Philips HD3600 Testbericht

Hallo liebe Leserinnen und Leser. Heute gehts hier um die Philips Perfect Draft Bierzapfanlage.

Hinter dem Erwerb dieses Gerätes liegt eine regelrechte Odyssey. Alles begann so:

Mein Vater wünschte sich seit geraumer Zeit eine solche Zapfanlage zum Bier Selberzapfen. Zum Geburtstag (Mitte Februar) wollten wir ihm eine solche schenken. Um Geld zu sparen, hat meine Mum gedacht, dass wir bei ebay ein ordentliches Schnäppchen machen könnten. Dort gab es in der Tat auch einige günstige Angebote und sie schlug dann bei 148 Euro zu. Nur das Teil kam nicht. Obwohl 2 Wochen vorher bestellt war der Geburtstag eine bittere Enttäuschung. Und auch danach kam nach weiteren 2 Wochen nichts, und auch keine Antwort per email. Am Telefon hat der gute Mann dann ständig um den heißen Brei herumgeredet, mal versprochen, dass das Gerät unterwegs sei, dann gesagt er hätte eine defekte Lieferung gehabt. Wir wollten natürlich unser Geld zurück, das wurde auch nur versprochen-bis der Händler dann eine Anzeige und ein schreiben vom Anwalt im Briefkasten hatte. 3 Tage später kam die rückzahlung. Naja, mittlerweile hatte mein Vater auch keine Lust mehr auf die Anlage, obwohl er sich im Vorraus schon 3 Fässchen Bier beschafft hatte-die ja bekanntlich ständig vergriffen sind.

Bis letzte Woche dann ein inoffizielles Sonderangebot von Globus (Baumarkt) ins Haus stand. Für vergleichsweise sehr günstige 139 Euro konnten wir eine Perfect Draft abstauben.
Das war zunächst einmal die kleine Anekdote zur Beschaffung der Philips Perfect Draft. Jetzt aber mehr zum Gerät selber:

1.: Lieferumfang
2.: Das Gerät
3.: Das Funktionsprinzip
4.: Installation
5.: Kurz:Die Bedienungsanleitung
6.: Bier und Fass
7.: Das Ergebnis
8.: Sonstiges
9.: Fazit

1.: Lieferumfang

Im Lieferumfang finden wir:
-Die Zapfanlage
-Abtropfschale mit Abtropfgitter
-Ein Zapfhahn
-Einen Hebel für den Zapfhahn
-2 magnetische Placketten als Verziehrung für den Hebel
-Bedienungsanleitung, Garantiekarte, Bestellkarte für weitere Plaketten

2.: Das Gerät

Die Zapfanlage sieht ganz gut aus. Das Gehäuse ist aus Kunsstoff und hat folgende Maße(L/B/H): 42,1 x 25,6 x 34,4 cm.
An der Vorderseite befindet sich eine Temperaturanzeige, die einem sagt wann das Bier genussbereit ist. Eine Füllstandsanzeige gibt an, wie voll das Fass noch ist. Mit einem Knopdruck lässt sich der "Bauch" des Geräts öffnen um das Bierfass zu verstauen. Das Betriebsgeräscuh hält sich in Grenzen, wenn die Pumpe nicht grade läuft, aber das ist eh nur beim Zapfen.
Die Preise schwanken stark. Zwischen 190 und 150 Euro ist wohl der durchschnittliche Preis. Wir konnten unsere PD für 139 erstehen.

3.: Das Funktionsprinzip

Die Fässer, die speziell für die Perfect Draft konstruiert sind, sind mit einem Frischebeutel gefüllt in dem sich das Bier befindet. Der Beutel sieht sich zusammen wenn Bier entnommen wird, somit bleibt der Rest länger frisch, da er keinen Luftkontakt hat. Das Bier kommt also nicht direkt in Kontakt mit dem Fass. Das kühle Nass ist bereits mit Kohlensäure versetzt, es ist keine CO2-Patrone notwendig. Für Die Bierentnahme erzeugt eine Pumpe Druckluft womit das Bier aus dem Fässchen herausgedrückt wird. Das Geräusch was hierbei entsteht ist ziemlich lästig.

Die Kühlung erfolgt durch eine Aluminiumplatte auf dem Boden der Maschine, auf die das Fass gestellt wird. Da Wundert man sich nicht, warum man 20 Stunden braucht, bis das Fass kalt ist...

4.: Installation

Wenn man dann ein Fass ergattert hat. ist die Einrichtung ganz einfach. Man entfernt erstmal die Schutzkappe vom Fass, und befreit erstmal den Hygieneschlauch, der bei jedem Fass dabei ist, von seiner Verpackung. Dann nimmt man den Zapfhahn und drückt ihn obe auf das Fass drauf. Die Richtung ist praktisch durch die Henkel und die Rasten am Zapfhahn schon vorgegeben. Wenns dann gegklickt hat, kann man das Fass in die Zapfanlage einschieben, die man vorher mit einem Knopfdruck geöffnet hat. Dies ist ebenfalls kann einfach, über die beiden Führungsschienen findet das Fass den richtigen Weg. Wenn man sich an die Anleitung hält, ist das sowieso kein Problem. So, jetzt den Kasten zumachen, noch schnell den Hebel an den Zapfhahn stecken und nach belieben eine Plackette einklicken, Stecker rein und...warten.

Beinahe hätt ichs vergessen: Das Abtropgitter wird einfach nur davorgestellt.Oder davorgelegt, je nach dem wie man's betrachtet.

Wenn man ein Fass mit Zimmertemperatur einsetzt muss man 15-20 Stunden warten bis man Bier auf die kleinste Temperatur von 3°C heruntergekühlt hat.
Kleiner Tipp: 3-4 Stunden vorher das Fass in die Kühltruhe gestellt, und mann muss in der Regel nicht mehr warten.

5.: Die Bedienungsanleitung

Ich will kurz die Anleitung anreißen. In mehreren Sprachen ist neben der Installation und Benutzerhinweisen auch eine Zapfanleitung in 3 Varianten abgedruckt.

6.: Bier und Fass

Im Moment gibt es folgende Sorten in den eigens konstruierten 6-Liter Fässern:

Becks Pils
Becks Gold
Diebels Pils
Diebels Alt
Hasseröder
Dinkelsacker
Grolsch
Bavaria
sowie einige niederländische und belgische Sorten. Weitere sollen Folgen.

Ein Fass ist für um die 15€ zu haben, dazu kommen 5€ Pfand. Leider sind die Fässer vierlorts oft und lange vergriffen. Man sollte also zuschlagen wenn man die Gelgenheit hat.

Das Bier soll in den speziellen Fässer bis zu 28 Tage lang frisch bleiben, bei eingeschalteter Zapfanlage wohlgemerkt. Wem der Strom zu schade ist, kann das Fass auch wieder ausbauen, den Hygieneschlauch entfernen und durchspühlen und es in den Kühlschrank stellen. Man sollte es aber auch so nicht länger als 28 Tage offen stehen lassen und der Schlauch ist auch nicht länger anwendbar.

7.: Das Ergebnis

Wenn man dann also seine optimale Temperatur erreicht hat-das Fass wird im Endeffekt auf 3°C heruntergekühlt-kann man sein Bier anzapfen. Aber meiner Meinung nach braucht man nicht unbedingt solange warten. Selbst bei 8-9°C kann man es einwandfrei trinken, denn kühler macht normalerwese der Kühlschrank auch nicht. Diese olle Zapfanleitung braucht man nicht zu beachten, das sollte jeder auch ohne hinbekommen. Vor allem kommts drauf an wie man sein Bier marg (ob mit viel oder wenig Schaum). Die Schaumkrone jedenfalls steht stabil und lange auf dem Bier drauf. Nur leider muss ich sagen, dass beide Sorten die wir hatten etwas schal geschmeckt haben. Das waren die Sorten Diebels Alt und Hasseröder. Viele Leute sind ja so begeistert davon und meinen wie toll das Bier wäre und vielleicht war es auch nur Zufall, dass das Gebräu so schal war. Es passiert scheinbar öfter, dass mal ein Fass dabei ist, was nicht so in Ordnung ist (siehe http://forum.biersekte.de/index.php), aber gleich bei 2 Stück?! Nunja, ein Positiverlebnis war das auf keinen Fall.

8.: Sonstiges:

Wenn man überlegt, dass man 28 Tage lang die Zapfanlage eingeschaltet lassen soll, damit sein Bier frisch bleibt kommt da schon was an Strom zusammen. In der Betriebsanleitung findet man nichts über die Leistungsaufnahme der Perfect Draft, aber auf philips.de gab eine Angabe. Sie beträgt 70 Watt. 28 Tage, das bedeutet 672 Stunden. In dieser Zeit verbraucht man rund 47 Kilowattstunden Energie, bei einem Preis von 16 Cent pro Kilowattstunde kostet der Spaß pro Fass 7,50 Euro alleine für den Strom. (Hoffentlich hab ich mich da jetzt nicht verrechnet).
Zugegebenermaßen wird so ein Fass garnicht solange halten ;-)

9.: Fazit

Wenn man den Preis für die Anlage und die Kosten für ein einzelnes Fass (diese nicht ganz so ernst gemeinte Stromkostenrechnung nicht einbegriffen) nimmt, und das mit meiner bisherigen Erfahrung vom schalen Geschmack nimmt, dann lohnt es sich nicht die Perfect Draft anzuschaffen. Es schmeckt nämlich nicht wie frisch gezapft. Vielleicht war das auch ein komischer Zufall oder einfach nur Geschmackssache, ich werde euch auf dem Laufenden halten. Ansonsten würd ich auf die recht billigen 5-Liter Fässer mit eingebautem Plastik-Zapfhahn zurückgreifen, die sich nicht selber kühlen (Kühlschrank tut's auch) und das Bier einfach nur unten herausläuft. Ich geh lieber weiter in der Kneipe mein Bier trinken oder *häng mich an die Flasche^^*
Die Bedienung ist auf jeden Fall sehr einfach, das rettet die Wertung immerhin noch ins, im Großen und Ganzen, Positive.