End of Watch (DVD) Testbericht

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End-of-watch-dvd
ab 6,13
Auf yopi.de gelistet seit 01/2013
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Treice564

End of Watch

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren

Pro:

Bild/Ton

Kontra:

Nichts

Empfehlung:

Ja

Inhalt
Zwei Cops aus Los Angeles werden nach einem draufgängerischen Einsatz nach South Central strafversetzt. Hier, in einem der gefährlichsten Viertel der Stadt, kommen sie einem blutrünstigen Verbrechersyndikat auf die Spur. Der Film führt zunächst mit dem Anspruch, einen realistischen Eindruck der Polizeiarbeit zu vermitteln, seine Charaktere sorgfältig ein und beleuchtet ihr Berufs- wie Privatleben; dann allerdings mündet die Erzählung in eine sich zuspitzende Genregeschichte. Das ist zwar ebenso inkonsequent wie die Kameraarbeit, die weite Teile des Films, aber eben nicht alle, als "found footage" erscheinen lässt; aufgrund seiner stimmigen und überzeugend gespielten Figuren funktioniert der Film als Buddy Movie und Krimi aber trotzdem.

Kritik
Es gibt keinen Berufsstand, dessen Arbeit auf der Leinwand oder dem Fernsehschirm öfter abgebildet wird als den des Polizisten. Wer abends durch die Programme zappt, stößt unweigerlich auf Kommissare, die ihre Mordfälle mit 100-prozentiger Erfolgsquote aufklären. Man ahnt allerdings, dass der Polizeidienst in der Realität ganz anders aussieht. Das Fernsehen trägt dem auch zunehmend Rechnung, indem es die Krimiplots der Serien aufbricht, dem Privatleben der Protagonisten breiteren Raum einräumt und das Fragmentarische wie Banale der Polizeiarbeit reflektiert. "End of Watch" versucht vordergründig etwas Ähnliches im Rahmen eines Spielfilms, und das ist das Interessante an diesem Cop Movie. Ebenso interessant ist, an welchem Punkt der Regisseur und Drehbuchautor David Ayer konzeptionell Abkürzungen nimmt - und vollends vom zunächst eingeschlagenen Kurs abkommt.

Ayer, der sich nach seinem Drehbuch zu "Training Day" als Spezialist fürs Polizeigenre etablierte, startet seine dritte Regiearbeit mit einer wilden Verfolgungsjagd, nach der sein eigentlicher Plot zunächst entschleunigend wirkt. Die jungen Draufgänger Brian und Mike werden für die Rasanz ihres ersten Auftritts mit einer Versetzung in ein anderes Revier bestraft und aufgefordert, ihr Temperament zu zügeln. In der Folge wirkt der Rhythmus nahezu entspannt, wobei die starken Hauptdarsteller, Jake Gyllenhaal und Michael Peña, das Publikum spüren lassen, wie eng die Kameraderie ist, die sich hinter den ständigen Frotzeleien ihrer Figuren verbirgt. Das ist das Beste an diesem Film: dass er sich die Zeit nimmt, den beiden Protagonisten genug Konturen zu verleihen, um sie im Umgang miteinander sowie mit ihren Partnerinnen im Privatleben wie echte Menschen wirken zu lassen. Die ersten Einsätze nach der Versetzung erwecken den Eindruck banaler Alltäglichkeit - wobei der vermeintliche Alltag sich freilich in South Central, also im verrufensten Teil von L.A., abspielt. Diese Wahl des Handlungsortes lässt schon erahnen, dass es der Film mit der bekundeten Absicht, das Publikum mit der "Realität" des Polizistenberufs zu konfrontieren, also auch "mit seiner gelegentlichen Langeweile", nicht ernst meint. Obwohl David Ayer einst selbst dort gelebt und seinen Film vor Ort gedreht hat, scheint er sich nie um die Rolle eines nüchternen Chronisten der unbestreitbaren Probleme des Viertels zu bemühen. Vielmehr kommt sein Film den Horrorfantasien entgegen, die man sich vom afroamerikanisch und hispanisch dominierten South Central ausmalt. Selbst vermeintliche Routineeinsätze nehmen stets einen bizarren Verlauf, und scheinbar unzusammenhängende Episoden führen letztlich auf die Spur des wohl blutrünstigsten Verbrechersyndikats, das derzeit auf diesem Planeten sein Unwesen treibt.

Mit anderen Worten: Ayer bedient sich einer Erzählstruktur, die zunächst den Eindruck eines gelassenen, fragmentarischen Realismus erweckt, dann aber in den denkbar monströsesten dramatischen Spannungsbogen mündet. Das ist natürlich widersprüchlich - weshalb man sich wundern muss, dass der Film als reißerischer Genrebeitrag dennoch einigermaßen funktioniert. Das ist vor wohl allem den beiden Hauptdarstellern zu verdanken. Ihretwegen ist man auch bereit, das schizophrene Verhältnis im Umgang mit dem Realismusanspruch auch in anderer Hinsicht nachzusehen. Denn ebenso wenig wie Ayer dem Publikum wirklich die Banalität des Polizistenalltags zumuten mag, glaubt er offenbar, eine dokumentarisch angehauchte Kameraarbeit zumuten zu können, ohne sie umständlich zu begründen. Also deklariert er fast alle Bilder als "found footage" und erklärt das damit, dass Brian nach Feierabend Universitätskurse besucht und für ein Uni-Projekt seinen Dienst auf Video dokumentiert. Auch die Mitglieder einer Latino-Gang lässt er regelmäßig ihre Aktivitäten filmen; ihre subjektiven Perspektiven fließen ebenso in den Film ein wie gelegentlich Überwachungsvideos. Was Ayer aber nicht daran hindert, auch Bilder einzustreuen, die unmöglich "found footage" sein können. Das ist inkonsequent, passt aber zur generellen Widersprüchlichkeit dieses Films.

4 Bewertungen, 2 Kommentare

  • schotterkoenig

    12.09.2013, 11:32 Uhr von schotterkoenig

    Es geht mit dem Kopieren Fremder Text bei Dir weiter. Ich werde Deine Berichte nicht mehr lese geschweige denn bewerten. Du verschwendest nur meine Zeit!!

  • Gi22Fr

    20.05.2013, 23:28 Uhr von Gi22Fr
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße