Dresden (DVD) Testbericht

Dresden-dvd
ab 9,98
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Erfahrungsbericht von wm_2006

Bomben über der Stadt

Pro:

imposante Filmszenen, sehr gute Schauspieler

Kontra:

keine

Empfehlung:

Ja

Im ZDF lief mal wieder ein wahres Highlight der Fernsehgeschichte: "Dresden". In diesem Film geht es um die Bombardierung der geschichtsträchtigen Stadt im zweiten Weltkrieg und um diesen großen geschichtlichen Hintergrund wurde eine Geschichte gesponnen, die sich sehen lassen kann. Sehr bekannte Schauspieler sorgen dafür, dass der Zuschauer sich hier um Sechzig Jahre zurückversetzt fühlt.


Über den Hintergrund
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Mit "Dresden" wurde erstmals ein Film über die verheerende Nacht in Dresden gedreht. Zwar ging es um eine frei erfundene Geschichte, aber die Hintergründe um den Bombenangriff auf Dresden stammen aus einer wahren Begebenheit. Im Februar 1945 wurde die Stadt Dresden fast dem Erdboden gleichgemacht und bis vor wenigen Jahren galt die Frauenkirche als Mahnmal zu der verheerenden Bombennacht in Dresden. Heute kann man sich die Grausamkeit des Krieges gar nicht mehr richtig vorstellen und daher würde ich diesen Zweiteiler auch ideal für den Schulunterricht empfehlen.
Über 1.200 Tonnen Brandbomben gingen auf Dresden nieder und durch die sehr heiße Luft und der Sogwirkung wurden viele Opfer regelrecht in das Feuer hineingezogen. Es gab so gut wie kein Entrinnen aus der Elbmetropole und Dresden gehörte zu den meistzerstörten Städte Deutschlands. Heute kann man nur erahnen, welche schöne Stadt Dresden vor dem 2. Weltkrieg war und die Altstadt ist auf jeden Fall sehr sehenswert, die man sich nicht entgehen lassen sollte.


Der Inhalt
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Es ist Januar 1945. Der zweite Weltkrieg neigt sich langsam dem Ende, doch da die deutsche Militärführung trotz großer Unterlegenheit an der Front immer noch keine bedingungslose Kapitulation unterzeichnen will, fängt das britische Militär an, bedeutende deutsche Großstädte aus der Luft anzugreifen.
Die junge Krankenschwester Anna Mauth (Felicitas Woll) arbeitet im Martin-Luther-Krankenhaus in der Elbmetropole Dresden. Hier hat sie ihre große Liebe entdeckt und sie arbeitet gerne im Krankenhaus. Doch in der letzten Zeit merkt sie auch am eigenen Leibe, wie brutal der Krieg sein kann, denn immer mehr verletzte Soldaten werden von der deutschen Ostfront ins Krankenhaus transportiert. Und es sterben immer mehr Soldaten erst im Krankenhaus. Dazu kommt es, dass dem Krankenhaus das Morphium ausgeht und die verletzten Soldaten den Ärzten unter den Händen wegsterben.
Annas Auserwählte ist der Arzt Alexander Wenninger (Benjamin Sadler), der ein sehr guter Arzt ist, der aber für seine Patienten auch gerne etwas mehr tun würde.
In England wird inzwischen der nächste Angriff auf eine deutsche Stadt vorbereitet und die Wahl traf hier auf Magdeburg. Der Angriff der Engländer war zwar erfolgreich, aber einige Bomber wurden von der deutschen Artillerie getroffen und einige Piloten können sich nur mit einem Schleudersitz retten. Als einziger englischer Pilot überlebt Robert Newman (John Light) die Notlandung, auch wenn er schwer verletzt ist. Mit letzter Kraft kann er sich gerade noch ins Martin-Luther-Krankenhaus verstecken, wo er eines Tages von Anna gefunden wird. Zunächst hält sie ihn für einen Spion und versteckt ihn sogar vor der deutschen Gestapo.
Mit großer Fürsorge bringt Anna dem Verletzten etwas zu essen und pflegt ihn wieder gesund. Anna fühlt sich irgendwie zu dem Engländer hingezogen, obwohl sie noch kein Wort mit ihm gesprochen hat.
Als sich Anna an den Pfarrer der Frauenkirche wendet (Wolfgang Stumph), sucht sie Rat, was sie tun soll. Sie folgt seinem Rat und sie möchte nur ihrem Herzen folgen. In der Zwischenzeit hat aber Annas Mutter schon längst die Verlobungsfeier mit Alexander vorbereitet und Anna steht plötzlich zwischen zwei Männern.
Als Anna aber erfährt, wer Robert wirklich ist, kommen ihr erste Zweifel. Immerhin war Robert an der Zerstörung vieler deutscher Städte beteiligt.
In England wird indessen der nächste Luftangriff vorbereitet und die Wahl trifft ausgerechnet Dresden, das bislang vom Krieg noch einigermaßen verschont wurde. Dresden wurde vor allem deshalb ausgewählt, weil die Stadt sehr leicht brennen sollte. Sehr viele Dresdner sollten in dem Feuersturm umkommen, um den deutschen endgültig das Genick zu brechen. Insgesamt 800 Bomber starten von England aus in zwei Wellen und Dresden wird danach nicht mehr so aussehen, wie es viele gekannt haben ….


Die Darsteller
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In diesem Zweiteiler haben eine ganze Reihe von bekannten deutschen Schauspielern mitgewirkt, die ich hier einmal kurz zusammenfassen möchte:
- Felicitas Woll als Anna Mauth
- John Light als Robert Newman
- Benjamin Sadler als Alexander Wenninger
- Heiner Lauterbach als Carl Mauth
- Wolfgang Stumph als Pfarrer
- Marie Bäumer als Maria Goldberg
- Kai Wiesinger als Simon Goldberg
Für Felicitas Woll war es wohl eine ganz bedeutende Rolle, denn bislang kannte man sie wohl nur als Darstellerin aus "Berlin, Belrin", aber mit ihrer Rolle von Anna Mauth zeigte sie sehr eindrucksvoll, dass sie auch ernsthafte Rollen spielen kann. Sie spielt die Rolle der Krankenschwester sehr ausdrucksvoll und man nimmt ihr die Rolle durchaus ab.
John Light war bislang hauptsächlich auf englischen Theaterbühnen zu Gast, aber in "Dresden" zeigt er, dass er auch in grossen Spielfilmen sehr gute Leistungen zeigen kann. Er gehört für mich zu den besten Darstellern in diesem Film.
Benjamin Sadler hat durch seine Mitwirkung in "Luther" und "Das Wunder von Lengede" schon große Achtungserfolge zeigen können. Und "Dresden" dürfte für ihn bestimmt der größte Erfolg werden.
Heiner Lauterbach gehört schon seit vielen Jahren zu den besten deutschen Schauspielern und vor allem in den Filmen "Die Sturmflut", "Opernball" und "Der Schattenmann" sind mir noch in guter Erinnerung. Ich habe fast den Eindruck, dass bei großen deutschen Produktionen immer zuerst auch Heiner Lauterbach gefragt wird, ob er gerne mitspielen möchte. Mit seiner Besetzung ist ein großer Publikumserfolg einfach vorprogrammiert.
Kai Wiesinger gehört zu der jüngeren deutschen Schauspielergarde und ich schau ihn mir immer wieder gerne an. Ich habe ihn beispielsweise schon in den Filmen "Kleine Haie", "Comedian Harmonists" oder auch "Stadtgespräch" gesehen und jeder Film war einfach ein Highlight. In "Dresden" spielt er die Rolle des Juden Simon Goldberg, der durch die Bombardierung Dresdens um eine Internierung in ein KZ gekommen ist.
Wolfgang Stumph ist schon seit Jahren ein sehr bekannter Schauspieler und ich schau ihn mir immer wieder gerne an. Unvergessen ist seine Rolle in "Go Trabi Go" oder auch "Der Job seines Lebens". In "Dresden" spielt der den Pfarrer der Frauenkirche, der auch vor der Gestapo keine Angst hat.


Die Szenen
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Die Geschichte um Dresden wurde sehr anschaulich erzählt und die Liebesgeschichte zwischen der Krankenschwester und dem abgestürzten Bomberpiloten wurden sehr gut in die Geschichte verpackt. Was ich sehr gut fand, dass der Kreis sich inzwischen geschlossen hat und als letzte Szene die wiedereingeweihte Frauenkirche zu sehen ist, die heute bestimmt noch schöner aussieht als vor 60 Jahren, als der Sandstein der gewaltigen Hitze einfach nicht mehr standhalten konnte.
Sehenswert sind vor allem einige Originalaufnahmen von damals, die nahezu perfekt in den Film eingearbeitet worden sind. So wird der Spielfilm fast schon zu einem Dokumentarfilm, der sehr viel sehenswertes über die damalige Zeit brachte. Vor allem die Autos von damals und die Kostüme macht den Anschein, dass man sich wirklich im Jahre 1945 befindet.
Sehenswert sind vor allem die Zeit der Bombenangriffe, wo viele Dresdner von einem Luftschutzbunker in den nächsten flüchten müssen, weil sie sonst erstickt worden wären. Dies zeigt der Film auch sehr anschaulich. Der Film zeigt aber auch, dass die deutsche Wehrmacht selbst Schuld hatte, dass viele Großstädte so bombardiert wurden. Denn gegenüber dem Feind wären die Deutschen genauso kompromisslos gewesen, wie die Engländer.


Der Sendetermin
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Der Zweiteiler "Dresden" lief im ZDF am 5. und 6. März in der Primetime von 20:15 Uhr bis 21:45 Uhr. Wer diesen sehr sehenswerten Film verpasst haben sollte, kann sich den insgesamt dreistündigen Film am 11. März ab 20:15 Uhr noch einmal im Sender Phönix anschauen. Alternativ kann man sich auch die Doppel-DVD anschauen, die ab dem 9. März zu kaufen gibt.


Meine Meinung
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Bei der Besetzung von Felicitas Woll war ich anfangs skeptisch, ob sie die richtige Besetzung wäre, aber sie mich in der Rolle der Krankenschwester sehr überzeugt. Durch den geschichtlichen Hintergrund nimmt man ihr die Rolle auch ab. Gerade die Szenen, als die Bomben herunterfielen waren sehr gut produziert und man hatte hier als Zuschauer selbst den Eindruck mittendrin zu sein. Hier hat das ZDF mal wieder einen wahren Volltreffer gelandet, auch wenn es ein sehr ernster Film war und viele Dresdner, die die damalige Nacht selbst miterlebt hatten, werden sich wieder an viele Dinge erinnern, die sie fast schon verdrängt hatten.
Heute ist Dresden wieder eine wunderschöne Stadt geworden, die ich vor einigen Jahren selbst noch besucht hatte. Ein Besuch der Altstadt gehört fast zum Pflichtprogramm und ich bin mir sicher, dass ich noch mal hinfahren werde, um auch in den Genuss der Wiederaufgebauten Frauenkirche zu kommen.

17 Bewertungen, 8 Kommentare

  • Mondlicht1957

    23.08.2007, 01:35 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Pet

  • anonym

    13.05.2007, 01:53 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi

  • bigmama

    11.05.2007, 23:23 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • morla

    11.05.2007, 21:48 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönes wochenende. l. g. petra

  • LittleSparko

    11.05.2007, 20:55 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • MasterT86

    11.05.2007, 14:15 Uhr von MasterT86
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein super Bericht. Lg Tobias

  • Vicky

    11.05.2007, 13:46 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich - Vic

  • tobbbbi

    11.05.2007, 11:50 Uhr von tobbbbi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht! Wünsche ein schönes Wochenende! LG Tobias