The Hours (DVD) Testbericht
Erfahrungsbericht von [email protected]
Der Tod ist eine Lösung.
Pro:
Poetik der Bilder, ernst, macht nachdenklich, wunderschöne Musik
Kontra:
sehr deprimierend
Empfehlung:
Ja
Der Tod ist eine Lösung.
Die Worte der Virginia Woolf, die auch in diesem Film eine große Rolle spielen. Suizid ist ein großes Thema in diesem Meisterwerk von Stephen Daldry mit der Musik von Pianist und Komponist Philip Glass.
Story:
Der Film umspannt 3 Generationen von Frauen, deren Leben, Denken, Handeln voneinander abhängig sind.
Das allumfassende Thema, welches das Schicksal der Personen lenkt, ist Virginia Woolf, bzw. ihr Roman Mrs. Dalloway und der gleichnamige Hauptcharakter.
1923: Virginia lebt in einem bedrückenden, stillen, langweiligen Ort, fern von London. Die traurige Trägheit des Dorfes trägt nicht zu ihrem Seelenwohl bei. Es verschlimmert noch ihre Depressionen, und ihre Gedanken an Suizid. Der einzige Ausweg aus dieser Situation ist das Schreiben. Das exzessive Schreiben an ihrem Roman „Mrs. Dalloway“, der ihr Leben, und das von 2 weiteren Frauen für immer verändern wird.
1951: Laura Brown, eine einfache Hausfrau und Mutter, fühlt eine erdrückende Last in sich. Ihr Leben erscheint ihr trist, nicht lebenswert – an ihrem eigenen Geburtstag, an dem ihr die Minderwertigkeit ihres Daseins mit einem Male erschreckend genau bewusst wird.
Und dann ist da noch Clarissa Vaughan, die Frau, die für ihren aidskranken Freund eine Party geben will. Wie wird die Party enden?
Die Musik:
Die Musik, komponiert von Philip Glass, lastet schwer auf der Seele und fängt die Stimmung des Films restlos ein. Film und Musik sind ineinander verschlungen. Die Musik erscheint wie die 2. Haut des Films. Wie dessen Ebenbild. Kein Wunder, dass deshalb auch die Musik depressiv, melancholisch, steinig wirkt. Die Musik passt zum Verlassenwerden, zum Suizid der Virginia Woolf. Sie ist düster, ergreifend und traurig.
Schauspieler:
Nicole Kidman (Moulin Rouge, Cold Mountain, Portrait of a lady, Eyes wide Shut, Frauen von Stepford, etc.)
Spielt Virginia Woolf im Jahre 1923. Erkennt ihr Nicole Kidman wieder, mit der modellierten Nase? Sie sind total anders aus. Und das macht es auch leichter, sie in einer anderen Rolle zu sehen. Ich sah im Film nicht Nicole, sondern Virginia Woolf, nahm ihr die Rolle vollkommen ab. Sie spielt bemerkenswert glaubenswürdig die verzweifelte, depressive Schriftstellerin. Eine ergreifende Rolle, faszinierend.
Julianne Moore (Hannibal, Psycho, The Big Lebowski)
Spielt Laura Brown 1951. Eine desperate housewife. Sie spielt ihre Verzweiflung, ihre unerfüllte Liebe zu ihrer Nachbarin, den ersehnten Todeswunsch so perfekt. Da fehlen einem die Worte.
Meryl Streap (Der Teufel trägt Prada, Von Löwen und Lämmern, etc.)
Spielt Clarissa Vaughan in der Neuzeit (2001). Meryl Streap gibt auch hier, in den Stunden, eine beachtliche Leistung ab. Sie ist eine bemerkenswert gute Schauspielerin. Sie versteht es in völlig unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. In „the Hours“ spielt sie eine Frau, die angeblich mit ihrem Leben vollkommen im Reinen ist. Doch der Schein trügt. Sie scheint glücklich in ihrer Beziehung zu einer anderen Frau, doch im Grunde liebt sie immer noch ihren alten, aidskranken Freund, will es aber nicht wahrhaben. Miranda Priestly in „der Teufel trägt Prada“ ist nochmals eine komplett andere Rolle. Aber sie bewältigt alles. Ich hoffe, dass sie einen Oscar für ihren neuen Film erhält. Eine tolle Schauspielerin.
Ed Harris:
Spielt den Aidskranken Schriftsteller, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Er spielt diese Nebenrolle so echt, so authentisch, dass man ihn bemitleidet, bzw. den Charakter, den er spielt. Niedergeschlagen, von der Krankheit gezeichnet, mutlos, pessimistisch. Sein Gesicht hat einen eigenen Charakter. Von der Zeit gezeichnet. Ed Harris hatte eine kleine Rolle, trug aber auch viel zum Film bei. Vor allem auch zum Höhepunkt des Films, da er fast am Ende kommt.
Toni Colette:
Spielt Laura Browns Nachbarin. Sie ist in Laura verliebt, die Liebe beruht auf Gegenseitigkeit, trotzdem wissen beide, dass ihre Liebe nicht sein kann, wenn Laura in ihrer Ehe verweilt.
Toni Colette hat zwar nur eine kleine Rolle in den Stunden, und kommt nur einmal kurz vor, als sie Laura an ihrem Geburtstag besucht, dennoch gibt sie eine beachtliche Leistung ab. Ihre Rolle ist nicht zu verachten, spielt sie doch bei Lauras Entschluss, ihrem Leben ein Ende zu machen, eine große Rolle.
Regiearbeit:
In Zeitsprüngen reist man durch das Leben der drei Frauen. Damit soll die Zusammengehörigkeit der 3 Leben bewusst gemacht werden. Ihre Schicksale sind miteinander verwoben. Ihre Leben sind voneinander abhängig. Ist die eine traurig, wird es auch mit der anderen nicht besser sein. Ist das Leben der einen trist und leer, wird dieses Gefühl auch ... und vor allem ... heimsuchen.
Die DVD-Edition:
Das Format ist Dolby Digital, den Film kann man in deutsch und englisch sehen. Untertitel gibt es auf deutsch. Freigegeben ist der Film ab 12 Jahren. Die DVD ist im Jahre 2003 zum ersten Mal veroeffentlicht worden.
Der Film dauert 115 Minuten.
Auf 2 DVD’s sind der Film und Extras vertreten. Der Film befindet sich auf Disc 1. Auf der 2. DVD befinden sich die Extras: ein Special, Vorstellung der Darsteller und der Crew in geschriebener Weise und in Bildern, ein Blick hinter die Kulissen (Drehorte, etc.). TV-Sports USA. Habe ich mir noch nicht angesehen, muss ich zugeben.
Fotogalerie.
Weitere Details zum Film:
Deutscher Titel: The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Originaltitel: The Hours
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr des Films in den Kinos: 2002
Regie: Stephen Daldry
Drehbuch: David Hare
Produktion: Robert Fox, Scott Rudin
Musik: Philip Glass, Richard Strauss
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/The_Hours_%E2%80%93_Von_Ewigkeit_zu_Ewigkeit
abschließende Meinung:
Wer die Noten des Films am Klavier spielen will (z.B. im Heft „Filmmusic for solo piano“ – Maintheme The Hours) sollte aufpassen, dass nicht allzu düstere Gedanken in sein Hirn gelangen. Denn nicht nur der Film bedrückt, sondern auch die Musik selbst, wenn man sie auf Klavier spielt. Man denkt unweigerlich an schlimme Momente und Erlebnisse im eigenen Leben, und an die allumfassende Lösung des Ganzen… welches im Nachhinein auch nie die richtige Lösung sein wird. Trotzdem ist die Musik wunderschön. So wie der Film, strahlt auch sie eine unweigerliche Poesie aus, voll lyrischem Schmerz.
Die Themen, mit denen sich der Film befasst, sind Tod, Suizid, Traurigkeit, Depression, Verlassen und Verlassen werden.
Tod durchdringt das Leben aller drei Hauptpersonen. Bei Virginia Woolf ist es ihr eigener Tod und hier wird sogleich das Thema des Suizid eingefügt. Bei ... ist es der Tod ihres Sohnes, des Aidskranken, der sich aus dem Fenster stürzt. Bei ... ist es der Tod ihres Freundes, der Tod eines geliebten Menschen, und die schmerzliche Gewissheit, dass man dagegen nichts unternehmen konnte, nichts. Und da bleibt die Leere, das Sinnlose, das Traurige, das Depressive, das Verlassenwerden.
Kein Wunder, dass der Film einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt, dass man sich unwohl, traurig, steif anfühlt. Was ist in meinem Leben schiefgelaufen, fragt man sich? Was will der Film uns sagen? Wieso brachte sich Virginia Woolf selbst um? Gibt es Rechtfertigung für Selbstmord?
Der Film ist feinfühlig, zart, poetisch trotz der harten Themen, die er anspricht.
Die Schauspieler liefern grandiose Leistungen ab. Die hochkarätige Besetzung mit Ed Harris, Julianne Moore, Nicole Kidman, Meryl Streap, etc. macht den Film noch glanzvoller als er schon von Drehbuch und Ausdruck ist. Und hätte jemand Nicole Kidman als Virginia Woolf und der neuen Nase erkannt, wenn man nicht wüsste, dass sie mitspielt? Wohl kaum. Übrigens hat sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin verdient. Doch auch die anderen Darsteller hätten diese hochkarätige Auszeichnung genauso verdient. Wie schon gesagt, jeder trug zu dem Film seinen eigenen Teil bei, und machte ihn als Gesamtwerk einzigartig.
Die einzelnen Jahre sind durch Ausstattung, Requisiten, gut hervorgehoben.
Allgemein würde man diesen Film als Frauenfilm bezeichnen. Das ist er vielleicht auch. Ein Film über Frauen. Aber sicherlich nicht nur für das weibliche Geschlecht geeignet.
Fazit:
Der Film ist sehr traurig, sehr deprimierend. Und zugleich ist es poetische, tiefgehende und anspruchsvolle Filmunterhaltung.
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68 Bewertungen, 21 Kommentare
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17.01.2009, 13:26 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichganz liebe Grüße Werner
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08.02.2008, 18:59 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico:-)
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01.02.2008, 09:46 Uhr von rpbm69
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht, SH
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27.01.2008, 23:02 Uhr von AndreaBln
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche dir einen guten Start in die Woche.LG Andrea
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19.01.2008, 20:59 Uhr von gerrhosaurus1978
Bewertung: sehr hilfreichLG, Daniela
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19.01.2008, 16:43 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Sabrina
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15.01.2008, 16:09 Uhr von Striker1981
Bewertung: sehr hilfreichSH
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15.01.2008, 09:28 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichGrüßle Rene´
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14.01.2008, 22:08 Uhr von bea1502
Bewertung: sehr hilfreichlg bea
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14.01.2008, 12:36 Uhr von Tut_Ench_Amun
Bewertung: sehr hilfreichLG vom Ollen
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14.01.2008, 01:09 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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13.01.2008, 17:24 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichl.g. petra
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13.01.2008, 14:45 Uhr von lueckingb
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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13.01.2008, 14:31 Uhr von emanuels
Bewertung: sehr hilfreichlg Emanuel
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13.01.2008, 11:48 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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13.01.2008, 10:27 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSh für deinen Guten Bericht.LG Bernd
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13.01.2008, 09:38 Uhr von Winchen
Bewertung: sehr hilfreichsh & LG
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13.01.2008, 09:14 Uhr von Alusru
Bewertung: sehr hilfreichsuper beschrieben gruß uschi
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13.01.2008, 08:34 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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13.01.2008, 03:30 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSh. LG Just86
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13.01.2008, 02:45 Uhr von mu4you
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße mu4you
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