Feuchtgebiete (DVD) Testbericht

Feuchtgebiete-dvd
ab 6,94
Auf yopi.de gelistet seit 08/2013
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von XXLALF

Von Muschischleim und Blumenkohl

1
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  anspruchslos
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  langweilig
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren

Pro:

Siehe Bericht

Kontra:

Siehe Bericht

Empfehlung:

Nein

Im Grunde konnte ich es kaum erwarten bis „Feuchtgebiete“ im Kino gezeigt wird, nicht weil mich das vor Jahren erschienene gleichnamige Buch faszinierte, was ich jedoch noch nie in den Fingern hielt, sondern vielmehr, wie man diese provozierende Geschichte, dieser provokanten jungen Frau, davon ich mir eine Hörprobe des Buchs im Internet genehmigte, überhaupt in Bildern umsetzen kann. Den recht primitiv kam mir bei dieser Hörprobe schon einmal die Sprache und der ganze Umgangston vor, wenngleich ich mir noch kein richtiges Bild davon machen konnte, wie so-etwas überhaupt verfilmt werden kann. Dreckige Filme, oder was man für dreckige, schmutzige Filme hält, was ja im Grunde Auslegungssache ist, gibt es ja schon zu-genüge auf dem Markt, jedoch das, was man in diesem Film zu Gesicht bekommt, sprengt wahrlich alle Ketten der Filmkunst. Wenn so etwas überhaupt mit „Kunst“ betitelt werden darf.

Na ja „Kunst“ was man unter „Kunst“ halt versteht, beinhaltet dieser Film NUR, wenn es um die Choreographie geht. Denn die ist wirklich einmalig, wie z.B. Helen, so heißt das provokante Mädchen in dem Film, oder soll es eine junge Dame sein, die sich so benimmt, als hätte sie die Pubertät noch vor sich, wenn sie mit ihrem Skateboard barfuß in einem kurzen Röckchen durch die Straßen flitzt, wobei ihr Auftritt auf dem Flur im Krankenhaus, bekleidet NUR im Flügelhemd auch nicht ganz ohne ist. Wie auch die vier Pizzabäcker, die in ihrer Fantasie, auf die schöne Melodie „An der schönen blauen Donau“ hin, zeitgleich auf eine Pizza masturbierenden, die mit Spinat belegt ist. Das ganze ist wohl von der Choreographie gut zusammengestellt, aber der Hintergedanke, WARUM diese dies tun, ist so-was von lachhaft und wahrlich unterstes Niveau. Auch in Ausdruck und Sprache.

Apropos Sprache. Meiner Meinung nach hat die Schauspielerin Carla Juri die Helen verkörpert noch ein paar Jährchen an die Schauspielschule nachzusitzen, um ihre Aussprache zu verbessern. Denn stellenweise hat sie so genuschelt, dass man sie beim besten Willen nicht verstehen konnte, was leider nicht nur mir so erging.

Obwohl es meines Erachtens nicht mehr notwendig ist den Inhalt des Films zu erzählen, weil dieser doch vor Jahren als eins der größten „Skandal“-Bücher Schlagzeilen machte, erzähle ich ihn dennoch kurz und gebe meinen Senf gleich mit-hinzu.

Bei diesem Film sei es mir erlaubt, in der Wortwahl diesem gleich zu sein.

Es geht in diesem Film um Helen, die dem Hygiene-Wahn ihrer Mutter den Kampf angesagt hat, und genau das tut, was brave, anständige Mädchen nie tun würden. (Im Gewissen Sinn, sieht man darin schon ihr unreifes, trotziges Verhalten). Und mit diesem Verhalten versucht sie ihre Umwelt zu provozieren. Sie tut wohl niemanden damit weh, jedoch ihr Umfeld reagiert zum Teil schon sehr überrascht, wie unmädchenhaft sie die Dinge beim Namen nennt, was andere nicht mal zu denken wagen, geschweige denn, wortwörtlich und buchstäblich NIE in den Mund nehmen würden.

Damit meine ich nun nicht allein das Obst und Gemüse, dass sie zur Selbstbefriedigung braucht.

Jedoch das allein ist nicht Helens Problem. Helens „Problem“ sitzt tiefer. Damit meine ich weder ihre Hämorrhoiden im Hintern, noch dass sie ein Scheidungskind ist, noch dass ihr Sex wie das tägliche Brot erscheint. Vielmehr lebt sie sich eine Traumwelt zusammen, in der nicht nur Mama und Papa wieder vereint, sondern sie eine richtige Familie sind, wobei sie sich nicht scheut kurz vor der Entlassung sich so zu verstümmeln, dass die Narbe aufreißt und eine Notoperation unumgänglich ist, damit sie nochmals einen Versuch starten kann, Mama und Papa zusammenzuführen.

Soll man nun darüber lachen oder weinen? Helen ist eine junge Frau von 18 Jahren, die gewissermaßen in diesem Alter schon auf eigenen Beinen steht oder stehen soll. Im Grunde soll und muss es ihr egal sein, wie ihre Eltern ihr Leben gestalten, wobei sie recht wenig von ihrem Vater weiß. Sie weiß nicht mal was er von Beruf ist. Und was ihre Mutter anbelangt - die ist ein besonderer Fall, die dem religiösen Wahn, dem Katholizismus voll und ganz verfallen ist. Aber soll sein, wie es ist. Solange sie niemanden damit schadet, kann sie doch machen was sie will. Denn sie zwingt weder Tochter noch Sohn diesen Glauben auf.

Was wirklich Helens Problem ist, ist dass sie noch immer versucht mit ihrem egozentrischen und provozierenden Verhalten auf- und aus der Art zu fallen.

Was Hygiene anbelangt, damit geht sie ganz locker um. Nicht allein, dass sie mit ihrer Muschi über eine verpinkelte Klobrille eines öffentlichen WCs rutscht, sondern es werden auch mit der Freundin gebrauchte Tampons gewechselt und das Menstruationsblut im Gesicht gegenseitig verschmiert, was ich wirklich am krassesten fand. Und dann wird noch mit einer Grillzange der Tampon entfernt, mit der anschließend ein Stück Fleisch auf den Grill wandert. (Wer genau auf die Grillzange achtet, wird Blutspuren darauf sehen).

Versaut“ ist auch fast der ganze Umgangston, zumal ich ganz bestimmt keine Hemmungen habe die Dinge beim Namen zu nennen. Aber wenn man nur Muschi, Muschischleim, Arsch und Schwänze usw. hört, so richtigen Gassenjargon, hört es bei mir auf.

Und was die gezeigten Praktiken angelangt, nun ja, da kann man sich drum streiten.

Aber im großen und ganzen muss ich schon sagen, dass dieser Film ein echter Schrott ist. Denn irgendwie fand ich keinen Zusammenhang, warum eine anscheinend 18 Lenze zählende junge Frau, sich so wie ein Kleinkind benimmt, das Nasepopel fressend, auf der Kloschüssel sitzt, sich selbst den Finger in die Vagina und den After steckt, daran riecht und dann noch abschleckt. So ein Verhalten habe ich bis jetzt nur bei den Affen im Zoo gesehen. Tut mir leid.

Nun gut, ich meinte mich noch zu erinnern, dass Worte wie animalisches Verhalten, im Bezug auf Intim-Hygiene im Film gefallen sind. Soll heißen, dass das Männchen ruhig riechen darf, und das über Tage, dass sie schon soweit bzw. bereit ist. Und natürlich auch umgekehrt. Da darf es ruhig in der Hose schon müffeln. Das törnt anscheinend laut Aussage Helen das Gegenüber ungemein an, wenn man so nach alten Fisch riecht. Da frag ich mich, mit was für Leuten verkehrt Helen?

Mit ihrer Freundin, und diversen schrägen Typen, die es lieben wenn man ihren beim Sex auf den Bauch kackt? In dieses Milieu passt Helen rein.

Es tut mir leid, wenn ich diesen Film so schlecht mache. Aber das ist er auch wirklich, wobei ich noch immer auf der Suche bin, was vernachlässigte Körperhygiene mit Aufarbeitung ihrer verkorksten Kindheit zu tun hat, als sich ihrer Eltern scheiden ließen. Okay sie war erst 7 oder 8 Jahre alt, wobei im Film nur die Mutter gezeigt wird, die der Kleinen beibrachte, dass man sich auf öffentlichen Toiletten nicht auf die Klobrille setzt. Aber wie es der Vater mit der Hygiene handhabte, zeigt der Film nicht.

Ich versteh auch das Rebellieren, genau das Gegenteil zu tun was recht ist. Aber ich denke, mit 18 Jahren müsste man doch schon drüber-weg sein. Oder handelt es sich bei Helen um einen Spätzünder? Dann sei es ihr gewährt.

Und ich sehe es auch nicht als Problem an, wenn jemand onaniert oder masturbiert, was in diesem Film weniger provokativ, als Selbstverständlich herüberkomme, was es am Ende ja auch ist. Jede/r hat das Recht sein Vergnügen auszuleben, solange es gut tut und niemand zu Schaden kommt. Auch wenn jemand sexuelle Experimentierfreudigkeit und Interesse am menschlichen Körper zeigt, grenzt es nicht an Anstößigkeit. Nur eben ist es immer eine Frage des WIE.

Deshalb ist dieser Film auch so unsäglich blöd und langweilig dazu. Man glaubt gar nicht, wie lange 109 Minuten sein können, wenn eine 18-jährige frivole Dauer-Vöglerin, die erst einmal erwachsen werden soll, ihrer „Blutschwester“ mit der sie die Tampon tauschte die Freundschaft kündigt, nur weil sie ein Kind erwartet. Dass Neid und Hass dahintersteckt, weil sie sich schon sterilisieren ließ, was in dem Alter ein Ding der Unmöglichkeit ist, wenn nicht gerade eine Krankheit dahintersteckt, muss wohl nicht eigens erwähnt werden. Na ja, auch die immer wiederholende Szene mit dem riesigen Vogelvieh in der Backröhre, bei dem man zusehen konnte, wie die Haut zu beben anfing und sich aufbläht, fand ich so überaus blöd, wobei dies wahrscheinlich zur Aufarbeitung eins ihrer Kindheits-Traumas dienlich war, nämlich als ihre Mutter schwanger war. Denn davon handeln etliche Rückblenden von ihr.

Im Grunde fragt man sich zum Schluss, um was es eigentlich in dem Film ging? Denn nichts wird hier hinterfragt, nichts angegangen, nichts gelöst und kaum was erklärt. Und das war es auch schon.

Kurz zusammengefasst,

es gaben wohl in diesem Film auch schöne und lustige ja amüsante Szenen die Helen zumeist in ihrer Kindheit zeigten, aber der überwiegende Teil davon war doch ein Stück Ekelporno für den Arsch. Oder für Personen deren sexuelle Erfahrungen bei der Missionarsstellung enden. Alle andere langweilen sich bei diesem Film zu Tode und hoffen, dass bei der letzten Szene, als Helen den Kopf aus dem Fahrzeugfenster hängt, ein Brückenpfeiler kommt, der sie von ihrem Elend endlich erlöst.

Aber im Großen und ganzen ist dieser doch ein wirklich ausgesprochen doofer, blöder, niveauloser Film, der keine Kinokarte wert ist. Nicht mal eine verbilligte.

Null Sterne – null Empfehlung

Feuchtgebiete

(int. Titel: Wetlands)
Deutschland 2013, 109 Minuten
Regie: David Wnendt

Drehbuch: Claus Falkenberg, David Wnendt, nach dem Roman von Charlotte Roche
Musik: Enis Rotthoff
Director of Photography: Jakub Bejnarowicz
Montage: Andreas Wodraschke
Produktionsdesign: Jenny Rösler

Darsteller: Carla Juri (Helen Memel), Meret Becker (Helens Mutter), Axel Milberg (Helens Vater), Christoph Letkowski (Robin), Marlen Kruse (Corinna), Anna König (Marleen), Edgar Selge (Dr. Notz), Monika Obmalko (Frederike), Amelie Plaas-Link (Cordelia), Pia Röver (neue Freundin), Selam Tadese (Kanell), Peri Baumeister (Schwester Valerie), Fred Aaron Blake (Patient im Rollstuhl), Christian Natter (Pizzabote), Florian Rummel (Drummer)

54 Bewertungen, 29 Kommentare

  • dolphinstyle

    16.10.2013, 15:35 Uhr von dolphinstyle
    Bewertung: besonders wertvoll

    gut getroffen

  • Magicfinger

    03.10.2013, 17:19 Uhr von Magicfinger
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Magicfinger ;-)

  • anonym

    03.10.2013, 14:47 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    nee danke.......

  • Juri1877

    02.10.2013, 15:05 Uhr von Juri1877
    Bewertung: sehr hilfreich

    auch sehr schön beschrieben

  • helgaripper

    29.09.2013, 20:10 Uhr von helgaripper
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße

  • anonym

    26.09.2013, 14:34 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Mich hat der Kinotrailer schon abgeschreckt. Für deine ausführlich Darstellung und Begründung deiner Meinung gibts ein verdientes bw ;-)

  • BoxerRocko

    25.09.2013, 07:33 Uhr von BoxerRocko
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße

  • anonym

    24.09.2013, 19:52 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW....Liebe Grüße Edith und Claus

  • sweetpea77

    23.09.2013, 15:38 Uhr von sweetpea77
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super! Vielen Dank für den Bericht!

  • cheekywitch

    23.09.2013, 10:40 Uhr von cheekywitch
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab weder das Buch noch den Film aus diesen Gründen nicht gelesen/geguckt, die Leseprobe hat gereicht. sehr hilfreich, viele Grüße

  • Lmette97

    15.09.2013, 19:18 Uhr von Lmette97
    Bewertung: sehr hilfreich

    leider heute kein bw mehr, liebe Grüße :)

  • Frederica_20

    15.09.2013, 09:28 Uhr von Frederica_20
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße von Frederica_20

  • anonym

    15.09.2013, 08:58 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    unterirdischer Film LG

  • satibaer

    13.09.2013, 08:57 Uhr von satibaer
    Bewertung: besonders wertvoll

    alles drin - alles dran - bw!

  • Andreaa69

    12.09.2013, 10:25 Uhr von Andreaa69
    Bewertung: besonders wertvoll

    Dieser Film wäre wohl auch nichts für mich.

  • Sabrina Kommofssofa

    08.09.2013, 10:51 Uhr von Sabrina Kommofssofa
    Bewertung: sehr hilfreich

    Leider kein bw mehr frei heute. LG

  • anonym

    08.09.2013, 07:55 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    hae sie mal im interview gesehen und mir gleich gesagt, dass ich weder buch lese noch film anschauen werde. dein bericht hat mir bestätigt, dass ich richtig lag. lg eva

  • Gi22Fr

    06.09.2013, 17:33 Uhr von Gi22Fr
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Gitte

  • VWCorrado2012

    05.09.2013, 22:23 Uhr von VWCorrado2012
    Bewertung: sehr hilfreich

    einwandfreier Bericht.. SH und lg.

  • anonym

    05.09.2013, 19:28 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    LG Damaris

  • Voodoo-Benshee

    05.09.2013, 19:17 Uhr von Voodoo-Benshee
    Bewertung: besonders wertvoll

    subba =)

  • monagirl

    05.09.2013, 13:00 Uhr von monagirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mona lässt dir liebe Grüße da.

  • Lale

    05.09.2013, 12:28 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    würde ich weder lesen, noch den Film ansehen... Allerbesten Gruß *+*

  • Little-Peach

    05.09.2013, 11:59 Uhr von Little-Peach
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :))

  • bella.17@live.de

    05.09.2013, 11:53 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüße Annabelle.

  • dieanke

    05.09.2013, 11:13 Uhr von dieanke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Definitiv nix für mich!

  • VWCorrado2012

    05.09.2013, 10:50 Uhr von VWCorrado2012

    sehr hilfreich... lg.

  • mausi1972

    05.09.2013, 10:36 Uhr von mausi1972
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße Marion.

  • minasteini

    05.09.2013, 10:30 Uhr von minasteini
    Bewertung: besonders wertvoll

    Klasse. Ich glaube ich erspare mit doch den Eintritt fürs Kino. LG Marina