Gone Girl - Das perfekte Opfer (Taschenbuch) Testbericht

Einleitung

Das Buch war mir schon vor einiger Zeit in einer Buchhandlung aufgefallen. Als es nun darum ging, meine Urlaubslektüre zusammen zu stellen, besorgte ich mir auch dieses Buch. Hier nun also meine Betrachtung dazu.

Handlung

Die Darstellung der Handlung wähle ich bewusst kurz, denn wenn ich hier zu viel verrate, nehme ich die ganze Spannung. Letzten Endes geht es um Nick Dunne und seine Frau Amy. Die beiden haben sich in New York kennen und lieben gelernt, mussten jedoch aufgrund der Finanzkrise, die beide ihren Job gekostet hat, zurück in Nicks Heimat, um sich hier auch um Nicks Mutter zu kümmern, die unheilbar an Krebs erkrankt ist, zu kümmern. Die Story beginnt mit dem Morgen des 5. Hochzeitstags, an dem sich Amy und Nick nur kurz sehen, ehe Nick sich zu seiner Bar begibt, die er zusammen mit seiner Schwester betreibt. Dies ist das letzte Mal, dass die beiden sich sehen, denn Amy verschwindet an diesem Tag spurlos. Schnell gerät Nick in den Mittelpunkt der Fahndung nach seiner Frau, zum einen, weil zunehmend Indizien auftauchen, die gegen ihn sprechen, zum anderen weil auch Schattenseiten der Ehe offenbar werden, so bspw. Nicks Beziehung zu einer anderen Frau.
Doch so simpel, wie sich das hier jetzt anhört ist die Story bei weitem nicht.

Niveau

Es fällt mir verdammt schwer, diesen Bericht zu schreiben, ohne wirklich etwas zu verraten. Von daher muss ich mich ein wenig allgemeiner halten als ich es sonst tue. Ich hoffe, das wirkt nicht allzu negativ auf die Bewertung aus.
Mich hat das Buch wirklich fasziniert. Und wäre es im Urlaub nicht so herrlich gewesen hätte ich das Buch sicherlich auch deutlich schneller gelesen. Dabei lässt sich das anfangs gar nicht erwarten. Die Story wird zunächst aus der Sicht von Nick und Amy abwechselnd (kapitelweise) vorangetrieben. Aus Nicks Sicht werden die aktuellen Geschehnisse dargestellt, aus Amys Sicht die Jahre vom Kennenlernen bis heute. Hierbei kommt Amy deutlich sympathischer rüber, da Nick sich teils wirklich verhält wie ein Arschloch.

Stil

Aber all dies ist nur ein Element, das Gillian Flynn einsetzt, um die Leser zunächst in eine komplett andere Richtung laufen zu lassen. Und genau das ist das faszinierende an der Story. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist nahezu alles vorhersehbar. Aber Flynn spielt mit den Gefühlen und Empfindungen der Leser. Wirft sie hin und her so dass es zu keiner Zeit langweilig wird, sondern an vielmehr ein Auf und Ab der Gefühle durchlebt. Und teils habe ich ungläubig mit dem Kopf geschüttelt, weil es einfach so verdammt raffiniert und hinterhältig ist, wie Nick der Strick um den Hals gelegt wird. Zudem macht mir so viel Kaltblütigkeit schon fast Angst.

Unterhaltungswert

Und das alles passiert, ohne dass ich an irgendeiner Stelle logische Brüche oder ähnliches erkennen kann. Das macht das Buch extrem lesenswert und hat mich immer wieder zum weiter lesen motiviert. Hinzukommt, dass das Buch auch wirklich flüssig geschrieben ist und auf epische Ausführungen, in denen die Story wenig vorankommt, verzichtet.

Weitere Erfahrungen & Fazit

Lesen. Das ist eigentlich alles, was ich dazu sagen kann, Wer auf psychologische Spielereien steht, der ist hier genau richtig. Und den werden die 600 Seiten auch von vorne bis hinten bestens unterhalten.