Hasbro Tobi Tapsig Testbericht

Die Stadtbücherei in meinem Heimatort mistet von Zeit zu Zeit ihre Bestände aus und bietet dann all das, was nicht mehr benötigt wird, Interessierten für sehr wenig Geld zum Kauf an. Als die beste Ehefrau von allen an einem dieser wenigen Verkaufstage vor Ort war, entdeckte sie nicht nur interessante Bücher, sondern auch ein Spiel, das genau passend für unsere gerade 4 Jahre alt gewordene Enkeltochter zu sein schien. Und irgendwie hatte sie dabei wohl den richtigen Riecher...

Der Kauf

Die Gattin wusste nicht mehr genau, was sie für dieses Spiel bezahlt hatte - mehr als 3 Euro aber waren es auf keinen Fall. Angeboten wird Tobi Tapsig unter anderem auch bei Amazon - dort sind mindestens 16,99 für die sprechende Schildkröte fällig, wenn es denn Neuware sein soll. Gebrauchte Versionen gibt es ab 10 Euro.

Das Aussehen

In einem 27 mal 20 mal 10 Zentimeter großen Pappkarton befindet sich das Spielzeug, das natürlich auch auf diesem Karton schon abgebildet ist. Es handelt sich dabei um eine Schildkröte mit grünem Panzer, gelben Kopf und gelben Beinen aus Hartplastik sowie insgesamt 24 roten, blauen und grünen runden Spielsteinen. Die Beine der Schildkröte sind nicht fest montiert und müssen in den Korpus hinein gesteckt werden, wobei diese Gliedmaßen mit Buchstabenkombinationen wie VR für vorn rechts beschriftet sind.

Der Hersteller

Hasbro Deutschland GmbH, Overweg 29, D-59494 Soest, Telefon (0 29 21) 96 53 43, Internet: www.hasbro.de.

Die Spielidee (Packungs-Aufdruck)

Tobi Tapsig ist in den Teich gefallen. Nun benötigt die tollpatschige Schildkröte eine Hilfe, um wieder herauszuklettern! Höre genau zu und lege den Stein, den Tobi dir nennt, unter sein Bein. Versuche, ihn so hoch wie möglich klettern zu lassen, aber pass gut auf! Denn wenn Tobi fällt, ist das Spiel noch lange nicht aus. Wer zuerst alle seine Steinchen unter Tobis wackelige Füße setzt, gewinnt.

Meine Meinung

Ich gebe es ja zu: Als die beste Ehefrau von allen mit diesem Karton heim kehrte, schaute ich nicht sonderlich begeistert - dieses Spiel schien mir zunächst nicht wirklich sinnvoll. Und ich hatte auch gar keine Lust, irgendwelche Steine unter die Beine einer Kunststoff-Schildkröte zu legen. Die Gattin war da etwas geduldiger und vorausschauender. Sie präsentierte den Plastik-Tobi der Enkeltochter und zeigte ihr die Grundidee des Spiels - sofort kam Begeisterung auf.

Um spielen zu können, sind vier AA-Batterien notwendig, die in einem mit Schraube gesicherten Fach am Bauch der Schildkröte eingesetzt werden. Dann müssen noch sehr vorsichtig die Beine in den Körper eingesteckt werden und das Spiel kann beginnen - wobei ich schnell feststellte, dass es gar nicht unbedingt mehrerer Spieler bedurfte, denn unsere Enkeltochter konnte sich allerbestens auch ganz allein damit vergnügen. Ein großer Knopf auf dem Panzer der Schildkröte wird gedrückt, und die beginnt sich zu bewegen, hebt hier ein Bein, dann dort. Und dazu teilt sie dem Spieler oder den Spielern mit, welche Farbe der Stein haben sollte, der unter das angehobene Bein gelegt werden muss. Und natürlich wird das pflichtschuldigst erledigt. Nach und nach schraubt sich die Schildkröte so langsam nach oben, wobei zumeist bei uns Schluss ist, wenn unter (fast) jedem Bein vier Spielsteine liegen - dann stürzt Tobi ab (und verliert dabei auch noch eines oder mehrere der aufgesteckten Beine). Wenn übrigens vor diesem Absturz noch einmal der Knopf auf dem Rücken der Schildkröte gedrückt wird, dann gratuliert die dem Spieler auch zum Sieg - das ist doch nett, oder ?

Als Altersangabe wird drei Jahre plus für dieses Spiel genannt, wobei es für noch jüngere Kinder auch definitiv nicht geeignet ist. Zudem brauchen auch Vier- oder Fünfjährige noch Hilfe beim Aufbauen durch Erwachsene. Dann aber können sie allein oder in der Gruppe spielen, wobei ich durchaus positive Eigenschaften bei Tobi festgestellt habe, denn zum einen müssen Kinder genau hinhören, was die Schildkröte sagt, dann gilt es, Farben zu unterscheiden (was in dem Alter allerdings auch problemlos gelingen sollte), und schließlich wird die Feinmotorik geschult, denn die runden Steine müssen schon gewissenhaft aufgetürmt werden, damit sie nicht wackeln und Tobi frühzeitig abstürzen lassen - wie das beim Turmbau nun mal immer so ist. Unsere Enkeltochter auf jeden Fall liebt dieses Spiel und verlangt jedes Mal danach, wenn sie bei uns daheim zu Besuch ist. Ihr kleiner Bruder (noch nicht einmal zwei Jahre alt) würde zwar auch gern mitspielen - aber das klappt denn ja nun wirklich nicht.

In der Summe denke ich, dass das für dieses gebraucht erworbene Spiel bezahlte Geld nicht zu viel war. Der Neupreis allerdings würde mich wahrscheinlich davon abhalten, das Spiel zu kaufen, denn so hoch ist dessen pädagogischer Wert nun auch wieder nicht. Und irgendwann wird auch dieses Spiel langweilig, weil es keine Neuerungen gibt. Dann wird eine Spielpause eingelegt werden müssen - nach mehreren Wochen Pause kann Tobi Tapsig dann vielleicht wieder für gute Laune sorgen. Angemerkt sei noch, dass sich unser gebraucht erworbenes Spiel nach wie vor in einem sehr guten Zustand befindet und auch nicht darunter gelitten hat, dass es sicher schon von sehr vielen anderen Kindern ausprobiert wurde. Die Plastikteile lassen sich zudem im Falle eines Falles sehr leicht mit einem feuchten Tuch reinigen, das Batteriefach ist so gesichert, dass es für Kinder nicht erreichbar ist.