heise.de Testbericht

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ab 6,66
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

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Erfahrungsbericht von Tub_thumper

Eine heis(s)e Adresse für Information und Diskussion

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Heise.de ist die Hauptseite des Verlags Heinz-Heise, die verschiedene Magazine rund um den Technikbereich herausgibt. Der Hauptbereich der Internetseiten ist der Nachrichtenticker wo es täglich mehr oder minder interessante Berichte um den IT-Bereich gibt.
Wer meint, dass sich die Seite nur an Freaks richtet, irrt sich. Verschiedene Themen sind mit einem Technikbezug verknüpfbar. Beispielsweise gibt dort auch Schlagzeilen über gesellschaftliche Probleme wie den Rassismus oder um die Problematik der Gleichberechtigung - ein gewisser Technikbezug muss natürlich vorhanden sein. Aber mittlerweile habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Themenwahl je nach Dringlichkeit auch fast nichts mit Technik zu tun haben muss. So reicht es beispielsweise, wenn ein Server überlastet ist, um einen ausreichenden Bezug zu schaffen. Man muss sich also nicht unbedingt mit Windows oder Linux perfekt auskennen um an interessanten Diskussionen teilnehmen zu können.

Es bietet sich die Möglichkeit einen Artikel im Nachrichtenbereich zu kommentieren und mit anderen Usern über die Themen zu diskutieren. Allerdings muss auch gesagt werden, dass nicht jeder User wirklich etwas von sich geben will. "Erster"-Posts oder "Mit Linux wär das nicht passiert"-Einträge ärgern nicht nur die Redaktion, sondern auch die anderen Teilnehmer.
Eine Eigenschaft, die dem User abverlangt wird, ist sicherlich, dass er nicht so zartbeseitet werden darf. Die Philosophie der Forenleitung ist, ein möglich großes Maß an Kommentaren zuzulassen. Daher ist der Ton in Diskussionen nicht immer sachlich und es gibt auch einmal persönliche Angriffe. Gerade bei brisanten Themen ist dies der Fall. Natürlich sind mit dieser Philosophie auch positive Aspekte verbunden: in manch anderen Foren wird rigoros gelöscht - und zwar nicht nur gesetzeswidrige Meinungen, sondern auch unangenehme Meinungen. Als Beispiel sei da zu nennen, dass Meinungen gelöscht wurden, die für eine Freigabe von leichten Drogen (wie in den Niederlanden) plädierten. Das Heiseforum bietet einem also die Möglichkeit in der Offenheit, in der man vielleicht nur mit Freunden redet, auch im Internet zu diskutieren. Natürlich sind nicht alle Aussagen durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Wer illegales schreibt, riskiert, seinen Account zu verlieren oder die Löschung eines Berichts. Also sollte man trotz der Liberalität nicht glauben, dass hier geschrieben werden darf was man will.

Schreiben dürfen übrigens nur registrierte Benutzer. Die Anmeldung ist ziemlich einfach. Auf der linken Seite befindet sich ein Link "Leserforum". Wenn man auf den klickt, kommt man auf die zentrale Seite der Foren. Auf der Rechten Seite steht dann ein Link "Mein Account". Dort sieht man dann ein Formular, das man ausfüllen muss. Man muss nur Benutzername, Login, Pseudonym, den Namen und die Email-Adresse angeben. Dann drückt man auf den "Abschicken"-Knopf und muss warten bis bei dem angegebenen Emailaccount eine Mail von Heise zur Aktivierung des Accounts eintrifft. Die Anmeldung ist also äußerst bequem. Wenn man seinen Account bearbeiten will, dann kann man über den gleichen Weg wie bei der Registrierung an seine Daten kommen. Auch hier ist alles relativ simpel. Die Unterscheidung zwischen Login und Pseudonym gibt es übrigens, weil man den Pseudonymnamen wechseln kann.

Ab und an bietet der Verlag Freitags von 16-17 Uhr einen online-Chat zu brennenden Themen an. Es werden zwei Experten eingeladen mit denen man diskutieren kann. Damit nicht zu viel durcheinander gerät, werden temporäre Schreibrechte vergeben. Das hat dann allerdings den Nachteil, dass man durch den Ablauf der Frist einfach abgewürgt wird. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass gerade zum Ende des Chats das Interesse nachlässt und man schnell wieder zu Wort kommt. Die eingeladenen Gäste sind meines Erachtens gut gewählt. In der Diskussion um Markenrecht war beispielsweise Abmahnanwalt Freiherr von Gravenreuth Diskussionsgast. Er ist übrigens auch einer der Kommentatoren zu entsprechenden Nachrichten, die in seinen Arbeitsbereich passen.

Eine weitere Möglichkeit, miteinander zu diskutieren, bieten die Leserforen. Das bedeutet, dass man zu den gängigen Themen Foren hat und sich untereinander austauscht. Der Unterschied zu den Nachrichtenforen ist, dass es doch merklich unemotionaler und sachlicher zugeht. Und man kann an der Stelle gut Fragen zu einem Thema loswerden, die auch meistens vernünftig beantwortet werden.

Der Heise-Verlag gibt verschiedene Computermagazine raus: die c't, die iX und die Telepolis.
Letztere gibt es nur online, aber ich kann sie jedem empfehlen, der etwas ausführlichere Hintergrundberichte zu den verschiedenen Themen haben will. Man sollte sich allerdings schon ein bisschen Zeit nehmen, denn die einzelnen Artikel sind nicht für ein schnelles Durchlesen geeignet. Mir gefällt besonders, dass man durch die Telepolis einen anderen Blick auf verschiedene Themen kriegt, weil so manches, das ansonsten in den anderen Medien unreflektiert berichtet wird, hinterfragt wird. Der einzige Nachteil, der mir negativ auffällt, ist die schlechte Navigation bei den Kommentierungen von Usern.

Darüber hinaus kann man sich im c't und iX-Bereich ein paar der in den Heften veröffentlichten Artikel lesen. Selbstverständlich ist das online-Angebot keine exakte Kopie des im Handel erhältlichen Magazins, sondern es werden wenig Artikel auch online veröffentlicht. Da ich jedoch auch Abonnent bin, nutze ich den Bereich eigentlich gar nicht. Letztlich ist es natürlich auch mir als zahlendem Kunden gegenüber fair, wenn man nicht alles online umsonst lesen kann wofür ich offline bezahle.

Neben den Nachrichten rund um die Technikwelt zeigt sich der Heise-Verlag engagiert. Als Beispiele seien genannt: die Krypto-Kampagne, Schulen ans Net oder auch das Netz gegen Kinderporno. Hier zeigt sich, dass der Verlag Heise vorbildlich ist was die gesellschaftliche Verantwortung (im Internet) betrifft. Der Verlag macht daher einen überaus sympathischen Eindruck auf mich.

Zu den verschiedenen Themen gibt es entsprechende Informationsseiten. Außerdem bietet man eine Übersicht von verschiedenen Tarifen (Telefon, Internet, Provider) an, wo jeder nachschauen kann was das beste Angebot für ihn ist. Die Angebote können über Eingabemaske bequem gesucht werden. Dabei werden persönliche Interessen und Hintergründe einbezogen. So kann ich ganz schnell rausfinden, welcher Provider in meiner Stadt eine Flatrate anbietet und zu welchen Konditionen. Dies ist ja nicht ganz unwichtig, weil sich häufig unter dem Etikett "Flatrate" lediglich ein Pauschalangebot befindet.
Zudem versucht der Verlag Heise, Licht in den Treiberdschungel zu bringen. Es gibt eine große Datenbank an aktuellen Treibern. Sollte die Datenbank wieder überarbeitet worden sein, gibt es häufig genug auch einen Hinweis im Nachrichtenticker. Ich muss allerdings sagen, dass ich eher einen Treiber beim Hersteller direkt suche und downloade. Daher ist der Bereich für mich von weniger großem Interesse.

Es gibt zudem eine Jobbörse, in denen arbeitssuchende ITler Firmenangebote sondieren können oder aber auch selbst eine Anzeige zum Nulltarif reinstellen können. Anhand der Formulare ist ein Einstellen sehr simpel. Allerdings sollten sich die Bewerber wie bei brieflichen Bewerbungen auch Gedanken machen und nicht einfach drauf los schreiben. Schließlich präsentiert man sich den Firmen und sollte daher einen professionellen Eindruck vermitteln. Die Berichte werden 4 Wochen eingestellt und ich habe auf meine Bewerbung auch Antwort erhalten. Die Firmen nutzen also auch die Möglichkeit, sich über diesen Weg zu informieren.

Alles in allem stellt www.heise.de eine äußerst gelungene Präsentation des Verlages im Internet dar, die man getrost jedem empfehlen kann, auch wenn er im Technikbereich nicht ganz so firm ist.

Danke für's Lesen, Tub_thumper

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • LuvShining

    14.10.2002, 19:13 Uhr von LuvShining
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht. Ich lese mich auch häufig auf heise.de durch ;o)