Das hält kein Jahr (DVD) Testbericht

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ab 88,48
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von LilithIbi

"Wir haben uns in die Idee verliebt, verliebt zu sein."

3
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

solide Besetzung, schwarzhumorige, gelungene Gags, amüsantes Bonusmaterial

Kontra:

keine wirkliche Tiefe. entfernte Szenen hätten m. E. n. bleiben sollen

Empfehlung:

Nein

~ "Nein, ich freu mich auf die Party. Brauch ich nen Mantel, ist es kalt draußen?"
~ "Warum fragst du mich das? Woher soll ich wissen, ob du einen Mantel brauchst? Ich war heute schon draußen, du warst heute schon draußen. Ich verfüge über die gleichen meteorologischen Informationen wie du."


In der Tat empfand ich persönlich jene Szene witziger, eben weil man spontan schlussfolgern würde, dass es sich bei der Person, die nach der Notwendigkeit eines Mantel fragt, bei dem weiblichen Part des Paares handeln würde.
Generell finden sich in der rund 93 Minuten dauernden FSK12 Komödie ein paar gelungene Verbalgags, die jedoch kaum darüber hinwegtrösten, dass nicht nur der komplette Film vorhersehbar ist, sondern überdies eine recht fragwürdige Aussage Marke „wenn der eine nicht will, verpaare ich mich halt mit dem anderen“ nach außen trägt.

ldquo;Das hält kein Jahr&ldquo habe ich ich vor-vererbtes Familienstück erhalten, was somit bedeutet, dass beide meiner Eltern nicht genug für den Film übrig hatten, um diesen schlicht und ergreifend zu behalten.

Auch ich fand die mit angenehm wenigen Fremdschäm-Szenen ausgestattete Verfilmung im Grunde meines Herzens zwar okay ~ aber eben nicht mehr. Mitverantwortlich hierfür könnte zum einen der Aspekt sein, dass „Das hält kein Jahr“ von der Storybeschreibung zwangsläufig an „Trennung mit Hindernissen“ denken lässt, während zum anderen tiefgreifende, herzschmerzende oder gar nur bewegende Szenen völlig außen vor bleiben.
Wie im vorgenannten Vergleichswerk nimmt der Zuschauer von „Das hält kein Jahr“ in den ersten Szenen via Schnellvorlauf an der Begegnung sowie der späteren Hochzeit von Josh (Rafe Spall) und Nat (Rose Byrne) Teil, lässt sich von dem absonderlich-grenzüberschreitenden Humor des scheinbar besten Freundes Danny (Stephen Merchant) faszinieren wie zugleich abstoßen und lauscht den weiteren Gästen bei ihren Prognosen, wie lange die Ehe wohl halten wird.

Tatsächlich kristallisieren sich die zu großen Unterschiede zwischen Josh und Nat bereits nach ein paar Monaten heraus, während Nat kaum verbergen kann, sich des öfteren für ihren Ehegatten zu schämen.

Als sich Chloe (Anna Faris) schließlich als Exfreundin von Josh herausstellt, die der Beziehung scheinbar immer noch hinterhertrauert ahnt der aufmerksame Zuschauer gewiss, wohin die filmische Reise gehen wird. Falls nicht, ist der letzte Hinweis mit dem Auftritt von Nats Geschäftskunden Guy (Simon Baker) zweifelsfrei gegeben.

'''Die Umsetzung''' versucht mittels verbalen Tiefschlägen, zynischen, bissigen und oftmals rabenschwarzem Humor über die doch recht flache Story hinwegzutrösten. So realistisch das Grundkonstrukt auch sein mag, so wenig konnte mich der Film schlussendlich mitreißen. Offenbarungen wie

„DU bist mein Typ! Ich steh nicht auf gutaussehende Kerle“

amüsierten mich als Filmgucker durchaus, während die eigentliche Brutalität solcher Aussagen quasi in die zuschauerliche Vergessenheit gedrängt wird.
Insbesondere Naomi (Minnie Driver) und ihr Gatte liefern sich des Weiteren das ein oder andere Wortgefecht, Dank dem Nat sich fragt, wieso um alles in der Welt diese beiden noch verheiratet sind. In einer jener Szene erfährt „Das hält kein Jahr“ einen kleinen Wendepunkt, der bedauerlicherweise nicht so richtig aus sich herauswill in seiner Absicht, seinem Motiv und seiner „manchmal lohnt es sich zu kämpfen“ Aussage. Großartige Spannung darf man weiterhin grundsätzlich nicht erwarten, während „Das hält kein Jahr“ zumindest nicht langweilig wird.

Ein paar gute Szenen gibt es in der Tat, wenngleich ich mich bei der Sichtung des Bonusmaterials fragte, warum die Macher sich entschieden, die ein oder andere Aufnahme wiederum zu entfernen.

===Die DVD selbst=== startet mit ein paar Trailern und verfügt über ein übersichtliches Menü. Wer mag, kann sich inmitten des '''Bonusmaterials''' nicht nur weitere Trailer anschauen, sondern ebenfalls ein paar '''geschnittene Szenen''' zu Gemüte führen, die bspw. Josh's Logik ansprechen, was die Stellungwechsel beim Geschlechtsverkehr anbelangt.

Ferner findet sich eine Szene, in der Nat Josh einen anderen Kleidungsstil aufzwingt, sich über ihren Job beschwert und versucht, sich dem Lebensstil ihres Gatten anzupassen.

Chloe indes versucht ihr Glück in einer Bar ~ ihr Flirt widmet sich jedoch rasch einem anderen Gast zu. Im Büro hält Chloe sodann eben jenen Kollegen auf Abstand, dem sie sich im Hauptfilm in einer versuchten Dreier-Kombination schließlich doch nähern darf.
Weiterhin erhält Josh ein paar männliche Ratschläge zur Eheführung, während die Szene auf der Party verlängert wird und zu guter Letzt eine Aufnahme eines Dates gezeigt wird, die der Hauptfilm dem Gucker vorenthält.

Insgesamt betrachtet hätte ich mir eben jene entfernte Aufnahmen (insgesamt ca. 15 Minuten) im Hauptfilm gewünscht, da diese immerhin tiefschürfender vonstatten gehen und ein paar weitere Zusammenhänge aufweisen.

Die '''verpatzten Szenen''' umfassen eine Dauer von rund 7 Minuten, sind ähnlich wie die separat gestellten '''Outtakes von Szene 59''' amüsant anzusehen und runden die Silberscheibe gewissermaßen ab.

Das 4minütige '''Featurette''' hingegen habe ich mir nicht angeschaut, handelt es sich hier um eine Art Werbefilm, in welchen zig Szenen gezeigt werden und die Hauptdarsteller aus dem Off das Ganze kommentieren.

===Summa summarum=== kann man sich „Das hält kein Jahr“ meiner Meinung nach gut und gerne einmal ansehen, während ich von einem Kauf hingegen vehement abrate. Der Witz des Szenarios ist meines Empfindens nach rasch raus, ahnt man ohnehin von den ersten Begegnungen an, wie das Filmchen enden wird und weigert sich, sich überhaupt mit den Ebenen einzelner Unglaubwürdigkeiten auseinanderzusetzen, um sich nicht den restlichen Spaßfaktor kaputtzuargumentieren.

Dan Mazer, der hier als Drehbuchautor und zugleich Regisseur fungierte, hat gewiss aus dem vorhandenen Stoff ein paar gelungene Gags herausgeholt, wandelt für meinen Geschmack jedoch zu vehement an der eigentlichen Dramatik des Geschehens vorbei. Nichts geht hier unter die Haut, nichts schmerzt, mit niemanden leidet man so richtig mit. Einzig und allein Chloe lässt sich ins Herz schließen, während die anderen Charaktere respektive Darsteller zwar ein jeder für sich überzeugen, dementgegen jedoch in einer unerklärlichen Sphäre gefangen zu sein scheinen und kaum aus sich heraus agieren.

Abschließend bleibt somit zu sagen, dass „Das hält kein Jahr“ kein Film ist, den ich mit Lob überschütten oder gar nur weiterempfehlen würde. Einen groben Fehler begeht sicherlich niemand, der sich die DVD einmal ausleiht ~ doch spätestens bei der Sichtung der entfernten Szenen dürfte fast einem jeden auffallen, was „Das hält kein Jahr“ hätte werden können.

10 Bewertungen, 2 Kommentare

  • mausi1972

    08.10.2013, 09:50 Uhr von mausi1972
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß Marion.

  • Little-Peach

    08.10.2013, 09:37 Uhr von Little-Peach
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :))