Nivea In-Dusch Body Milk Testbericht

Auch ich bin einer der 20.000 Produktbotschafter in Niveas größter Botschafter-Mission und habe ein Paket zum Testen der neuen In-Dusch Body Milk bekommen. Das hat mich echt überrascht, denn ich bin für gewöhnlich überhaupt kein Creme-Fanatiker und habe das bei der Bewerbung auch so angegeben. Aber natürlich kann man es auf den Versuch ankommen lassen - vielleicht habe ich in all der cremefreien Zeit ja tatsächlich was verpasst?!

~~~Verpackung~~~

Die Nivea In-Dusch Body Milk kommt in einer tiefblauen, etwa 20 Zentimeter hohen Plastikflasche daher, die auf dem Kopf steht. Sie ist dezent und ansprechend gestaltet und enthält neben den Inhaltsstoffen und den Kontaktangaben zur Firma Nivea auch ausreichend Hinweise zur Anwendung.

~~~Anwendung~~~

Im Gegensatz zur normalen, feuchtigkeitsspendenden Creme wird die Nivea In-Dusch Body Milk noch in der Dusche auf die nasse Haut aufgetragen und anschließend abgeduscht. Nivea geht hierbei davon aus, dass jeder Duschgänger bei jedem Duschen erst das Duschgel benutzt (und dabei seine Haut austrocknet) und anschließend, wenn man normalerweise die Dusche schon wieder verlassen würde, mit der Body Milk der Haut die Feuchtigkeit zurückgibt. Ich benutze Duschgel faktisch nie, aber man kann ja mal so tun, als ob...

Dass die Flasche auf dem Kopf steht, ist nur oberflächlich betrachtet ein Vorteil. Da die Menge an Body Milk, die ich zuerst entnommen hatte, nicht ausreichte, musste ich natürlich noch mal zur Flasche greifen. Es ist ziemlich umständlich, mit den cremigen Händen nach der Flasche zu angeln, die Kappe noch einmal zu öffnen und mehr von der Creme rauszudrücken. Es war eine sehr glitschige Angelegenheit, und da die Flasche im fast vollen Zustand auch ein gewisses Gewicht hat und zudem total ungünstigt geformt ist (nach oben verjüngend), entglitt sie meinen Händen mehr als einmal.

Ich habe die Body Milk nicht beim Duschen, sondern beim Baden angewendet und die Füße einfach weggelassen, was ein Vorteil für mich war. Ich habe viele Geschichten davon gehört, dass die Dusche unglaublich rutschig wird, und kann das nach einem Test mit nur einem eingecremten Fuß locker bestätigen. Wer kann, sollte in der Dusche die Füße weglassen und nach dem Abduschen den Boden der Dusche ausputzen, denn der rutschige Film hält eine ganze Weile!

~~~Ergebnis~~~

Ja, ich habe das "Gefühl reichhalter Pflege" nach dem Duschen wahrnehmen können. Meine Haut fühlte sich weicher und geschmeidiger an.

Was ich erstaunlich (und durchaus positiv!) fand, war die Tatsache, dass dieses Gefühl für mehrere Tage anhielt. Es dauerte fast eine Woche, ehe meine Haut sich wieder ganz normal anfühlte. So lange habe ich die Nachwirkungen der Body Milk wahrnehmen können, obwohl ich zwischenzeitlich natürlich wieder unter der Dusche stand (ohne Body Milk, und auch ohne das ach so wichtige Duschgel).

~~~Duft, Konsistenz~~~

Die Body Milk sieht im Grunde so aus wie Handcreme, ist jedoch etwas flüssiger und, naja, cremiger. Beim Eincremen auf nasser Haut ist sie etwas zähflüssiger als Duschgel oder Flüssigseife und schäumt nicht.
Sie zieht extrem(!) schnell ein, was das Eincremen zumindest für mich etwas umständlicher macht. Wenn ich eine größere Menge auf der Haut verstreichen will, so legt die Creme sich sofort vor Ort wie ein Mantel um die Haut und zieht so schnell ein, dass ich nicht halb so viel Körperfläche damit abdecken kann, wie ich erhoffe. Ich merke regelrecht, wie sie schon unter meinen eincremenden Händen verschwindet. Das spricht zwar einerseits für die Creme, denn sie hält ihr Versprechen und zieht schnell ein - aber es bringt auch Nachteile mit sich. Siehe weiter unten bei "Ergiebigkeit".

Die Body Milk hinterlässt einen deutlich wahrnehmbaren Film auf der Haut, der auch nach dem Einziehen und Abduschen nicht verschwindet. Er ist nicht klebrig, aber auch nicht wirklich angenehm. Es ist ein sehr eigenartiges und nicht gerade sicheres Gefühl - ich habe nach dem Abtrocknen das Handtuch sofort in die Wäsche getan und mich kaum getraut, bestimmte Dinge zu berühren, weil ich Angst hatte, cremige Spuren zu hinterlassen. Möglicherweise ist das reine Einbildung (denn eigentlich fühlte es sich recht trocken an), aber ich habe mich definitiv in den ersten Stunden danach nicht ganz wohl damit gefühlt. Eigentlich habe ich erst am nächsten Tag das weiche Hautgefühl genießen können. Vielleicht habe ich nicht genug abgeduscht, auch wenn mich das wundern würde. Es ist aber sehr schwer zu sagen, wann man ausreichend abgeduscht hat, schließlich verschwindet dieses Creme-Gefühl nicht.

Den Duft würde ich als Nivea-typisch einordnen. Die Body Milk riecht nicht viel anders als die meisten Handcremes. Ich empfinde den Duft als sehr dezent, angenehm und unaufdringlich. Das Mandel-Öl kann man zwar rausriechen, aber so richtig stark dominiert es den typischen Creme-Geruch meiner Meinung nach nicht.

Der Duft bleibt auch nach dem Abduschen der Body Milk erhalten, lässt aber recht schnell nach und verschwindet innerhalb einer Stunde ganz. Für mich ein Vorteil, denn ich kann es nicht leiden, noch Stunden nach der Anwendung nach Creme zu riechen.

~~~Inhaltsstoffe~~~

Laut Verpackung:
Aqua, Cera Microcristallina, Paraffinum Liquidum, Glycerin, Cetearyl Alcohol, Hydrogenated Coco-Glycerides, Stearyl Alcohol, Myristyl Alcohol, Parfum, Prunus Amygdalus Dulcis Oil, Sodium Carbomer, Sodium Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Aluminium Starch Octenylsuccinate, Phenoxyethanol, Methylisothiazolinone, Limonene, Linalool, Geraniol, Benzyl Alcohol, Citronellol, Alpha-Isomethyl Ionone, Hexyl Cinnamal, Butylphenyl Methylpropional, Benzyl Benzoate, Benzyl Salicylate, Citral.

Ein paar Hinweise zu den Inhaltsstoffen ohne Garantie auf Vollständigkeit:
- Cera Microcristallina steht im Verdacht, Hautporen verschließen zu können. Die amerikanische Gesundheitsbehörde rät generell davon ab, Produkte mit diesem Inhaltsstoff zu benutzen.
- Paraffinum Liquidum trocknet die Haut aus, wenn man es zu oft (= täglich oder fast täglich) anwendet und begünstigt dadurch frühzeitige Faltenbildung.
- Sodium Acrylates ist völlig unbedenklich - solange es nicht auf die Haut kommt. Es bindet Flüssigkeit und wird genutzt, um der Creme ihre typische Konsistenz (der Film auf der Haut) zu verleihen, aber leider absorbiert die Haut diesen Stoff, was langfristig gesehen eine stärkere Austrocknung fördern kann.
- Aluminium Starch Octenylsuccinate gehören - wie so ziemlich alles, was Aluminium enthält - NICHT auf die Haut. Es kann Hautirritationen und Entzündungen hervorrufen. Außerdem baut der Körper aufgenommenes Aluminium nur schwer wieder ab. Es besteht der starke Verdacht, dass Aluminium bestimmte Krebsarten und Alzheimer begünstigen kann!
- Phenoxyethanol ist ein Kontaktallergen und befindet sich in der Top 10 der Auslöser für Allergien vom Typ IV.
- Methylisothiazolinone sind nicht nur umweltschädlich, da die Natur sie kaum abbauen kann, sondern lagern sich auch gern im menschlichen Fettgewebe ab. Der Stoff kann allergische Reaktionen auslösen, die Haut reizen und steht im Verdacht, Krebs zu fördern. Es wird dringend davon abgeraten, dass Schwangere mit diesem Stoff in Berührung kommen!
- Linalool ist ein bekannter Wasserverschmutzer (= umweltschädlich) und kann die Haut empfindlicher Menschen reizen. Viel schlimmer wäre jedoch, wenn es in Mund oder Augen gerät - bei oraler Aufnahme kann es im schlimmsten aller Fälle sogar zu Leberschäden führen.
- Geraniol kann ebenfalls Haut und Augen reizen und ist ebenfalls ein Wasserverschmutzer.
- Benzyl Alcohol reizt die Haut und insbesondere die Schleimhäute.
- Citronellol ist ebenfalls ein Kontaktallergen und somit möglicher Auslöser von Allergien Typ IV.
- Alpha-Isomethyl Ionone sind recht ungefährlich. Hier müssen wirklich nur Leute aufpassen, die bereits wissen oder vermuten, dass sie zu allergischen Reaktionen neigen.
- Hexyl Cinnamal ist noch ein Kontaktallergen, allerdings ein sehr schwaches.
- Butylphenyl Methylpropional ist auch ein Kontaktallergen, es kann Kontaktdermatitis auslösen.
- Benzyl Benzoate sind bei Leuten mit sehr empfindlicher Haut reizend, für alle "Normalhäuter" aber unbedenklich. Es muss aber darauf geachtet werden, dass es nicht mit den Schleimhäuten in Berührung kommt!
- Citral ist ebenfalls ein Kontaktallergen und zudem hautreizend.

Zusammenfassung:
Ich kann aufgrund der Inhaltsstoffe nur raten, dass Schwangere und kleine Kinder auf dieses Produkt verzichten, ebenso alle Leute, deren Haut zu allergischen Reaktionen neigt. Desweiteren möchte ich empfehlen, verstärkt darauf zu achten, dass es nicht in die Nähe des Intimbereichs gelangt (besonders bei Frauen). Dass es nicht in Mund und Augen gehört, ist selbstverständlich - am besten gar nicht erst im Gesicht anwenden. Dafür ist es sowieso nicht da.

~~~Preis, Preis-Leistung, Ergiebigkeit~~~

Der Preis liegt für eine Flasche (400 ml) bei knapp 4 Euro. Mit kleinen regionalen Unterschieden schwankt er zwischen 3,95 Euro und 3,99 Euro.

Das hört sich zwar nett an, aber meiner Meinung nach stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Ich empfinde die Body Milk nämlich als nicht sehr ergiebig und muss eine recht große Menge einsetzen, wenn ich den ganzen Körper eincremen will (obwohl ich von der Masse her ein eher kleiner und schmaler Mensch bin). Ich habe auch schon von etlichen Testpersonen gehört, dass die zum Testpaket gehörenden Produktproben (10 ml) nicht ausreichen, um den ganzen Körper einzucremen, und die meisten Leute zwei Proben dazu brauchten (20 ml). Somit würde die ganze Flasche, die Reste in der Flasche mitgerechnet, bei mir für nicht mal 20 Anwendungen reichen.

Somit ist der Preis meines Erachtens nach zu hoch angesetzt, besonders, wenn man bedenkt, dass Nivea selbst das Produkt zur täglichen Anwendung empfiehlt. Sorry, aber nur, um eine sich "besonders gepflegt anfühlende" Haut zu haben, werde ich nicht jeden Monat eine neue Flasche davon kaufen - das ist es für mich einfach nicht wert.

~~~Nivea-Versprechen~~~

Hält das Produkt, was es verspricht?
Hier meine Einschätzung dazu, ob die Nivea In-Dusch Body Milk ihren Versprechungen nachkommen kann oder nicht.

1. Versprechen: Die Body Milk zieht schnell ein.
JA, das kann man wohl sagen. Es bleibt zwar ein Film zurück, aber grundsätzlich verschwindet die Creme schneller, als man gucken kann.

2. Versprechen: Die Body Milk macht das Eincremen nach dem Duschen überflüssig.
Kann ich schwer beurteilen. Ich halte das Eincremen nach dem Duschen generell für überflüssig...
Aufgrund des lange anhaltenden "Gepflegt"-Gefühls würde ich aber mal behaupten, dass das durchaus stimmen kann. Versprechen gehalten.

3. Versprechen: Mit der Nivea In-Dusch Body Milk spart man Zeit.
NEIN. Selbst, wenn ich fiktiv davon ausgehe, dass ich mich nach dem Duschen immer eincremen würde, spart das Produkt keine Zeit. Man cremt sich ja nicht nur ein, sondern muss sich hinterher auch noch abduschen (und eventuell die Dusche säubern, damit der nächste nicht hinfällt). Das ist ein Arbeitsschritt mehr und somit KEINE Zeitersparnis. Kann sein, dass man sich schneller wieder anziehen kann, aber das Eincremen und Abduschen mit der Body Milk selbst dauert länger als mit einer normalen Creme.
Außerdem verbraucht man durch das eigentlich überflüssige zweite Duschen doppelt so viel Wasser wie üblich. Das tut weder der Umwelt, noch dem Geldbeutel gut.

~~~Meine Meinung, Empfehlung und Fazit~~~

Vorweg, falls das noch nicht deutlich geworden sein sollte: Mein Produkt ist es nicht. Ich empfinde es als unnötig und umständlich.

Ja, es wirkt ähnlich wie Feuchtigkeitscreme, es zieht schnell ein und macht die Haut weich. Wer nach einem Produkt sucht, was genau das bewirkt und in der Dusche angewendet werden kann, der kann gern zugreifen und wird nicht übermäßig viel falsch machen.

Ich kann es jedoch nicht empfehlen, wegen vielen Gründen. Zum einen der Preis und die schlechte Ergiebigkeit. Was ich aufgrund der Inhaltsstoffe zudem niemandem empfehlen kann, ist, das Produkt so anzuwenden, wie Nivea es vorsieht. Es sollte auf keinen Fall täglich angewandt werden - es sei denn, man will seine Haut "süchtig" und sie auf Dauer immer trockener machen (ein Phänomen, das auf sehr, sehr viele "Pflegeprodukte" zutrifft). Wenn man es nutzen will, dann höchstens wöchentlich.

Es spendet definitiv kurzfristig Feuchtigkeit und als "Kur" zwischendurch - sagen wir mal, im Winter oder nach intensivem Sonnenbaden, wenn die Haut durch die trockene Luft oder Sonnenbrand geschädigt ist - ja, da kann es durchaus für den Normalo Sinn machen, die Nivea In-Dusch Body Milk mal anzuwenden. Wer so trockene Haut hat, dass er wirklich meint, täglich eincremen zu müssen, sollte sich etwas anderes suchen. Man sollte in diesem Fall wirklich genau auf die Inhaltsstoffe achten und nicht das Risiko eingehen, sich jeden Tag mit Stoffen einzucremen, die bei langfristiger, zu häufiger Anwendung hässliche Nebenwirkungen haben könnten. Das ist keine Haut der Welt wert.

Fazit:
Als gelegentliche Feuchtigkeitskur für die Haut zu gebrauchen, für die tägliche Nutzung aufgrund der doch recht umständlichen Anwendung und einiger Inhaltsstoffe nicht geeignet. Da ich das Produkt nicht nachkaufen werde, wenn es aufgebraucht ist, empfehle ich es nicht.