... und dann kam Polly (VHS) Testbericht

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ab 4,51
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Erfahrungsbericht von Die_böse_Maus

Auf eigene Gefahr...

Pro:

Story, Gags, Schauspieler

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo!

Nachdem ich mit “Lost in Translation” und “21 Gramm” zwei ernste Filme gesehen (und auch darüber berichtet) habe, stand mir dann vor ca. 1 ½ Wochen der Sinn nach einer Komödie und da kam mir “...und dann kam Polly” gerade recht...

/// Handlung ///

Reuben (Ben Stiller) wähnt sich auf der sicheren Seite des Lebens: Er ist ein erfolgreicher Versicherungsmanager und heiratet seine langjährige Freundin.
“Ich würde Eure Ehe jederzeit versichern” sagt Reubens Boss auf der Hochzeitsfeier, doch es kommt immer anders als man denkt: In den gemeinsamen Flitterwochen betrügt seine Frau ihn ausgerechnet mit einem einheimischen FKK - Tauchlehrer!
Mit Sack und Pack fährt Reuben wieder nach Hause und versucht sich in die Arbeit zu stürzen, doch dann trifft er seine ehemalige Schulfreundin Polly Prince (Jennifer Aniston) wieder.
Die ist eine chaotische Lebenskünstlerin, die sich als Haustier ein blindes Frettchen hält, scharfes Essen und erotischen Samsa - Tanz liebt. Der verklemmte Reuben traut sich nicht Polly seine Liebe zu gestehen, checkt private Entscheidungen mit einem Statistikprogramm ab, das sonst den Risikofaktor bei Versicherten kalkuliert und muss so manches Mal über seinen Schatten springen, denn wer im Leben nichts wagt, der auch nicht gewinnt! Völlig unerwartet taucht auch Reubens untreue Ex wieder auf und möchte eine zweite Chance...

/// Schauspieler ///

Top - Komiker Ben Stiller (unter anderem bekannt aus Filmen wie “Meine Braut, ihr Vater und ich” oder “Verrückt nach Mary”) glänzt hier als verklemmter Versicherungsmanager, der glaubt jegliches Risiko im Leben ausschalten zu können, um dann zu erkennen dass das Leben manchmal andere Wege geht. Seine urkomische Veränderung ist absolut glaubhaft...

Jennifer Aniston kassierte bei der US - Serie “Friends” 1 Millionen Dollar pro Folge und bekam als populärste Darstellerin noch den Emmy und den Golden Globe.
In “und dann kam Polly” spielt die Ehefrau von Frauenschwarm Brad Pitt die verrückte Polly, die Reuben mit ihrer unbekümmerten Art den Kopf verdreht und auch zur Weißglut treibt.

Ebenefalls erwähnenswert ist Philip Seymour Hoffman, der Reubens besten Freund Sandy spielt. Als fetter Spaßvogel macht er selbst aus kleinsten Slapstick - Szenen noch umwerfende Pointen. Hier eine Kostprobe:

Sandy: “Ich hab’ geschurzt”
Reuben: “Was hast Du? Geschurzt?
Sandy: “Na, ich hab gefurzt und es kam Scheisse mit”

/// Eckdaten ///

“...und dann kam Polly”
USA 2003
Regie: John Hamburg
Freigegeben ab 6 Jahren
Dauer: 90 Minuten
Start in Deutschland: 4. März 2004

/// Bewertung ///

Eine gute Komödie zu machen ist verdammt schwer, das weiß man spätestens seit Erscheinen des grottenschlechten dritten Teils von “Scary Movie”. ;-)
“...und dann kam Polly” ist eine Liebes - Komödie, die einen wirklich begeistert: schräg, unterhaltsam und dabei verdammt liebenswert. Zwei total gegensätzliche Menschen treffen aufeinander - der eine ständig auf Sicherheit bedacht und unglaublich verklemmt, die andere chaotisch und lebenslustig - und doch entwickelt sich da etwas zwischen den beiden, was man Liebe nennt. Doch wie soll ein Mann die Liebe genießen, wenn er nichts riskieren möchte?

Der Film ist durchzogen von witzigen Dialogen und einem klasse Timing. Langweilige Passagen gibt es nicht und selbst wenn das Ende natürlich Hollywood - like doch etwas vorhersehbar ist, so machen die exzellenten schauspielerischen Leistungen der Protagonisten Ben Stiler und Jennifer Aniston das wieder wett. Ich habe selten eine so nette Komödie gesehen wie diese hier, selbst wenn manche Gags für den einen oder anderen Geschmack etwas zu heftig sind (siehe oben)

Man kann auch nicht immer pauschal sagen, dass Komödien keine Aussage haben, denn diese hat meiner Meinung nach eine: “und dann kam Polly” zeigt, wie viel man doch im Leben u n d in der Liebe verpassen kann, wenn man sich immer nur an dem festkrallt, von dem man glaubt dass es todsicher sei. Die Frau, die einem hoch und heilig verspricht niemals fremdzugehen, kann man im nächsten Moment mit einem FKK - Tauchlehrer im Bett vorfinden und die chaotische Lebenskünstlerin, mit der man mal die Schulbank geteilt hat, kann sich trotz aller “merkwürdigen” Verhaltensweisen als Traumfrau entpuppen....

Die Botschaft ist, dass man einfach mal etwas riskieren soll und das gerade das letztlich und vielleicht auf Umwegen zum Glück führen kann. Glück ist etwas, das man erst mal finden muss und das ist nur möglich, wenn man es zulässt.

Ich vergebe alle 5 Sterne und empfehle Euch, falls ihr in den nächsten Wochen ins Kino geht, mal Karten für “und dann kam Polly” zu kaufen.

Liebe Grüße

Eure böse Maus (Mausimausmaus bei Ciao)

Danke für alle Lesungen, Bewertungen und Kommentare!

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