Voll verheiratet (DVD) Testbericht

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ab 3,78
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Erfahrungsbericht von trampastheo

Ashton Kutcher heiratet (aber in diesem Fall nicht Demi Moore)

Pro:

Teilweise lustig, gute Darsteller, schöne Bilder aus den französischen Alpen und Venedig

Kontra:

Mangel an Gags, der Anfang des Films ist langweilig

Empfehlung:

Ja

Mit „Voll verheiratet“ (Originaltitel: Just married) möchte ich meine Berichtereihe in Sachen „Komödie“ starten. Schon lange hatte ich die Videokassette im Verleih im Auge, aber nun endlich wurde sie frei und ich konnte mir den Film, der erst letztes Jahr in den Kinos zu sehen war, anschauen. Regie führt Shawn Lewy.

Handlung
Gerade sind Sarah (gespielt von Brittany Murphy) und Tom (gespielt von Ashton Kutcher) aus ihren Flitterwochen zurück, aber die beiden verstehen sich anscheinend gar nicht mehr. Wie auch? In den letzten Tagen hatte das junge Paar eigentlich den schlimmsten Start in die Ehe, den man sich vorstellen kann. Erst muss man in der französischen Alpen im durch Schnee bedeckten Auto übernachten, danach wird das Auto von einer Franzosin den Hang runtergeschubst, später explodiert im Hotel die Steckdose, in der das Paar ein Vibrator laden wollte (!) und dann wird man auch noch vom Hotel rausgeworfen. Weiter geht es dann in Venedig, wo auch alles schlecht zu laufen scheint. Erst ein abgekommenes Hotel, danach die Unlust der beiden weiterhin keinen Sex nach ihrer Hochzeit gemacht zu haben und dazu kommt auch noch Peter, der früher mit Sarah einen One Night Stand hatte, aber Sarah es ihrem Ehemann nicht erzählt hat. Die ganze Beziehung der beiden wird durcheinandergeschüttelt! Obwohl es Liebe auf den ersten Blick war, scheint das Aus bereits so kurz nach der Hochzeit in dieser Ehe präsent zu sein. Kann da noch was gerettet werden?

Filmkritik
„Voll verheiratet“ ist eine teilweise lustige Komödie, die es jedoch nicht schafft, den Zuschauer unbedingt mitzureißen. Anfangs hat man den Eindruck, dass man gar nicht in einer Komödie ist, sondern wahrscheinlich eine Art Drama mitverfolgt. Gags bleiben aus und die Dialoge sind unterstes Niveau. Erst später kommen die ersten, etwas lustigeren Szenen, als das Paar sich bereits in den Flitterwochen befindet. Hatte mir ehrlich gesagt mehr von der Komik im Film erhofft. Voll verheiratet gerät mehr in das Genre der Liebeskomödie, als das der reinen Komödie. Der Film schildert eigentlich genau das, was auch im wahren Leben bei vielen Paaren passieren kann. Man ist so verliebt, dass man schnell das Glück mit seinem Partner in Form einer Hochzeit besiegeln möchte. Zwar ist das Phänomen in den letzten Jahren etwas zurückgegangen, aber es gibt immer noch junge Leute die früh mit 22 oder 23 Jahren heiraten. Leider scheitern jedoch sehr viele dieser Ehen, denn die beiden Partner waren von ihrer Verliebtheit leider blind und konnten vor der Hochzeit nicht merken, dass sie doch ganz unterschiedliche Menschen sind und die gemeinsamen Interessen sich nur auf das „Bett“ einschränken. Das „differenzierte“ beim anderen mag zwar anfangs enthusiastisch wirken doch irgendwann merkt dann das Paar, dass es diesen Funken des Enthusiasmus verliert, denn es bestehen keine gleichen Interessen. Im Film ist dieses „differenzierte“ als die Spontanität von Tom anzusehen. Er mag das Abenteuer, den Fußball, die Freiheit – er ist immer locker drauf. Für Sarah ist das Leben jedoch ganz anders: sie lebt in Beverly Hills, ist reich und interessiert sich für Geschichte und Kultur. Die beiden lieben sich jedoch – es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch bereits nach der Hochzeit stellen sie fest, dass sie in vielen Sachen unterschiedlich sind. Die Honeymoon-Woche in Frankreich und Venedig wird für beide zum absoluten Horror! Nichts kann mehr die Scheidung der beiden aufhalten, denkt man sich als Zuschauer. Doch Hoffnung gibt es immer und wenn wir Menschen unseren Egoismus, den größten Feind des Menschen überhaupt in meinen Augen, etwas lindern, dann sieht doch alles viel optimistischer aus. Und eine Entschuldigung kann manchmal auch Wunder bewirken, wenn sie aus tiefstem Herzen kommt.

Die beiden Protagonisten sind sicherlich dafür verantwortlich, dass der Film zumindest etwas mehr an Qualität gewinnt. Sowohl Bittany Murphy, als auch Ashton Kutcher (momentan sehr erfolgreich auf MTV mit Punked und neulich hat er laut Gossip-News Demi Moore mit seinen 26 geheiratet!) sind sehr talentierte, junge Schauspieler, die man auch in weiteren Filmen sehen wird (Bittany war bereits in 8 Mile zu sehen). Brittany ist eine wunderschöne Frau, die eigentlich mit Reese Weatherspoon einige Gemeinsamkeiten hat, was das Äußere angeht. Ashton ist ebenfalls gutaussehend und ist wiederum mit einem Josh Hartnett zu vergleichen. Ihr Zusammenwirken ist gelungen, auch wenn sie als Charaktere in ihren Rollen einige Unterschiede aufzuweisen haben. Zu erwähnen wäre im Film auch der Auftritt von Schauspieler David Rasche als Vater von Sarah. Er gehört zu den Darstellern, die man in vielen Serien und Filmen in zweiten Rollen gesehen hat. Für Werbung sorgt im Film eigentlich nur der Autoverleih von Budget. Ist auch befriedigend für die Produktion einer Komödie ohne große Namen. Musikalisch sind mir im Film einige klassische Sachen von Wagner und Vivaldi aufgefallen, sowie das dynamische „What is love“ von Haddaway. Schön anzusehen im Film auch die Kulisse der Schneelandschaft der französischen Alpen, aber auch der Stadt der Romantik Venedig.

Fazit
Teilweise amüsant, teilweise aber auch mit einem Mangel an Gags, ist „Voll verheiratet“ eine nur befriedigende Liebeskomödie. Für einen lockeren Abend, bei dem man stressfrei etwas anschauen möchte, kann ich sie empfehlen. Doch mit Sicherheit ist der Film nicht für mehr geeignet. Tage danach wird man bereits die Handlung aus den 96 Minuten des Films vergessen habe, mit Ausnahme zweier vielleicht Szenen (Kakerlake im Gesicht von Tom und Französin schubst Auto den Hang runter), die so richtig lustig waren. Erinnern wird man sich jedoch an die beiden Darsteller Brittany Murphy und Ashton Kutcher, die aussichtsreich ihre Hollywood-Karrieren beginnen.

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