Nikon D200 Body Testbericht
- Bildqualität:
- Ausstattung:
- Zuverlässigkeit:
- Akkulaufzeit:
- Bedienkomfort:
- Verarbeitung:
Erfahrungsbericht von JethroGibbs
Die zickige Diva
Pro:
Viele Einstellmöglichkeiten, robust, liegt gut in der Hand, Qualität
Kontra:
Keine vernünftige Software im Lieferumfang (RAW)
Empfehlung:
Ja
Bei diesem Bericht geht es nicht um meine Frau. Auch nicht um eine heimliche geliebte. Nein, der Titel ist meiner Kamera gewidmet. Wer meine letzten schriftlichen Ergüsse konsumiert hat, wird wissen, dass ich mich so langsam aber sicher durch die Produktpalette des fernöstlichen Kameraherstellers Nikon durchfotografiere.
Angefangen habe ich mit der D50, die sich immer noch in meinem Besitz befindet und immer noch sehr gute Dienste leistet. Später habe ich noch die D80 angeschafft (war eigentlich nur ein Kompromiss, eigentlich war ich auf die D200 scharf).
Die D80 konnte ich zum Glück ohne Verlust nach kurzer Gebrauchsdauer verkaufen. So habe ich mir dann doch noch die D200 anschaffen können.
Ich bin froh, dass ich die D80 mehrere Monate im Einsatz hatte, anders hätte ich sie nie mit der D200 vergleichen können. Man ließt ja sehr oft das die D80 gegenüber der D200 keine wessentlichen Unterschiede hätte. Die Unterschiede sind größer als ich dachte.
In meinem folgenden Bericht über die Nikon D200 werdet Ihr keine Aufzählung von technischen Daten finden. Die kann sich jeder der Lust dazu hat auf der Webseite von Nikon ansehen.
Ich werde die Kamera, ihre Besonderheiten und meine praktischen Erfahrungen mit Ihr beschreiben.
--- Nikon D200, Kurzprofil ---
Die Nikon D200 ist eine digitale Spiegelreflexkamera. Sie hat einen CCD-Sensor mit einer Auflösung von 10,92 Millionen Pixeln.
Die Markteinführung war am 01.November 2005.
Die D200 ist für den semiproffesionellen Gebrauch ausgelegt.
Als Speichermedium werden CF-Karten, Typ I + II verwendet. Theoretisch könnte man die D200 auch mit Microdrives bestücken. Die Verwendung von Microdrives halte ich persönlich für überholt.
Die Stromversorgung geschieht über Akkus vom Typ EN-EL3e.
Akkus der Nikon D50 lassen sich nicht verwenden !
--- Das Äußere ---
Alleine schon das Anfassgefühl der D200 vermittelt einem sofort das Gefühl, dass man hier etwas sehr hochwertiges in den Händen hält.
Das Gehäuse besteht nicht aus Kunststoff, sondern aus einer leichten Magnesium-Legierung. Die Abdichtung gegen Schmutz und Staub soll auch besser sein als bei den Einsteigermodellen. Natürlich habe ich das noch nicht überprüft.
Überzeugend ist auch die Größe, die ist nämlich eher im Format XL anzusiedeln. Für Leute die nicht unbedingt Barbiepuppenhände haben eine echte Wohltat.
Man kann alle wichtigen Funktionen der Kamera steuern ohne sich durch das übrigens sehr gut aufgebaute Menue wühlen zu müssen. Dazu befinden sich an der D200 jede Menge gut plazierter Schalter, zwei Einstellräder und ein Multifunktionswähler.
Ein Einstellrad mit fertigen Motivprogrammen findet man, wie bei Geräten in dieser Liga üblich, nicht.
Der Kontrollmonitor für das bedienen der Menues und zur Bildkontrolle hat eine Diagonale von 2,5".
Wirft man einen Blick durch den Sucher, wird man feststellen das dieser im Vergleich zu den Einsteigerkameras schön groß und Hell ist.
Das Leergewicht beträgt ohne Akku und Speicherkarte 830 Gramm.
Wenn man damit den ganzen Tag unterwegs ist, am besten noch mit Blitz und einem schweren Objektiv macht sich das natürlich am Hals bemerkbar. So kann man auch im Winter mal das "angenehme" Gefühl eines Sonnenbrandes bekommen.
--- Nette Spielereien ---
Natürlich muß eine Kamera wie die Nikon D200 auch ein paar Spielereien bieten, die man bei einfachen Kameras nicht findet.
Da wären z.B. die 2 x 4 Speicherbänke (eine Bank Aufnahmekonfiguration, eine Bank Individualfunktionen), bei denen man seine bevorzugten Kameraeinstellungen abspeichern kann. Das ermöglicht es einem die Kamera für sich zu personalisieren.
Die Bänke haben die Namensvorgabe A,B,C,D. Man kann die Buchstaben aber durch eigenen Text ersetzen.
Ich habe in beiden Bänken als ersten Punkt die Werkseinstellungen abgespeichert.
So habe ich die Möglichkeit notfalls sofort darauf umstellen zu können.
Die D200 bietet einem auch die Möglichkeit den Auslöser komplett vom Autofokus abzukoppeln. Das macht dann z.B, eine Fokusfalle möglich.
Im Gegensatz zur D80 bietet die D200 auch eine echte Spiegelvorauslösung.
Die Serienbildfunktion schafft bei "Dauerfeuer" 5 Bilder pro Sekunde. Bei Anwendungen im Sportbereich kommt einem das sehr entgegen.
Der Autofokus ist auch etwas ganz besonderes. Hier hat man extrem viele Konfigurationsmöglichkeiten. Man kann zwischen 7 großen oder 11 kleinen Meßfeldern wählen. Die Meßfelder lassen sich dann auch noch in verschiedene Gruppen einteilen. Außerdem lässt sich noch festlegen wie der AF reagieren soll. Auslösepriorität oder Schärfepriorität. Die Möglichkeiten des AF sind damit aber noch nicht ausgeschöpft. Hier kann man wirklich sehr viele Einstellmöglichkeiten kombinieren. Um da seine bevorzugten herauszubekommen, hat man schon viel zu tun.
Mit der ISO-Automatik ist es ähnlich. Diese lässt sich auch sehr individuell einstellen.
Das waren jetzt nur die wichtigsten "Spielereien" der Nikon D200.
Wenn man die Kamera neu hat, kann man sich ziemlich lange mit ihr beschäftigen und findet ständig etwas neues heraus.
Es gibt z.B. Tastenkombinationen die beim einschalten der Kamera einen neuen Bilderordner erstellen. Das ganze ist im Handbuch ganz unscheinbar versteckt, ich habe es nur zufällig in einem Forum gelesen. Dabei dachte ich eigentlich ich hätte das Handbuch gründlich studiert ;-)
--- Warum zickige Diva ? ---
Das ist eigentlich schnell erklärt. Wer sich denkt, teure Kamera = automatisch top Bilder, wird sehr enttäuscht sein. Bei den günstigen Modellen für Einsteiger, nimmt die Kamera dem Benutzer einen Großteil der Einstellungen ab. Je teurer eine Kamera ist, desto mehr kann bzw. muß die Person hinter der Kamera leisten.
Die D200 ist gnadenlos ehrlich, die Bildergebnisse werden genau so, wie man es an der Kamera einstellt. Zum Glück kann man die Bilder aber sofort nach der Aufnahme am Monitor überprüfen.
Wenn einem dann am Bild etwas nicht gefällt, muß man aber wissen woran es liegt und mit welcher Einstellung man es behebt.
Wenn man sich genug mit der Nikon D200 befasst und auch über die Grundlagen der Fotografie bescheid weiss, steht guten Bildern nicht mehr viel im Weg.
--- Bildbearbeitung ist Pflicht ? ---
Die D200 bietet schon eine ganze Menge vorgefertigte "Bildoptimierungen" für JPEG Bilder out of the cam an. Sich aber nur darauf zu beschränken wäre fast schon Frevel.
Ich habe die Bildoptimierung meiner D200 sehr persönlich eingestellt. Ich habe sogar eine andere Tonwertkurve, die eher meinen persönlichen Geschmack trifft in die Kamera geladen. Die originale Tonwertkurve der Kamera wird dabei nicht gelöscht. Man kann also zwischen den Kurven umschalten.
Um wirklich das letzte aus der Kamera herauszuholen, kann man das RAW Format verwenden. Mit der richtigen Bearbeitungssoftware bekommt man so die krassesten Bildergebnisse.
Die Bearbeitung der RAW Dateien ist aber etwas aufwendiger als das bearbeiten von JPEG`S.
Dabei entstehen auch sehr große Dateinen, die schnell mal 50 MB und mehr pro Bild sein können.
Zusammenfassen ist zu sagen, dass man erst mit der richtigen nachträglichen Bildbearbeitung, oder sagen wir lieber mal dem Bildfeintuning die Möglichkeiten der D200 voll nutzt.
--- Negatives ? ---
Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten die mich beim Arbeiten mit der D200 stören.
Das schlimmste ist der Verstellhebel für den Autofokus. Der geht schnell mal aus versehen verstellt.
Wenn man es nicht merkt, wundert man sich dann warum der Auslöser nicht mehr reagiert.
Was auch etwas nervig ist, ist die Texteingabe mit dem Multifunktionswähler. Beim bestätigen eines Buchstabens verrutscht mir die ganze Sache meistens. Zum Glück benötigt man diese Funktion aber nicht so oft.
Etwas schade finde ich, dass man bei so einer tollen Kamera keine vernünftige Software zum bearbeiten der RAW Dateien mitgeliefert bekommt. Diese muß man sich leider für 145 Euro dazukaufen.
--- Fazit ---
Die D200 ist ein tolles Arbeitsgerät. Wenn man erst mal für sich die optimalen Einstellungen gefunden hat, lässt die Kamera kaum Wünsche offen. Ich verwende zur Zeit am liebsten das Nikon 18-135 an meiner D200. Das Objektiv wird meiner Meinung nach zu unrecht als Scherbe bezeichnet. Es gibt zwar sicher bessere Gläser, aber so schlecht finde ich es nicht. Der Ultraschallmotor ist sehr leise und gibt dem Autofokus einen ganz ordentlichen Speed. Wer Spass daran hat mit der Kamera Experimente zu machen, der wird mit der D200 seine Freude haben. Da wird so schnell keine Langeweile aufkommen. Wer lieber fertige Bilder out of the cam haben möchte, sollte sich lieber mit einer Kompaktkamera zufrieden geben. Einen sehr großen Vorteil sehe ich in der schnellen Serienbildfunktion. In gewissen nicht zu wiederholenden Augenblicken ist diese Funktion Gold Wert.
Falls es jemanden interessieren sollte, gebe ich hier nochmal die Akkulaufzeit an. Am Anfang hat ein Akku für gerade mal 180 Aufnahmen gereicht. Da war aber auch sehr viel Spielerei mit dem Menue mit im Spiel. Mein Rekord waren bis jetzt 600 Aufnahmen mit einem Akku. 400 Aufnahmen ist der Durchschnitt.
108 Bewertungen, 28 Kommentare
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07.09.2010, 02:05 Uhr von LiFo
Bewertung: sehr hilfreichGut gemacht! Liebe Grüße, Lifo
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19.05.2010, 00:52 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich. LG Just86
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15.04.2010, 21:06 Uhr von catmum68
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreicher Bericht, LG
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28.02.2010, 00:13 Uhr von hjid55
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich und liebe Grüße Sarah
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13.02.2010, 18:29 Uhr von Quanah
Bewertung: besonders wertvoll"bw" LG Quanah
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12.02.2010, 17:55 Uhr von manu63
Bewertung: sehr hilfreichviele Grüße von Manuela
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10.02.2010, 10:24 Uhr von Yanis2010
Bewertung: sehr hilfreichVielen Dank für Deine Lesung bei mir, lg Yanis
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03.02.2010, 05:55 Uhr von testwriter
Bewertung: sehr hilfreichsuper bericht..schön geschrieben lg
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02.02.2010, 15:40 Uhr von giselamaria
Bewertung: besonders wertvollsehr interessant, diese würde mich nämlich auch interessieren, ist aber zu teuer für ich, leider - LG Gisela
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02.02.2010, 00:31 Uhr von Polarlicht1960
Bewertung: sehr hilfreichSchönen Gruss und ein SH gibt es ebenfalls von Larissa
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01.02.2010, 14:48 Uhr von WhiskyJim
Bewertung: sehr hilfreichGruß und eine ruhige Woche.
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28.01.2010, 18:04 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichdanke fürs Lesen bei mir
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28.01.2010, 17:06 Uhr von pinna
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht...lg
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25.01.2010, 21:43 Uhr von Maria90
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich. guter bericht. würde mich über gegenlesung freuen. lg
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25.01.2010, 21:19 Uhr von Striker1981
Bewertung: sehr hilfreichSH und Liebe Grüße vom STRIKER ;)
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25.01.2010, 14:02 Uhr von feliciano2009
Bewertung: sehr hilfreichtolles Teil,die hätte ich auch gern
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24.01.2010, 14:34 Uhr von fantagirlie
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße und einen schönen Sonntag wünsche ich Dir
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23.01.2010, 19:48 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreich(•¿•) Sehr hilfreich und schönes Wochenende
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18.01.2010, 20:21 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichSehr schön. Würde mich über Gegenlesung sehr freuen. LG cleo1
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14.01.2010, 21:19 Uhr von Lakisha_1
Bewertung: sehr hilfreichguter Bericht. lg
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13.01.2010, 21:50 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett; schöner Bericht
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13.01.2010, 21:21 Uhr von paula2
Bewertung: besonders wertvollliebe Grüße
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13.01.2010, 19:45 Uhr von KatzeLucy
Bewertung: sehr hilfreichhmmm, wenn es keine gute software dabnei ist, dann kaufe ich sowas nicht
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13.01.2010, 19:21 Uhr von wusi
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht, Liebe Grüße Wusi
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13.01.2010, 18:53 Uhr von MartinSchuetz85
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht! Freue mich über Gegenlesung! Gruß
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13.01.2010, 17:15 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht : ) Danke
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13.01.2010, 17:13 Uhr von raZuuL
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht! Freue mich über jede Gegenlesung!
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13.01.2010, 17:08 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichGut beschrieben...Lg Sigi
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