billiger-telefonieren.de Testbericht

Hintergrund:
In meiner Firma haben wir einen Tarif der Telekom für mittelständische Unternehmen, mit dem man einigermaßen sparen kann. Es wird aber dennoch recht viel bundesweit und auch ins Ausland telefoniert, und die Kosten waren nicht wirklich weiter verhandelbar. Also mussten wir uns nach einer Alternative umsehen.

Call-by-Call-Nummern (CbC)
Mit der Liberalisierung des Telefonmarktes – ich weiß schon gar nicht mehr, wann das war – musste die Telekom anderen Anbietern Zugang zum Markt verschaffen. Diese können dann über CbC-Nummern angewählt werden, die Abrechnung erfolgt bequemerweise über die Telefonrechnung der Telekom. Das Dumme ist nur, dass der Markt äußerst unübersichtlich geworden ist. Für Ferngespräche ändern sich die Tarife fast stündlich. Bei Auslandsgesprächen sind die CbC-Nummern meist ganztägig im gleichen Tarif verfügbar.

Anbieter:
Es gibt schon diverse Internet-Suchmaschinen für günstige CbC-Nummern auf dem Markt. Die beiden bekanntesten sind billiger-telefonieren.de und tariftip.de. Billiger-telefonieren.de wird angeboten von der Firma Netzquadrat GmbH.

So funktioniert es:
Auf der Homepage unter Schnellsuche gehen, Zielregion des Gesprächspartners aussuchen und auf okay drücken. Und schon kommen die 10 günstigsten CbC-Nummern, die derzeit der Suchmaschine bekannt sind. Seit etwa ½ Jahr geht es aber noch einfacher:

Suche über Google:
Google hat jetzt mit Billiger-telefonieren.de und tariftip.de eine Vereinbarung geschlossen, nach der die User einfach die gewünschte Telefonnummer in die Google-Suchleiste oder die Google-Toolbar eingeben – ohne Striche, Klammern etc. Google erkennt, dass der Anwender möglicherweise telefonieren möchte und bietet Links zu den beiden CbC-Suchmaschinen an. Einfach auf billiger-telefonieren.de klicken und man wird dorthin geleitet, bekommt sofort die günstigste CbC-Vorvorwahl und das System erkennt sogar, ob das Telefonat ins Ausland geht und ob es evtl. ein Mobiltelefon ist und gibt den zu dieser Stunde günstigsten Tarif an. Das ganze geht blitzschnell und bedarf keiner weiteren Eingabe. Allerdings funktioniert das ganze nicht bei Ortsgesprächen, da billiger-telefonieren.de noch nicht den Standort des Users erkennt.

Erreichbarkeit:
Google.de und billiger-telefonieren.de haben eine sehr hohe Erreichbarkeit. Das kann man von den Billigvorwahlen nicht immer behaupten. Die günstigsten sind manchmal überlastet, insbesondere wenn sie deutlich günstiger sind als der nächst teurere Anbieter. Manchmal sind die Leitungen schlechter oder Gespräche werden mal unterbrochen. Meist ist es aber egal ob man für 4,1 oder 4,4 Cents pro Minute nach Südafrika telefoniert, Hauptsache nicht zu 99 Cents.
Einige Tarifanbieter haben eine Tarifansage, die manchmal nicht mit den bei billiger-telefonieren.de hinterlegten Tarifen übereinstimmt. Die Tarifinformationen sind also manchmal inkorrekt (veraltet), die Abweichungen halten sich meist in Grenzen.
Für Auslandsgespräche sind die CbC-Nummern ein echter Gewinn. So ist ein Standard-Gespräch nach Südafrika meist € -,99 pro Minute teuer, über CbC oft schon für € -,04.

Empfehlung:
Niemals eine Billigvorwahl merken. Nur weil gestern die 010XX günstig war, muss sie es heute nicht auch noch sein. Oftmals werden Lockangebote für ein paar Tage oder Wochen gefahren (z.B. 1 Cent/min, in die USA), die für den Anbieter defizitär sind. Das soll mit späteren teureren Angeboten kompensiert werden.

Fazit:
Im sich schnell ändernden Markt der Telefontarife ist billiger-telefonieren eine echte Hilfe und ist insbesondere für Auslandsgespräche sehr hilfreich. Die Abweichungen halten sich meist im Rahmen. Die Suche über Google ist äußerst gelungen. Deshalb insgesamt ein besonders empfehlenswert, auch wenn für Ortsgespräche nur bedingt anwendbar.

Bilder:
Screenshots, wie man über die Googler Toolbar sofort zum Ergebnis kommt in wenigen Schritten.