Flughafen Dortmund Testbericht

Als mein Freund Wolfgang und ich im Oktober 2013 eine Städtereise ins polnische Krakau unternahmen, da begann diese für uns am Flughafen Dortmund. Für mich war es das erste Mal, dass ich von diesem Flughafen startete, weswegen ich im Folgenden gern meine Eindrücke über diesen Airport wiedergeben möchte.

Der Ort des Geschehens

Der Regionalflughafen Dortmund im Osten der Ruhrgebiets-Stadt ist unter der Anschrift Flughafenring 2, 44319 Dortmund zu finden. Wir reisten mit dem Pkw an, was sich als ausgesprochen einfach erwies, denn wir verließen die Autobahn 44 an der Ausfahrt Holzwickede (wo der Flughafen selbstverständlich ausgeschildert ist) und hatten dann nur noch wenige hundert Meter zurück zu legen. Insgesamt stehen am Dortmunder Flughafen offiziell 5.100 Parkplätze zur Verfügung, die sich als nicht sonderlich preisgünstig erwiesen - für unseren dreitägigen Aufenthalt wären auf dem günstigsten Parkplatz 34 Euro fällig gewesen, weswegen wir in einer Seitenstraße parkten und prompt übersahen, dass die zu einer Anwohner-Parkzone gehörte. Nach der Rückkehr war ein nettes Zettelchen an der Autoscheibe zu finden, das mich aufforderte, 30 Euro für falsches Parken zu bezahlen - das war natürlich ärgerlich, aber letztlich sogar noch etwas billiger als die Nutzung des offiziellen Parkplatzes.

Wer mit der Bahn anreist, kann ab dem Dortmunder Hauptbahnhof den Airport-Express nutzen, der für die Fahrt zum Flughafen 25 Minuten benötigt und preislich pro Person und Strecke mit 7 Euro angegeben wird. Auch ab dem Bahnhof Holzwickede (6 Minuten Fahrzeit) gibt es einen Shuttle, für den 3 Euro zu zahlen sind.

Der erste Eindruck

"Das sieht ja übersichlich aus", lautete meine erste Reaktion, als ich das Terminal des Dortmunder Flughafens sah. Und damit sollte ich Recht haben, denn der Flughafen ist sehr kompakt und bietet Reisenden kaum die Möglichkeit, sich zu verlaufen. Das Gebäude wird in der Außenansicht von Stahl und Glas bestimmt und wirkt im gefliesten Inneren entsprechend hell. Grüne Hinweistafeln weisen den Reisenden in Zusammenarbeit mit mehrfach zu sehenden Monitoren darauf hin, wohin er sich zu wenden hat - das ist wirklich sehr übersichtlich. Einige Reisebüros, Verkaufs- und Imbissstände sind in dieser Halle zu finden - und natürlich die Check-In-Schalter der einzelnen Fluggesellschaften. Im 1. Stock sind weitere Geschäfte und ein Restaurant zu finden.

Gewundert hatte ich mich schon vor Betreten des Flughafens, warum vor dem ein Fahrzeug des Bezahl-Fernsehsenders sky stand. Und im Innenern sorgte die teilweise mit Flatterband vorgenommene Absperrung von Flughafen-Bereich für weitere Fragezeichen in meinem Gesicht, zumal rund um das Flatterband viele Menschen zu warten schienen. Das Rätsel löste sich rund eine Stunde später auf, denn die Fußballer Borussia Dortmunds reisten von hier aus zu einem Auswärtsspiel in der Champions League - und die vielen Menschen warteten auf Autogramme der Kicker. Zu den Autogrammjägern gehörten wir zwar nicht, aber es war schon interessant zu sehen, wie auch die BVB-Stars die Sicherheitskontrolle über sich ergehen lassen mussten, um ihr Flugzeug zu erreichen.

Die Airlines

Insgesamt neun Fluggesellschaften nutzen den Dortmunder Airport, und zwar Air Berlin, Easy Jet, Germanwings, Onur Air, Ryan Air, Sun Express, Tailwind Airlines, Vueling Airlines und Wizz Air. Angeflogen werden Ziele im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Spanien, Polen, Litauen, Ungarn, der Ukraine, Rumänien, Blugarien, Serbien, Makedonien und der Türkei.

Zahlen und Daten

Der Flughafen liegt rund 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Eröffnet wurde er bereits im Jahre 1960. Betreiber ist die Flughafen Dortmund GmbH. Der Flughafen hat eine Fläche von 220 Hektar und rund 1.400 Beschäftigte. Die Passagierzahl lag im Jahr 2012 bei 22.634 Flugbewegungen bei knapp 1,9 Millionen. In den Jahren 2006 bis 2008 hatte sie jeweils deutlich über der 2-Millionen-Grenze gelegen. Der Flughafen verfügt über eine Start- und Landebahn, 13 Abstellpositionen, zehn Gates, drei Gepäckbänder und 28 Check In-Counter.

Meine Meinung

Ich mag ja kleine Flughäfen - vor allem ihrer Übersichtlichkeit wegen. Die ist in Dortmund denn auch voll und ganz gegeben. Und auch die rein technischen Schritte bis zum Abflug waren allesamt in Ordnung. Natürlich mussten wir die Sicherheitskontrolle passieren, in der genau untersucht wurde, ob die Reisenden nichts Verbotenes bei sich tragen, bei der aber stets ein sehr freundlicher Umgangston herrschte. Anschließend ging es zu unserem Gate, in dem reichlich - aber nicht völlig ausreichend für alle Fluggäste - Sitzmöglichkeiten vorhanden waren. Wer die Sicherheitskontrolle erst einmal passiert hat, wird nicht mehr viel unternehmen können, denn das Angebot an Geschäften und Gastronomie dahinter ist sehr begrenzt. Begeistert sein werden dagegen die Raucher, denen in sogar recht bemerkenswerter Größe ein Raum zur Verfügung gestellt wird, in dem sie ihrer Sucht frönen können.

All die Kleinigkeiten, die der Reisende an und von einem Flughafen erwartet, wird er auch in Dortmund finden. Das beginnt bei besonderen Parkplätzen für Frauen und Behinderte, führt über Geldautomaten, Kofferwagen (für die übrigens eine Gebühr von einem Euro zu zahlen ist), einen Informationsschalter und Schaltern von Mietauto-Unternehmen bis hin zur Besucherterasse. Das gastronomische Angebot im Flughafen ist vergleichsweise klein, aber ausreichend.

In der Summe war ich mit Dortmund als Abflughafen zufrieden - vor allem, weil sich dieser Flughafen als einer der kurzen Wege erwies: Vom Eintritt ins Terminal bis zu unserem Gate bzw. sogar bis zum Flugzeug hatten mir maximal 200 Meter zurück zu legen. Durch die Nähe der Autobahn A 44 ist der Airport außerdem mit dem Auto sehr leicht erreichbar. Ärgerlich finde ich lediglich die zu hohen Parkgebühren, die sich kaum umgehen lassen, zumal ja auch der Shuttle vom Bahnhof aus nicht gerade zum Null-Tarif verkehrt. Von den etwas weiter entfernteren und deswegen auch geringfügig günstigeren Parkplätzen bringt ein Shuttlebus die Passagiere zum Terminal - aber auch für diese kurze Busfahrt muss bezahlt werden. Das lockt meiner Meinung nach nicht unbedingt Gäste an. Zu bemängeln ist aus meiner Sicht ansonsten nur das ausbaufähige gastronomische Angebot hinter der Sicherheitskontrolle. Mancher Fluggast - so auch wir - verbringt hier mehr als eine Stunde Zeit und würde entsprechend eine größere Auswahlmöglichkeiten bei Speisen und Getränken schätzen.

Für mich selbst ist der Flughafen Dortmund gut erreichbar, weswegen ich ihn bei kommenden Urlaubsreisen wieder in Betracht ziehen würde. Ich muss dann aber nachforschen, ob es nicht die Möglichkeit gibt, mein Auto irgendwo in der Nähe etwas günstiger abzustellen.