auf
dem Band des Kranzes steht, nie wieder
Nazionalsozialismus. Klar, daß dies die Stasi auch
mitbekommt und das denen überhaupt nicht gefällt! Der
Proberaum der Band wird durchsucht und belastendes
Material (Songtexte usw.) beschlagnahmt. Die Clique
trifft gerade ein, als die Männer ihre Durchsuchung
schon vollendet haben. Außer sich, daß man sowas ohne
Durchsuchungsbefehl machen kann, rennt Nele hinter den
Männern mit und protestiert. Kurzerhand wird sie ins
Auto gesteckt und zur Polizeiwache gebracht. Dort wird
sie verhört, etwas weichgekocht aber nachher doch
freigelassen. Jedoch darf sie den Osten nie wieder
betreten!

Die Band wird natürlich auch verhört und die Tatsache
so dargestellt, daß Captain seine Freunde verraten
hat. Die stellen sich jetzt natürlich gegen ihn und
glauben den vorgetäuschten Tatsachen mehr wie ihrem
Freund! Aber trotzdem verpfeift Captain bei einem
späteren Verhör keinen seiner Freunde. Er schweigt und
bekommt dadurch eine saftige Gefängnisstrage
aufgebrummt. Währenddessen will Nele trotzdem nochmals
in den Osten. Sie denkt sich, wenn sie die Schuld auf
sich nimmt mit der ganzen Aktion, daß Captain und
seine Freunde ungeschoren davonkommen. Sie versteckt
sich auf einem Schiff, daß Bauschut vom Westen Berlins
nach Osten bringt. Nele gelangt auch bis zum Gefängnis
wo Captain ist. Dort schaffen es die beiden verliebten
noch einmal sich zu sehen, einmal noch in die Arme zu
schließen, noch einmal zu küssen. Danach werden sie
getrennt. Daheim ruft Nele bei Captains Eltern an, der
Vater sagt ihr aber, daß Captain tot sein.

Zurück in der Zukunft, beschäftigt es Nele noch immer,
wie Captain ums Leben kam. Sie reist in den ehemaligen
Osten Berlin um Licht in die Vergangenheit zu bringen.
Sie besucht eine ehemalige Freundin von Captain. Diese
erzählt ihr, daß Captain für seinen Vater gestorben
war, in Wahrheit aber noch lebe. Nur wo er sei, das
wüßte sie nicht! Nele setzt jetzt alles daran, ihre
Jungendliebe ausfindig zu machen und ruft sämtliche
Leute an, die so ähnlich heißen, wie die Spitznamen
von ihnen damals. Es gelingt ihr auch Hacki ausfindig
zu machen. Dieser bekommt auch heraus, wo sich ihr
Captain aufhält. Nun fährt Nele natürlich dahin.

Mehr möchte ich hier jetzt nicht verraten. Aber viel
passiert auch nicht mehr.

Mein Eindruck vom Film war recht positiv! Wobei man
ihn von zwei Seiten betrachten muß. Einmal die
Liebesgeschichte von Nele und Captain, auf der anderen
Seite die politischen Ereignisse von damals sowie die
Punks. Recht viel weiß ich selber nicht von der
ehemaligen DDR, nur von Erzählungen, von Freunden die
damals selber drüben gewohnt haben. Aber auf mich
wirkte das ganze recht gut dagestellt. Kein Kitsch.
Jedoch hätten die Punker etwas wirklicher rüberkommen
können. Laut Berichten über den Film, haben die
Schauspieler selber eine Zeit vor dem Dreh mit Punks
verbracht um von ihnen zu lernen, wie sie sich
wirklich benehmen (klingt blöde). Das ist leider nicht
wirklich glaubwürdig rübergekommen, einpaar Sachen
hätte man durchaus verbessern können. Aber alles in
allem ist der Film wirklich sehenswert! Vorallem die
Musik, die die Band selber gespielt hat, hat mir
persönlich sehr gut gefallen! Die Musik zum Film ist
auch sehr schön und paßt dazu!

7 Bewertungen, 1 Kommentar

  • tfmuench

    12.02.2002, 08:15 Uhr von tfmuench
    Bewertung: sehr hilfreich

    da ist alles drin