Hänsel und Gretel: Hexenjäger (Blu-ray 3D) Testbericht

ab 10,34
Auf yopi.de gelistet seit 03/2013
5 Sterne
(3)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Treice564

Hänsel und Gretel: Hexenjäger

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren

Pro:

3D

Kontra:

Nichts

Empfehlung:

Ja

Inhalt
Die erwachsenen Geschwister Hänsel und Gretel ziehen in den Wäldern um Augsburg gegen eine Hexe in den Kampf, die Kinder entführt und auch mit der traumatisierten Vergangenheit der Hexenjäger in Verbindung steht. Ein tempo- und actionreicher Fantasy-Horrorfilm mit hohem Blutzoll und viel schwarzem Humor.

Kritik
Sie müssen in glühenden Schuhen zu Tode tanzen, werden im Backofen verbrannt oder in Fässern, die innen mit Nägeln beschlagenen sind, im Fluss ertränkt: Dass es mit Hexen und bösen Stiefmüttern kein gutes Ende nimmt, ist man als Leser der Grimm'schen Märchen gewohnt. Die "erwachsene" Filmversion von "Hänsel und Gretel" tritt zumindest in dieser Hinsicht in die Fußstapfen der Vorlage. Die Titelhelden, die nach ihrer traumatischen Begegnung mit der Knusperhexe im Lebkuchenhaus zu berühmten Hexenjägern in coolen Lederklamotten herangewachsen sind, machen kurzen Prozess mit ihren Gegnerinnen. Damit auch sensible Kinozuschauer das nicht mittelalterlich finden, sehen die Hexen so aus, als hätten sie dieses Schicksal auch verdient, nämlich ein bisschen wie die Orks aus Peter Jacksons "Hobbit". Damit hat Regisseur Tommy Wirkola eigentlich auch schon alle Zutaten, die er braucht, um einen temporeichen, ruppigen Fantasy-Actionfilm mit hohem Kunstblutzoll und schwarzhumorigem Tonfall auf die Beine zu stellen. Dramaturgisch zusammengehalten wird der "Menschen vs. Hexen"-Clash durch einen Plot, der vage an Terry Gilliams "Brothers Grimm"-Film (fd 37259) erinnert: Eine Oberhexe will beim kommenden "Blutmond" ein grausiges magisches Ritual vollziehen und entführt zu diesem Zweck die Kinder eines Städtchens. Die Hexen jagenden Geschwister bekommen Wind von der Sache und versuchen, die Kinder zu retten, wobei ihnen neben den Hexen selbst auch noch der örtliche Inquisitor in die Quere kommt.

Dass der Starttermin des schon längst fertiggestellten und angekündigten Films von 2012 ins Frühjahr 2013 verschoben wurde, hängt angeblich damit zusammen, dass der Verleih die wachsende Popularität seines Hauptdarstellers Jeremy Renner ausnutzen wollte. Seit "Marvel's The Avengers" und "Das Bourne Vermächtnis" dürfte Renners Name auch dem Blockbuster-Publikum ein Begriff sein. Er und Gemma Arterton geben ein durchaus charismatisch-lakonisches Actionhelden-Paar ab; beide sind jedoch ebenso wie die Gegenspielerin Famke Janssen als Oberhexe oder Peter Stormare als Inquisitor völlig unterfordert: Jenseits des Kampfsequenzen-Parcours gibt es nicht viel an interessanter Figurenzeichnung, gruseligen Spannungsbögen oder atmosphärischer Inszenierung. Entsprechend ist der Film zwar durchaus unterhaltsam, aber auch ein schlichter "No-Brainer". Schön-schaurige, hintersinnige Märchenhorrorfilme wie Tim Burtons "Sleepy Hollow" oder Neil Jordans "Zeit der Wölfe" spielen in einer ganz anderen Liga.

3 Bewertungen