Wild Things (DVD) Testbericht

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ab 3,83
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Erfahrungsbericht von Prisca

Wow - was für ein Thriller!

Pro:

echt spannend gemacht

Kontra:

etwas langweiliger Anfang - der normale DVD Preis ist zu hoch!

Empfehlung:

Ja

Heute soll es mal wieder einen DVD Bericht von mir geben. Die DVD ist schon etwas älter und ich bin eher durch Zufall darauf gekommen - es handelt sich hier nämlich um eine Beilage der Zeitschrift Audio Video Foto Bild. Wie der Film heißt?

WILD THINGS

Noch nie gehört? na ja, das muss nichts heißen, oder?!

Kommen wir erst mal zum Inhalt des Films. Sam Lombardo ist Vertrauenslehrer an einer High School im Süden Floridas. Er ist ein rechter Frauenheld - behauptet aber, mit einer Schülerin niemals etwas anzufangen und wenn sie ihn noch so anflirtet.

Für die jungen Mädchen eine Herausforderung - sie umgarnen ihn, wo sie nur können. Eines Tages lehnt er die Avancen von einer Schülerin (Kelly van Ryan) ab - ohne zu ahnen, was sie daraus noch entwickelt.

Das Mädchen wird Tags darauf tränenüberströmt von ihrer Mutter gefunden (die übrigens eine ehemalige geliebte Lombardos ist) und behauptet: Sam Lombardo hat mich vergewaltigt!

Sandra van Ryan tobt - sie ist ohnehin nicht gut zu sprechen auf Lombardo, der die Affäre mit ihr beendet hat und sie setzt ihr ganzes Geld und ihren guten Namen dafür ein, Sam Lombardo vor Gericht zu zerren.

Die Polizei ist noch etwas skeptisch, was die Aussage des Mädchens betrifft. Sam selbst ist geschockt - bekommt er doch bereits am nächsten Tag die Auswirkungen dieser Anklage zu spüren. In den beliebten Clubs des Ortes ist er plötzlich nicht mehr erwünscht! Auf der Straße wird er im Auto verfolgt und in einen nahegelegenen Fluss gedrängt. In seinem Haus werden Scheiben eingeworden.

Sam sucht sich einen Anwalt, der in dem Fall eine Chance sieht groß rauszukommen. Er versichert Sam, das man der Aussage des Mädchens vor Gericht kaum Glauben schenken wird ...

... aber dann geschieht unglaubliches. Ein zweites junges Mädchen (Suzie Toller) behauptet plötzlich, Sam Lombardo hätte auch sie einst vergewaltigt - weil sie aber aus ärmlichen Verhältnissen kommt nahm sie bisher an, es würde ihr sowieso niemand glauben. Erst der aktuelle Fall mit Kelly gibt ihr jetzt den Mut zu sprechen.

Für Sam beginnt ein Albtraum - Verhaftung, Gerichtsverhandlung ... und dann ist plötzlich doch wieder alles ganz anders als angenommen (nein, das werde ich euch jetzt nicht verraten, wenn ihr wissen wollt, wie es weitergeht, müsst ihr euch den Film schon ansehen ... ich bin gemein, ich weiß **gg**)

Jetzt aber mein Eindruck von dem Film. Wie gesagt, es war eine Beilage aus der Zeitung und er stand auch lange zeit ungesehen in meinem Schrank. Heute Vormittag hatte ich aber Bügeltag ... und ich hasse bügeln. das einzige was hilft, ist ein wenig Ablenkung nebenher, oft mache ich mir dann einen schönen Film an.

So auch heute - Wild things landete in meinem DVD Player. Zuerst fand ich den Film ein wenig langweilig - obwohl mir die Landschaftsaufnahmen sehr gut gefallen haben (die Everglades, die ganze Umgebung Südfloridas ...). Er plätscherte so dahin: reiche Mädchen, arme Mädchen, ein Sonnyboy als vertrauenslehrer, junge Mädchen, die diesem Lehrer unbedingt ins bett kriegen wollen - und ein Lehrer, der dies auf keinen Fall will. Dann kommt die Geschichte der Vergewaltigung ist Spiel - da wird es schon etwas spannender und ich habe schon mal das eine oder andere Auge riskiert ( ganz auf den Film konzentrieren konnte ich mich natürlich nicht, ich musste ja nebenbei auch noch aufpassen, das ich meine Blusen nicht versenge).

Irgendwann kommt dann die Gerichtsverhandlung - und alles läuft irgendwie so, wie ich als Zuschauer mir das schon lange gedacht habe. Also ein vorhersehbarer Film, der irgendwie an einem vorbeiplätschert? Tcha das dachte ich auch ... bis ich feststellen musste, das erst knapp die Hälfte des Filmes um war. Und was soll jetzt noch kommen?!

Tcha, was dann noch kam, verrate ich euch nicht ... aber ich verrate euch, das ich mich plötzlich dabei erwischt habe, das ich mit offenem Mund auf den Bildschirm gestarrt habe und nur noch dachte: Wow!

Dann ließ ich bügeln bügeln sein, setzte mich auf mein Sofa und da blieb ich den Rest des Films wie angewurzelt sitzen. Was ich in der ersten Hälfte an Spannung und Überraschung vermisst hatte, prallte jetzt alles auf einmal auf mich ein. Da blieb irgendwie kaum zeit zum Luftholen - die Handlung des Films bestand nur noch aus Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Und immer, wenn man meint, das war´s jetzt, dann passiert schon wieder was neues!

Wirklich genial gemacht - so genial, das ich mir den Film gleich heute Nachmittag noch einmal angesehen habe, nur um herauszufinden, ob ich in der ersten Hälfte vielleicht die eine oder andere Andeutung verpasst habe, die schon auf diese aufregenden Entwicklungen hindeutet.

Alles in allem jedenfalls ein gelungener Thriller - im nach herein gefällt mir auch der etwas langweilige Anfang, weil dadurch dieser \"Wow\" Effekt nachher umso größer ist.

Was ich euch unbedingt noch sagen muss: wen ihr das Wort \"END\" gelesen habt, bitte nicht gleich abschalten. Lasst euch zeit für den Abspann, der ist nämlich sehr interessant gemacht. Zuerst die Darstellerliste - dann plötzlich noch eine Szene aus dem Film, eine Szene, die während des Films angedeutet wurde - jetzt bekomme ich sie aus anderer Sichtweise zu sehen und weiß endlich, was wirklich vorgefallen ist. das wiederholt sich noch einige Male und endet schließlich mit dem letzten \"Ach, der auch noch\" Gedanken im Film. Also, unbedingt ansehen - das macht den Film erst richtig komplett.

Ich möchte noch ein paar Worte über die Schauspieler verlieren. Einige Namen können sich sehen lassen: Matt Dillon als Sam Lombardo, Kevin Bacon als Ray Duquette (der Polizist, der die Vergewaltigungen aufzuklären versucht und der auch später eine große Rolle im Film spielt), Bill Murray in einer kleinen aber feinen Rolle als Anwalt von Sam Lombardo. Die Namen der beiden Mädchen Denise Richards und Neve Campbell, sagen mir beide nichts.

Zumindest diese Darsteller machen ihre Sache wirklich gut. Matt Dillon als der Sonnyboy schlechthin, der plötzlich in eine unangenehme Situation gerät. Kevin Bacon als cooler Polizist, der vielleicht doch nicht ganz so cool ist. Gut gespielt - vielleicht nicht überragend, aber doch überzeugend in ihren Rollen. Sehr gut gefallen hat mir die kleine Rolle von Bill Murray.

Und beeindruckend ist das Zusammenspiel der beiden Mädchen. Arm und reich - zwei junge Mädchen, in völlig unterschiedlichen Lebensverhältnissen aufgewachsen - beide verbunden durch ein gemeinsames Schicksal (oder wie, oder was?!) Die beiden überzeugen wirklich - vor allem das Zusammenspiel der beiden gelingt perfekt.

Die Nebendarsteller sind dann doch eher oberflächlich und nicht ganz so überzeugend - allerdings ist das auch nicht unbedingt notwendig, denn sie sind wirklich das, was der Name schon sagt: nebendarsteller! Austauschbar - Rollen, die besetzt werden mussten - Gesichter, die man sich nicht unbedingt merken wird.

Alles in allem jedenfalls solide Schauspielkunst - nichts oscarreifes - aber sehr anständig umgesetzt, sowohl von den bekannten als auch den unbekannten Namen.

Noch ein paar Fakten zum Film:
Der Film wird häufig unter dem Genre \"Erotikthriller\" geführt - na ja, unter einen echten Erotikthriller verstehe ich etwas anderes - hier gibt es zwar die eine oder andere Sexszene (die ich nicht für sonderlich ästhetisch und realistisch halte!) - aber es sind alles in allem (zum Glück) nur wenige Szenen. Ansonsten ist der Film aufgebaut wie ein sehr spannender Thriller mit so vielen Wendungen, das man als zuschauer manchmal kaum folgen kann (jedenfalls in der zweiten Hälfte des Films)

Der Film ist freigegeben ab 16 Jahre - eine Altersfreigabe, die für völlig ok halte - obwohl wenig Gewalt gezeigt, sondern eher nur angedeutet wird.

Filmstart: 1998 in den USA

105 Minuten Lauflänge (jedenfalls steht es so auf meiner DVD - auf diversen Movieseiten habe ich für die amerikanische Version schon eine Länge von 111 Minuten gefunden, mag sein, es gab ursprünglich doch noch die eine oder andere Sex- und/oder Gewaltszene mehr)

Und jetzt zur DVD. Natürlich kann ich hier nur von der Heftbeilage der \"Bild-Zeitung\" berichten.

Meine DVD zeigt den Film im Breitbandformat. der Ton ist Dolby Digital. Beides kommt gut rüber - obwohl es sei bei meiner Heft DVD einwandfrei um eine Billigproduktion handelt. Wenn man sich die DVD genau ansieht, bemerkt man den völlig unregelmäßigen Rand und die schlechte Beschichtung - seltsamerweise fällt beides beim Abspielen aber überhaupt nicht ins Gewicht. Der Ton ist völlig klar, das Bild weist keinerlei Flimmern und/oder Aussetzer auf. Alles ist so, wie ich es von einer DVD erwarte.

Als Ton wird mir nur die deutsche Sprache angeboten - Extras gibt es keine.

Wer hier auf mehr Wert legt, muss sich schon mal z.B. zu Amazon begeben, hier gibt es die Kauf - DVD des Filmes mit einem 20 minütigen Extra (Making of ...) Ob das aber seinen Preis wert ist?! Immerhin kostet die DVD hier 22,95 Euro (zu teuer für einen so alten Film, finde ich!) - die Heft DVD hat mich (und das sogar MIT der Zeitung!) nur 3,-- Euro gekostet!

Mein Fazit: Ein Film, dessen anschauen sich auf jeden Fall lohnt - er bietet so viele Überraschungen für den Zuschauer wie kaum ein Thriller. Auch wenn sich der Anfang ein wenig zieht - nur nicht aufgeben, es kommt noch viel, viel besser!

@ Prisca - April 2004 - ich schreibe für Ciao und Yopi

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