ifpf.de Testbericht

Kurz zum (hier kontrovers diskutierten) Thema: Teilnahme am Produktforschungsprogramm von ifpf (Institut für Produktforschung).

Wie bin ich dazu gekommen? Mitte Februar erhielt ich vormittags (bin im Verlagswesen tätig, hatte gerade einen Tag Urlaub) einen Anruf von einer Dame mit einer wirklich sympathischen Telefonstimme. Zum anfänglichen Ärger, das Telefon nicht ausgeschaltet zu haben (mache ich sonst immer), kam schnell Skepsis über Sinn und Zweck des Anrufs hinzu. Die nette Dame erzählte mir, dass sie im Auftrag des Instituts für Produktforschung anrufe, das sich auf die „Optimierung von Konsumgütern“ spezialisiert habe. Auf meine Frage, was das denn genau bedeute, erhielt ich zur Antwort, dass das Institut Anbietern und Herstellern dabei behilflich ist, a) ein neues Produkt einzuführen oder b) „den Verbraucher von einem bereits existierenden Produkt zu überzeugen“ (genau diesen Wortlaut findet man im Übrigen auf der Website ifpf.de). Gut, klang soweit einleuchtend.

Was genau sei nun meine Aufgabe? Um obengenannte Ziele erreichen zu können, benötige man Testpersonen, die Produkte auf „Herz und Nieren testen“ (O-Ton) und sorgfältig einen Fragebogen ausfüllen, in dem detaillierte Fragen zu den Waren enthalten sind. Diesen solle man zurückschicken oder das ganze per Internet im Teilnahmebereich ausfüllen. Für das Testen der Artikel habe man einen Monat Zeit. Meine nächste Frage zielte auf mögliche Kosten ab, die damit verbunden sind – und prompt erhielt ich den Hinweis, dass 19,90 Euro pro Monat zu bezahlen seien, und das quartalsweise für drei Monate im Voraus. Begündung: Die anfallenden Portogebühren und der mit der Auswertung der Fragebögen verbundene Verwaltungsaufwand müsse von den Testpersonen getragen werden; der Erhalt der Produkte sei kostenlos. Den Einwand, ob es sich denn tatsächlich um normale Packungsgrößen oder eher um Produktproben handele, konterte die äußerst geschulte Dame wie folgt: „Natürlich, denn es geht ja auch darum, eine Vielzahl von Produkten über einen längeren Zeitraum hinweg zu testen, und da reicht ein Pröbchen natürlich nicht aus.“ Als zusätzliches Bonbon stellte mir die die Anruferin einen Wellness-Gutschein in Aussicht, von dem ich aber gleich Abstand nahm, denn man weiß ja, dass damit zusätzliche Kosten verbunden sind.

Was bewog mich zur Teilnahme? In erster Linie war es wohl Neugierde; habe mich tatsächlich dazu entschlossen, an dem Programm teilzunehmen. Hatte mir auch Bedenkzeit einräumen lassen, die mir ohne weiteres gewährt wurde. Was erwartete mich also, als Paket Nummer eins eintraf? Zunächst zum Inhalt:

Fixe Tasse 3 Beutel, Pepsi-Softdrink 250 ml, Monna Isa-Kekse 350 g, Fruchtgummi Fritt fresh 250 g, Junior Frollini Gocce (italienisches Gebäck), Shower Gel H2O, eine Nivea-Seife, Nestlé Inkao 250 g (Kakaopulver), zwei Duftbeutel, Dextro-Powerriegel, Mini-Croissants, Nuss-Schokolade 200 g, Eistee 1,5 l (Lipton), Weser Gold-Apfelsaft 0,5 l, Erfrischungspastillen, Schuhcreme, Sekundenkleber, ein Bac-Deodorant, Eszet-Schnitten Vollmilch-Nuss, eine Capri-Sonne, eine SOS-Folie fürs Auto, eine Stromsparbuchse (eco save), ein kleiner Föhn, ein Damen-Portmonnee.

Rechnet man den Produktwert hoch, kommt man in jedem Fall auf deutlich über 19,90 Euro. Diese Bedenken erfüllten sich also nicht. Wie verhält es sich mit der Qualität der Waren? Und auch hier gibt es keine Ansätze zur Kritik; die Produkte sind entweder nützlich (Haushalt/Kosmetik) oder zum größten Teil einfach nur lecker (Lebensmittel) und von nicht zu beanstandender Qualität. Den beiliegenden Fragebogen habe ich im Internet ausgefüllt (Produktforschungskennung und Postleitzahl eintragen, dann kommt man im Teilnehmerbereich – es gibt auch einen Herstellerbereich – auf die entsprechende Seite). Er enthält Fragen wie:

„Folgende Eigenschaften des Produkts bewerte ich als (bitte ankreuzen) sehr gut/gut/mittel/verbesserungswürdig/schlecht: Verarbeitung, Farbe, Nützlichkeit im Haushalt, Design (bei Haushaltswaren) – Bekömmlichkeit, Geschmack, Verpackung, Fruchtgehalt, Portionierung usw. (Lebensmittel).“ Hinzu kommen Fragen wie: „Würden Sie das Produkt für den Eigenbrauch kaufen? Würden Sie es weiterempfehlen? Wie bewerten Sie dieses Produkt im Vergleich zu Erzeugnissen gleicher Art?“

Alles in allem bleibt für mich die – schon erstaunliche – Erkenntnis, dass ich die Teilnahme keineswegs bereue, im Gegenteil. Selbst mein Lebensgefährte, der mich anfangs abwechselnd ausgelacht und gescholten hat, ist inzwischen vom ewigen Nörgler zum neugierigen „Na-was-haben-wir-denn-diesmal-drin“-Paketauspacker mutiert …