Powerfix Pollenschutz-Vlies Testbericht

Es ist nicht so, dass sich nur Frauen zu den Sensibelchen zählen, sondern auch Männer, davon ich mindestens einen zuhause habe, der fast auf alles, was im Frühjahr so in der Luft tummelt, hochempfindlich reagiert. Da juckt es ihm schon in der Nase, wenn er die weißen Schwaden der Akazien auf sich zukommen sieht, obwohl Akazien-Blüten laut vielen Test, bei ihm völlig ausgeschlossen sind. Aber irgendetwas muss es sein, dass zeitgleich mit diesen blühen.

Auf jeden Fall verbringen wir schon seit Jahren das Frühjahr sowie den ganzen Sommer hinter vergitterten Fenstern, nur damit keine unliebsamen Gäste, wie z.B. diese kleinen Blutsauger, uns besuchen können. Aber nicht nur diesen wurde kein Einlass gewährt, sondern auch eine Vielzahl der Pollen, die sich in den engen Maschen des Fliegengitters verfingen, das wir alljährlich in den Fensterrahmen spannen.

Zwischendurch jedoch wird es abgenommen, und in der Waschmaschine gewaschen, was auch bitter nötig ist, denn man glaubt es kaum, wie schnell das engmaschige Gitter verstopft ist mit all den vielen Pollen. Als strapazierfähig wird ja solch ein Fliegengitter beschrieben, was es auch ist, zumal bei uns ein Fliegengitter mindestens zwei Jahre hält, bis es eben durch Sonneneinstrahlung usw. in die Brüche geht. Und dieses Jahr war es wieder soweit, dass ein neues her musste, wobei wir auf das Pollenschutz-Vlies von Powerfix Profi aufmerksam wurden, das laut Info einfach durch praktischen Klettfixierung am Fensterrahmen, genauso wie ein Fliegengitter befestigt wird.

Nun ja, warum sollten wir es mal nicht mit einem Pollenschutz-Vlies versuchen, zumal mein Mann im Auto auch solch einen Pollenschutz eingebaut hat, der jährlich gewechselt wird, denn mit auswaschen ist nichts.

Bezahlt haben wir dafür bei Lidl oder Aldi-Süd, der es vor einiger Zeit im Wochenangebot hatte, nicht mal 2 Euro.

Und jetzt nun möchte ich mal unsere neuste Errungenschaft vorstellen, wobei ich mit den Herstellerinfos anfangen möchte.

Einfache Befestigung durch praktische Klettfixierung
Individuell zuschneidbar
UV-beständig ,licht - und luftdurchlässig
Zuverlässiger Schutz vor Pollen,Staub und Rußpartikeln bei geöffnetem Fenster
1 Set inkl. 2 Ersatzvliese
3 Stück
Maße: 3 x Vlies: ca. 130 x 150 cm
1 x Klettband: Länge: ca. 5,6 m
Ohne chemische Wirkstoffe
Leicht auswechselbar
Nicht waschbar. Nicht von Hand und nicht in der Waschmaschine

Nun also zum Test

:Zuhause angekommen, wurde dieses Pollenschutz-Vlies von meinem Mann gleich unter Augenschein genommen, woraufhin er, nachdem er es kurz gegen das Licht hielt, den Entschluss fasste, es gleich wieder zurückzutragen, weil es, wie er sich ausdrückte, einfach beschissen aussieht. Strukturiert ist es nämlich wie ein Japanpapier, bei dem es mehr oder weniger lichtdurchlässige Stellen gibt. Wie sehr fein zerrissene Watte, sieht das Vlies aus, wenn es in den Fensterrahmen gespannt ist.

Nun ganz ehrlich-gesagt, ein besonderer Blickfang ist dieses Vlies wahrlich nicht. Nicht von innen nach außen, und schon gar nicht, wenn man es von der Straße aus betrachtet. Es sieht so aus, so ob die XXLALF`s jetzt einen totalen Schuss haben, weil sie ihre Fenster mit Kaffeefilterpapier verkleben. So sieht das Vlies nämlich von außen aus. Wie weißes Melitta-Filterpapier.

Doch wie befestigt man dieses am Fenster?

Im Gewissen Sinn geht man genauso vor, wie bei einem Fliegengitter. Zuerst öffnet man das Fenster und putzt dann gründlich denRahmen mit Spiritus oder Reinigungsbenzin, damit dieser hinterher fettfrei ist.

Nun nimmt man das nur 0,5 cm breite Klettband zur Hand, das sich recht fein und weich anfühlt, weicher als das vom Fliegengitter, von welchem wir auch noch eine Menge haben. Als leicht gestaltet es sich gerade nicht, die Schutzfolie des Klettbands abzuziehen, obwohl ich recht feine Fingerchen habe. Vielleicht ginge es leichter, wenn ich längere Fingernägel hätte. Auf jeden Fall ist es eine rechte fizzelei, bei der man ganz schnell die Nerven verlieren kann, und auch ganz schön zappelig werden kann, wenn es zum einen nicht so klappt wie es klappen soll, und zum anderen immer wieder zum hören bekommt, wie Scheiße das aussehen wird.

Und dann, wenn das Klettband dann endlich im Innenrahmen klebt, muss man zwei Stunden warten, bis es weitergehen kann, mit dem einkleben des Vlies.

Im Grunde hat man sich nach dieser Nervenraubenden fizzelei mit dem Klettband, wahrlich auch die zwei Stunden Erholung verdient, die wir zum einen dazu nutzten, das Vlies zurechtzuschneiden, was meiner Meinung nach leichter ging als ein Fliegengitter, weil sich das Maß mit einem Kugelschreiber markieren lässt. Dabei schneidet man das Vlies auch etwas größer, als der Fensterrahmen ist.

So, und dann nach den zwei Stunden wird das Vlies auf das Klettband im Fensterrahmen geklebt, wobei sich dies alles andere als leicht gestaltet, da man Angst haben muss es zu verreißen, wenn man es von einer Seite zur anderen spannt. Und glatt soll es ja auch sein, auch wenn es noch so Sch....e aussieht, was ich jetzt auch merke.

Aber was soll es. Ein sparsamer Schwabe wirft einen Neuerwerb, der noch intakt ist nicht so schnell weg. Das ist ja klar.

Diesen Sommer hindurch bleibt das Vlies am Fenster kleben, wenn es nicht schon vorher in die Brüche geht, wenn z.B. ein starker Sturm daran rüttelt. Passiert und geschehen ist es noch nicht, aber falls es der Fall sein sollte, ein zweites mal kommt ein Vlies nicht mehr hinter die Fensterscheibe.

Pollen, oder sonstige lästige Ungetiere haben wohl keine Chance durchs Fenster zu kommen, aber dafür ist auch der Luftaustausch gehemmt. Was soviel heißt, dass man es fast nicht spürt, wenn das Fenster geöffnet ist.

Und dann eben, der dauernde Nebel, wenn man aus dem Fenster schaut, der einen jeden Blick nach draußen verwehrt. Okay, wir haben nur einen Fensterflügel mit diesem Vlies überspannt, aber wenn wir alle Fenster mit diesem versehen hätten, ich glaube, ich würde wahnsinnig werden. Immer im Dauernebel, und keine Sicht auf Besserung. Wie trübsinnig und depressiv.
Es ist wirklich schade, dass man einen Pflichtstern vergeben muss, denn hier wären fünf Minussterne angebracht.