The Devil's Rejects (DVD) Testbericht

ab 5,14
Auf yopi.de gelistet seit 04/2011

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Erfahrungsbericht von MOFFt

DER TARANTINO UNTER DEN HORRORSTREIFEN

Pro:

Ähnlichkeiten zu Tarantino-Filmen aber im Horror-Genre, Darstellung der Charaktere, gelungene Wendungen und passendes Ende, spannend, fesselnd, Hauptdarsteller, viele Extras

Kontra:

brutale und sadistische Szenen, nichts für schwache Nerven oder labile Mägen

Empfehlung:

Ja

solche oder ähnliche Aussagen habe ich schon gehört über Rob Zombie, der Regie geführt hat beim Horrorstreifen - The devil's rejects - von dem dieser Bericht handelt.



=ALLGEMEINES===

Meine Freundin und ich haben uns schon vor einiger Zeit Das Haus der 1000 Leichen angesehen. Der Schock-Sänger Rob Zombie mit gleichnamiger Band (ehemals White Zombie), führte Regie bei dem blutrünstigen, aber sehenswerten Streifen. Da der Film das gewisse Etwas hat, schwer zu beschreiben, aber Tarantino Fans wissen was ich damit meine, war es klar dass ich mir auch den Nachfolger The Devil's Rejects nicht entgehen lasse. In einem österreichischen Elektrohandel hab ich die special Edition (2 DVDs) dann auch um 10 Euro ergattert, ein günstiger Preis wie ich meine, da Horrorfilme oft stolze Euros kosten.

Es gibt übrigens auch Doppelpakete mit beiden Filmen bzw. 3 DVDs, wer sich gleich die volle Rob Zombie Ladung geben möchte. Ich kenne nur die FSK18 Version, ob es eine geschnittene 16-er gibt kann ich jetzt nicht sagen.



=STORY===

Vorgeschichte - Haus der 1000 Leichen
Es ist zwar nicht unbedingt nötig den ersten Teil, wenn wir ihn hier so nennen möchten, vorher zu sehen doch man sieht die Hauptdarsteller so vielleicht in einem etwas anderen Licht, als wenn man nur den 2. Teil sieht.
In Haus der 1000 Leichen machen wir Bekanntschaft mit der Familie Firefly. 4 junge Horrorfreaks sind auf der Suche nach dem legendären Dr. Satan und finden ihn schliesslich auch. Leider treffen sie somit auf Captain Spaulding, dem Anführer der sadistischen Familie, dem die 4 bald zum Opfer fallen.

The Devil's Rejects (TDR)
setzt dort an, wo der erste endet. Der Sheriff Wydell, getrieben von Rache seines Bruders der ebenfalls den Fireflys zum Opfer gefallen ist, überrascht die abgedrehte Truppe im Schlaf und durchsiebt deren Ranch mit einem wahren Kugelhagel. Mamma Firefly wird gefangen genommen und ein weiterer Familienangehöriger stirbt beim Feuergefecht. Dennoch können Otis und dessen Schwester Baby flüchten. Knapp entkommen warnen sie natürlich auch ihren Vater Spaulding und so treffen die drei Killer auf der Fluch bald auf ihre ersten Opfer.

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten, ein paar Eindrücke kommen weiter unten noch, wobei die mitunter übersprungen werden sollten um überraschende Momente nicht vorweg zu nehmen.



=EINDRUCK / MEINUNG===

TDR ist keinesfalls eine simple Fortsetzung des ersten Teiles. Vielmehr unterscheiden sich die beiden Teile sogar teilweise grundlegend. Was bei beiden Teilen gleich ist, sind natürlich die drei Flüchtigen, auf die wir gleich etwas eingehen werden. Des weiteren wird der Zuseher auch mit allerlei Grausamkeiten, sadistischen oder auch erniedrigenden Handlungen konfrontiert. Mit Blut und Brutalität wird auch bei TDR nicht gespart, aber dennoch schlägt TDR eine ganz neue Schiene ein. Waren im Haus der 1000 Leichen die Familie Firefly noch die alleinigen Jäger, die ihre Opfer böse herrichten, geraten die drei Flüchtigen in TDR zunehmends unter den Druck des rachegetriebenen Sheriffs. Eine gelungene Wende in der Abhandlung ist meiner Meinung auch der Punkt, wo Otis, Baby und Spaulding selbst Opfer der sadistischen Handlungen des Sheriffs werden. Kennt man die Handlungen des Trios vom ersten Teil nicht, so tun sie einem fast schon ein wenig leid.

Sheri Moon Zombie, die Ehefrau von Rob Zombie spielt die weibliche Folterschönheit im Film. Baby lockt manche Männer in die Fänge ihrere Familie und ist auch selbst nicht zimperlich, was den Umgang mit Schusswaffen oder Messer angeht. Sie spielt die mordlustige Blondine sehr überzeugend, wenn sie auch optisch nicht wirklich zum Rest der ungepflegten, dreckigen Familie passt.

Otis ist Babys Bruder, mit dunklem Bart und langen, grauen aber dreckigen Haaren sieht man nicht viel von dessen Gesicht. In den passenden Momenten aber erhöht eine Nahaufnahme in Bill Moseleys blutverschmiertes Gesicht noch zunehmends den Ekelfaktor, der bei manchen Szenen hochgetrieben wird. Er sieht sich selbst als Satan, als Ausgeburt der Hölle und spielt die durchgeknallte, herzlose Rolle ebenfalls sehr überzeugend. Er liebt es mit seinen Opfern zu spielen oder sie zu erniedrigen.

Captain Spaulding wird gespielt von Sid Haig und ist mit seinen schwarzen Zähnen, seiner sichtlich lange nicht gewechselten Unterwäsche wohl einer der abstossendsten Personen der Firefly Familie. Anfangs ist er auch als Clown geschminkt, so wie im ersten Teil, doch dieses Makeup legt er bald ab und gibt sich in natura. Das Clownoutfit (nur im Gesicht) macht ihn aber keineswegs freundlicher, vielmehr bekommen Kinder Angst vor ihm und das nicht nur weil er vor dessen Augen seine Mutter zusammenschlägt um ihr Auto zu stehlen.


Sicher sind manche gespannt was einem im Streifen so alles erwartet. TDR ist ein Horrorstreifen, getränkt mit Blut und Brutalitäten und dementsprechend sollte man auch gute Nerven und einen stabilen Magen in die 106 Minuten mitbringen, die der Film dauert. Wem Kopfschüsse oder durchgeschnittene Kehlen schon nervös machen, der wird mit den folgenden Szenen ein Problem bekommen. Hier wird beispielsweise einer Frau die Gesichtshaut ihres Freundes aufgesetzt, die ihm zuvor Otis noch bei lebendigem Leibe runtergeschnitten hat.
Richtig eklig wirds auch als die Polizei die Därme besichtigt, die von einem der Opfer über den Highway verstreut lagen.

Die Grausamkeiten gibt es mehr oder weniger auch in anderen Horror- oder Splatterfilmen, was TDR aber von der Masse deutlich abhebt ist das gewisse Etwas, das man auch in Tarantinofilmen immer wieder miterleben darf (zb. Pulp Fiction). So wie Tarantino, bietet Rob Zombie seinen Zusehern zum einen viel dreckige Umgebung mit Blut und Gemetzel des Trios und springt in der nächsten Szene ins andere Extrem, wo Spaulding und Baby bei einer Autofahrt Otis nerven, sie mögen ein Eis. Otis sagt noch - sicher nicht - in gewohnt derber Ausdrucksweise und eine Sekunde später lecken die beiden schon am Eis, als sei die Szene aus einer Teeniekomödie (ab)gefallen.

In dem Takt gehts dann auch weiter. Langeweile oder unspektakuläre Filmabschnitte gibt es kaum. Selbst die vielen Dialoge in denen die Furcht der Opfer oder der Rachedurst des Sheriffs stets deutlich vermittelt wird, halten die Spannung sehr hoch.

Abwechslung kommt auch immer wieder mit der verschiedenen Kameraführung und Szenenschnitte auf, die oft auf Mitschnitte von Reportern oder Fernsehen schwenkt, die man an der schlechten Fernsehauflösung erkennt. So als ob man viel zu nahe an der Mattscheibe sitzt mit sehr grobkörnigem Bild.

Natürlich hat mir auch die Filmmusik gut gefallen. Rob Zombie wählte hier nicht nur harten Metal aus, wie viele vielleicht erwarten, obwohl er bei manchen Szenen natürlich mehr als passend ist, sondern man hat auch hier allerlei Abwechslung für den Musikgeschmack. Von ruhig bis heftig ist alles dabei.

Besonders gut fand ich auch das Ende. Zuerst wurde ich enttäuscht mit einem scheinbaren Ende, dass ich mir nicht erhofft hatte, doch dann kam doch noch ein Abschluß wie er für TDR passender nicht sein könnte. Wie der Film ausgeht wird natürlich hier nicht verraten.


Mir hat sowohl Haus der 1000 Leichen, wie auch The Devil's Rejects echt gut gefallen. Der Vollständigkeit halber sollte man sich beide Filme (Teile) auch in der richtigen Reihenfolge ansehen. Beide Filme gehören von Handlung und Personen eindeutig zusammen und dennoch sind beide sehr unterschiedlich.
Tarantino-Touch hat vor allem TDR und so wird man Rob Zombies wohl noch öfter als den Tarantino der Horrorstreifen vergleichen.
Ich jedenfalls hoffe, dass TDR nicht der letzte Film von Rob Zombie ist und evtl. neue Streifen werden sicherlich auch auf meiner To-Watch Liste stehen.



=DVD===

Da ich TDR von DVD gesehen habe, möchte ich vor allem über die Special Edition noch ein paar Worte verlieren.
Die erste DVD bietet den Film und ein paar Trailer. Man kann den Streifen in deutsch oder englisch mitverfolgen oder aber als Extra die Audiokommentare von Rob Zombie oder den Hauptdarstellern genießen (muss ich noch nachholen).
Sowohl Tonqualität in DTS 6.1 ES oder Dolby Digital 5.1 EX, wie auch die Qualität des Bildes in 16:9 oder 1:1,85 Format weiß zu überzeugen und bietet keine Mängel.
Auch das Menü bzw. die Menüführung ist keineswegs simpel und statisch, sondern dynamisch mit hinterlegten Szenenauschnitten, aufgebaut in bedrohlichen Zeitungsartikeln.

Die Special Edition zeichnet sich durch die zweite Extra DVD aus, die vollgepackt ist mit allerlei Add-ons.
So bekommt man zum Beispiel mit 30 Days in Hell eine 140 Minuten lange Dokumentation über die Entstehung des Filmes zu sehen. Gehören Outtakes, gelöschte Szenen oder Music Videos noch zu den eher standard-Dingen einer Special DVD, so gehört das Tidy-Special in Erinnerung an Matthew McGory wohl schon eher zu Besonderheiten.
Ein Special über die Morris Green Show gibts ebenso, in der über die 3 Killer getalked wird.

Die Special Edition ist also vollgepackt mit massenhaft Bild und Tonmaterial, die einen für viele Stunden fesseln kann und wird ... sofern man natürlich diesem Genre nicht abgeneigt ist!



So bedanke ich mich noch fürs Lesen dieses etwas länger gewordenen Berichtes und wünsche Euch angenehme Abendstunden mit Captain Spaulding uns seiner kranken Familie ...

... heute schon geMOFFt?

56 Bewertungen, 19 Kommentare

  • angela1968

    18.04.2007, 00:59 Uhr von angela1968
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh von mir

  • anonym

    23.03.2007, 23:42 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • anonym

    07.03.2007, 21:07 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris :-)

  • taz772112

    11.02.2007, 02:34 Uhr von taz772112
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & LG :o)

  • kolibri850

    23.01.2007, 18:54 Uhr von kolibri850
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, Gruß Michael

  • Sternenhimmel

    26.12.2006, 13:23 Uhr von Sternenhimmel
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Django006

    25.12.2006, 14:15 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan ;>))))

  • anonym

    24.12.2006, 14:20 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ♫♫♫ Ein Frohes Fest und Besinnliche Feiertage ♫♫♫

  • Sayenna

    24.12.2006, 13:59 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • campino

    24.12.2006, 07:50 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    -:- -:- -:- Fröhliche Weihnachten! -:- -:- -:-

  • bigmama

    24.12.2006, 00:56 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    Frohe Weihnachten! LG Anett

  • morla

    23.12.2006, 21:37 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Baby1

    23.12.2006, 21:18 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    * ~~ * Lieben Gruss und ein frohes Fest Anita * ~~ *

  • Madrianda

    23.12.2006, 21:07 Uhr von Madrianda
    Bewertung: sehr hilfreich

    +++sh+++ Frohes Fest wünscht Beate

  • sindimindi

    23.12.2006, 20:48 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Frohes Fest! - ob mit oder ohne Captain Spaulding...;-) LG, Roland

  • crazygirl046

    23.12.2006, 17:59 Uhr von crazygirl046
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und frohes Fest! LG Jasmin

  • topfmops

    23.12.2006, 17:06 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    Und gaaanz besonders Dir wünsche ich frohe, besinnliche und völlerische FETT – Tage, einen guten Rutsch ins Neues Jahr, auf dass Dir alles gelingen möge, was Du Dir vornehmen wirst.

  • Hexentanz77

    23.12.2006, 15:04 Uhr von Hexentanz77
    Bewertung: sehr hilfreich

    --sh---frohes Fest---

  • LittleSparko

    23.12.2006, 14:55 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela