Die weiße Massai (DVD) Testbericht

ab 45,65
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Erfahrungsbericht von nele83

Eine Liebe im Busch

Pro:

sehr gefühlvoll

Kontra:

nur was für leute, die sich für afrika interissieren, gar nicht wie das Buch

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leser,

heute möchte ich mich ein mal an einem Filmbericht versuchen, dies ist mein erster auf diesem Gebiet, als habt bitte Nachsicht mit mir. Der Film, den ich euch vorstellen möchte heißt "die weiße Massai" und ist eine Verfilmung des gleichnamigen Buches von "Corinne Hoffman", welches auf wahren Begebenheiten beruht.

- Die Geschichte des Films -

Die Hauptdarstellerin Carola ist mit ihrem Verlobten im Urlaub in Kenia, als sie auf einer Fähre den Massai-Krieger Lemalian sieht, der es ihr sogleich angetan hat. Carla kann ihre Gedanken kaum mehr von diesem Mann wenden, der sie zu tiefst beeindruckt hat.
Durch viele kleine Zufälle trifft das Schweizer Paar noch mehrmals af den Massai-Krieger und mit jedem mal wächst die Spannung zwischen den beiden, die auch auf Seiten Lemalians nicht geringer ist.
Als sich schließlich der Abflugtag nähert, beschließt Carola kurzer Hand in Kenia zu bleiben und ihr Glück mit dem Massai auf die Probe zu stellen. So verlässt sie noch am Flughafen ihren Verlobten und macht sich auf die Suche nach Lemalian, der mittlerweile wieder zurück in sein Heimatdorf Barsaloi inmitten des Samburulandes unterwegs ist.
Auch davon lässt Carola sich nicht aufhalten und macht sich ebenfalls auf den Weg dorthin, obwohl dieser für sie, die aus einem Land voller Luxus kommt, nicht leicht ist, denn sie muss sich in Überfüllte Busse quetschen und stundenlange Wartezeiten auf sich nehmen, um am Ende der Reise in einem Ort ( Maralal) zu landen, der so scheint es am Ende der Welt ist und noch kaum Zivilisation erfahren hat.
Dort trifft sie auf eine andere weiße Frau, die ebenfalls mit einem Farbigen zusammen lebt. Bei ihr kommt Carola zunächst unter, während sie darauf wartet, dass Lemalian von ihrer Anwesenheit erfährt und sie aufsucht, was er nach mehreren Wochen des Wartens dann auch tut.
Mitten in der Nacht taucht er auf, nimmt Carola mit sich in ein schäbiges Hotel. Hier kommt es nach wenigen Minuten zu einem sehr unromantischen Liebesspiel, nach dem Carola niedergeschlagen ist, ihre Liebe zum dem ihr völlig Fremden jedoch nicht aufgeben will. Als Lemalian ihre Niedergeschlagenheit bemerkt, fragt er sie nur, ob sie bei ihm bleiben und mit in sein Dorf kommen möchte. Dies tut Carola dann auch und damit beginnt der eigentliche Film, der das mühsame und für Carola sehr gewöhnungsbedürftige Leben in einer ihr völlig fremden Welt erzählt. Sie wird mit unzähligen Kultur- und Verständnisproblemen konfrontiert und schafft es doch immer wieder irgendwie die Probleme ihrer neuen Familie zu lösen. Auf ihrem Weg bekommt sie häufig Unterstützung von dem Pater der örtlichen Mission, der ihr zu Beginn zwar ehr abgeneigt ist und ihr nichts zutraut, die schließlich aber doch Freundschaft schließen.
Das ihre Liebe am Ende doch zum Scheitern verurteilt ist, beruht zum größten Teil auf den viel zu unterschiedlichen Kulturen und der sich steigernden unberechtigten Eifersucht ihres Mannes Lemalian.

- Hintergrund zum Film -

Die Namen der Personen im Film sind nicht identisch mit den realen Namen der wirklichen Geschichte, da diese geschützt werden sollen. Auch spielt der Film nicht in dem echten Barsaloi, da auch hier die Bewohner von neugierigen Touristen ferngehalten werden sollen.
Hierfür wurde eigens ein ganz neues Manyatta-Dorf etliche Kilometer von dem tatsächlichen Schauplatz fast identisch nachgebaut. In diesem Film-Ort wurden echte Massai-Familien eingesiedelt, die dann in dem Film als Statisten auftauchen, aber ihr wirkliches Leben dort leben, sodass viele Szenen nicht gestellt werden mussten.
Im Vergleich zum Roman wurden wie es immer so üblich ist natürlich nicht alle Szenen verfilmt und einige wurden auch etwas abgeändert, jedoch entspricht der grobe Kern immer der Wahrheit.
Die Schauspieler der Hauptpersonen wurden so gewählt, dass sie möglichst viel Ähnlichkeit mit den wirklichen Personen haben.
z.B. die Rolle des Lemalian nicht mit einem Massai besetzt, da es für einen Massai kaum verständlich zu machen scheint, warum ein Leben verfilmt werden sollte und dieser vermutlich nicht ein mal verstanden hätte was ein Film ist, daher hat man Jacky Ido für diese Rolle auserwählt, der jeden Drehtag mehrere Stunden in der Maske benötigte um in Lemalian, den Massai verwandelt zu werden.
So kommt es auch, dass in diesem Film sehr viele Englische Passagen vorkommen, was aber auch realitätsnah ist, denn auch die echte weiße Massai musste sich ja auf Englisch verständigen. Allerdings möchte ich hier jetzt niemandem Panki machen, diese Szenen sind auch für diejenigen mit wenig Englischkenntnissen leicht zu verstehen.

Titel: Die weiße Massai
Genre: Drama
Deutschland 2005
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Dauer: 131 Min.
Verleih: Constantin
Start: 15.09.2005
Regie: Hermine Huntgeburth
Buchvorlage: Corinne Hofmann

- Die Schauspieler und das Filmteam -

Nina Hoss in der Rolle der Carola
Jacky Ido in der Rolle des Lemalian
Janek Rieke in der Rolle des Stefan, Carolas Verlobten
Katja Flint in der Rolle der Elisabeth, der anderen weißen Frau
Nino Prester als Pater Bernando, der eine kleine Mission in Barsaloi leitet
Hermine Huntgeburth in der Regie

- Mein Empfinden -

Ich habe den Film in der Sneak-Preview gesehen, was so viel heißt, wie ein paar Tage bevor er eigentlich ins Kino kommt. Aber wenn man in eine Sneak geht, dann weiß man vorher nicht, was man sehen wird, sondern wird erst beim Filmstart überrascht.
Ich hatte eigentlich nicht mit diesem Film für die Sneak gerechnet, da zumeist ehr kleiner Filme dort laufen und ich "die weiße Massai" schon für zu stark umworben hielt, als dass er hier gezeigt werden könnte, aber meine Vermutungen sollten wiederlegt werden. Dies hat mich allerdings gar nicht gestört, denn so habe ich diesen Film schon ehr als viele andere gesehen und da ich ihm eh schon länger entgegengefiebert habe, war ich sehr positiv erfreut.
Zunächst zog sich der Anfang des Films, in dem die Vorgeschichte erzählt wird, wie Carole auf Lemalian trifft usw., sehr in die Länge, was meiner Meinung nach auch hätte verkürzt werden können. Doch nachdem dann die eigentliche Handlung beginnt, bekommt man einen kleinen Einblick in die Lebensweise der Massai und von der kargen Landschaft des Samburulandes, welche viele Probleme für die dort lebenden Menschen verursacht.
Die Menschen im Film werden sehr warmherzig und freundlich dargestellt.
Die Probleme, mit denen Carola zu kämpfen hat sind im Film gut aufgezeigt und leicht verständlich. Allerdings finde ich es schade, dass sich der Hauptteil der Geschichte zwar um das Leben Carolas unter den Massai dreht, man aber von diesen Menschen und ihrer Kultur nur das aller nötigste erfährt, was gerade für die jeweilige Szene wichtig ist, die Hintergründe für das Verhalten einiger Personen im Film wird hingegen gar nicht erklärt, trotzdem werden diese Szenen häufig sehr in die Länge gezogen.
Von den Schauspielern war ich sehr angetan, Jacky Ido z.B. war mir bisher gar nicht bekannt und hat mit seiner Darstellung des Lemalian meine Zustimmung getroffen, denn er hatte so ziemlich das getroffen, was ich mir in meiner Phantasie vorher ausgemalt hatte. Auch die Rolle der Carola war meiner Meinung nach sehr gut besetzt, denn Nina Hoss wirkt sehr sympathisch und bringt ihre Rolle sehr glaubwürdig rüber, auch wenn mich an manchen Stellen genervt hat, dass sie irgendwie immer den gleichen Gesichtsausdruck zu haben scheint (ein seltsames Lächeln).


- Fazit -

Ich habe noch ein wenig gemischte Gefühle, was diesen Film anbelangt.
Zunächst wollte ich ihn unbedingt sehen, da ich auch die gesamt Buchreihe dazu gelesen habe und davon sehr begeistert war. Doch als ich direkt danach aus dem Film rauskam und wieder zu Hause war, war ich erst sehr enttäuscht, da einige Szenen, die ich zu sehen erwartet hatte gar nicht gezeigt wurden, dafür aber andere, die ich für weniger wichtig hielt. Auch fand ich den Film zunächst wenig beeindruckend, weil er wesentlich weniger Tiefe hatte, als ich nach dem Buch erwartet habe.
Die anderen, mit denen ich den Film zusammen gesehen haben, kannten das Buch nicht und fanden den Film daher wesentlich packender als ich.
Nachdem ich jetzt aber eine Zeit lang darüber nachgedacht habe, muss ich dem Film nun doch den Titel "gelungen" geben, denn ich hätte selbst nicht gewusst, wie man die ein oder andere Szene besser machen kann, wie kann ich also Kritik äußern, wenn ich keine Verbesserungsvorschläge habe? Auch bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass der Zeitrahmen des Film vermutlich gesprengt worden wäre, hätte man noch mehr bedeutende Szenen eingebaut, denn das Verhältnis von diesen Szenen zu den einfachen Unterhaltenden muss ja immer noch ausgewogen bleiben, sonst bekommt der Film einen schalen Charakter. Dieses ausgewogene Verhältnis ist meiner Meinung nach sehr wohl gegeben.
Die Wahl der Schauspieler kann ich nur noch mal als gelungen bezeichnen und auch die Einbindung der Einheimischen Massai als Statisten im Dorf ist sehr glaubwürdig.
Zwar hat der Film keinen sehr großen Unterhaltungswert, da hier wenig Spannungshöhepunkte ect vorhanden sind, und er spricht wohl ehr das weibliche Publikum an, doch "die weiße Massai" ist durchaus sehenswert und bekommt meine Empfehlung.

Viel Spaß beim Gucken

46 Bewertungen, 19 Kommentare

  • Mondlicht1957

    23.02.2008, 14:42 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Pet - auch Dir ein schönes Wochenende

  • mrwong

    04.02.2008, 21:09 Uhr von mrwong
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & LG felix

  • manu63

    30.01.2008, 12:35 Uhr von manu63
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg manu63

  • Lachesis

    30.01.2008, 12:00 Uhr von Lachesis
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ist immer so eine Sache mit Verfilmungen. Kennt man das Buch, ist man meistens doch irgendwie enttäuscht. Ich habe "Die weiße Massai" zwar nicht gelesen, fand den Film aber trotzdem schlecht :)

  • wir_2

    23.01.2008, 15:46 Uhr von wir_2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schön und ausführlich, wir2

  • tipsi3

    23.01.2008, 15:27 Uhr von tipsi3
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab den Film selbst gesehen . Fand ihn richtig gut . LG

  • marmer22

    22.01.2008, 20:25 Uhr von marmer22
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich lese immer gegen .lg

  • Kjeldi

    17.08.2007, 21:42 Uhr von Kjeldi
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse Film und klasse Bericht

  • XXLALF

    10.08.2007, 15:59 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    Zeigen wir Demut, so wachsen unsre positiven Eigenschaften an. Sind wir jedoch voller Stolz, rückt das Glück in weite Ferne, drum lese auch gegen. Lg XXLALF

  • morla

    10.08.2007, 00:32 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l.g. petra

  • Girlfriend07

    09.08.2007, 19:34 Uhr von Girlfriend07
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Girlfiriend

  • woelfchen82

    09.08.2007, 18:53 Uhr von woelfchen82
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh. lg

  • MarkusH18

    09.08.2007, 16:57 Uhr von MarkusH18
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller und informativer Bericht, deshalb ein sehr hilfreich von mir!! Weiter so! Gruß Markus!!

  • oxalife

    09.08.2007, 16:35 Uhr von oxalife
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • rotezora1974

    09.08.2007, 15:31 Uhr von rotezora1974
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finde es immer problematisch, eine Verfilmung eines Buches zu sehen, das man kennt. Bücher sind fast immer intensiver. Aber ich denke, Du hattest Glück, einen einigermaßen brauchbaren Film in der Sneak zu sehen. Ich hatte bisher immer Pech.

  • manyatta

    09.08.2007, 15:20 Uhr von manyatta
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich hatte auch etwas mehr erwartet von dem film und war auch enntäuscht. lieber das buch lesen ;o)

  • LittleSparko

    09.08.2007, 15:13 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • waltraud.d

    09.08.2007, 14:45 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Vicky

    09.08.2007, 14:07 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh - Vic