Mecklenburger Seenplatte Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Angebot:  sehr viel
  • Zustand der Einrichtung:  gut
  • Sauberkeit:  schlecht
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Information & Kundenservice:  sehr gut
  • Familientauglichkeit:  sehr hoch
  • Behindertenfreundlichkeit:  sehr gut
  • Empfehlenswert:  ja

Erfahrungsbericht von margy

Ein lohnenswerter Urlaub

4
  • Angebot:  sehr viel
  • Zustand der Einrichtung:  gut
  • Sauberkeit:  schlecht
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Information & Kundenservice:  sehr gut
  • Familientauglichkeit:  sehr hoch
  • Behindertenfreundlichkeit:  sehr gut
  • Empfehlenswert:  ja

Pro:

viele Angebote
herrliche Farben
sehr viel Natur

Kontra:

Preise
Leistung des Zimmermädchens

Empfehlung:

Ja

Einleitung

m 10. August fuhr ich morgens um viertel nach sechs mit meiner Freundin aus einem Ort im Westerwald über die Autobahn Köln - Dortmund, danach weiter Richtung Hannover und Hamburg, vorbei an Berlin zur Mecklenburger Seenplatte. Davon will ich hier meinen Bericht schreiben.
Wie buchte ich diese Reise:

Im Internet unter Booking.com habe ich nach Ferienwohnungen gesehen. Da ich ja noch in der Ausbildung bin und mir keinen allzu langen und teuren Urlaub leisten kann, habe ich mich nach einem sehr billigen Aufenthalt umgesehen. Angeboten und das war auch das billigste überhaupt, war der Zechliner Hof am Schwarzen See. Hier kostete die Unterkunft in einem Doppelzimmer für 2 Personen 280 € für 5 Tage. Also buchte ich das.

Angebot

Zum Angebot an der Mecklenburger Seenplatte gehören Bootsfahrten, Schifffahrten, schwimmen, Wandern durch den Naturpark, abendliche Vorstellungen auf einer Freilichtbühne, Ansehen von Museen und Kirchen, Anschauen der mittelalterlichen Kulissen in dieser Umgebung, Neuruppin ist die Stadt Fontanes und von Schinkel. Nachtwanderungen wurden in Waren angeboten, sie sollen sehr lohnenswert und hervorragend sein.

Zustand der Einrichtung

Bei unserer Ankunft war das Zimmer sehr gepflegt. Die Betten waren gemacht, ein Badetuch und ein Handtuch lagen auf jedem Bett, das Fenster war gekippt, alles war in Ordnung.

Sauberkeit

Wir dachten, das Zimmermädchen käme jeden Tag vorbei und würde sich kümmern. Das war aber nicht der Fall. Das Klopapier ging zu Ende und so musste ich neues besorgen. Das Badezimmer hätte geputzt werden müssen, weil das Wasser vom Duschen nur spärlich ablief, da der Abfluss verstopft war und die Tiefe zum Ablaufen nicht dem Standard entsprach.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Es handelt sich hier um ein Touristengebiet und so sind die Preise recht teuer. Neuruppin war der einzige Ort, in dem die Preise normal und nicht überteuert waren.

Weitere Erfahrungen & Fazit

Das Frühstücksbuffet:

Das Frühstück in diesem sehr einfachen Gasthof kostete pro Person und Morgen 6 €. Am Buffet gab es einen Korb mit Weißbrötchen und einigen Scheiben Schwarzbrot. Dazu waren sehr viele ovale Schalen mit verschiedenen Sorten Salami, Geflügelwurst und Käse, 3 Sorten Gelee (Erdbeer, Kirsche und Aprikose) und Honig. Eine Schüssel Quark stand auf dem Tisch und Ananas aus der Dose extra dazu oder es gab einen Quark, mit roter Gelee angerührt bzw. einen Kräuterquark, jeden Tag abwechselnd. Cornflakes standen da, Milch und Kakao. Zu trinken gab es in einer Karaffe einen Apfelsaft, Kranenwasser mit einigen Zitronenscheiben, Tee wurde angeboten, musste jedoch extra gekocht und zubereitet werden. Auf dem Tisch selbst stand eine Kanne Kaffee.

Der Frühstücksraum:

Der Frühstücksraum war getrennt von den Tischen und Stühlen der Gastwirtschaft. Hier standen etwa 5 Tische mit je 4 Stühlen auf einem Teppichboden. Jeder Tisch war gedeckt mit 4 Platzdeckchen, einer Tasse und Untertasse. Teller und Besteck war am Buffett-Tisch, an dem wir uns nach Lust und Laune bedienten. Die Tische und Stühle waren dunkelbraun, ganz einfach gehalten, nichts Besonderes, jedoch in Ordnung. Es ging ja nicht um ein feudales Hotel, sondern um eine einfache Pension.

Abendessen:

Die Speisekarte dieses Gasthofes gab nichts Besonderes her, auch nichts Typisches für dieses Gebiet. Zu essen gab es zum Beispiel ein Schnitzel nach Hamburger Art mit Kroketten und Bohnen. Dann gab es noch eine Ofenkartoffel mit Kräuterquark und Salat oder Röstis mit Pilzen, einen Hirschgulasch mit Rotkohl und Kartoffeln oder ein Hacksteak. Alles war meiner Meinung nach sehr einfach, mehr bäuerlich. Am vergangenen Donnerstag haben wir dort gegessen. Das Schnitzel hat mir mit den Beilagen sehr gut geschmeckt, doch meine Freundin meinte, es wäre sicher ein Wiener Schnitzel, tiefgefroren bei Aldi oder Lidl eingekauft, ein Spiegelei obendrauf, die Kroketten tiefgefroren in einer Pfanne geröstet und die Bohnen sicher in der Mikrowelle erhitzt. Ihr schmeckte die Ofenkartoffel mit der dünnen Kräutersoße sehr gut, jedoch war keine Salatsauce an ihrem Salat. Sie hat dann die Quarksoße benutzt, um Geschmack am Salat zu haben. Das Abendessen hier kann ich nicht empfehlen. Das war eher dürftig.

Die Wirtin:

Die Wirtin gab sich alle Mühe, freundlich zu sein, brachte auch ansatzweise ein Lächeln zustande und gab uns hilfsbereit Auskunft zu allen unseren Fragen. Sie war im Grunde genommen sehr hilfsbereit, doch hatte ich das Gefühl, sie wirkt eher bäuerlich und ist mit der Arbeit in ihrem Haus überfordert. Bei unserer Ankunft sprach sie uns an auf Frühstück und Abendessen, so dass ich davon ausgehe, dass sie dringend auf dieses Geld angewiesen ist. Außer den Feriengästen des Hauses selbst habe ich keinen anderen Menschen in diesem Haus gesehen.

Unser Zimmer:

Unser Zimmer bestand aus einem Schlafzimmer mit zwei Betten, die in einem Meter Abstand ungefähr voneinander standen. In der Mitte oben am Kopfende waren diese Betten mit einem Brett verbunden als Ablagefläche. Bei unserer Ankunft lag auf jedem Bett ein Badetuch und ein Handtuch wie in einem Hotel.
Das Badezimmer war hell. Eine Toilette und ein Waschbecken mit Spiegel waren darin und eine Dusche mit Vorhang. Nach dem ersten Mal duschen haben wir uns gar nicht mehr getraut, sie zu benutzen, weil das Wasser nur schwerfällig wieder in das Loch abfloss. Das ganze Badezimmer stand dann nach dem Duschvorgang unter Wasser und einmal war auch der blaue Teppichboden des Zimmers in Mitleidenschaft gezogen. Die Abrinntiefe für das Wasser war nicht tief genug, etwa 5mm Tiefe hatte es nur und das Abflussrohr war meiner Meinung nach total verstopft. In einer Nische neben dem Badezimmer stand ein Kleiderschrank mit zwei Reihen Ablagefläche für T-Shirts und Hosen, rechts daneben Bügel zum Aufhängen der Jacken. Gegenüber der Betten stand ein Schreibtisch mit Stuhl. Auf dem Tisch stand ein Sparschwein für das Trinkgeld des Zimmermädchens, das nach der Abreise von uns das Zimmer zu säubern hatte.

Ferienwohnung:

Wir hatten unser Zimmer und es war das einzige Zimmer im Erdgeschoss. Aus dem Fenster schauten wir auf den Innenhof hinter der Gastwirtschaft und von der Straße war in der Nacht nichts zu hören. Es gab keine Rolladen, nur eine Gardine, die wir uns nachts zuzogen. Die Rückwand der Gastwirtschaft konnten wir sehen und im roten Dach des Hauses die Fenster der Wohnung des Ehepaares der Gastwirtschaft. Ihren Mann habe ich nur einmal am Fenster stehen sehen, in der Gastwirtschaft selbst war er nie.

Gastwirtschaft:

Vorne, wo wir am Donnerstag zu Abend gegessen haben, standen wie im Frühstücksraum auch dunkelbraune Tische und Stühle. Wir schauten auf dunkelrote Flächen der Wände, was mich zu erschlagen schien. Der Gastraum selbst war weiß. Auf den braunen Tischen lagen
Bilder von Mecklenburgische Seenplatte

Mecklenburgische Seenplatte IMG_20140811_193911 - Mecklenburgische Seenplatte
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Mecklenburgische Seenplatte
dunkelrote Tischdecken, die zwar zur Gestaltung des Raumes passten, aber das zu erschlagende rot wieder unterstrichen. Die Gardinen an den Fenstern hatten einen gelben Grundton und waren mit etwas rot und anderen leuchtenden Farben gemustert. Das Personal war, soweit ich das überblicken konnte, alles nur Aushilfspersonal.


Unser erster Tag, der Sonntag:

Nach etwa 10 1/2 Stunden Fahrt kamen wir todmüde im Zechliner Hof an. Wir haben uns erst einmal einen Eingang gesucht, denn die Türe zur Gastwirtschaft war geschlossen. Sonntag und Montag Ruhetag. Also gingen wir um das Haus und klingelten dort. Die Gastwirtin kam und gab uns ein Formular mit meinem Namen und der Adresse, meine Freundin musste dann ihre Angaben mit der Hand dazu schreiben. Wir fragten nach einer Möglichkeit zu essen und uns wurde die Fischerhütte genannt, nach dessen Weg im Ort wir fragen mussten. Die lag direkt am See, etwa 500 m vom Gasthof selbst entfernt.

Die Fischerhütte:

Wie es der Name schon sagt, gab es dort Fisch aus dem See in allen Variationen zu essen. Ich bestellte mir Aal in Aspik, meine Freundin hatte Lust auf eine Fischplatte. Wir zahlten mit den Getränken um die 20 € an diesem Abend. Die Bedienung sagte uns, sie riefe uns auf und wir hätten die Nr. 36. Das Zubereiten des Essens dauerte ca. 10 - 15 Minuten. Nr 36! schrie jemand aus der Hütte. Wir gingen und holten unser Essen. Mir hat der Aal in Aspik nicht geschmeckt. Da gibt es weit Besseres. Ein Stück Fisch meiner Freundin hatte so viele Gräten, dass sie dauernd diese Gräten aus dem Mund auf den Teller legen musste. Es war das erste und einzige Mal, das wir dort gegessen haben und uns kam das alles vor wie eine einzige Massenabfertigung der Kunden.

Unser Ausflug nach Rheinsberg und Neurupin, Montag, 2. Tag:

Wir fragten tags vorher an der Fischerhütte nach - wir hatten Gäste neben uns sitzen, die in einem Motorschiff Urlaub machten und dort schliefen - was man hier vor Ort und in der Nähe so machen kann. Die schlugen uns vor, in Rheinsberg das Schloss anzusehen, das lohne sich und auch Neuruppin, die Fontanestadt, würde sich sehr lohnen. Also ließen wir uns darauf ein, wir wussten es ja nicht besser und fuhren zuerst nach Rheinsberg. Ich parkte mein Auto irgendwo in der Stadt und dann ging die Suche zum Schloss los. Wir fragten uns durch und erreichten es dann auch. Die Besichtigung des Schlosses selbst war an diesem Tag nicht möglich, aber wir spazierten durch die Anlagen ringsum, die uns beiden sehr gefiel. Gemähte hellgrüne Wiese wechselte sich ab mit wunderbaren Skulpturen und dunkelgrünen Büschen und Bäumen. Auf einem Plakat vor dem Schloss lasen wir den Hinweis auf die Zauberflöte, doch daran fand ich keinen Gefallen. Nach einem Rundgang von länger als 1 Stunde kamen wir an einer Straße heraus, wo es in ein Industriegebiet ging. Ich war neugierig geworden und wollte unbedingt wissen, was es dort zu sehen gab. Dort befand sich ein Keramikladen, der zur Besichtigung einlud und wir den Töpfern über die Schultern gucken konnten. Natürlich gab es wunderschöne Teller und Tassen, Krüge und noch vieles mehr in allerhand Farben und mit vielen Motiven, aber total überteuert. Wir waren ja in einem Touristengebiet. Taschen zum Einkaufen und Topfhandschuhe aus Stoffen, nichts war unmöglich, aber zu teuer. Wir gingen weiter spazieren, bis wir uns dann entschlossen, die Stadt zu verlassen und nach Neuruppin weiterzufahren. Unser Auto musste um 14.15 Uhr weg von seinem Platz, sonst hätte es ein Knöllchen geben können. Wir haben eine ganze Zeit gebraucht, um in dieser Fremde und der fremden Umgebung unser Auto wieder zu finden.

Neuruppin:

Wir fuhren von Rheinsberg, was etwa 30 km von Zechlin entfernt lag, weiter nach Neuruppin, wieder so etwa 20 km. Hier parkte ich mein Auto direkt am Anfang dieser Stadt in einer öffentlichen Einbuchtung und auf der Straße sprach ich einen Mann aus der Stadt an, ob er mir sagen könne, wo man in Neuruppin etwas Tolles erleben und sehen könne. Er schickte uns in die Nähe des Bahnhofs, dort sei das historische Zentrum der Altstadt und der See. Also machten wir uns auf den Weg. Dort kamen wir erst einmal an einer aus roten Backsteinen erbauten kleinen Kirche oder Kapelle vorbei, die dringend restaurationsbedürftig war und vor der ein Baugerüst stand. Die schauten wir uns genauer an und ich machte Fotos mit dem Handy wie auch in Rheinsberg schon. Ein Behinderter in einem Rollstuhl sprach mich an und wir unterhielten uns eine ganze Zeit. Er redete von einer Apotheke, es sei das Geburtshaus Fontanes und hinter dem Bahnhof ginge es weiter zur Altstadt und zur Stadtmauer, einer alten Klosterkirche aus dem 11. Jahrhundert. Es dauerte etwa 20 - 30 Minuten, bis wir dort endlich angekommen waren, doch der Weg hat sich gelohnt. Wir kamen an dem Denkmal Schinklers vorbei, der Architekt, Bauarbeiter und Maler zu Lebzeiten gewesen war und an den Bauwerken beteiligt, die hier standen. Die rostroten Stadtmauer aus dicken roten Steinen ging entlang des Sees, eine Kirche aus der Zeit der Gotik stand dort, deren Kirchturmspitzen weit hinauf in den Himmel ragten, um Gottes Macht hier auf Erden zu zeigen. Gerne hätte ich mir diese Kirche von innen angesehen, doch die Türen waren verschlossen. Alte historische Häuser luden am Strand des Sees zum Essen ein, ein Dönerladen, Kaffee und Kuchen und auch anderes. Die Pracht der Farben war märchenhaft. Das blaue Meer, darüber der Himmel, die grünen Wiesen und die Bäume mit den braunen Stämmen, die Sonne, die auf uns schien, die roten Gebäude. Am See stand ein Meeresgott aus einem glänzenden Metall.
Als wir uns das alles angesehen hatten, gingen wir wieder den Weg zurück. Wir hatten an einer Ecke einen Chinesen gesehen und beschlossen, hier zu Abend zu essen. Uns kam hier niemand bedienen, sondern wir mussten im Lokal bestellen und das wurde uns an den Tisch gebracht. Ich aß Rindfleisch in einer exotischen Soße. Es war eine Soße aus Mango und Pfirisch, sehr lecker und ein wenig scharf. Meine Freundin bestellte sich eine knusprige Ente mit verschiedenen Gemüsen zum Preis von 6,80 €, mein Essen 1 € günstiger. Mit den Getränken bezahlten wir wieder mal um die 20 € und waren satt, hatten keinen Durst mehr und fuhren zurück nach Zechlin.

Dienstag, 2. Tag:

Kurz vor unserer Ankunft in Zechlin am Sonntag las meine Freundin ein Schild auf der Autobahn, dass es in dieser Umgebung ein historisches Museum des Dreißigjährigen Krieges geben soll. Dafür interessierten wir uns beide, wussten jedoch nicht, wo das sein Könnte. Am Montagmorgen fragten wir den Mann beim Frühstück, der das Buffett zusammenstellte, wo denn dieses Museum sei und wie weit es wäre. Er gab zur Antwort, dieses Museum sei in Wittstock, läge etwa 20 - 25 km weit entfernt. Diesen Ort hatte ich schon einmal auf den Straßenschildern auf der Fahrt nach Rheinsberg gelesen, also wusste ich die grobe Richtung. In der Nähe der Touristeninformation stellte ich mich auf den Parkplatz und betrat dieses Gebäude. Von überall nahmen wir uns Faltblätter mit und kostenlose Prospekte der Städte, auch hier. Dann fragte ich an der Rezeption nach dem Weg zum Museum. Der ging entlang der dortigen Stadtmauer und mündete nach etwa 1/2 km an verschiedenen Türmen, die natürlich wieder mittelalterlich anmuteten. Irgendwann kamen wir an ein Tor, durch das wir traten und im Innenhof auf der rechten Seite war dann dieses Museum. Der Eintritt kostet hier für Erwachsene 2,50 €. Da wir beide aber noch in der Ausbildung sind und wir unseren Vertrag dabei hatten und ihn vorlegen konnten, blieb es bei 2 € pro Person. Es geht bei diesem Museum um ein 7stöckiges Gebäude, in denen ich Soldaten in der Uniform sehen und die Stoffe anfassen konnte. Es ging um Waffen, um Essgeschirr der Söldner, die Aufstellung des Heeres, teilweise war auch auf Tafeln einiges geschrieben über den Abergaluben und die Hexenverbrennung, über Peter Hagendorf, dessen Tagebuch es heute noch zu kaufen gibt und das des Christoffel von Grimmelshausen. In einem Glaskasten anzuschauen war das Heerestross, dicke steinerne Kugeln der Kanonen, auf einem Bildschirm zu verfolgen, wie die Musketen zum Schießen gebracht werden mussten, Pferdekutschen aus Holz, Fässer, die Aufstellung der Heere in Miniaturform mit Puppen, Münzen aus dem 17. Jahrhundert und dergleichen mehr. Es war einfach nur interessant und spannend.
Nachdem wir uns das dann angesehen hatten, fuhr ich nach Rechlin, denn dort wollte ich mir das Luftfahrttechnische Museum ansehen. Hier gab es einen Herd, einen Kinderwagen und Bügeleisen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, natürlich Motoren, Funkgeräte, Flugzeuge und Schiffe aus der Zeit Hitlers, die Soldaten in gläsernen Schaukästen und Bücher der russischen Soldaten und vieles andere mehr.
Danach fuhren wir, weil Rechlin selbst nur ein winziges Dorf war, wieder zurück nach Wittstock. Das lag auf dem Weg zurück nach Zechlin. Hier aßen wir in einem argentinischen Steakhaus, in dem es mexikanische, argentinische und italienische Speisen gab. Meine Freundin und auch ich aßen 3 verschiedene Sorten Fleisch mit Gemüse und Kroketten. Als Vorspeise stellte uns die Bedienung jedem einen mittleren Teller Salat hin, Brotdreiecke, sehr lecker gewürzt und wunderschön dekoriert und dazu noch für jeden 2 runde Pizzabrötchen. Dann war unser Tag zu Ende und wir fuhren nach Zechlin zurück.

Mittwoch, 3. Tag:

Aus einem Heft, das ich mir an einer Raststätte der Autobahn kaufte, war die Stadt Waren an der Müritz prächtig angepriesen worden. Von der Marienkirche aus könne man über die ganze historische Altstadt sehen. Also wollten wir das erleben. Unterwegs auf den Schildern in diese Stadt lasen wir etwas von der Müritz-Saga, einer Aufführung auf einer Freilichtbühne aus dem Dreißigjährigen Krieg. Das nahmen wir dann in Angriff. Wir fragten in der Stadt die Leute auf der Straße nach dem Touristenbüro und holten uns dort die Karten für den abendlichen Eintritt. Eine Karte kostete regulär pro Person 25 €, mit der Ermäßigung für Auszubildende 23 €. Als das erledigt war, bummelten wir durch die Stadt, sahen uns den Marktplatz an und hielten Ausschau, wo wir vor der abendlichen Vorstellung im Freien noch etwas essen könnten. Möglichkeiten gab es viele, doch Lust auf chinesischen Imbiss in Pappbehältern hatten wir beide nicht. In einer Seitengasse sah meine Freundin ein freundlich wirkendes Restaurant mit Holztischen und; stühlen vor dem Haus. Hier wollten wir dann später so gegen 17.00 Uhr bis 17.30 Uhr einkehren. Dann wanderten wir erst einmal zur besagten Marienkirche, kletterten dort Hunderte von Stufen hinauf bis unter das Dach. Bei diesem mühseligen Gang sahen wir dann die aus Zinn gegossenen schweren Glocken und hoch oben gab es 4 Fenster, eins in jede Windrichtung gelegen. So hatten wir einen Blick auf den See mit einer hineinragenden Wieseninsel. Dann an einem anderen Fenster den Blick auf den Hafen mit anliegenden Yachten, Schiffen und Booten, dann wieder auf die historische Stadtmauer und die roten Backsteinhäuser und die Kirche. Es war wunderbar und es hat sich gelohnt. Der Eintritt hier 1 € pro Person. Der Weg nach unten war natürlich wieder einfacher und dann schlenderten wir in Richtung des Restaurants. Hier setzten wir uns auf die Bank vor der Türe und wurden überaus freundlich empfangen und bedient. Als Vorspeise bestellten wir uns jeder einen Hirtenkäse mit Kräutern und Kirschtomaten überbacken. Dazu gab es getoastes Baguettebrotscheiben, 2 Stück und etwas frischen Salat. Zur Hauptmahlzeit aß ich einen Saibling, geräuchert, einen Fisch mit zartrosa Fleisch, meine Freundin einen riesigen Salatteller mit gebackenem Schollenfiletstreifen. Ich hatte wieder 2 Baguettscheiben und etwas Salat zu meinem Fisch. Bezahlt mit Getränken haben wir an diesem Platz, sehr, sehr lecker und sehr empfehlenswert, 53,70 € zusammen mit Getränken.
Die Kulisse der Freilichtbühne bestand links aus einem Tor, aus dicken roten, beigen und grauen Bruchsteinen gebaut. Dahinter war ein Turm mit einem Eingang. Der Weg vor den aus Bruch- und Backsteinen gebauten Häusern war aus Sand, wie zu der Zeit des 30jährigen Krieges im 17. Jahrhundert üblich. Vor dem Haus standen Tische und Bänke aus hellem Holz. Es ging um eine Freifrau, die seit mehr als 20 Jahren ihre Söhne großzog und deren Mann in den Krieg gezogen war. Sie wusste nicht: Lebte er noch und kam er wieder nach Hause, was war mit ihm geschehen? Ein Graf fand diese Frau sehr ansprechend und machte ihr den Hof.
Diese Vorstellung begann um halb 8, Pause war von viertel nach acht bis zwanzig vor 9, dann wurden Preise verlost wie eine Fahrt auf dem Müritzsee, ein Essen zu zweit und dann ging es mit der Vorstellung weiter von etwa 9 Uhr an bis viertel nach 10. Mit dem Wetter hatten wir an diesem Tag Glück. Es tröpfelte zwar hin und wieder mal, aber nicht dauerhaft. Erst als wir im Auto saßen, begann es, in Strömen zu regnen. Kurz vor 12 Uhr in der Nacht kamen wir wieder in Zechlin an. Waren liegt 70 km entfernt von Zechlin und ein Ausflug dorthin lohnt sich auf jeden Fall.

Donnerstag, 4. Tag:

Für diesen Tag planten wir nicht sehr viel, denn am Freitag sollte die Rückreise sein und das dauerte wieder 10 1/2 Stunden. Also war das ein Ruhetag vor einer Fahrt, die wieder sehr viele Stunden in Anspruch nehmen würde. Wir sahen uns in Below in enem Waldstück die Gedenkstätte Todesmarsch an. Es ging um viele Tafeln, etwa 15 - 20 Stück mit eindrucksvollen Bildern der Heimkehrer aus den Konzentrationslagern nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Viele überlebten den Marsch nach Hause nicht. Die Häftlinge aßen die Rinde von den Bäumen, weil sie großen Hunger litten. Auch das ist wirklich zu empfehlen, denn das hinterlässt einen Einblick auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Freitag, 5. Tag:

Zuerst haben wir wie jeden Morgen gefrühstückt und uns gegen halb zehn auf den Heimweg gemacht. Da wir auf der Hintour nur im Stau standen und die Fahrt sehr nervenaufreibend war, entschloss ich mich, Landstraßen, Bundesstraßen und Kraftfahrstraßen zu nehmen. Hier war die Fahrt frei und ohne jede Stockung. 121 km vor Dortmund habe ich dann doch auf die Autobahn gewechselt. Kaum war ich darauf, steckten wir erstmal wieder in einem Stau wegen einem Unfall. Abends gegen halb 9 war ich wieder zurück daheim. Auch wieder eine so lange Fahrt, doch kam ich auf jeden Fall besser vorwärts wie auf der Hintour. Die Routen über Landstraßen sind sehr empfehlenswert, gerade bei solch langen Strecken.

Fazit:

Wir haben trotz der wenigen Tage, die wir hatten, unsere Zeit sehr genossen, waren auch mal schwimmen zwischendurch. Die Natur selbst und die Farben dort wirken wie Balsam für die Seele. Auch wenn die Gaststätte Zechliner Hof nur ein einfaches Gasthaus ist, konnten wir uns nicht großartig beklagen. Natürlich haben wir Mängel gesehen, aber was will man großartig für einen so geringen Preis verlangen? Bezahlt haben wir mit Unterbringung und Frühstück mit 2 Personen und 13 € Kurtaxe 353 € für die 5 Tage. Das Geld haben wir uns geteilt und jeder hat sich seinen Eintritt selbst bezahlt und auch das Abendessen. Das Abendessen m Zechliner Hof empfehle ich nicht, da ich das Gefühl habe und nicht loswerde, dass es Essen aus einem Discounter ist und das halt auf die Schnelle erwärmt. Die Ofenkartoffel mit Salat hat 5,90 € gekostet und mein Schnitzel 9,90 €. Das ist definitiv zu teuer.
Ansonsten sind die Touren an die verschiedenen Seen, die sich über hunderte von Kilometer weit strecken, wirklich ein Traum. Es lohnt sich im Sommer, dort schwimmen zu gehen, unter Führung auf einem Schiff zu fahren oder eins zu mieten und die Fahrt alleine zu starten. Das Ausleihen einer Motoryacht kostete pro Stunde 8,50 € und die Kaution für dieses Motorschiff 50 €. Das Ausleihen eines Fahrrades liegt bei 6,50 € pro Tag und 20 € Kaution. Ansonsten gibt es sehr viele Ausflugsziele wie Museen, Schlösser, Musicals, Operetten, Aufführungen auf einer Freilichtbühne, Naturparks, in denen Störche, Kraniche, Wisente und Bären zu sehen sind. Dafür ist ein Rundgang durch den Wald und die Natur erforderlich. Angeboten werden auch Nachtwanderungen, die sehr hervorragend sein sollen und so ist für ein breites Angebot gesorgt.
Auf der Rückfahrt über die Bundesstraße Richtung Wolfsburg sind wie in Gifhorn durch Zufall, weil wir es beim Durchfahren auf einem Schild gelesen haben, an die Glockenstadt gekommen. Da wir sowieso Rast machen wollten, hielten wir an, und machten einen Rundgang durch das Gelände. Freitag ist die Glockenstadt geschlossen, die Gebäude können nicht betreten werden. Wir haben einen Rundweg drumherum genommen, an einem mit Schilf bewachsenen See vorbei und haben so ein paar Bilder gemacht. Uns hat das gereicht, denn die Windmühlen sind, wenn auch nur von hinten, zu sehen, die russischen Schlösser und Burgen sowie auch die Glocken. An der Straße der Romantik kamen wir vorbei, hielten auch dort mal kurz an und fotografierten wieder ein prächtiges Kirchengebäude aus roten Steinen, Scheunen und Häuser. Es war Erholung pur, denn allein die Natur, das Spiel der Farben ist einmalig und die 5 Tage kamen uns vor wie 2 oder 3 Wochen Urlaub, die wir gemacht haben.
Zu der Müritz-Saga sind die Gäste mit einer Bimmelbahn gefahren worden aus der Stadt Waren bis zu der abgelegenen Stelle und in Rheinsberg waren Kutschfahrten durch die Stadt möglich.
Zur Anreise dorthin fahren sicher Züge und in den Städten Busse oder Taxen. Wir waren mit dem eigenen Auto unterwegs und waren so auf diese Weise vor Ort ungebunden.

9 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Modelunatic

    20.08.2014, 09:33 Uhr von Modelunatic
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW & liebe Grüße

  • katjafranke

    18.08.2014, 13:40 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sommergrüße. KATJA