Die drei ??? 161 - Die blutenden Bilder (Hörbuch) Testbericht

B
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ab 24,48
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Summe aller Bewertungen

Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

Punkt-Punkt-Komma-Stich

Pro:

sauber inszeniert und umgesetzt

Kontra:

Das Buch läuft insbesondere hinten raus etwas runder

Empfehlung:

Ja

Zur Story

Ein Mord in Rocky Beach?!
Tante Mathilda ist ganz aus dem Häuschen, wiewohl der sonderbare
Gewaltakt nur im metaphorischen Sinne eine ihrer Bekannten persönlich
traf: Deren Portrait würde aufgeschlitzt und mit roter Farbe
verunstaltet - und somit quasi "ermordet". Der so genannte
"Bildermörder" stiehlt nämlich seit geraumer Zeit
Portraits aus der Umgebung und wenn die jeweiligen Besitzer kein
Lösegeld herausrücken, macht er auf diese schräge Art kurzen
Prozess mit ihnen. Sinnigerweise hat die Presse dem Täter auch
gleich seinen knackigen Namen verpasst. Ironie an der Geschichte ist,
dass auch der nächste sich anbahnende Fall auch etwas mit Bildern zu
tun hat. Doch davon ahnen die Jungs an diesem Morgen noch nichts, als
ein ziemlich aufgeregter Herr auf dem Schrottplatz eintrifft.

13 Gemälde hat Brock -
die neue, nicht besonders helle Aushilfskraft der Firma Jonas - tags
zuvor von zwei windigen Typen angekauft und auch gleich welche davon
vertickert. Sehr zum Leidwesen von Mr. Greenwalt, dem Kustus der
"Rocky Beach Art Gallery". Dem sind diese, scheinbar recht
wertlosen und angeblich von Kunststudenten stammenden, Bilder nämlich
kurz zuvor gestohlen worden, allerdings hat einer der gefassten Diebe
ausgepackt und verraten wo er die Bilder zu Geld gemacht hat. Deshalb
steht Greenwalt nun ja auch auf der Matte und stellt zumindest schon
einmal die noch vorhandenen acht sicher. Justus bietet die Hilfe der
drei ??? bei der Wiederbeschaffung der übrigen fünf an. Irgendwie
haben die Junior-Detektive den Eindruck, dass wesentlich mehr hinter
dem Ganzen steckt. Und das nicht nur im übertragenen Sinne.

Eindrücke

Bilder und deren Diebstahl
sind nun nicht grade neu als Thema für eine dreiGeschichte,
taugen aber immer wieder als solider Grundstock. Gewürzt mit
modernem Pep und einer ordentlichen Portion Humor kann man damit
immer noch punkten. Band 161 aus der Feder von Kari Erlhoff wurde
2011 im Kielwasser einer damals tatsächlich stattgefundenen
Ausstellung mit Werken des berühmten Norwegers Edward Munch ("Der
Schrei") veröffentlicht. Passend dazu spielt der Künstler und
sein Wirken in diesem Fall ebenfalls eine ganz zentrale Rolle -
allerdings hat das Hörspiel zur Vorlage die übliche "Verspätung"
von rund anderthalb Jahren zu verzeichnen, weswegen dieser
Real-Life-Bezug für die Audiofassung logischerweise nun nicht mehr
besteht. Wie üblich gilt es auch schon allein beim Umfang der Story
Abstriche zu machen, denn Skript-Jongleur André Minninger muss stets
Kompromisse zwischen Buchvorlage und Hörspielumsetzung schließen.
Der Platz auf dem Datenträger ist heutzutage fraglos üppiger als
damals zu seligen Vinyl-LP-Zeiten, doch immer noch begrenzt.

Änderungen gegenüber der
Vorlage betreffen aber nicht nur die reine Länge, sondern natürlich
auch den Stil als solches, denn zum einen beinhaltet jede Kürzung
stets die Gefahr unter Umständen wichtige Informationen weg zu
schnippeln, die das Publikum zum Gelingen und der generell logische
Ablauf der Geschichte benötigt. Doch nicht nur das. Zwar
funktioniert das Kopfkino bei beiden Spielarten recht ähnlich, doch
die Erzählweise sowie die Dramaturgie ist hüben wie drüben doch
ein wenig anders. Hier trifft der Rotstift im konkreten Beispiel
hauptsächlich einige ausschmückende "Action"-Sequenzen -
sprich: nicht kriegsentscheidende Scharmützel - und den Gastauftritt
des "Potters" (eine der Figuren aus dem weit
zurückliegenden Fall "flammende Spur"). Trotzdem bleibt
das flotte Plot-Konstrukt als solches intakt und funktioniert
prinzipiell tadellos. Natürlich trägt auch die gewohnt
professionelle Studioproduktion zum Gelingen bei, Sprecher und
Soundkulisse sind stimmig. Besonders witzig ist vor allem der neue
Schrottplatzgehilfe, der den Fragezeichen mit seinem Plappermaul
wahrlich einiges einBROCKt.

Die Produktion

Buch und Effekte: André
Minninger
Redaktion und Geräusche:
Wanda Osten
Regie und Produktion:
Heikedine Körting
Musik: Hagitte &
Bertling (STIL), Morgenstern, Betty George, Conrad, Stahlberg

Sprecher und Figuren:

Oliver Rohrbeck (Justus
Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews),
Thomas Fritsch (Erzähler), Holger Mahlich (Inspector Cotta), André
Minninger (Godween - uncredited), Harald Dietl (Greenwalt), Guido A.
Schick (Brock), Bruno F. Apitz (Deforge), Monika Werner (Mrs.
Kretchmer), Karin Eckhold (Mrs. Espenson), Ela Nitzsche (Mrs.
Wondratschek), Celine Fontanges (Mrs. Field), Lutz Harder (Mr.
Harris)

Fazit

Schon das Buch wusste zu
überzeugen, obwohl rätselhafte Bilder per se nun keinen
Originalitätspreis in Sachen Thematik verdienten. Es kommt eben
immer auch darauf an, wie das Gesamtpaket geschnürt wurde - und das
ist durchaus gelungen, auch wenn der Start - sogar trotz Kürzungen
beim Hörspiel - zunächst ein wenig zäh scheint, nimmt die
Geschichte hinten raus ordentlich Fahrt auf. Spannung und Witz kommen
dabei ebenfalls nicht zu kurz. Zudem finden sich einige nützliche
Informationen zu Edward Munch schön pädagogisch in die
Kriminalgeschichte verpackt. Handwerklich lässt man bei EUROPAs
Flaggschiff schon lange nichts mehr (oder nur höchst selten mal)
richtig anbrennen, dementsprechend glatt präsentiert sich das
Hörspiel auch produktionsseitig. Demnach bleibt für den
farbverschmierten Rezensentendaumen eigentlich nur noch das Einnehmen
der oberen Endlage.

1 Audio-CD mit einer
Laufzeit von ca. 71 Min
Erzählt von Kari Erlhoff
nach Figuren von Robert Arthur
EUROPA / Sony Music
Entertainment, 2013
EAN: 887254003120

18 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Gi22Fr

    01.07.2013, 20:21 Uhr von Gi22Fr
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Gitte

  • Clarinetta2

    01.07.2013, 17:29 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut geschrieben

  • Little-Peach

    01.07.2013, 09:27 Uhr von Little-Peach
    Bewertung: sehr hilfreich

    **Sehr hilfreicher Bericht

  • bella.17@live.de

    30.06.2013, 23:55 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Annabelle

  • Lale

    30.06.2013, 23:21 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*