UPC (vormals chello.at) Testbericht

Seit 1997 surfe ich daheim über einen Internet-Anschluss von chello (Wien). Nachfolgend habe ich versucht, das Wissenswerteste über diesen Provider zusammenzutragen. Weiters erzähle ich über meine Erfahrungen, besonders über den nervenaufreibenden Kundenservice...

===== Übersicht =====

(1) Was ist chello broadband n.v.?
(2) Anbieter in Österreich
(3) Übersicht Internet-Services
(4) Übersicht Gebühren
(5) Customer Homepage
(6) Technische Internetanbindung
(7) Pro und Kontra
(8) Installation
(9) Netzwerktechnik für den Hausgebrauch
(10) Praktische Erfahrungen
(11) Tipps und Tricks im Fehlerfall
(12) Kundenservice
(13) Weitere Detailinformationen
(14) Fazit

1) ===== Was ist chello broadband n.v.? =====
chello broadband n.v. ist ein in Europa tätiger Breitband-Service-Provider (www.chello.com), d.h. unterschiedliche Dienste wie z.B. Fernsehen und Internet werden über ein gemeinsames Kabelnetzwerk (Glasfaser) angeboten. Soweit mir bekannt, ist chello derzeit in sechs Ländern tätig, wobei die einzelnen Services noch nicht in allen Ländern verfügbar sind. Erstaunlicherweise war Österreich (Wien) eines der ersten europäischen Länder in dem Internet über das Fernsehkabel bereits Anfang 1997 angeboten wurde.

chello ist eine Tochtergesellschaft von United Pan-Europe Communications N.V. (UPC), eine in den USA und Europa tätige Telekommunikationsfirma (Hauptsitz: Amsterdam, NASDAQ UPCOY). UPC bietet Festnetztelefonie, Kabelfernsehen, Internet und diverse Programmservices an. Das Unternehmen UPC selbst ist wiederum eine Tochter des amerikanischen Unternehmens United GlobalCom Inc. (Hauptsitz: Denver, Nasdaq: UCOMA).

2) ===== Anbieter in Österreich =====
chello-Internet wird in Österreich von Telesystem Tyrol (Innsbruck) und von UPC Telekabel (Wien, Wr. Neustadt, Graz, Klagenfurt) angeboten. Neben Internet werden von den beiden Providern auch in diversen Kombinationen Festnetz- und Mobiltelefonie, Kabelfernsehen und Pay-TV angeboten. Da sich die Kombiangebote und Preis häufig ändern, seinen Interessierte an dieser Stelle auf die Homepages verweisen (www.telesystem.com, www.telekabel.at).

3) ===== Übersicht Internet-Services =====
Für Privatpersonen bietet chello zwei Arten von Internet-Anschlüssen mit einer Flatrate (Eine Flatrate ist eine monatliche, fixe Pauschale für den Internet-Anschluss) an:
A. chello
B. chello student connect

3.1) ===== chello =====
Chello ist der Standard-Internet-Anschluss um 675 ATS p.M. Im Paket mit einem weiteren UPC-Service (Telefon, Fernsehen etc.) beträgt die Gebühr 590 ATS p.M.

Der Internet-Anschluss beinhaltet:
A. Bandbreite 300 kbps downstream/64 kbps upstream (theoretisch!)
B. 10 MB Webspace, members.chello.at/username
C. Ein Email Accout (POP3)
D. Fünf zusätzliche Email-Adressen (Aliases) zur offiziellen Email-Adresse
E. Unlimitiertes Datenvolumen - Fair Use (Eine Beschränkung wird demnächst erwartet)

3.2) ===== chello student connect =====
Chello student connect ist der Internet-Anschluss für praktizierende Studenten (Inskriptionsbestätigung erforderlich) um 444 ATS p.M.

Dieser Internetzugang entspricht einem normalen chello-Anschluss, allerdings sind einige spezielle Rahmenbedingungen zu beachten: Die Browser müssen zwangsweise Proxy-Server der jeweiligen Universität verwenden. Dies sollte zwar keine wesentliche Einschränkung bedeutenden, aber von Vorteil dürften diese Proxies auch nicht sein. Genaueres kann ich leider nicht berichten, da es zu meiner Studienzeit kein chello gab... Trotz der Einschränkungen ist mittlerweile dieser Anschluss für Studenten fast schon ein Must-Have.

Der Internet-Anschluss beinhaltet:
A. Bankbreite 300 kbps downstream/64 kbps upstream (theoretisch!)
B. Ein Email Accout (POP3) über die jeweilige Universität
C. 50 MB Datenvolumen über chello
D. Unlimitiertes Datenvolumen über den Uni-Proxy

3.3) ===== business connect =====
Für Unternehmen gibt es unter der Brand Mark business connect weitere Internet-Services:
A. Single Server - Eigener PC wird für Services aus dem WWW freigeschaltet
B. Smal LAN 4/8 - Internet-Anschluss für keine Arbeitsgruppen
C. LAN Connect - Internet-Anschluss über Standleitungen
D. Webspace/Virtual Server - Betrieb umfangreicherer Homepages
E. Server Housing - Betrieb von Servern bei chello

4) ===== Übersicht Gebühren – Stand März 2001 =====
4.1) ===== chello =====
A. chello - 675 ATS oder 590 ATS p.M.
B. chello student connect - 444 ATS p.M.

4.2) ===== Kaution Kabelmodem =====
Für jedes Kabelmodem wird eine einmalige Kaution von 990 ATS mit der ersten Rechnung eingehoben. Diese Kaution wird bei Kündigung zurückerstattet.

Tipp: Bei Kündigung sollte man genau auf die Rückerstattung achten. Einerseits weil man oft selbst nicht mehr daran denkt und andererseits weil UPC gerne auf eine Überweisung vergisst...

4.3) ===== Installationsgebühr =====
Für die Montage einer Steckdose, Installation der Netzwerkkabel und der PC-Software wird eine Installationsgebühr von 690 ATS eingehoben. Weitere Kosten können für zusätzliche Steckdosen oder Signalverstärker (bei längeren Leitungen) fällig werden.

Tipp: Bei Road Shows von UPC kann man oft gleich einen Anschluss OHNE Installationsgebühr anmelden.

5) ===== Customer Homepage =====
Unter www.chello.at (Redirect auf subscriber.chello.at) findet sich eine recht gut gemachte Portal Site mit vielen Informationen (Nachrichten, Wetter, Downloads etc.) und diversen Kleinkram. Nichts wirklich aufregendes, aber man findet dort ab und zu wichtige Kundeninformationen.

Wesentlicher an der Site ist jedoch der Support-Bereich. Dort werden folgende Funktionen angeboten:
A. Komplette Online Help (z.B. Installationsanleitungen)
B. Verwaltung des eMail Accounts (z.B. Einrichtung zusätzlicher Email-Adressen, Aliases)
C. Verwaltung des Webspaces (z.B. Download der eigenen Homepage)
D. Gratis SMS-Service
E. Statusinformationen (z.B.: Wartungsarbeiten und Netzwerkausfälle)

6) ===== Technische Internetanbindung =====
Die Internet-Anbindung erfolgt bei einem chello-Anschluss über eine Netzwerkkarte (Ethernet Card) im PC. Die Netzwerkkarte wird über eine Ehernet-Kabel an das Kabelmodem und dieses über ein weiteres Koaxialkabel an die Steckdose des Kabelanschlusses angeschlossen.
Aus Sicht des PCs entspricht ein chello-Anschluss daher einem üblichen (TCP/IP-) Netzwerkanschluss. Ein Modem oder die Konfiguration des DFÜ-Netzwerkes auf dem PC ist daher nicht erforderlich.

Tipp: Das Kabelmodem nie länger als ein paar Stunden abschalten, da es sonst automatisch von der chello-Zentrale deaktiviert wird. Eine neuerliche Freischaltung muss danach explizit von chello angefordert werden.

7) ===== Pro und Kontra =====
7.1) ===== Vorteile ====
Eine Flatrate ist sicher als der wesentliche Vorteil zu nennen. Es ist einfach angenehm, sich nie um den Gebührenzähler kümmern zu müssen...

Ich persönlich sehe die Anbindung über die Netzwerkkarte als einen Riesenvorteil gegenüber einer Anbindung über Modem und DFÜ-Netzwerk an. Die Netzwerk-Software ist einfach stabiler und einfacher zu konfigurieren als das DFÜ-Netzwerk. Zugegeben, mit den neueren Windows-Versionen ist die Modem-Konfiguration recht gut und macht kaum mehr Probleme. Vermutlich kommt meine Abneigung gegen alles was Modem heißt aus meiner fidonet-Zeit. Damals war die Konfiguration eines Modems eine mühsame Fummelei...

Angenehm ist auch, dass man permanent mit dem Internet verbunden ist. Wartezeiten bei der Einwahl und das nervige Gepfeife (ich weiß, man kann es auch abschalten) eines Modems gehören der Vergangenheit an.

7.2) ===== Nachteile =====
Die (theoretische) Geschwindigkeit von 300 kbps wird nie erreicht. Selbst dann nicht, wenn chello die Kapazität des Glasfasernetzes erhöht hat. Wenn ich in den Nachtstunden 220 kbps bei einem Download sehe, ist es fast schon eine Sensation. Trotzdem bin ich mit der Geschwindigkeit zufrieden, da sie deutlich höher als bei einem 56k-Modem ist.

Zu den Spitzenzeiten am frühen Abend kommt es manchmal vor, dass das Surfen kaum mehr Spaß macht, da es einfach extrem langsam wird. Anzumerken ist, dass dies nicht nur an chello liegt, da auch meist die Netze anderen Betreiber überlastet sind.

Nachteilig wirkt sich m.E. auch die Verwendung des HTTP-Proxy-Servers aus. Ich verwende ihn bewusst nicht mehr, da das Surfen oft langsamer ist als ohne. Das ist eigentlich widersprüchlich, da ein Proxy durch die Zwischenspeicherung von Web-Seiten und/oder Grafiken den Aufbau von Seiten beschleunigen soll.

Die News Groups auf dem chello News Server (NNTP) ist für meinen Geschmack recht eingeschränkt. Ist man an bestimmten Groups interessiert, so muss man oft einen zusätzlichen und kostenpflichtigen News-Server verwenden (z.B. www.giganews.com).

Der Pferdefuß von chello ist die Email-Infrastruktur. Seit 1997 gab es immer wieder massive Probleme mit dem Zugriff auf den Email-Server. Ich kann mich erinnern, dass ich oft einige Tage lang keine Email lesen konnten. In den letzten Monaten hat chello die Verfügbarkeit der Email-Server zwar verbessert, aber ab und zu kommt es immer noch vor, dass ich für kurze Zeit nicht zugreifen kann.

8) ===== Installation =====
8.1) ===== Voraussetzungen =====
Die technische Voraussetzung für die Nutzung von chello-Internet ist ein bestehender Kabelanschluss in der Wohnung. Grundsätzlich gilt, dass das gesamte Haus an das Glasfasernetz von UPC angeschlossen sein muss. Falls das Haus noch nicht verkabelt ist, dann hat man kaum Chancen einen Anschluss zu bekommen. Besser sieht es aus, wenn im Haus das UPC-Kabel bereits vorhanden ist und nur noch die Wohnung verkabelt werden muss. Der Erstanschluss kostet dann nur 690 ATS.

Tipp: Wenn man sich für einen Kabelanschluss entschieden hat, sollte man sich genau Überlegen wo Steckdosen benötigt werden und wo die Leitung durch die Wohnung verlegt werden soll. Ich kann nur jeden empfehlen, gleich zu Beginn in jedem Zimmer eine Steckdose vorzusehen - besser eine zu viel als eine zu wenig...

8.2) ===== Montage =====
Die Montage wird i.d.R. von einer Partnerfirma erledigt. Mir persönlich sind dabei keine gröberen Probleme untergekommen. Die Leute sind sehr pünktlich und sind auch recht schnell. Dreck vom Bohren und Stemmen muss man allerdings selbst beseitigen - Handwerker eben...

8.3) ===== PC-Installation =====
Nach erfolgreicher Montage erfolgt die Freischaltung des Anschlusses meist innerhalb einiger Minuten. In der Zwischenzeit wird von einem Techniker die Netzwertkarte eingebaut und die Software installiert. Es dauert kaum 10 Minuten und man kann surfen.

chello liefert Ethernet-Karten zum Preis von 390 ATS gleich mit. Nimmt man diese, ist alles OK. Möchte man jedoch eine eigene Karte verwende, so wird dies nicht so gerne gesehen bzw. wird von chello jeglicher Support verweigert. D.h. man muss den PC dann selbst installieren. Dies ist für Leute die schon mal eine Netzwerk konfiguriert haben kein Problem, da es in den Installationsanleitungen sehr gut beschrieben ist. Wer allerdings davor zurückschreckt, der sollte die 390 ATS für die Karte investieren und alles die chello-Leute machen lassen.

Möchte man einen Notebook an chello anschließen, so wird eine Ethernet-Karte als PC-Card (PCMCIA) benötigt. chello liefert selbst keine Karten! D.h. diese muss man sich selbst besorgen.

Tipp: Für Notebooks reichen 10 MBit-Ethernet-Karten aus, die etwas teureren 10/100 MBit-Karten sind nur Luxus.

Persönlich stört mich, dass chello bei der Installation eine leicht modifizierte Version des MS Internet Explorer installiert. Diese Version kommt immer mit www.chello.at als Startseite daher. Mir ist auch schon eine Installation untergekommen, wo man die nicht mehr entfernen konnte - nach jedem Neustart war sie wieder da... Weiters wird das drehende IE-Logo durch ein hässliches chello Logo ersetzt. Funktional ist alles OK, aber diese Kleinigkeiten nerven einfach.

9) ===== Netzwerktechnik für den Hausgebrauch =====
9.1 ===== Grundlagen =====
Die Kommunikation im Internet erfolgt über TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol. D.h. die Daten werden über dieses Protokoll von einem Netzwerkknoten zum nächsten Knoten weitergeleitet (Routing). Jeder Knoten wird durch eine eindeutige Netzwerkadresse (IP-Addresse) identifiziert. Jeder an chello angeschlossne PC ist ebenfalls so ein Knoten mit einer eindeutigen Adresse.

Das Netz von chello ist so aufgebaut, dass jedem Rechner seine Adresse dynamisch zugewiesen wird. D.h. nach dem Hochfahren wird dem PC eine IP-Adresse aus einem Adress-Pool zugewiesen. Nachdem die Adresse dem PC bekannt ist, kann die Kommunikation mit dem Internet erfolgen.

Für den Bezug der IP-Adresse wird DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) eingesetzt. Auf einem DHCP-Server liegt eine Tabelle die jedem PC die IP-Adresse zuweißt. Dieses Zuweisung basiert auf der weltweit eindeutigen Adresse der Netzwerkkarte (Burn-In-Adress oder MAC-Adresse).

Wird ein neuer Anschluss bestellt, so wird in diese Tabelle die MAC-Adresse und die zugehörige IP-Adresse von einem Administrator eingetragen. Weiters wird die MAC-Adresse des Kabelmodems dem Kunden zugewiesen.

Die für einen Anschluß relevanten Daten sind daher:
A. MAC-Adresse der Netzwerkkarte
B. IP-Adresse die der Netzwerkkarte zugewiesen wird
C. MAC-Adresse des Kabelmodems

Das Wissen um diese Zusammenhänge ist sehr hilfreich im Fehlerfalle. Man kann u.U. selbst herausfinden wo der Fehler liegt. Viel wichtiger ist jedoch, dass man diese Punkte gezielt mit dem chello-Support überprüfen sollte. Nachdem die Kompetenz einzelner chello-Mitarbeiter nicht die beste ist, kann der Kunde den Leuten ein wenig auf die Sprünge helfen... :-)

9.2) ===== Selbstdiagnose =====
9.2.1) ==== Allgemeines =====
Falls der Surf-Supergau eingetroffen ist und nichts mehr geht, dann ist der erste Schritt den PC neu zu starten. Damit ist ausgeschlossen, dass irgendein Programm am Ausfall Schuld ist (eher selten der Fall). Die weiteren Schritte sind abhängig von der Windows-Version, daher die Unterscheidung.

9.2.2) ===== Windows 95/98/Millenium =====
Zur Diagnose verwende ich folgende Tools:
A. ping - Überprüfung der Verbindung zu einem Netzwerkknoten
B. tracert – Überprüfung einer Route zu einem Netzwerkknoten
C. winipcfg - Überprüfung der eigenen DHCP-Einstellungen

Test 1:
Gibt man in der Eingabeaufforderung den Befehl ping 127.0.0.1 ein, so kann man Netzwerkkonfiguration des eigenen PCs überprüfen. Dauert der Befehl sehr lange oder steht in der Ausgabe Zeitüberschreitung (Timeaut) dann liegt der Fehler meist am eigenen PC (Netzwerkkonfiguration, Treiber etc.). In diesem Fall sollte man die Netzwerkkarte neu installieren. 127.0.0.1 ist die eigene Testadresse.

Test 2:
Der Befehl ping www.chello.at überprüft ob eine Verbindung zur chello Homepage www.chello.at hergestellt werden kann. Auch hier gilt, die Ausgabe Zeitüberschreitung deutet auf einen Fehler bei chello hin.

Eine korrekte Ausgabe sieht wie folgt aus:
---
D:ping www.chello.at
Ping portal.chello.at [195.34.133.82] mit 32 Bytes Daten:
Antwort von 195.34.133.82: Bytes=32 Zeit kleiner 10ms TTL=253
Antwort von 195.34.133.82: Bytes=32 Zeit kleiner 10ms TTL=253
Antwort von 195.34.133.82: Bytes=32 Zeit = 70ms TTL=253
Zeitüberschreitung der Anforderung.
Ping-Statistik für 195.34.133.82:
Pakete: Gesendet = 4, Empfangen = 4, Verloren = 1 (0% Verlust),
Ca. Zeitangaben in Millisek.:
Minimum = 0ms, Maximum = 70ms, Mittelwert = 17ms
D:
---
Man kann natürlich auch jede andere IP-Adresse verwenden, nur hat man im Fehlerfall meist keine...

Test 3:
Ein ähnlicher Befehl ist tracert[i/] (Trace Route), damit kann man die Route durch das Netzwerk zu einen Zielknoten ausgeben lassen (z.B. tracert www.chllo.at.). Für jeden Knoten in der Route wird ausgegeben, wie lange die Datenübertragung gedauert hat. Auch hier gilt, steht Zeitüberschreitung[i/] in der Ausgabe dann gibt es an dem jeweiligen Netzknoten ein Problem. Im Gegensatz zu ping lässt sich mit tracert feststellen, an welcher Stelle im Netz ein Fehler vorliegt. So lässt sich eingrenzen, ob der Fehler bei chello oder einen anderen Netzbetreiber ist.

Eine korrekte Ausgabe sieht wie folgt aus:
---
D:tracert www.chello.at
Routenverfolgung zu portal.chello.at [195.34.133.82] über maximal 30 Abschnitte:
1 10 ms 10 ms 10 ms center1-sued-wien.chello.at [10.34.11.1]
2 10 ms 10 ms 10 ms at-vie-r11a-trunk11-fe01.chello.at [212.17.99.178]
3 10 ms 10 ms 10 ms portal.chello.at [195.34.133.82]
Ablaufverfolgung beendet.
D:
---

Test 4:
Mit dem Befehl winipcfg kann man die eigenen Netzwerkeinstellungen ansehen (z.B. die eigene IP-Adresse). Viel wichtiger ist jedoch, dass man die oben erwähnten DHCP-Einstellungen aktualisieren kann. Über den Befehl Alles Aktualisieren kann man explizit die IP-Einstellungen von DHCP-Server anfordern. Kommt dabei eine Dialogbox mit einer Fehlermeldung, dann steht fest, dass der PC keine Verbindung über das Kabelmodem aufbauen kann. Der Fehler tritt nur auf wenn
1. des chello-Netzwerk (oder ein Teil) ausgefallen ist
2. das Kabelmodem bei chello nicht freigeschaltet ist (z.B. nach Ummeldung)
3. die Netzwerkkarten bei chello nicht freigeschaltet ist (z.B. nach Ummeldung)
4. der DHCP-Server bei chello ausgefallen ist
5. der Hausanschluss ausgefallen ist (z.B.: Straßenbauarbeiten - habe ich erlebt....)

Diese Diagnose ist eindeutig, da eine Verbindung zum DHCP-Server immer funktionieren muss. Gibt es hier einen Fehler, dann hilft nur mehr die chello-Hotline - Viel Zeit nehmen!

2.3) ===== Windows NT/2000 =====
Unter Windows NT/2000 funktionieren diese Banaltests ebenfalls, nur der Befehl winipcfg existiert nicht.

Test 1,2,3
Ident mit Windows Millenium

Test 4:
ipconfig /all - zeigt die aktuellen TCP/IP-Einstellungen
ipconfig /renew - aktualisiert die DHCP-Einstellungen

Liefert der Befehl ipconfig /renew einen Fehler, so liegt eines der oben angeführten Probleme vor.

9.2.4) ===== Kabelmodem =====
Beim Kabelmodem kann man selbst wenig überprüfen. Einzig das Leuchten der einzelnen Lämpchen kann überprüft werden. Leuchten diese nicht wie gewohnt, so deutet das auf eine fehlende Freischaltung des Kabelmodems hin (Achtung: abhängig vom Typ des Kabelmodems).

In manchen Fällen hilft ein Reset des Kabelmodems. Ausschalten und 5 Minuten warten. Nach kurzer Zeit ohne Strom lädt das Kabelmodem seine Einstellungen von einem chello-Server neu. Falls sich z.B. nur die Adresse des Modems geändert hat, dann sollte es wieder funktionieren. Hat der Reset keine Verbesserung ergeben, dann muss die chello-Hotline kontaktiert werden...

10) ===== Praktische Erfahrungen =====
10.1) ===== Geschwindigkeit =====
Grundsätzlich bin ich mit der Geschwindigkeit zufrieden. Klar, gibt es Spitzenzeiten wo es keinen Spaß mehr macht, aber diese Tage halten sich in grenzen. Vielleicht bin ich zu wenig Power-Surfer oder MP3-Downloader...

10.2) ===== Verfügbarkeit =====
Nach einigen Jahren chello kann ich sagen, die Verfügbarkeit ist bis auf einige längere Ausfälle OK. Die Länge der Ausfälle liegt nicht an der Technik sondern einzig und allein am mangelnden Kundenservice und der Inkompetenz einzelner chello-Mitarbeiter. Genervt haben mich im Laufe der Jahre auch einige Ausfälle der Email-Server.
Ab und zu gibt es auch Ausfälle der DNS-Server (Domain Name Service). Nachdem sich dieser Dienst sehr gut redundant betreiben lässt, dauern diese Ausfälle auch nur wenige Minuten. Man kann sie daher vernachlässigen.

11) ===== Tipps und Tricks im Fehlerfall =====
Das Hauptproblem von chello ist der unterbesetzte Kundendienst. Ich habe auch schon Tage gebraucht mit den Freunden auch nur in Kontakt zu treten (siehe auch meinen Beitrag zu Priority Telekom). Falls man es geschafft hat, ist es hilfreich einige der relevante Informationen parat zu haben. Man erspart sich dann auch die Abhandlung der Banalfälle wie Ist Ihre Netzwerkkarte mit dem Kabelmodem verbunden? oder ähnlicher Verarschungen...

Hier einige Infos die man vorab vorbereiten sollte:
A. Kundennummer
B. MAC-Adresse der Netzwerkkarte
C. MAC-Adresse des Kabelmodems
D. Einschätzung des Fehlers - sofern man selbst eine Ursache feststellen kann

Tipp: Hat man sich tapfer durch mehrere Wartescheifen gekämpft und einen Techniker (nicht Call-Center-Mitarbeiter) in der Leitung, sofort nach dem Namen fragen. Dies ist hilfreich, wenn der erste Wiederherstellungsversuch nicht gelingt und man wieder anrufen muss. Durchwahlklappen werden bei chello grundsätzlich nicht verraten...

Tipp: Bei jedem Anruf empfehle ich den Vergleich der MAC-Adressen. Weiters sollte man überprüfen lassen ob diese auch freigeschaltet sind. Leider werden Adressen oft aus unerfindlichen Gründen gesperrt oder umkonfiguriert...

12) ===== Kundenservice =====
Den Satz Da wir uns für unsere Kunden besonders viel Zeit nehmen, kann es mitunter zu längeren Wartezeiten kommen. kann ich mittlerweile nicht mehr hören...Ich habe seit Mitte 2000 einige Stunden in der Warteschleife von UPC verbracht, manchmal denke ich, ich erkennt einzelne Call-Center-Mädls schon an der Stimme. Auf den Punkt gebracht: Der Kundenservice von UPC ist schlicht und ergreifend eine Zumutung. Man kommt telefonisch sehr schwer zu den zuständigen Technikern, versprochene Rückrufe werden grundsätzlich nicht eingehalten und oft hat man es einfach mit inkompetenten Hohlköpfen zu tun. Beliebt ist auch, wenn ein Problem Seitens chello nicht erkannt wird, es einfach auf die PC-Konfiguration zu schieben.

Ich betreue einige PCs meiner Freunde und daher auch deren chello-Anschlüsse. Es waren daher (zum Glück) nicht nur meine eigenen Troubles, aber in den letzten 6 Monaten hatte ich ca. 10 Problemfälle mit chello zu betreuen...

13) ===== Weitere Detailinformationen =====
www.chello.com - chello broadband n.v.
www.telekabel.at - UPC-Telekabel
www.chello.at/produkte - Internet-Services für Privatpersonen
www.telekabel.at/internet/business - Internet-Services für Unternehmen
www.telesystem.com - Internet-Services für Privatpersonen Tirol

14) ===== Fazit =====
Nach meinen langjährigen Erfahrungen nach, kann man den Internet-Service von chello wie folgt auf den Punkt bringen: wenn es funktioniert dann ist chello großartig, wenn es nicht funktioniert dann beginnt der Alptraum.

Eine generelle Empfehlung für chello kann ich nicht aussprechen, da man zwischen folgenden Punkten differenzieren

1. Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit ist für mich persönlich OK. Nachdem mittlerweile ADSL-Anschlüsse von diversen Anbietern angeboten werden, hat chello den Geschwindigkeitsvorteil längst verloren. Mit ADSL sind (angeblich) 500 kbps möglich. D.h. wer den schnellstmöglichen Internet-Zugang möchte, der ist ADSL besser bedient.

2. Kosten
Soweit mir bekant, sind ADSL-Anschlüsse teurer als ein chello-Anschluss. Falls chello jedoch eine Mengenbeschränkung einführt und jedes Megabyte darüber hinaus Mehrkosten verursacht, dann dürften die Kosten in etwa gleich sein. Was wiederum für ADSL sprechen würde. Nutzt man jedoch ein Kombipaket dann wird chello erheblich günstiger als ADSL.

3. Kundenservice
Tja, schlimmer kann ich mir einen Kundenservice nicht mehr vorstellen.

Die Entscheidung für oder gegen chello kann nur im Kontext weiterer Dienstleitungen getroffen werden. Wenn man nur einen schnellen Internetanschluss benötigt bzw. die Wohnung erst verkabeln lassen muss, dann würde ich eher zu einem ADSL-Anschluss tendieren. Benötigt man jedoch auch Services wie Telefon und/oder Kabelfernsehen dann würde ich zu einem Kombipaket raten, da sich dadurch die Kosten deutlich reduzieren lassen.

Liebe Grüße, Harald

© H.H. 2002

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2002-04-16 14:10 - Veröffentlichung
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