Essence express nail repair 5000 klebepads Testbericht

Essence hat ja eine ganze Reihe neuer Produkte auf den Markt gebracht. Darunter auch die \"Express 5000 Nail Repair Pads\" - Klebepads als erste Hilfe bei eingerissenen Nägeln. Da mir so etwas durchaus des Öfteren passiert, habe ich natürlich zugeschlagen. Schließlich könnte das den Nägeln ein vorzeitiges Abschneiden ersparen - oder etwa doch nicht? Das möchte ich Euch in meinem folgenden Bericht verraten. Ach ja, ein Briefchen mit 20 Pads hat mich bei \"Ihr Platz\" 0,99 Euro gekostet.

***Die Verpackung***
Die Folie mit den Pads steckt in einem mintgrünen Briefchen aus Lackpapier. Die Lasche auf der Rückseite ist zum Zeitpunkt des Kaufes mit einem transparenten Klebepunkt versiegelt. Die Vorderseite wartet ferner mit Hersteller und Produktnamen sowie mit den grundlegenden Produktversprechen auf, außerdem mit dem Bild eines eingerissenen Nagels - vor und nach der Benutzung der Pads. Die Rückseite zieren die üblichen Hinweise und auf der Innenseite des Briefchens gibt\'s die Gebrauchsanweisung. Alles übrigens in Deutsch, Englisch und Französisch.

***Die Pads***
Die Pads befinden sich auf einem Folienstreifen innerhalb des Briefchens. Die 20 Pads haben unterschiedliche Größen, so dass für jeden Nagel was Passendes dabei sein sollte. Schließlich reißt einem nicht immer der gleiche Nagel ein. Jede Größe ist zweimal vorhanden. Die Pads sind aus einer sehr dunnen Klebefolie hergestellt - fast wie eine Art Blisterfolie. Sollte jemand meinen, die Pads hätten keinen Geruch, so irrt er. Die Pads riechen unglaublich penetrant nach neuem Plastik mit einer kräftigen Portion Chemie.

***Herstellerversprechen***
- Unsichtbare Klebepads
- Reprieren schnell und dauerhaft eingerissene Nägel
- Absolut unsichtbar

***Anwendungshinweise in der Theorie***
- Zunächst die richtige Größe des Klebepads wählen
- Dann das abgerundete Ende der Klebepads so nah wie möglich an der Nagelhaut ansetzen.
- Dann den Pad über den ganzen Nagel aufkleben und sanft aufdrücken
- Den Klebepad mit einer Nagelfeile auf die gewünschte Länge kürzen
- Für eine noch längere Haltbarkeit den Nagel danach mit Klar- oder Farblack lackieren

***Die Anwendung in der Praxis***
Tja, was sich theoretisch oftmals sehr einfach anhört, hat in der Praxis dann teuflische Tücken. Genau das trifft den Kern, will man die Anwendung mit diesen Pads kurz in Worte fassen.
Wie es der Zufall wollte, riss mir kurz nach dem Kauf der Repair Pads der Nagel meines rechten Zeigefingers leicht ein. Um weiteres Einreißen oder gar Schlimmeres zu vermeiden, sollten die Klebepads Abhilfe schaffen. Ich schnappte mir also das Briefchen und nahm die Folie mit den Klebepads heraus. Beim Aussuchen des passenden Pads stieß ich erstmals an meine Grenzen. Einen passenden Pad für meinen Zeigefinger gab es nicht. Entweder war der Pad viel zu breit oder etwas zu schmal. Ich entschied mich für den etwas schmaleren Pad und beschloss, ihn dann eben ganz links anzukleben, wo auch der Nagel eingerissen war. Das rechts dann etwas Nagel frei bleiben würde, konnte ja nicht so sehr auffallen.
Ich habe mir also noch mal gründlich die Hände gewaschen, damit der Nagel völlig fettfrei war und der Pad besser haftet. Dann nehme ich den vorher ausgewählten Pad von der Folie. Die Plastikpads sind nur hauchdünn - beim Versuch, sie von der Folie zu knibbeln, passiert es schnell, dass sie zusammen kleben und man keine Chance mehr hat, den Pad wieder auseinander zu bekommen. Wie ihr der geschilderten Erfahrung schließen könnt, ist mir genau das beim ersten Versuch passiert ;-)
Aber mit dem zweiten Pad hat es geklappt. Ich habe das runde Ende soweit wie möglich an der Nagelhaut angesetzt und dann den restlichen Pad glatt aufgeklebt. Oder sagen wir besser, versucht, glatt aufzukleben. Denn die Pads lassen sich so gut wie gar nicht faltfrei aufkleben - wie auch. Die Pads sind völlig gerade, Fingernägel aber sind gewölbt. Faltenfrei ist also ein Ding der Unmöglichkeit. Überall an den Kanten des Pads haben sich kleinere Luftfalten gebildet, die ich auch mit Kraft nicht mehr glattgestrichen bekomme. Von unsichtbar kann so natürlich keine Rede mehr sein. Da ich aufgrund des ersten Fehlversuchs keine Pad in der passenden Größe mehr hatte, musste ich das so lassen.

An der oberen Nagelkante steht der Pad jetzt noch einige Millimeter über. Das soll man ja nun laut Hersteller mit einer Nagelfeile kürzen. Ich persönlich habe nach zwei Sekunden schon wieder aufgegeben. Wie soll man auch ein Stück hauchdünnes Plastik feilen, dass der Nagelfeile überhaupt keinen Widerstand entgegen bringt? Ich habe den Pad dann mit der Nagelschere gekürzt, das ging ganz gut. Die Reste ließen sich schließlich auch mit der Feile kürzen. Ich hatte jetzt ein faltiges, gut sichtbares Stück Plastik auf dem Nagel kleben, dass immerhin die eingerissene Stelle einigermaßen abdeckte. Auf das Lackieren für noch bessere Haltbarkeit habe ich verzichtet. Der Pad hätte sich in dem faltigen Zustand niemals vernünftig lackieren lassen, der Lack wäre abgeplatzt.

***Die Haltbarkeit***
Langanhaftend, dauerhaft. Das waren die Worte des Herstellers. In Englisch sogar noch bezeichnender: \"Stays for days\". Hours, also Stunden, würde es besser treffen. Und ich habe meinem Nagel nicht mal größere Strapazen zugemutet. Lediglich gekocht (Zwiebel schälen und schneiden, Salat waschen, etc.) und abgespült. Danach begann sich der Pad schon wieder von meinen Nagel zu verabschieden. Zuerst oben - der Klebepad löste sich, franste aus und sah einfach unschön aus. Dann an den Seiten. Insgesamt hat der Klebepad vielleicht zwei Stunden vernünftig gehalten. Danach war Sense. Davon hätte ich definitiv mehr erwartet - das gibt saftige Punktabzüge in der B-Note.

***Das Ablösen***
Wäre ich jetzt gemein, würde ich sagen, dass sich das mit der Zeit sicher völlig von allein lösen würde. Aber wer lässt schon ein abgefranstes Stück Plastik auf dem Nagel kleben? Ich mit Sicherheit nicht. Wenigstens ließ sich der Pad problemlos vom Nagel abziehen. Dafür fühlte sich danach der ganze Nagel klebrig an - die Rückstände des Klebers haften nämlich im Gegensatz zum Pad sehr gut. Wie man die am Besten entfernt, verschweigt der Hersteller in seinen Hinweisen dezent. Ich habe es mit Wasser und Seife versucht, was nur mäßig erfolgreich war. Mit Nagellackentferner habe ich schließlich die Rückstände völlig entfernen können.

***Verträglichkeit und Ergiebigkeit***
Über die Ergiebigkeit kann man bei 20 Pads streiten. Immerhin 20 Mal Nagel reparieren. Man sollte aber bedenken, dass man einen Teil der Pads schon beim Abziehen der Folie vers.... Man kann es einfach nicht vermeiden, dass ab und an ein Pad zusammenklebt.
In Sachen Verträglichkeit ist eigentlich nur zu sagen, dass die Pads meinen Nägeln nicht geschadet haben. Abgesehen von irgendwelchen Kleberückständen. Besonders gepflegt oder gehärtet wurden die Nägel aber auch nicht.

***Der Hersteller***
Cosnova
Frankfurt, New York, London
www.essence-cosmetics.de

***Inhaltsstoffe***
Werden vom Hersteller weder auf der Packung noch im Inci-Buch angegeben.

***Resumée***
Letztlich kann ich nur feststellen, dass diese Pads weder halten, was sie versprechen, noch, dass sie für diese schlechte Leistung wenigstens nicht zu teuer waren. Im Gegenteil. \"Nur\" 0,99 Euro für diesen Schrott halte ich für absolut überzogen. Im Normalfall schwöre ich wirklich auf die Produkte von Essence, aber diese Pads rangieren bei mir ganz unten auf der Liste der guten Essence-Produkte. Die Grundidee, eingerissene Nägel mit Klebepads zu reparieren, ist ja schon mal gut, das ist aber auch schon alles. Leider ist die Idee sehr schlecht umgesetzt und ist einfach noch nicht gründlich genug durchdacht. Das Material der Pads müsste deutlich elastischer sein, damit es sich faltenfrei aufkleben lässt und an der Haltbarkeit sollte Essence auch noch mal dringendst arbeiten. So gibt es leider nur einen Stern und keine Weiterempfehlung.