Geratherm Medical AG Duotemp Testbericht

Geratherm-medical-ag-duotemp
ab 18,34
Auf yopi.de gelistet seit 11/2005
5 Sterne
(0)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(1)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen

Erfahrungsbericht von Alitschka

Was schätzt das Thermometer?

Pro:

nix

Kontra:

es funktioniert nicht.

Empfehlung:

Nein

Fiebermessen ist nervig - besonders bei Babys und Kleinkindern - besonders Nachts! Wir hatten genug davon das Kind aus dem Schlafsack und Pyjama zu schälen, die Windel zu öffnen und beim wachwerdenden Baby Fieber zu messen. Womöglich mit Aufwachen des Kindes und Wiedereinschlaf-Schwierigkeiten.

Da sahen wir endlich die Lösung: In der Apotheke unseres Vertrauens fiel uns eine runde Plastikbox auf. Darin befand sich ein Ohr- und Stirnthermometer, nebst zugehörigem Aufsatz, Putztuch für den Meßfühler und einer Gebrauchsanleitung in 6 Sprachen. Knapp 30 Euro mussten wir hinblättern, aber das war es uns wert.

Das Thermometer versprach nun also entspanntes Fiebermessen und geruhsame Nächte, auch bei Krankheit des Kindes. Man steckt das Ding einfach ins Ohr, wie man uns erklärte, drückt ein Knöpfchen, wartet kurz bis es piept und dann kann man die Temperatur ablesen. Bei Benutzung im Stirnbereich muss ein zusätzliches Plastikteil aufgesteckt werden und das Gerät an einer bestimmten Stelle über die Stirn geführt werden. Auch diese Anwendungsweise scheint denkbar einfach.

ERFAHRUNGEN
~~~~~~~~~~~~~

Wir waren also guter Dinge und unsere Tochter auch. Nach dem Studium der Packungsanleitung übten wir also erstmal. Miriam liebt das lustige Design und die wunderbaren Piepstöne, die man dem Gerät auf Knopfdruck entlocken kann. Sie fand Fiebermessen plötzlich total toll, was und natürlich noch mehr erfreute.

Eines morgens, kurz vorm Babyschwimmkurs, meinte mein heißgeliebtes Ehegespons plötzlich: "Ich glaube Mia hat Fieber - sie ist so warm. Lass mal besser messen.". Also holten wir das Wunderding, welches das Fiebermessen jetzt so leicht macht wie ein treuer Raumschiff-Enterprise-Fan es es sich nur wünschen kann. "Piep-piep-piep" tönte es wenige Sekunden später und auf dem Display erschienen ein paar sympathische Ziffern, die uns nach Rückversicherung durch den Beipackzettel versicherten unsere Tochter habe kein Fieber. Also auf zum Schwimmen!

Drei Stunden später, war mein kleines Mädchen glücklich vom Schwimmen aber auch ungewöhnlich müde und fertig. Als ich ihr die Mütze auszog fühlte sie sich merkwürdig heiß an. Ob sie doch Fieber hat? Also nochmal unser orangefarbenes Technikwunder herbeigeholt und gemessen. Das Gerät befand: "Völlig Normal!", ich dagegen dachte: "Quatsch". Also nochmal gemessen. Vielleicht ist der Tastsensor nicht ganz sauber? Nochmal mit dem Spezialtuch den Sensor gereinigt, ich bekam plötzlich ein völlig anderes Ergebnis, aber immer noch im "normalen Bereich". Merkwürdig. Also mal die Stirnfunktion ausprobiert - laut dem Wert hätte unser Kind Untertemperatur gehabt.

Stirnrunzelnd schauten mein Angetrauter und ich uns an. "Vielleicht doch besser Po?" meinte er. Ich nickte ergeben und suchte das gute alte Digitalthermometer. Meinte Tochter grabschte nach dem neumodischen Temperaturscanner und drückte begeistert Knöpfchen. Mithin ein Vorteil des Thermometers: Es lenkt die lieben Kleinen während des üblichen Messens im Po durch seinen hohen Spielwert ab.

Unser gutes altes Digitalthermometer brauchte etwas länger, beschied und dann aber: "38,7". Fieber. Womit es ganz klar den Ergebnissen von Mamas Hand recht gab und die Werte der modernsten Technik ins Reich der Märchen verwies.

Was haben wir geflucht, denn das kommende Wochenende war vom Dreitagefieber geprägt und wir haben bestimmt ein Dutzend Mal Fieber gemessen. Testweise auch immer mal mit dem neuen, sicherheitshalber aber auch mit dem alten.

Die Ergebnisse waren erstaunlich: Die Werte des neuen Geräts schwankten sogar bei Messungen eine Minute später um bis zu 2 Grad!! Wohlgemerkt: Immer im selben Ohr gemessen.

Nach dem Wochenende tauschten wir das Gerät um und erhielten in der Apotheke unseres Vertrauens anstandslos ein Ersatzgerät. Dummerweise erwiesen die kommenden Wochen, dass die Ergebnisse nicht besser waren.


FEHLERSUCHE
~~~~~~~~~~~~~~
Bei der Fehlersuche zogen wir nochmals die Anleitung zu Rate: "Nach dem herunterfallen des Gerätes kann es zu Fehlanzeigen kommen." heisst es da. Nun - ich glaube nicht, dass das Gerät Heruntergefallen war. Zumindest nicht bei uns. Aber selbst wenn: Ein Gerät, dass insbesondere von jungen Familien benutzt wird, sollte eigentlich stabil genug sein auch mal Herunterfallen zu können. Insbesondere wenn Design und Piepsfmelodie die lieben Kleinen geradezu dazu verführen nach dem Ding zu grabschen, es zu untersuchen, auszuprobieren ob man damit telefonieren kann und zu erforschen welche Flugeigenschaften es hat.
Aber wie gesagt - meines Wissens nach war keins der beiden Geräte zum Zeitpunkt unseres Test heruntergefallen.

"Vor jeder Messung sollte eine Reinigung der Messfühlerspitze erfolgen. Die Reinigung kann durch Abwischen mit einem mit Reinigungsalkohol getränkten Tuch oder Wattebausch erfolgen." Ähm - habt ihr mal eben Reinigungsalkohl zur Hand, wenn ihr beim Kinde Fiebermessen wollt? Ich nicht. Könnte also der Grund sein, dass die Messungen nicht korrekt waren, denn es heisst weiter: "Bei verschutzter Linse kann es zu Fehlmessungen kommen.". Ah ja. Nun ... vielleicht war die Linse nicht sauber genug. Mag ja sein. Aber: Wenn dieser Reinigungsalkohol erforderlich ist, warum wird dann nicht ein Fläschchen davon in dem Set mitgeliefert? Sonst war ja auch alles dabei. Sogar Batterien!

"Die gemessene Körpertemperatur ist auch von einer Messstelle zur anderen und ebenso abhängig vom Alter unterschiedlich. Die gemessene Körpertemperatur hängt also davon ab, wann, wo und bei wem sie gemessen wird." klärt uns die Anleitung ferner auf und teilt uns in zwei Tabellen mit welche Normaltemperaturen gemäß Alter und Messstelle zu erwarten seien. Gut - hatten wir berücksichtigt. Aber dieser Hinweis erklärt nicht warum bei ein und demselben Kind und ein und derselben Messstelle wenige Sekunden später ein völlig anderer Messwert herauskommt!

Nun gut ... die genaue Handlungsanleitung erklärt wie das Gerät korrekt anzuwenden ist. Die Person bei der gemessen werden soll muss "Der Genauigkeit wegen vor dem Messen 20 Minuten lang im selben Raum mit dem Thermometer ruhen.", denn: "Die Temperatur kann dirket nach körperlicher Anstrengung oder einem Bad steigen.". Guter Hinweis. Aber unser Kind hat weder gebadet, noch getobt und vor allem: Das Gerät hat immer eine Temperatur weit unter dem realen Wert angezeigt!

Alsdann muss der "ON-Knopf" gedrückt und das Display überprüft werden. Nun wird der Messfühler in den Gehörgang eingeführt. Soweit so gut.

Unter Punkt 5 erfahren wir jedoch: "Für eine genaue Temperaturmesseung im Ohr muss die Messfühlerspitze auf das Trommelfell gerichtet sein.". Aha? Wo bitte ist konkret das Trommelfell?? Irgendwo im Ohr - soviel weiss ich. Aber wie richte ich die Messfühlerspitze genau darauf aus?? Fragen über Fragen. Auf jeden Fall soll man nun den On-Knopf drücken und dann auf einen Piepton warten. Sobald man den zweiten Piepton hört darf man das Gerät ablesen.

Soweit so gut. Unter Hinweisen erfährt man dann unter anderem noch: "Bei Personen mit einem gebogenen Gehörgang können die gemessenen Temperaturwerte aufgrund der anatomischen Einflüsse Abweichungen aufweisen." und: "Das Ohr sollte keinerlei Verstopfungen wie übermäßig viel Ohrenschmalz aufweisen.". Aha - ratlos schaue ich mein Kind an: Ob du wohl gebogene Gehörgänge hast? Oder Ohrenschmalz??


ZUR ANLEITUNG
~~~~~~~~~~~~~~
Neben all den schon erwähnten Informationen finde ich noch genaue Anleitungen zur Temperaturmessung auf der Stirn. Mittels Skizze wird erläutert, wo man das Thermometer ansetzen muss und wie es zu bewegen ist. Ich persönlich fand das alles etwas vage und habe auf die Stirnmessung nach dem ersten Versuch verzichtet. Besonders bei einem zappelnden Kind ist es schwer diese Bewegung durchzuführen.

Ferner sind noch jede Menge unterschiedlichester Tipps und Hinweise enthalten und Erläuterungen zum Speicher, zur Änderung der Skala auf Fahrenheit, zum Auswechseln der Batterien, sowie zur Fehlersuche und Gewährleistung enthalten.

Ich sollte vielleicht erwähnen, dass es sich bei der Anleitung um einen sehr langen Zettel handelt, der mehrfach gefaltet ist um in diese runde Dose zu passen. Dadurch wird er leider auch sehr unhandlich und unleserlich. Hinzu kommt eine sehr kleine Schriftgrösse. Kurz und gut: Ich finde die Anleitung nicht gut handhabbar. Inhaltlich ist sie zwar gut verständlich, jedoch verbergen sich wichtige Informationen im klein gedruckten. Und auch die Tabelle "Fehlersuche", welche auf den ersten Blick noch übersichtlich wirkt, ist problematisch. So wird z.B. empfohlen die Messfühlerspitze zu reinigen, wenn ein abnormaler Temperaturwert angezeigt wird. Der Hinweis auf den Reinigungsalkohol jedoch ist hier nicht zu finden, weshalb ich zunächst vermutete es wäre eine Reinigung mit dem speziellen Tuch gemeint, das dem Set beilag.


KURZ UND GUT
~~~~~~~~~~~~~

Ich könnte noch viel schreiben, aber ich glaube ihr habt einen Eindruck gewonnen. Entweder mein Kind hat gebogene Gehörgänge, oder es hat Ohrenschmalz. Es könnte auch sein, dass ich die komplizierte Anwendung nicht richtig durchschaut habe oder einfach meine mangelnde Kenntnisse von der genauen Lage des Trommelfells zu den irritierenden Messergebnissen geführt haben. Vielleicht ist das Gerät aber auch irgendwann mal runtergefallen - möglicherweise in der Apotheke oder beim Zwischenhändler oder vielleicht auch in der Fabrik. Womit wir zur nächsten Eventualität kommen: Vielleicht waren ja auch beide Geräte defekt? Nicht zuletzt möchte ich den Gedanken nicht unerwähnt lassen, dass das Ding einfach sch... - ähm ... nicht ganz ausgereift ist. ...

Wie auch immer. Ich werde das Ding wieder in die Apotheke tragen und mir ein hochwertigeres kaufen. Wenn das dann auch nicht funktioniert, dann hat meine Tochter wohl gebogene Ohrgänge oder so ...


FAZIT
~~~~~
Tolle Idee. Aber:
- Das Gerät darf nicht runterfallen.
- Die Messfühlerspitze muss mit Reinigungsalkohol gereinigt werden, der dem Set nicht beiliegt.
- Die Anleitung muss genau studiert werden und ist nicht gerade angenehm zu lesen.
- Es gibt jede Menge Dinge zu beachten um korrekte Messergebnisse zu erzielen.
- Es gibt anatomische Eventualitäten bei denen das Gerät nicht funktionieren kann.

Will sagen:
Das Gerät geht schnell kaputt, benötigt besondere Pflege und einen einigermaßen hellen Kopf um zu begreifen wie es korrekt anzuwenden ist. Ich halte es eher für ein Schätzeisen und denke meine Hand erzielt bessere Messergebnisse als dieses Ohrthermometer.

Ich bin sehr, sehr unzufrieden und messe daher lieber mit dem alten Digitalthermometer weiter. Vielleicht sind hochpreisigere Ohrthermometer besser - oder unsere Tochter ist eben anatomisch nicht mit dem Gerät kompatibel. Mag sein ihr macht bessere Erfahrungen weil ihr vielleicht vorsichtiger, reinlicher, intelligenter oder anatomisch besser gebaut seid als unsere Familie.

Aufgrund meiner höchsteigenen Erfahrungen muss ich jedoch Null Sterne vergeben. Den einen, den es dann doch bekommt verdankt es der Tatsache, dass es einen hohen Spielwert hat und schon Einjährige damit hervorragend telefonieren können ... allerdings find ich dafür 30 Euro dann doch etwas zu teuer ;-)

Liebe Grüße
Alitschka

31 Bewertungen, 11 Kommentare

  • willibald-1

    06.12.2006, 00:25 Uhr von willibald-1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich habe das neulich auch mal gesehen, und ich muß sagen: ich war doch so skeptisch, daß ich es gar nicht erst gekauft habe.

  • Sweeaty

    19.11.2006, 22:56 Uhr von Sweeaty
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht! :) liebe grüße!!

  • Baby1

    19.11.2006, 21:01 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~**LG Anita**~~

  • Sayenna

    19.11.2006, 18:45 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • morla

    19.11.2006, 15:57 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • anonym

    19.11.2006, 14:01 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • waltraud.d

    19.11.2006, 13:54 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • HiRD1

    19.11.2006, 13:32 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~ SH. Gruß, Ralf ~~

  • anonym

    19.11.2006, 13:28 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi :-)

  • anundka_ki

    19.11.2006, 13:05 Uhr von anundka_ki
    Bewertung: sehr hilfreich

    o o o "sh" :-)) o o o

  • Vicky

    19.11.2006, 12:40 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    * Sehr hilfreich - Vic *