o2 Germany Testbericht

O2 Homezone

Eine Homezone ist ein Mobilfunkdienst, bei dem der Mobilfunkanbieter den Telefontarif vom Standort des Kunden abhängig macht. Im Unterschied zum Roaming wird dabei im gleichen Netz ein unterschiedlicher Tarif verrechnet. In Deutschland bietet zur Zeit einzig O2 Verträge mit Homezone an. Der Anbieter Vodafone D2 hat allerdings seit 2004 einen ähnlichen Dienst unter dem Namen \"Vodafone ZuHause\" im Programm. Wichtigster Unterschied zum Angebot von o2 ist, dass das Vodafone-Angebot keine Kombination von mobiler- und Festnetz-Ersatz-Nutzung erlaubt: Außerhalb des \"ZuHause\"-Bereichs kann der Nutzer weder telefonieren, noch ist er für andere Teilnehmer erreichbar.

Mobilfunkanbieter verwenden die Homezone meist dazu, ihren Kunden im Umkreis einer bestimmten Adresse günstigere Tarife anzubieten. Die Motivation dahinter ist, dass das Mobiltelefon in einem solchen Fall stärker genutzt wird – und möglicherweise sogar den Festnetzanschluss ersetzt, wodurch dem Mobilfunkanbieter trotz geringerer Tarife ein höherer Umsatz pro Kunde entsteht.

Auf Basis der Homezone sind auch andere Dienste möglich: So kann ein Mobilfunkanbieter dem Kunden auch eine virtuelle Festnetznummer aus seinem Ortsbereich anbieten. Der Kunde ist dadurch von anderen zu den in aller Regel günstigeren Festnetztarifen erreichbar. Für den Fall, dass sich der Angerufene nicht in seiner Homezone aufhält, gibt es verschiedene Lösungen. Üblich ist, dass der Anruf trotzdem angezeigt wird und der Angerufene die Mehrkosten für ein Mobilfunk-Gespräch über Passivgebühren selbst trägt.

Technisch ist die Homezone ein standortbezogener Dienst im GSM- oder UMTS-Netz. Dabei wird eine Eigenheit der Wabenstruktur des Mobilfunknetzes ausgenutzt: Das Mobiltelefon verwendet von mehreren verfügbaren Sendern denjenigen, der an einem Ort die bestmögliche Übertragung verspricht. Infolge dessen deckt jeder Sender nur ein bestimmtes Gebiet ab. Der Homezone-Dienst wird dadurch realisiert, dass die Senderkennungen im Umkreis der Adresse ermittelt werden. Verwendet das Mobiltelefon später einen dieser Sender, so befindet es sich innerhalb der Homezone. Aus technischen Gründen überlappen sich die Gebiete einzelner Sender, die Grenzen der Homezone sind deshalb nicht genau definiert. Meist garantieren Mobilfunkanbieter deshalb eine gewisse Mindestgrösse der Homezone. Manche Nutzer versuchen, ihre Homezone mit Hilfe von GSM-Richtantennen künstlich zu vergrössern. Mobilfunkanbieter können darauf eventuell reagieren mit der Auswertung des \"Timing-Advance\"-Parameters, der die Signallaufzeit und damit den ungefähren Abstand des Handys zum Funkturm angibt.

Viele neuere Mobiltelefone zeigen durch ein kleines Symbol – oft ein Haus – auf dem Display an, ob man sich in der Homezone befindet.