Zwielicht (DVD) Testbericht

Zwielicht
Thriller 1996, nach dem gleichnamigen Roman von William Diehl.
Hauptdarsteller: Richard Gere, Edward Norton

Heute schreibe ich ein Bericht über ein Film meines Lieblingsgenres: Thriller!
Für mich gehört zu einem guten Thriller unter Anderem ein überraschendes Ende, und das Ende dieses Films ist wirklich verblüffend.
Doch beginnen wir von vorne: Richard Gere spielt einen sehr karrieresüchtigen und auch erfolgreichen Strafverteidiger, für dem die Frage nach Recht und Unrecht eher zur Nebensache geworden ist und er sich somit zwecks Publicity seinen neuen Fall widmet: Der sehr schüchtern wirkende Messdiener Aaron Stampler (grandios: Edward Norton) wird beschuldigt, den Erzbischof von Chicago auf brutalster Weise ermordet zu haben. Die Herausforderung für den Strafverteidiger, Martin Vail, ist ziemlich groß, denn der Raum, wo der Mord stattgefunden hat, ist mit Aaron’s Spuren versehen. So plädiert er zunächst darauf, dass sich Aaron zwar am Tatort befunden hat, dennoch nicht den Bischof ermordet hat, da dieser für Aaron quasi eine Vaterfigur dargestellt hat und er keinen Grund gehabt hätte ihm zu töten. Doch im Laufe der Verhandlungen fällt ein Video in seinen Händen, auf das zu sehen ist wie Aaron von dem Erzbischof zu sexuellen Handlungen gezwungen wurde. Gleichzeitig stellt Vail fest, dass Aaron eine gespaltene Persönlichkeit hat: Mal ist er der schüchtern-verklemmte und wehrlose Aaron, doch plötzlich kann er zum kaltschnäuzigen, rücksichtslosen Roy werden. Für Vail wird die Lage ziemlich klar: Es gibt ein Tatmotiv, doch um auf seine Geisteskrankheit zu plädieren ist die Verhandlung schon viel zu weit fortgeschritten. Als gerissener Anwalt findet aber Vail einen Weg um den Prozess zur von ihm gewünschten Wendung zu bewirken: es lässt das Video der Staatsanwältin zukommen die das dann vor Gericht zeigt, in dem Glauben dass, da damit das Motiv für den Angeklagten bewiesen wäre, dieser dann für schuldig erklärt wird. Doch während des Kreuzverhörs in das sie den Angeklagten äußerst provoziert, passiert genau das was Vail erwartet hatte und weshalb er die Ganze Aktion mit dem Videoband ins Laufen gebracht hatte: Unter den immer stärker werdenden Druck des Kreuzverhörs, wird der hilflose Aaron plötzlich zu Roy, der die Staatsanwältin brutal angreift. Damit steht die Geisteskrankheit des Angeklagten fest und Vail gewinnt den Fall.
Am Ende führt Vail ein Gespräch unter vier Augen mit seinem Klienten in dem sie sich auch verabschieden. Während dieses letzten Gesprächs aber macht Vail eine verblüffende Entdeckung.

Der Film ist meines Erachtens sehr gut, ein echter Thriller. Es gibt Spannung, einen psychologischen Hintergrund und auch die Tat (Missbrauch durch einen Bischof) spricht Bände. Keine Frage, in diesem Film leistet Richard Gere sehr gute Arbeit, doch die “Show” gehört hier ganz klar vom Anfang an dem Schauspieler Erward Norton: Es ist einfach genial, wie dieser Schauspieler eine gespaltene Persönlichkeit verkörpert.