Wild Things (DVD) Testbericht

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ab 3,83
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Erfahrungsbericht von Filmfreund

SCHACHMATT

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vorwort:
******
1998 kam ein Film raus, den ich zu Begin nicht einordnen konnte – zumal ich des öfteren auch nach dem Cover gehe, wenn ich einen Film ausleihe und dann später kaufe. Und der Film ist nicht schlecht. Vor knapp 1,5 Monaten fragte mich ein Arbeitskollege, ob er für mich auch diesen Film bei Ebay mit holen soll. Und seitdem habe ich ihn bei mir zu Hause im Regal stehen.



Inhalt:
*****
Blue Bay, Florida. Hier ist es immer schön. In dem kleinen Ort nahe den Sümpfen ist die High Society zu Haus und jeder kennt jeden.
Auch Sam Lombardo (Matt Dillon) kennt jeder. Der sympathische gutaussehende Lehrer wird vor Gericht der Prozess wegen angeblicher Vergewaltigung gemacht, denn seine notgeile High-School-Queen Kelly van Ryan (Denise Richards) – aus gut betuchten Hause - beschuldigt ihn. Und als eine andere Schülerin ihn auch noch belastet, sieht es gar nicht gut für ihn aus. Durch eine glückliche Fügung des Schicksals einigt man sich auf einen Vergleich und alles scheint in bester Ordnung zu sein.

Dies sind die ersten 20 min des Films. Für alle, denen die Inhaltsangabe zu kurz erscheint, sei gesagt, das der Film seinen Reiz verliert, wenn man mehr schreibt. Denn innerhalb der Story ereignen sich immer wieder neue, wirklich überraschende Wendungen, so dass man den Film dann nicht mehr anschauen bräuchte. Zudem ist es mehr als schwierig, bei einem so verworrenen Film eine gute und nicht zuviel verratende Inhaltsangabe zu schreiben.



Meinung:
*******
Es geht in „Wild Things“ um Verschwörung, Intrigen, Beziehungskisten und Schein und Sein. Die Protagonisten sind vielfach Schachfiguren auf dem Brett. Jeder gegen Jeden und alle füreinander. So sieht es aus.
Die ersten 20 Minuten kommen eher schlaff rüber – so wirkt der Film doch eher wie Szenen aus „Beverly Hills 90210“. Erst nach dem Gerichtsverfahren steigt die Spannung im Film. Und die ganze Zeit rätselt man, wer denn nun die / der Böse(n) sind. Ein Thriller, der eine besondere Gangart fährt.

Jeder hat seine ganz eigenen Geheimnisse und man – so wie die Menschheit halt so ist – will diese lüften (sehen). So glaubte ich doch so dreimal im Film, das ganze Konstrukt durchschaut zu haben. Doch weit gefehlt. Immer wieder dachte ich .... „was, aber ... häää...ach ja... stimmt... kann sein.... jetzt aber...“

Viele unerwartende Dinge warten auf den Zuschauer, gezeigt zu werden. Man fühlt sich selbst als Ermittler inmitten einer Welt, die man so nicht wirklich versteht. Ein ähnliches Gefühl hatte ich in meiner Kindheit bei Filmen wie „Der unsichtbare Dritte“ oder später in „Basic Instinct“.
„Wild Things“ bleibt die ganze Zeit über hindurch glaubhaft und wirkt nicht überzogen oder gar stark aufgesetzt. Dennoch hat es meines Erachtens Stephen Peters bzw. John McNaughton mit dem Verwirrspiel etwas übertrieben. So kam ich persönlich an einen Punkt im Film, wo ich keine Lust mehr hatte, mir über irgend etwas Gedanken zu machen. Die Guten sind eigentlich die Bösen und die Bösen sind nur zum Teil Böse und eigentlich ist alles umgekehrt. Ein Verwirrspiel, das zu viel verwirrt.

Und ich habe nicht wirklich verstanden, warum kleinere „Sexszenen“ – ich verweise da auf den flotten Vierer mit Dillon, Campbell, Richards und einer Flasche Champagner – mit eingebaut wurden. Sie tragen nichts zur Handlung dabei, sind höchstens was für das Auge *fg*. Mehr und nicht weniger.

Der Film lebt von diesem ganzen Verwirrspiel, ansonsten wäre es echt ein 08/15-Thriller. Für mich hat er es trotz allem ein wenig übertrieben, aber sehenswert ist er dann doch schon.


Darsteller:
********
Neve Campbell – sie kennt man bereits aus Filmen wie „Scream 1 / 2“. Sie spielt hier eine Rolle, die ich ihr so gar nicht zugetraut hätte. Und endlich sieht man sie auch mal als „Bösewicht“. Es passt gut zu ihr. Und sie bekommt ein anderes Image.

Denise Richards – den meisten wohl aus „Starship Troopers“ bekannt. Erinnern sich vielleicht einige an die Duschszene in „Starship Troopers“ und das im DEM Moment der Cut kam. In „Wild Things“ werden auch die zum Zuge kommen, die sich damals darüber geärgert haben. Für mich spielt sie nicht so überzeugend. Ich könnte mir sogar vorstellen, das sie in Real auch so ist – dieses Miststück... Mehr als hübsch aussehen ist es nicht. (IMHO)

Matt Dillon – den habe ich zu Beginn des Films gar nicht richtig erkannt. Dachte schon, den kennst Du doch aus „In & Out“ oder „Beautiful Girls“. Ach ja richtig, der ist das :-)
Er spielt neben Kevin Bacon eine mehr als gute Rolle. Die einzelnen Facetten seiner Schauspielkunst kann man hier echt bewundern. Mimik und Gestik passen sich allem an.

Kevin Bacon – schon in „Sleepers“ hatte er eine spitzen Rolle übernommen. Und in „Wild Things“ hebt er den Film auf einen noch höheren Level. Sein markantes Gesicht hat schon eine gewisse Boshaftigkeit – auch wenn er einen Ermittler spielt – die man im Film immer wieder beobachten kann. Und das mit einer Überzeugung, die nicht von schlechten Eltern ist. Nicht zu vergessen, das er ja auch Ausführender Produzent im Film ist.

So am Rande erscheint auch immer wieder Bill Murray, der den Anwalt von Sam Lombardo spielt. Ihn kennt wohl wirklich jeder. Nicht zuletzt aus „Ghostbusters“, „Charlies Angels“ oder „Groundhog Day“. Er verleiht den Filmen immer eine gewisse Würze, Charme und Witz. So auch hier.


Musik:
*****
Bei der Musik kann ich positives schreiben. Durch den gesamten Film zieht sich die rhythmische und exotische Musik, die die Landschaftsaufnahmen sowie die Atmosphäre gut einfängt. Allerdings glaube ich nicht, das man sich den Soundtrack dazu holen sollte, da die Musik nur in Verbindung mit dem Film seine Wirkung zeigt. Es passt halt....


DVD-Bonusmaterial:
***************
Mehr als Hintergrundinfos in Form eines Making-Of´s (mit Kommentar des Regisseurs) und weiteren DVD-Trailern hat die DVD nicht zu bieten. Mehr als peinlich eigentlich, wenn man sich den Film schon auf DVD zulegen möchte. Daher bekommt die DVD auch nur 3 Sterne von mir (3.5 eigentlich – 1 Stern für die fehlenden Boni auf der DVD)


Filminformationen:
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Land: USA
Jahr: 1998
Originaltitel: Wild Things
Laufzeit: ca. 111 min
Darsteller: Neve Campbell, Kevin Bacon, Matt Dillon, Theresa Russell, Denise Richards, Daphne Rubin-Vega, Bill Murray
Regie: John McNaughton
Produzent: Rodney Liber, Steven A. Jones
Drehbuch: Stephen Peters
Musik: George S.Clinton
Kamera: Jeffrey A. Kimball


Fazit:
****
Ein guter durchschnittlicher Film – allerdings mit guten Darstellern – der sich m.E. zu weit hinaus gelehnt hat und mittels Verwirrspiel so zuviel Verwirrung sorgt. Und die DVD ist mehr als peinlich im Bezug auf das Bonusmaterial.

PS: Wer sich den Abspann komplett anschaut, dem werden zusätzliche Szenen gezeigt, die vorher verborgen blieben.


so long Euer kleineslicht

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