grokster.com Testbericht

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ab 4,63
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Erfahrungsbericht von Gimmick404

KaZaAs unbekannter Zwilling

Pro:

nicht mehr viel

Kontra:

rechtliche Grauzone, viele Fakedateien, wenig seltene Songs zu finden, Spyware

Empfehlung:

Nein

Zahlreiche Tauschbörsen sind nach dem Ableben Napsters aus dem Boden geschossen: die verschiedenen Gnutellaclients (Limewire, Bearshare, Morpheus), Audiogalaxy (mittlerweile leider stark eingeschränkt), KaZaA, WinMX, Blubster und auch Grokster, welches ebenso wie KaZaA auf dem Fasttrack-Filesharingsystem aufbaut. Früher gehörte übrigens auch Morpheus diesem System an, aus dreien wurden dann zwei. Da ich KaZaA selbst skeptisch gegenüberstand - nicht wenige sagten, dass sie für das Ausscheiden von Morpheus aus dem Verbund verantwortlich waren, hatte ich als Ersatz das etwas unbekanntere Grokster auserkoren (Nachteile gab es ja nicht, das Musikangebot ist identisch). Ohne Spyware allerdings läuft auch hier nichts, weshalb ich mittlerweile auf KaZaAlite umgestiegen bin.

Technik
Dank der Fasttrack-Technik kann man über Grokster aber nicht nur mp3s „tauschen“, das Angebot erstreckt sich eigentlich auf alles, woran man nur denken, kann. Hauptsächlich werden neben mp3s Filme gezogen, aber auch Hörspiele findet man oder diverse Software. Momentan ist Grokster – zusammen mit KaZaA – eine der Anlaufstation im Net, oft sind mehr als 2 Millionen User gleichzeitig eingeloggt, was zur ersten Annahme führt: hier bekommt man alles..

Installation
Nachdem man sich die Software bei Grokster besorgt hat (sie liegt mittlerweile in der Version 2.6 vor), startet man die Installation, und gibt ein Verzeichnis an, in dem die Software installiert werden soll. Da man zunächst nur einen sogenannten Webinstaller downloaden kann, ist für den Installationsvorgang eine bestehende Onlineverbindung notwendig. Wie bei den meisten Tauschbörsen üblich, muss man nach erfolgter Installation sich einen Benutzernamen und ein Passwort überlegen, und wie immer sollte man nicht ein Passwort wählen, dass man auch für wichtigere Anlässe verwendet. Nach der Anmeldeprozedur steht dann dem ersten Download nichts mehr im Wege, ach ja, man gibt noch ein Verzeichnis an, in dem die heruntergeladenen Songs gespeichert werden sollen, dies wird aber automatisch erfragt, so dass man sich nicht durch die Software durchklicken muss. Da Grokster leider nur in Englischer Sprache vorliegt, wäre zumindest Basiswissen nicht von Nachteil, andererseits ist das meiste fast selbst erklärend, man kann nicht wirklich viel verkehrt machen. Die weiteren Einstellungen sind eigentlich selbsterklärend: Festlegen, ob und wie viele Uploads man gleichzeitig erlauben will, wie viele Downloads etc.

Die Software im Überblick
Nachdem man die Installation abgeschlossen und die Software gestartet hat, erwartet einen die Begrüßungsseite von Grokster, die man aber nicht wirklich weiter beachten muss. Wichtig ist nur der Button „search“, diesen angeklickt (alternativ kann man auch direkt in der Menuleiste auf „search“ klicken, beides führt zum selben Ergebnis), schon öffnet sich eine neue Seite. In der linken Hälfte dieser Seite findet man die Suchleiste, ganz oben kann man allgemein suchen, doch dann wird natürlich nicht nur nach mp3s (oder wonach man sonst guckt) gesucht, deshalb sollte man hier schon eine Einschränkung vornehmen. Folgende Möglichkeiten gibt es:

- Everything (also alles)
- Audio (mit den Unterkategorien Artist und Titel, um die wichtigsten zu nennen, man kann zwar noch weiter eingrenzen, aber dies erscheint mir meist nicht so sehr erfolgversprechend)
- Video (Unterkategorien analog zu Audio)
- Images (Unterkategorien analog zu Audio)
- Documents (Unterkategorien analog zu Audio)
- Software (Unterkategorien analog zu Audio)

Nachdem man dann einen Song zur Suche freigegeben hat (erfolgt durch klick auf den Button „search“), beginnt die Suche. Die Treffer werden nicht nach System geordnet, sondern so, wie sie eintreffen. Folgende Informationen stehen zur Verfügung: Bitrate, Größe, Länge, aber auch – wenn in den ID-Tags vorhanden, weitere Titelinformationen wie z.B. von welchem Album ein Titel ist, dies kann schon mal ganz hilfreich sein, wenn man eine spezielle Version sucht, man ist dann natürlich darauf angewiesen, dass die Angaben auch stimmen, oder beim Download reinhören. Wenn man sich dann für eine Version entschieden hat, klickt man diese Datei an, und dann beginnt – möglicherweise, hoffentlich ;-)) der Download. Diesen kann man dann überwachen, indem man in der Menuleiste oben auf Traffic klickt, hier sieht man auch, ob sich grade jemand bei einem selbst bedient. Die Benutzerführung ähnelt im wesentlichen der von Napster, wer Napster kennt, hat hier keine Probleme.

Die Resumefunktion
Wie viele andere Filesharingtools, so verfügt auch Grokster über eine Resumefunktion. Außerdem werden bereits während des Downloads mehrere Quellen angezapft, so dass theoretisch immer die grade am besten verfügbare Quelle benutzt wird. Erst, wenn keine Quelle mehr online ist, die mit dem gesuchten Song in ihrer Größe und im Namen identisch sein müssen, wird der Download unterbrochen, und es werden andere Quellen gesucht, oder anders gesagt, man muss hoffen, dass bald mal einer online geht, der den Song auch hat. Die Resumefunktion erreicht man entweder über das Kontextmenu (rechter Mausklick) oder in der Menuleiste.

Das Musikangebot
Hier findet man eigentlich alles, was nicht zu alt und zu unbekannt ist, vor allem für aktuelle Songs ist Grokster ein Schlaraffenland. Sehr vorteilhaft ist auch, dass Grokster über eine Resumefunktion verfügt, so dass Transfer Errors mit etwas Glück dennoch vervollständigt werden können. Vor allem bei unbekannteren Files geht eine Suchanfrage allerdings des öfteren ins Leere oder der Treffer verweigert dann doch den Download. Die Downloadrates selbst schwanken sehr. Pauschal kann man sagen: je weniger Treffer eine Suchanfrage ergeben, desto langsamer. Dies hängt auch damit zusammen, dass im Fasttracksystem bei einem Download nicht nur eine Quelle zum Download angezapft wird, sondern alle verfügbaren. Je mehr Leute einen Song haben, desto schneller kann man dann auch ziehen. Üblich sind so zwischen 5 und 20 kb/s bei den meisten Downloads bei einer DSL-Verbindung. Extrembeispiel nach oben hin waren 80 und nach unten 0,00006 kb/s.

Leider kommt es in letzter Zeit des Öfteren schon einmal zu fehlerhaften Downloads, sprich: mp3s sind kaputt. Angeblich speist die Musikindustrie diese Files ein, um Filesharing zu sabotieren. Auch Würmer und Viren machen sich immer öfter breit.

Seit etwa 2003 kann man das Fastrack-System eigentlich nicht mehr empfehlen, da die Tauschbörse mit Fakedateien mehr oder weniger überschwemmt wurde.

Der Player
Grokster verfügt nicht über einen eigenen Player, um die Songs während des Downloads schon anzuhören, es ist auch nicht ein Player nach eigener Wahl konfigurierbar, Grokster benutzt den Windows Media Player zum abspielen. Vor allem bei langsamen Rechnern unterhalb von 400 MHz kann dies schon mal zu schlechter Wiedergabequalität führen. Für alle, die eine schwächere CPU haben, empfiehlt sich daher, einen Umweg zu wählen, man kann genauso gut in das Verzeichnis, in dem man die Songs speichert, gehen, und dort den Song (er trägt aber noch nicht seinen endgültigen Namen, sondern einen, der mit KaZaA anfängt, man erkennt ihn daran, dass er noch eine Nullbyte Datei ist) einfach in die Playlist von Winamp ziehen. Wenn man den Song bis zum Ende des Downloads sich anhört mit Winamp, muss man die Datei allerdings manuell umbenennen.
Auch Videodateien lassen sich bereits während des Downloads hinsichtlich der Qualität prüfen. Dieses wird dann im sogenannten Theater abgespielt. Voraussetzung auch hier ist ein installierter Media Player ab Version 6.4. Dank meines Rechners funktioniert sowohl das abpsielen von Musik als auch Videos während des Downloads vorzüglich.

Spyware
Wie so oft in kostenlosen Tools, so auch hier: Spyware kommt beim installieren mit auf den Rechner. Einige kann man zwar vom Installieren ausschließen, doch bei manchen wird man erst gar nicht gefragt. Cydoor landet auf jeden Fall auf der Festplatte, entfernt man diese Datei zB mit Ad Aware, läuft anschließend auch kein Grokster mehr, der Zwilling KaZaA lässt grüßen. Die einzige Möglichkeit, spywarefrei am Fasttracksystem teilnehmen zu können, ist, Kazaalite zu nutzen. Das Angebot an MP3 und anderen Dateien ist nämlich identisch.

Fazit
Wenn man einen nicht zu alten Song von einem nicht allzu unbekanntem Interpreten sucht, ist Grokster zumindest eine Alternative. Vor allem bei Songs, die gerade aktuell sind, hat man hier sehr gute Trefferquoten (allerdings ist auch die Fakezahl ziemlich hoch), sobald es etwas spezieller wird, ist allerdings suchen mit allen Tauschbörsen, die noch verblieben sind, angesagt, in der Hoffnung, doch irgendwo fündig zu werden. Man sollte sich allerdings immer im Klaren darüber sein, dass man sich in einer rechtlichen Grauzone befindet, wenn man Copyrightgeschütztes downloaded. Das Anbieten solcher Files ist aber nicht legal. Die Bewertung fällt gegenüber KaZaAlite auch aufgrund der Spyware schlechter aus.

Download auf: www.grokster.com

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