ksta.de Testbericht

No-product-image
ab 0,43
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(1)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Navigation:  gut

Erfahrungsbericht von Gimmick404

Ein Stückchen Heimat auch am anderen Ende der Welt

Pro:

informativ; seriös; unterhaltsam

Kontra:

raschelt nicht; ungeignetes Format beim Frühstücken

Empfehlung:

Ja

Den Kölner Stadt-Anzeiger lese ich eigentlich schon seit einer halben Ewigkeit. Genau genommen heißt er in meiner Region Oberbergischer Anzeiger, doch bis auf den Lokalteil und den Namen gibt es keinen wesentlichen Unterschied zum Hauptblatt. Eine zeitlang habe ich auch mal den – mittlerweile aus demselben Hause kommenden – Konkurrenten, die Kölnische Rundschau gelesen, doch reicht diese Zeitung qualitativ bei weitem nicht an den Stadt-Anzeiger heran. Die Zeitung selbst soll jedoch nicht Thema dieses Berichts sein. Vielmehr geht es hier um das Internetangebot des Stadt-Anzeigers, im Folgenden kurz ksta.de genannt.

Der Vorteil des Angebots im Internet liegt auf der Hand. Im Gegensatz zu einer Zeitung kann man hier auf aktuelles sofort reagieren. Nicht umsonst heißt es ja auch, dass nichts so alt ist, wie die Zeitung von heute – denn tatsächlich ist sie ja in aller Regel von gestern. Des weiteren wünscht man sich natürlich auch, möglichst umfassend informiert zu werden, und das nicht nur im Bereich Politik. Optimal wäre ein Mix aus dem, was man auch in der Tageszeitung findet plus ganz frische Nachrichten und am liebsten auch noch alles wissenswerte aus den Regionen – schließlich ist das Verbreitungsgebiet des Stadt-Anzeigers ziemlich groß. Nicht nur Köln wird abgedeckt, auch das Bergische Land, Bonn, Leverkusen, Euskirchen & Teile der Eifel, der Rhein-Sieg-Kreis und der Erftkreis. Und das alles am besten noch kostenlos... gibt es nicht? Doch!

Tatsächlich findet man das alles auf den Seiten des Stadt-Anzeigers in ansprechender Form. Optisch orientiert sich die Seite am Erscheinungsbild der Ausgabe in Papierform. Das macht sich vor allem an der verwendeten Schrift bemerkbar.

Auf der Startseite stehen ganz aktuelle Nachrichten im Mittelpunkt. Dies sind vor allem die Neuigkeiten des Tages, die man in der oder einer ähnlichen Form oft auch am nächsten Morgen beim Frühstück noch mal nachlesen kann. Meistens sind es natürlich Nachrichten aus Politik, Wirtschaft oder Sport. Hier unterscheidet sich ksta.de nicht von anderen News-Seiten. Dieser Bereich heißt denn auch schlicht News-Center. Der nächste Reiter heißt Archiv. Hier kann man nach Artikeln oder Meldungen der Vergangenheit suchen. Die Suche selbst ist kostenlos, das Aufrufen eines Artikels hingegen ist kostenpflichtig – wie wohl mittlerweile bei den meisten Archiven. Im nächsten Reiter kann man sich durch alle möglichen Anzeigen wühlen (Stellenangebote, Autos, Immobilien etc; diesen Bereich erreicht man auch über das rechte Menu.). Dass man den Stadt-Anzeiger auch online abonnieren kann, macht dann der nächste Reiter, Abo-Service, klar. Zu guter Letzt findet man auch noch eine Hilfestellung für Neueinsteiger, die Ksta-Tour, die die wichtigsten Funktionen der Seite erklärt. Voreingestellt ist aber der Reiter News-Center, den man sicherlich auch hauptsächlich nutzt. An der Aktualität der Nachrichten gibt es nichts zu kritisieren. Es wird meist sehr schnell auf neues reagiert. Das Ganze macht auf jeden Fall der Printausgabe keine Schande, alles wirkt sehr seriös.

Dann gibt es noch zahlreiche grünlich unterlegte Menus am rechten und am linken Rand. Hier wird der Vorteil eines Internetangebots, welches auf die zahlreichen Ressourcen einer großen Tageszeitungs-Redaktion zurückgreifen kann, sehr deutlich. Links findet man zahlreiche Unterkategorien (Schlagzeilen, Politik, Meinung, Specials, Wirtschaft, Panorama, Sport, Kultur, Medien, Computer, NRW & Regionen und andere Angebote). Diese Unterkategorien orientieren sich auch namentlich an den einzelnen Rubriken der Tageszeitung – mit dem Unterschied der Aktualität und Vollständigkeit, denn man hat hier natürlich Zugriff auf alle Regionen des Verbreitungsgebiets. Und weil man sich ja in Köln befindet und Leverkusen nur Randzone ist, gibt es auch einen Extra-Link für Fans des 1.FC Köln. In jeder Unterkategorie findet man zahlreiche Artikel, die zumeist sehr aktuell sind. Oft sind es Artikel aus der eigenen Redaktion, ansonsten aber auch öfter natürlich Meldungen von Presseagenturen. Doch da der Stadt-Anzeiger überzahlreiche Korrespondenten verfügt, ist der redaktionelle Anteil recht hoch. Übrigens wird jede Unterkategorie noch weiter nach Themen unterteil, im Bereich Sport beispielsweise Fußball, Formel 1, Handball, Eishockey, Basketball, Regionalsport oder Wintersport. Natürlich finden Nachrichten und Artikel aus dem Verbreitungsgebiet eine besondere Beachtung, doch ist ja schon die Zeitung selbst kein richtiges Provinzblättchen, der Hauptteil ist schon recht international und blickt auch über Grenzen. Vor allem die Unterkategorie Specials ist einen Blick werd. Zu einem bestimmten Thema werden hier alle interessanten und relevanten Artikel gelistet.

Wer gerne die in der aktuellen Ausgabe blättern möchte, braucht nur auf „aktuelle Ausgabe“ klicken und schon öffnet sich ein neues Fenster, in dem dann alle Artikel durch Klick auf entsprechenden Link erreichbar sind. Diese Seite ist dann im Grunde genommen derart aufgebaut, dass man sich quasi von oben nach unten durch alle Artikel lesen kann – statt von vorne nach hinten zu blättern. Ab 11 Uhr morgens ist die aktuelle Ausgabe – mit allen Regionalausgaben – abrufbar. Klar, noch früher zu erwarten wäre vermessen, schließlich will man ja auch ein paar Ausgaben verkaufen – und da ist das eigene Internetangebot eine ziemlich harte Konkurrenz. Besonders gut gefallen mir die redaktionellen Teile des Angebots. Diese machen die Printausgabe aus und geben auch dem Internetangebot die Würze. Sportkommentare oder –berichte sind oft recht kritisch und auch teilweise sehr ironisch. Die Meinungsseite beschäftigt sich zumeist mit dem tagespolitischen geschehen und kommentiert es. Hier wird auch schonungslos Klartext geredet. Allgemein hat die Zeitung den Ruf, sozial-liberal zu sein. Doch grade in den letzten Jahren wurde recht kritisch mit den Entscheidungen der SPD-geführten Bundesregierung ins Gericht gegangen, so dass man hier wirklich nicht den Eindruck hat, die Macher heißen bei den einen gut, was sie bei anderen verteufeln würden. Insgesamt macht das Internetangebot hier eine gute Figur, sachlich, fundiert, kritisch aber selten polemisch und bestätigt eigentlich den guten Ruf des Stadt-Anzeigers.

Am rechten Rand findet man noch weitere Menus: Ratgeber, Finanzcheck, Anzeige, Dienste und ein wenig Werbung. Den Ratgeber findet man in ähnlicher Form auch in der Printausgabe. Themen sind Reisen, Motor & Verkehr, Geld & Recht, Gesund & Fit, Natur & Garten sowie Haus & Wohnung.

Im Finanzcheck findet man Infos und Vergleiche zu Versicherungen, Handytarife, Stromtarife, vieles Wissenswertes über Banken und ihre Angebote sowie ein Formularcenter. Vor allem das Formularcenter ist eine sinnvolle Sache, findet man hier doch vorgefertigte Formulare beispielsweise für Kündigungsschreiben an seine Krankenkasse und ähnliche nützliche Hilfen. Voraussetzung ist allerdings ein installierter Acrobat Reader, den man aber kostenlos bekommt von Adobe.

Zu guter Letzt findet man noch zahlreiche Serviceangebote des Kölner Stadt-Anzeiger im rechten unteren Menu. Hierzu gehören Börse, Wetter, Stadtpläne, ein Routenplaner, ein Staumelder, Horoskope, ein SMS-Service (aktuelle News aufs Handy), und die Optionen, sich seine ganz persönliche ksta.de-Startseite einzurichten. Wenn man zum Beispiel an Polotik nicht interessiert ist und nur über das aktuelle Sportgeschehen neue Nachrichten lesen möchte, so wählt man hier eben Sport aus. Das man hierfür jedoch Cookies dauerhaft erlauben muss, ich diese jedoch automatisch nach jeder Internetsitzung lösche, ist das für mich nicht so wichtig.

Außerdem gibt es noch einen Newsticker. Vor allem bei Bundesligaspielen eine praktische Gelegenheit, stets über die aktuellen Ergebnisse informiert zu sein.

Insgesamt gesehen ist ksta.de eine sehr informative, seriöse, glaubwürdige, kritische, aktuelle und unterhaltsame Seite, die sehr schnell lädt, fast immer erreichbar ist, dazu kostenlos und nicht mit Werbung überladen. Der einzige Nachteil: am Frühstückstisch ist eine Zeitung aus Papier doch schöner. Wer darauf aber keinen Wert legt, bekommt hier eine vollwertige Alternative. Für alle Nicht-Kölner allemal einen Klick wert und für die, die Köln und/oder Umgebung verlassen haben, eine schöne Möglichkeit, sich über das Geschehen in der alten Heimat zu informieren, ohne über all zuviel Provinzialität zu stolpern. Eine Seite, die den Vergleich mit anderen Nachrichtenseiten nicht zu scheuen braucht.


http://www.ksta.de

47 Bewertungen