Weber Grill Style Gemüsekorb Testbericht

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So ein Grill ist ja schon was Feines.
Allerdings gibt es bauartbedingt meist gewisse Schwächen, die für
das eine oder andere Grillgut eine Sonderbehandlung erfordern. Gemüse
etwa. Wer nämlich glaubt, mit einem reputierlichen Grill -
insbesondere der Renommiermarke WEBER - könne man nur schnöde
Würstchen und diverse Teile anderer toter Tiere rösten, der irrt.
Als bekennende Flexitarier landet bei uns auch sehr häufig
Vegetarisches auf dem Rost. Damit dies nicht durchs Raster - pardon:
Gitter - fällt, muss eine Lösung her. Die Aufgabenstellung lautet
hierbei: Das Schnittgut muss gerade so groß sein, dass es in
annehmbarer Zeit gar wird und auch Röstaromen durch karamellisieren
auf der direkten Flamme ausbildet -jedoch ohne zu verbrennen oder
eben durchs Gitterrost zu purzeln.

Das zusammen geht auf einer
geschlossenen Fläche, wie etwa einer Grillplatte, einem Schmortopf
oder Skillet-Pfanne eher schlecht. Entweder - Oder. Für diesen Fall
hat das geschäftstüchtige Unternehmen aus den USA natürlich ein
hauseigenes Produkt parat. Den Gemüsekorb aus Edelstahl nämlich.
Den gibt es in unterschiedlichen Größen (passend zu den jeweiligen
Anforderungen und/oder Grillmodell) sowie inzwischen sogar in
verschiedenen Formen. "Style" heißen sie seit 2012
allerdings alle, um die Verwirrung komplett zu machen, wird auch mit
dem Attributen "groß" und "klein" keine
Unterscheidung zwischen den älteren Versionen (rechteckig, wahlweise
mit hohem und niedrigen Rand) und den sein 2013 aktuellen (ovalen,
nur mit niedrigem Rand) gemacht. Optisch sowie über die jeweilige
Weber-Artikelnummer ist die Sache dann selbstverständlich eindeutig.

Alt oder neu, groß oder klein -
sprich: welcher Korb für wen oder was? Wir besitzen beide Varianten,
sowohl einen quadratischen (klein) als auch einen ovalen aus der
2013er-Kollektion (groß). Der "Alte" hat einen 5 cm hohen
Rand und kann, obwohl er dem Namen nach der ehemalige "Kleine"
ist, vom Volumen her mehr Gemüse verkraften als sein modernerer
Bruder, der nun als der "Große" angeboten wird. Das liegt
daran, dass der Ovale nur einen 3 cm hohen Rand, bei nahezu gleicher
Grundfläche, aufbietet. War früher also doch alles besser?! Klares
Jein. Das 1,5 mm starke Edelstahlblech aus dem die Körbe gefertigt
sind, haben - ungeachtet ihres vollkommen verschiedenen Designs -
beispielsweise eine unterschiedliche Lochung sowie aufgrund ihrer
unterschiedlichen Form anders angeordnete Dehnfugen.

Der 2012er besitzt kreuzförmig
angeordnete Langlöcher, wodurch mehr Material zwischen ihnen
verbleibt. Das erhöht den Energiebedarf um den massigeren Korb auf
Temperatur zu bringen und zu halten - zudem ist das Grillgut
indirekter der Flamme/Glut ausgesetzt. Häufigeres Wenden ist hier
also unabdingbar, damit möglichst wenig buchstäblich am Korb
festbackt. Die Form das Korbes begünstigt obendrein Wärmeverzug,
sodass er bei zu hohen Temperaturen anfängt zu verwinden und demnach
irgendwann nicht mehr flächig-plan auf dem Grillrost steht. Die vier
Dehnfugen in den Ecken verhindern aber eine zu große Deformation.
Eine eventuelle Verformung kann man im kalten Zustand allerdings mit
etwas Geschick durch sanftes beibiegen wieder rückgängig machen.

Der überarbeitete 2013er hat dagegen
bereits auf den ersten Blick auffällig andere Löcher, welche
entfernt an ineinander verschränkte, dreischenkelige, japanische
Shuriken-Wurfsterne erinnern. Das ist allerdings kein reiner
Design-Gag, sondern reduziert auf pfiffige Weise schon einmal
Material. Ebenso wie der flachere Rand. Der deutlichste Effekt:
Schnelleres Aufheizen und direkteres Grillen über der Flamme/Glut.
Die Garzeiten sinken und auch das Wenden muss nicht mehr so oft
stattfinden, dafür besteht die latente Gefahr das Grillgut schneller
zu verbrutzeln. Doch den richtigen Dreh sowie die geänderten
Garzeiten hat man recht fix raus. Dank der nun sechs Dehnfugen des
ovalen Hexagons wird auch der Wärmeverzug nahezu unterbunden. Die
flachere Bauart hat durchaus auch den Vorzug, dass er leichter zu
transportieren und zu verräumen ist.

_Kurz & Bündig_

Ein Gemüsekorb gehört zur
Grundausstattung eines jeden ambitionierten Grillmeisters. Soviel ist
schon mal sicher. Und wer einen Weber-Grill sein Eigen nennt, wird
vermutlich zum "Style-"Accessoire - je nach Grilltyp die
"neue" oder die "alte" Version - mit dem
entsprechenden Branding greifen, was ganz bestimmt keine schlechte
Wahl darstellt - natürlich langt man dafür meist etwas tiefer in
die Tasche. Einziger "Nachteil" des überarbeiteten 2013er
Modells: Durch den flacheren Rand hat der Korb nun weniger
Fassungsvermögen als sein Vorgänger und muss bei größeren Mengen
halt in mehreren Durchgängen bestückt werden. Reinigen lässt er
sich vergleichsweise einfach mit Spülmaschine und gegebenenfalls
Edelstahlpolitur/Kupferwolle. Edelstahl ist gottlob robust, sodass
man an dem unverwüstlichen Gemüsekorb lange Freude hat.