Christopher Cross Cafe Carlyle Sessions Testbericht

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ab 33,25
Auf yopi.de gelistet seit 11/2013
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  durchschnittlich
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Gesamteindruck:  sehr gut

Erfahrungsbericht von LetztlichBegreifen

Alle Hits in akustischem Gewand!

5
  • Cover-Design:  durchschnittlich
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Gesamteindruck:  sehr gut

Pro:

Herrliche Versionen, die die Originale oft übertreffen.

Kontra:

Etwas irreführender Titel - keine krude Live-Einspielung, sondern saubere Studioarbeit.

Empfehlung:

Ja

Endlich!
Akustisches Spitzenwerk von CC!
Das ist ganz ausgezeichnete Pop-Musik, getragen von der charakteristischen Kopfstimme des weltbekannten US-Amerikaners! Cross hat 15 seiner alten Songs für dies Album entstaubt und präsentiert sie 2008 frisch in neuem Gewand. Viele der neuen Versionen übertreffen die Originale.

Kein Jazz!
Cross bietet 68 kurzweilige akustische Minuten - ohne nervige Solo-Ausflüge seiner ausgesuchten Mitmusikanten. Er bietet einen bunten Blumenstrauß unvergänglicher Melodien, von denen einige schon lange sehr bekannt sind, andere - zu Unrecht - ein Schattendasein hinsichtlich der Wahrnehmung durch das geneigte Publikum »besserer Pop-Musik« fristeten. Bis dato jedenfalls! Denn eines dürfte klar sein: CC spielte und spülte sich nach fast zwei Jahrzehnten ohne besondere Resonanz wieder in die Kanäle des hörbaren Programm- und Kulturradios. Auf der öffentlich-rechtlichen Hörfunkwelle des NordwestRadios etwa sind gerade diese Versionen seiner Songs feste Bestandteile des Programms!
Die Drittel der umgemodelten Songs stammt aus den Jahren 1980 und 1983 - seiner frühen und besten Phase. Spätere Schaffensperioden sind mit guten Einzeltiteln vertreten.
Auch wenn manche Rezensenten bei dieser CD von Jazz reden - dies ist keiner, sondern einfach gehobene Popmusik in kleiner Quintett-Besetzung. Glänzende Saxofon- und Flötenpassagen, dezentes Klavier/SynKlavier und ordentliche Akustik-Gitarre, Schlagzeugspiel, ein zurückhaltender Bass. Klingt zusammen erstaunlich voll!

Beim Kaffee eingespielt?
Die Songs wurden nicht etwa in einem Café eingespielt, sondern in zwei normalen Tonstudios in einer Art Generalprobensituation. Meiner Meinung nach wurden die Titel während der Aufnahme direkt abgemischt und später nur unwesentlich nachbearbeitet - intim und schnörkellos. Zum Glück gibt es keine »Live-Atmosphäre« mit Geklatsche und »Mitsingen«. Dies ist keins dieser »Unplugged«-Alben; ein Studio-Publikum gab es nicht. Ton- und spieltechnisch ist diese CD absolut lupenrein, ohne blödes Gelaber der Interpreten oder derlei, dabei warm und berührend. Cross singt alle Stücke (bis auf Teile von Track 2) in seinem unverkennbaren Falsett, das in diesem musikalischen Zusammenhang von einigen Kritikern völlig zu Unrecht bemängelt wurde. Diese Stimme ist in dieser weißen Ausprägung derzeit praktisch ohne Konkurrenz. (Bei schwarzer Musik sieht es natürlich anders aus. Prince, EWF usf.)
Die Songauswahl kann sich sehen lassen, ihre Wiedergabe an diesem Ort dürfte aber nur Kennern etwas sagen. Dennoch...
01:Never Be The Same
02:Deputy Dan
03:Swept Away
04:Walking In Avalon
05:Arthur
06:In The Blink Of An Eye
07:Think Of Laura
08:All Right
09:Back Of My Mind
10:Sailing
11:Open Up My Window
12:Drifting Away
13:Words Of Wisdom
14:Ride Like The Wind
15:Talking In My Sleep
Bemerkenswert ist, dass CC seine RockPop-Nummern von jeglichem Rock befreit, ohne ihnen die Energie zu rauben. Aus seinen bereits in der elektrischen Urversion berückenden Balladen macht er schwebende Lieder, anrührend und herrlich.

Wer ist Christopher Cross?
Cross (geb.1951) ist als Gitarrist gut, als Liedschreiber außergewöhnlich »harmoniesüchtig« und als Sänger absolut einmalig. 1980 war er DER amerikanische Aufsteiger, der gleich vier Singles seines berühmten, nach ihm selbst betitelten Album in den US-Charts platzieren konnte. Seine erste Single, »Ride Like The Wind«, kam auf Platz 2, »Sailing« sogar auf 1. Kurz danach folgte mit dem sehr bekannten Filmsong »Arthur’s Theme« die zweite Nummer 1, der auch in England ein TopTen-Hit wurde. Der Erfolg - auf bereits abgeschwächtem Niveaus - hielt mit den Nachfolgealben und Singles nur bis 1983 an. Der erfolgreichste, auch hierzulande bekannte Song aus dieser Zeit ist das PopRock-Stück »All Right«.
Danach verföffentlichte Cross zwar noch eine Handvoll guter Alben, die aber nur noch wenig gekauft und gespielt wurden.

CC und ich
Ich selbst bewundere Cross für seine Sanftheit, seinen sehr zurückgenommenen »Rock« und seine fantastische Stimme. Absolut erstaunlich, dass Cross für die Café Carlyle Sessions absolut ohne Aussetzer in einer Live-Situation zu singen vermag - und das weit oberhalb der »normalen« Tonlage. Zumal in einem Alter, damals über die Mitte 50 hinaus, in dem die Stimmen vieler anderer Stars brechen.
CC ist derzeit wieder »ganz da«. Nach diesem Album hat Cross weitere Alben mit neuem Live- und Studiomaterial veröffentlicht.

Ausstattung und Empfehlung
Die CD, für eine Neueinspielung alter Songs eher ungewöhnlich, ein Booklet mit allen Texten, der Besetzungsliste und einigen kurzen Anmerkungen. Die Preise für diese CD sind, neu oder gebraucht, günstig oder sehr günstig.
Was aber am meisten für die CD spricht: Diese Scheibe von 2008 enthält keinen Rock, sie ist sogar vollkommen rock-fern, was bei dem allgemeinen, immer härter werdenden Herumgerocke weißer Musiker in diesen Jahren einfach nur zu loben ist.

6 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Little-Peach

    27.11.2013, 18:53 Uhr von Little-Peach
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH =))

  • geligiraffe

    27.11.2013, 08:13 Uhr von geligiraffe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön berichtet von dir. Lg Angelika

  • monagirl

    26.11.2013, 22:36 Uhr von monagirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mona lässt dir liebe Grüße da.

  • goat

    26.11.2013, 22:21 Uhr von goat
    Bewertung: sehr hilfreich

    Freue mich über Gegenlesungen. LG Melanie