startup (DVD) Testbericht

Startup-dvd-thriller
ab 5,06
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von traxdata

Man ist erfolgreich oder tot !!

Pro:

interessante Ansätze

Kontra:

keine wirkliche Meisterleistung

Empfehlung:

Ja

Hallo,

Wie ich schon geschrieben habe, kaufte ich mir eine Zeitschrift bei der eine DVD beigelegt war. Nun nachdem ich mir den Film angeschaut habe, möchte auch gerne darüber berichten. Der Film der in die Zeitschrift gelegt wurde nennt sich

»» StartUp

||| Vorwort |||
Ich möchte bevor ich zu der Handlung komme, noch etwas Grundlegendes erklären. So stammt der Film aus dem Jahre 2001. Wie einige sich sicherlich noch erinnern können, war das genau die Zeit der großen Internetinvestitionen. Diese dort aufgebaute Blase ist allerdings einige Monate später zerplatzt und auch große Unternehmen mussten sich aus dem Geschäftsleben verabschieden. Ich denke dabei z.B. an Letsbuyit.com. So ist die Handlung des Filmes sicher nicht mehr aktuell, denn genau in diesem Bereich ist die Story angesiedelt.

||| Die Handlung |||
Milo Hoffman und Teddy sind begnadete Programmierer. Mit diesem Wissen haben sie ein Startup Unternehmen in einer Garage gegründet. Die beiden arbeiten an einem Projekt, das Open Source sein soll. Kurz vor der Fertigstellung wird Milo von Gary Winston angesprochen. Gary Winston ist der Chef des großen Konzerns N.U.R.V., die ein weltweites Satellitengestütztes Kommunikationssystem bis zu einem bestimmten Termin entwickeln müssen. Müssen ist vielleicht das falsche Wort, aber Gary setzt seine Mitarbeiter derart unter Druck, das sie wirklich müssen. Mehr am Rande bekommt man als Zuschauer immer mit, dass sich das Justizministerium für diese Firma interessiert. Milo nimmt das Angebot an und beginnt auch mit der Arbeit. Gary wird sein Mentor, das erste Mal im Übrigen. Nun passiert eigentlich in dem Film nichts Besonderes mehr, nur das immer wenn Milo nicht weiter kommt, ihm Gary einen Quelltext zuspielt. Die Frage nach der Herkunft dieser Quelltexte wird immer verschwiegen. So plätschert die Handlung immer vor sich hin, bis zu dem Zeitpunkt, wo Teddy ermordet wird. Jetzt beginnt Milo mit seinen Nachforschungen. Dabei stößt er immer wieder auf einige Ungereimtheiten, so z.B. auf Dateien, wo sein Tod geplant wird oder auch auf Liveüberwachungen von Programmierern in allen möglichen Garagen. Die ganze Sache entwickelt sich zu einem interessanten Katz und Mausspiel, bei dem Milo am Besten niemanden vertraut. Natürlich gibt es dann hier einige Verstrickungen z.B. mit einer anderen Programmierin namens Lisa Calighan, aber auch das Justizministerium ist an der Geschichte nicht unbeteiligt.

||| Die Schauspieler |||
Auch wenn an und für sich viele Schauspieler in diesem Film eine Rolle spielen, sind es nur wenige, die tatsächlich etwas mit der Handlung zu tun haben. Da es eindeutig zu weit führen würde hier tatsächlich jeden Schauspieler zu beschreiben, denke ich reicht es die Hauptakteure einer genaueren Betrachtung zu widmen.

Ryan Phillippe als Milo Hoffmann ist einer der gegnadeten Programmierer dieses Filmes. Er spielt seine Rolle schon recht überzeugend. Leider wird er bis etwa zur Hälfe des Filmes mehr durch die Handlung geführt, als das er selber handelt. Das hat ihm einen naiven Ausdruck eingebracht. Nun das ändert sich aber in dem Moment, wo er die Geheimnisse aufdeckt. Ryan Phillippe ist bekannt aus „Eiskalte Engel“.

Rachel Leigh Cook als Lisa Calighan spielt in dem Film die Rolle der Intrigantin. Das macht sie recht überzeugend, weil man erst zum Ende des Filmes die wirklichen Hintergründe mitbekommt. Sie bildet aber auch gleichzeitig den optischen Glanzpunkt für die männlichen Zuschauer. Ihr größter Erfolg war ihre Rolle in „Eine wie keine“.

Claire Forlani spielt die Freundin von Milo und heißt in dem Film Alice Poulsen. Sie hat eher die Hauptrolle im Hintergrund. So taucht sie zwar immer wieder in dem Film auf, aber tut nichts Wirkliches zur Handlung. Erst im Verlauf des Filmes wird ihre Rolle klar, sie ist ein Spion von Gary. Man kennt sie unter anderem aus dem Film „Rendezvous mit Joe Black“.

Tim Robins als Gary Winston spielt wohl die überzeugendste Rolle. Also genau so stelle ich mir jemanden vor, der mit allen Mitteln seine Ziele erreichen will. Er macht mehr den Eindruck eines Motivationstrainers als den eines Firmenbosses. Sein Lieblingsspruch, der auch seinen Charakter am Besten widerspiegelt, ist „Das Softwarebuisness ist binär, man ist eine 1 oder eine 0, man ist erfolgreich oder tot.“ Nach Außen spielt er den netten Chef und innerlich ist er ein Mensch der wortwörtlich über Leichen geht.

Also ich finde das die Besetzung schon recht gelungen ist. Auch die Nebenrollen sind gut ausgewählt. Der Regisseur Peter Howitt hat es verstanden seinen Darstellern das abzuverlangen, um einen guten Film zu machen. Besonders schön ist der kleine Gastauftritt des Regisseurs als Penner, der nur etwa 3 Sekunden dauert, aber ein Markenzeichen von ihm geworden ist.

||| Meine Meinung |||
Was war also interessant an dem Film? Ja das war von Anfang an das Gefühl zu wissen um welches große Unternehmen es gehen soll. Man muss kein großer Computerfreak sein, um zu wissen an welche Adresse das gerichtet ist. Allein schon die Ähnlichkeit von Gary Winston zu einer lebenden Person ist absolut gravierend. Auch wenn das an und für sich ein Thriller ist, so bemerkt man als aufmerksamer Zuschauer schnell die immer wieder durchklingende Kritik an Microsoft und deren Geschäftsgebaren. Besonders auffällig war für mich die Parallele zum besagten Startup – Unternehmen das in einer Garage gegründet wurde und jetzt raten wir mal wo Bill begonnen hat. Auch wenn der Film offensichtlich auf Microsoft abzielt wird diese Firma nicht erwähnt und auch Bill Gates wird nur mal erwähnt. Sicher ist die Handlung leicht überspitzt und es ist tatsächlich nur ein Film, der aber wirklich interessant gestaltet wurde. Die Kameraführung ist solide und zeigt eigentlich nur durch gewisse Glanzpunkte, wozu ich gerne die Rückblicke zähle. Diese Rückblicke sehen ähnlich einem Kaleidoskop aus und als Zentrum wird immer die Person gezeigt, die den Rückblick hat. Actiontechnisch hat der Film nicht viel bieten. Die Story lebt von Verstrickungen und vor allem davon, dass immer wieder etwas Unerwartetes passiert. Also man kann nicht von Anfang sehen, wie die Geschichte weiter verlaufen wird und das macht den Film kurzweilig und spannend. Da der Film am damaligen Zeitgeschehen angelehnt zu sein scheint, ist es leider nötig genau davon etwas zu wissen. Der Regisseur hat auch schöne Brücken geschlagen. So werden zum Beispiel die Progammierer von Red Hat Linux überwacht, aber auch Big Brother von Orwell bekommt einen Platz im Film, der allerdings erst bei genauem Hinsehen auffällt. Was natürlich nicht ganz so realistisch ist, ist vor allem die Tatsache, das man Milo nicht wirklich programmieren sieht und das Programm irgendwann dann trotzdem fertig ist und das dann innerhalb von 2 Tagen.

||| Fazit |||
Nun offensichtlich geht es hier um eine Schlacht, die es seit der Computerrei gibt. Open Source oder Closed Software. Hier gewinnt die Open Source Variante. Das dieses in der Realität etwas anders aussieht wissen wir auch. Trotzdem wird hier die Stellung eines Konzerns kritisiert, der schon seit Jahren ein quasi – Monopol innehat. Abschließend belibt zu sagen das dieser Film keine besondere Leistung darstellt, jedenfalls nicht nach meiner Meinung. Trotzdem ist er für einen Abend schon geeignet, wenn nichts Brauchbares im Fernsehen kommt. Genau deshalb habe ich mich entschieden diesen Film noch zu empfehlen, auch wenn er nur noch in Grenzen aktuell ist, weil wir wissen was aus der Internetblase wurde.

Mit freundlichen Grüßen
Traxdata

PS: Andere Version, weil ich sehe das als Video auf CD :)

Thriller, USA 2001
Originaltitel: Antitrust
Regie: Peter Howitt
Drehbuch: Howard Franklin
Schauspieler:
Ryan Phillippe,
Rachael Leigh Cook,
claire forlani,
tim robbins und andere
Spielzeit: 108 min.
Kinostart 28.06.2001
Homepage: http://www.startup-film.de

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