freemail.web.de Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Navigation:  sehr gut

Erfahrungsbericht von __fachmann__

Gute e-mail und doch ein Flop

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Seit Jahren habe ich bei Web.de eine e-mail Adresse. Web.de bietet ein sehr gutes Mail-Programm, das leicht zu bedienen ist und viele komfortable Funktionen aufweist. Hervorzuheben ist die Möglichkeit, seine e-mail vie POP und SMTP mit Mail-Programmen wie Outlook zu empfangen oder zu senden.

Eigentlich muss ich sagen, dass ich in den letzten Jahren nicht EINE e-mail Adresse bei Web.de hatte, sondern mehrere verschiedene. Das Problem, dass eine einzige e-mail Adresse nach einer gewissen Zeit so mit Schrott zugemüllt wird, dass sie praktisch nicht mehr benutzbar ist, kennt jeder. Wenn irgendwann die Anzahl der Werbe- und Spam-Mails die Anzahl der normalen Mails deutlich übersteigt, ist ein e-mail Konto wertlos und sogar riskant: Schließlich riskiert man, dass einem wichtige Mails entgehen, wenn der verfügbare Speicherplatz aufgebraucht ist. Das kann schnell passieren, wenn man ein paar Tage nicht anwesend ist und sich in dieser Zeit Zig Spam-Mails im Postfach ansammeln.

Seit Ende 2002 wirbt Web.de mit seinem besonderen Club-Angebot. Von Einkaufsvorteilen bis zu mehr Speicherplatz sind viele Features in einem kostenpflichtigen Account (5 Euro pro Monat) enthalten. Ich habe dieses Angebot ausprobiert, jedoch nur wegen einer Funktion: Ein vierköpfiges Spam-Team soll anscheinend den e-mail Account sauber halten.

Die Funktionsweise ist schnell erklärt: Vom System erkannte Spam-Mails werden automatisch in einen Ordner „Unerwünscht“ geschoben, so dass sie im normalen Posteingang nicht mehr erscheinen. Da man außerdem einstellen kann, dass der Ordner „Unerwünscht“ nicht vie POP downgeloaded wird, spart man somit eine Menge Online-Zeit und die lästigen Spam-Mails. In den AGBs weist Web.de ausdrücklich darauf hin, dass keine Gewährleistung übernommen wird, dass auch die richtigen Mails im Spam-Ordner landen.

Wie sah der Spam-Filter in der Praxis aus? In der Tat landeten die ganzen Massenmails (Kontaktemails, Erotik-Angebote, Finanzangebote) zuverlässig im Ordner „Unerwünscht“. Die Ausfilterung dieser Mails stellte für den Spam-Filter wohl keine große Herausforderung dar, da diese mails wohl an Tausende von Web.de Accounts geschickt wurden und somit leicht als Spam identifizierbar sind.

Jetzt aber zum eigentlichen Problem: ca. 20-30 % meiner privaten Mails landeten ebenfalls in jenem Unerwünscht-Ordner. Mails, die von seriösen Großfirmen Deutschlands abgeschickt wurden, wurden unerklärlicherweise als Spam markiert und in den Ordner „Unerwünscht“ verschoben. Mails von privaten e-mail Accounts landeten ebenfalls aus unerklärlichem Grund im Spam-Ordner. Nun gibt es die Möglichkeit, eine aus Vesehen als Spam gekennzeichnete mail so zu markieren, dass mails von diesem Absender in Zukunft nicht mehr im Spam-Ordner landen. Auf diese Weise wuchs bei mir sehr schnell eine ewig lange Liste mit Ausnahmeregelungen vom Web.de Spam-Filter zusammen, die praktisch nicht mehr pflegbar war.

Für mich ist der Spam-Filter von Web.de ein Total-Flop. Dieser Filter hat mir nicht Arbeit erspart, sondern zusätzliche Arbeit gemacht: Wenn ich eine wichtige e-mail erwartete, musste ich nicht mehr alleine im Posteingang nachschauen, sondern auch den Ordner „Unerwünscht“ durchstöbern – sie könnte ja aus Versehen als Spam identifiziert worden sein. Noch schlimmer war diese Tatsache bei Verwendung von Outlook: Außer dem normalen POP-Zugang musste ich immer wieder noch Web.de starten, um im Ordner „Unerwünscht“ nach wichtigen Nachrichten zu suchen.

In meinem Fall ist also das Web.de Club-Experiment gescheitert. Leider stellte sich Web.de bei der Kündigung als nicht ganz seriös heraus: Der 1 Euro Test lud mich zu einem unverbindlichen Test ein. In den ewig langen AGBs war jedoch geschrieben, dass aus dem Test automatisch nach einem Monat eine Dauermitgliedschaft wird. Auf eine mögliche Kündigung per e-mail wurde jedoch hingewiesen. Eine Kündigung per e-mail nahm Web.de jedoch nicht einfach hin, sondern man musste eine lange Liste von Daten mitschicken, Adresse, Vertragsnummer etc. Wass soll diese Schikane?

Web.de hielt ich bis dato für ein seriöses Unternehmen mit einem sehr guten Angebot. Meine Meinung hat sich nun drastisch verschlechtert und ich bin erstmals bei GMX gelandet.

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