Stada Grippostad Heißgetränk Testbericht

Der Kopf dröhnt, die Nase läuft, der Hals kratzt, der Nachbarhund bellt fast genauso gut ... schnief, schnief … Das kennen wir wohl alle.
Kinder, die unbedingt und gegen jede Vernunft im strömenden Regen mit dem Fahrrad unterwegs sein müssen, und Männer, die meinen sie gelten als Weicheier, wenn sie auch im Haus Socken anziehen. Muttern hat beiden die Erkältung vorausgesagt und beiden auf den Weg gegeben, „dann jammert mir aber nicht die Ohren voll“.

Und jetzt? Ich hatte mal wieder Recht, beide sind erkältet und sie jammern natürlich trotzdem. Und auch das kennt Ihr, liebe, geplagte Ehefrauen, Männer, die krank sind, sind schlimmer als Kinder. Ich durfte den direkten Vergleich anstellen und stelle fest, da ist was dran!
Und ich hüpfe dazwischen rum, tröste erst den einen, verwöhne dann den anderen, Taschentuch hier, Kamillentee da - und bin dabei auch noch bemüht, mich nicht anzustecken. Wer sollte denn dann die Pflegedienste übernehmen?
Auch wenn ich ja angekündigt habe, „dann seht mal selber zu“, renne ich natürlich schnur stracks in die Apotheke und überlasse mich voll und ganz der fachkundigen Beratung dort! Eine freundliche Apothekerin empfahl mir ein Heißgetränk, mit dem ich beide verarzten könne, in der Hoffnung, weder Arbeitstelle noch Schule, müssen auf die geschätzte Anwesenheit der beiden verzichten.

~:~:~Produkt~:~:~
Grippostad Heissgetränk 10 Beutel
STADA GmbH, Stadastr. 2-18, 61118 Bad Vilbel

~:~:~Verpackung und Konsistenz~:~:~
Es handelt sich um den abgebildeten überwiegend weißen Karton, farbig etwas abgesetzt durch eine aufgedruckte Zitronenscheibe.
In ihm befinden sich 10 folierte Beutelchen, entspricht 10 Portionen, die ein weißliches Pulver enthalten.

~:~:~Preis und Beschaffung~:~:~
Grippostad bekommt man nur in der Apotheke. Ich habe 5,95 Euro dafür bezahlt - nicht gerade preiswert, aber die Konkurrenzprodukte sind leider noch teurer.

~:~:~Inhalt und Wirkstoff~:~:~
Bereits auf der Verpackung steht: Paracetamol gegen Fieber und Schmerzen mit Vitamin C.
Paracetmaol kennt heute jede Mutter, schließlich benötigten wir im Kleinkindalter Massen von Fieberzäpfchen mit Paracetamol. Vitamin C ist zwar im Moment zu spät aber sonst immer gut!

1 Beutel mit 5g Pulver enthält 600mg Paracetamol, das ist schon eine ordentliche Dosis. Paracetamol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Analgetika-Antipyretika, also Schmerzhemmer und Fiebersenker (Damit geht es Fieber und Gliederschmerzen an den Kragen).
Sonstige Bestandteile:Sonstige Bestandteile sind: 50 mg Ascorbinsäure (Vitamin C), Aspartam, wasserfreie Citronensäure (PH. Eur.), Ethylcellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Sucrose, Zitronenaroma

~:~:~Anwendungsgebiete und Anwendung~:~:~
Das Grippstad Heißgetränk soll angewendet werden bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber bei Kindern ab 10 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen.
Die Dosierungsanleitung differenziert nach dem Körpergewicht:
-bis 40 kg, also im Alter von 10 bis 12 als Einmaldosis 1 Beutel und Maximaldosis pro Tag 3 Beutel.
-Bei einem Körpergewicht von über 40kg, also ab 12 Jahren, Einmaldosis 1 Beutel und Maximaldosis pro Tag 3 Beutel.
Die Gabe kann in Abständen von 4-8 Stunden wiederholt werden bis zu 3-4mal pro Tag.
Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu einem verzögerten Wirkungseintritt führen, also wohl besser einen anderen Zeitpunkt suchen!
Die Anwendung ist denkbar einfach. Der Inhalt eines Beutels wird in eine Tasse geschüttet, die Größe der Tasse wird nicht extra beschrieben, (ich nehme einen Kaffeebecher), mit heißem, nicht kochendem Wasser übergossen und gut umgerührt. Grippostadt Heißgetränk soll wie der Name schon sagt, heiß getrunken werden.

~:~:~Gegenanzeigen und mögliche Nebenwirkungen~:~:~
Grippostad darf laut Beipackzettel nicht eingenommen werden bei bekanntem genetisch bedingtem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, bekannter Überempfindlichkeit gegen Prarcetamol und von Patienten, die unter Phenylketonurie, Fructose-Unverträglichkeit, Glukose-Galaktose-Malabsorption oder Saccharose-Isomaltase-Mangel leiden. Bei vorhandenen Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder dem Gilbert-Syndrom sollte die Einnahme unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Während einer Schwangerschaft sollte man mit der Einnahme vorsichtig sein, laut Beipackzettel ist die Sicherheit der Anwendung nicht belegt, beim Stillen allerdings meint man keine Risiken zu sehen.
Im Straßenverkehr erfolgt keine Beeinträchtigung.
Als mögliche Nebenwirkungen werden aufgezählt: Hautröttungen, allergische Reaktionen mit Hautausschlägen, äußerst selten Störungen der Blutbildung, Verkrampfung der Muskulatur der Atemwege bis hin zu Überempfindlichkeitsreaktionen.

Auf dem Beipackzettel finden sich weitere Angaben zu Anwendungsfehlern oder Überdosierungen, die spar ich mir hier. ... "fragen Sie vertrauensvoll Ihren Arzt oder Apotheker." Die Angaben sind klar und deutlich, sowohl Zielgruppe, wie auch die korrekte Einnahme und eventuelle Gefährdungen. Meiner Meinung nach kann man hier nichts falsch machen.

~:~:~Der “Selbstversuch“ ~:~:~
Völlig uneigennützig und kostenfrei stellten sich die folgenden Probanden mit sehr ähnlichen Voraussetzungen für einen Selbstversuch zur Verfügung:
14jähriger, sehr eigenwilliger weiblicher Teenager und genauso eigenwilliger, männlicher Mit-Vierziger. Beide zeigten deutliche Erkältungserscheinungen mit Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, laufender Nase und geräuschvollem Husten, aber kein Fieber.
Beiden bereitete ich fachmännisch als extra engagierte Krankenschwester (ohne Vergütung natürlich)unter Beachtung der Anwendungsanleitung und völlig gleichen Bedingungen das Grippostad-Heißgetränk zu. Beide nahmen es etwas widerwillig zu sich. Beim Geschmack trennten sich dann die bis dato einheitlichen Aussagen der Probanden.

Proband 1 (Teenager) fand Geschmack und Geruch unerträglich und forderte einen Löffel Zucker, um eine Trinkbarkeit zu erreichen. Kurz vor Einsetzen der Eisschmelze nahm Proband 1 dann endlich und unter viel Gezeter das Heißgetränk vollends zu sich. Dabei zeigte der Proband eindeutige Anzeichen von Widerwillen und drohte mit folgendem Übergeben. "Mama willst du mich vergiften!"

Proband 2 (Mit-Vierziger) nahm das Getränk klaglos, zügig und im relativ heißen Zustand zu sich, fand Geschmack und Geruch völlig in Ordnung und sparte sich jedes Theater.
Ich testete nur den Geruch, empfand ihn als angenehm und deutete auf Zitrone und so schmeckt es wohl auch.

Die Wirkung setzte bei „beiden“ so ca. nach 20 Minuten ein. Proband 2 sprach von wesentlicher Erleichterung bezüglich der Kopf und Gliederschmerzen, auch die Halsschmerzen besserten sich. Die tropfende Nase, der erhöhte Taschentuchverbrauch und der unangenehme Husten blieb leider. Dieser Zustand hielt ca. 6 – 7 Stunden an und ermöglichte (bei Einnahme eines zweiten Beutelchens) einen kompletten Arbeitstag mit leichten Einschränkungen. (Sollen die lieben Kollegen doch auch was davon haben.)

Keine Besserung dagegen beklagte Proband 1. Es tat nach wie vor alles weh, man fühlte sich hundeelend, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen seien unverändert genauso wie die Nies- und Hustenattacken. Im Ergebnis war der Schulbesuch natürlich völlig unmöglich. Zur korrekten Einschätzung des Untersuchungsergebnisses muss hier unbedingt einfügt werden: an diesem besagten Tag war eine Leistungskontrolle angekündigt.

~:~:~Fazit~:~:~
Das Grippostad Heißgetränk ermöglicht bei Mit-Vierzigern einen fast normalen Arbeitstag, aber bei Teenagern nicht unbedingt den Schulbesuch.
Mein persönliches Fazit: mit Hilfe dieses Medikaments kommt man bei einer normalen Erkältung leichter durch den Tag, einige, sehr unangenehme Symptome werden über Stunden ausgeschaltet. Es ist kein Wundermittel! Bei einem schwereren Infekt sollte man lieber konsequent das Bett hüten oder besser gleich den Arzt aufsuchen. Den Zusatz von Vitamin-C finde ich persönlich gut, Geruch und Geschmack sind auf jeden Fall für ein Medikament sehr erträglich und zitronig (oder zitronelich?)
Der Wirkstoff Paracetamol ist für diese Wirkung als Schmerz- und Fiebermittel bekannt. Die Gabe als Heißgetränk verstärkt die Wirkung, wird als angenehmer empfunden, als Tabletten zu schlucken und verkürzt die Wartezeit auf die einsetzende Wirkung. Der Preis ist sicher nicht gerade günstig, aber wenn man sich keine Fehlzeiten leisten kann, einfach in Kauf zu nehmen.
Nun hoffe ich, dass ich die Stelle der Krankenschwester bald wieder abgeben kann und sich bei erfolgter Ansteckung auch jemand um mich kümmert!

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