The Transporter (DVD) Testbericht

D
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ab 5,05
Auf yopi.de gelistet seit 02/2010
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von andy77

Der etwas andere Kurierdienst

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Inhalt:

Regel Nr. 1 - Stelle keine Fragen!
Regel Nr. 2 - Öffne niemals ein Paket!
Regel Nr. 3 - Wenn du eine der beiden Regeln brichst, bist du tot!

Frank Martin (Jason Statham) ist Spezialist für Kurierdienste. Er transportiert illegale Lieferungen ohne zu Fragen von einen zum anderen Ort. In der Unterwelt Frankreichs genießt er aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Präzision einen sehr guten Ruf.

Als Frank bei einem Auftrag jedoch eine seiner eigenen Regeln missachtet beginnen ihm die Problemeüber den Kopf zu wachsen. Er sollte eine große Tasche zum vereinbarten Treffpunkt bringen, doch plötzlich vernimmt er Geräusche aus seinem Kofferraum. Die Neugierde und ein wenig Mitgefühl überwältigen ihn und er macht einen entscheidenen Fehler. Er öffnet die Tasche und gibt seiner teuren Fracht, die gefesselte asiatische Schönheit Lai (Shu Qi) etwas zu trinken und lässt sie kurze Zeit unbeaufsichtigt. In diesem Moment kann sie fliehen und als er sie wieder eingefangen hat, stehen plötzlich zwei Polizisten an seinem Wagen. Die Probleme beginnen.

Als sein Auftraggeber Wall Street (Matt Schulze) ihn reinlegen will, gerät er zwischen die Fronten der Polizei und dem Menschenhändlerring seines Widersachers. Ständig auf der Flucht vor den eiskalten Killern von Wall Street beginnt eine Hetzjagd sondergleichen...

Kritik:

\"The Transporter\" ist das Regiedebüt von Louis Leterrier, der vorher als Produktionsassistent bei \"Alien - Resurrection\" und Luc Bessons \"Johanna von Orleans\" tätig war. Luc Besson ist es auch, der zusammen mit Robert Mark Kamen das Drehbuch zu \"The Transporter\" verfasst hat. Dies mag auf den ersten Blick vielversprechend klingen, offenbart aber letztendlich nicht viel mehr als einen weiteren konventionellen Action Reißer, ohne viel Tiefgang.

Die Idee eines Kurierfahrers, der Kleinganoven von ihrem Überfällen abholt oder illegale Lieferungen tätigt, scheint erst einmal etwas Neues zu sein. Natürlich wird dies mit der nötigen Prise Coolness und schwarzem Humor ausgestattet, denn Frank ist schließlich die perfekte, minutiös durchgeplante Maschine. Er lässt niemanden an sich herankommen und duldet keine auch nur kleinste Abweichung des vorher besprochenen Planes. So wird er schnell zum undurchschaubaren, aber doch sympathischen Helden, dem alles zu gelingen scheint und der sich nie wirklich an den schmutzigen Machenschaften der Mafia beteiligt. Vergleiche mit Jean Renos Rolle in \"Leon - Der Profi\" drängen sich geradezu auf.

So ist \"The Transporter\" zu Beginn ein rasantes Actionabenteuer mit einem neuen Helden, der reihenweise Polizeiautos schrottreif fährt ohne jemals einen Kratzer am eigenen Wagen zu haben. Jason Statham scheint merklich Spaß an seiner Rolle gehabt zu haben und glänzt im weiteren Verlauf mit beeindruckender Kampfakrobatik, die von Cory Yuen (\"Romeo must die\" und \"Kiss of the Dragon\") choreographiert wurde. Somit braucht er sich kaum hinter seinen asiatischen Kollegen verstecken und drängt sich dem Action Genre als neues Gesicht förmlich auf. Als Partner wurden ihm die in Asien populäre Shu Qi und Francois Berleand an die Seite gestellt. Gerade durch den alternden Kommissar Tarconi und dessen fast freundschaftliches Verhältnis zu Frank gibt dem Film ein wenig unterschwelligen Humor und trägt zum Aufbau des Helden bei.

Der Film kann jedoch dem Anfangstempo nicht durchweg folgen. Schon bald verliert sich die sowieso schon dürftige Handlung in konventioneller Action, gepaart mit Kampfsporteinlagen, deren Höhepunkt wohl die Szene in der Garage darstellt. Frank wälzt sich in altem Autoöl und seine Gegner kriegen ihn nicht mehr zu fassen. Das ist aber auch schon alles, an neuen Ideen. Alles andere kennt man schon und wird schnell langweilig. Vielleicht hätte Leterrier mehr Augenmerk auf seinen Helden legen und dem coolen Jason Statham ein wenig schwarzen Humor einimpfen sollen. Schließlich hat er schon in \"Bube, Dame, König, Gras\" und \"Snatch\" im dem Genre eine gute Figur abgegeben. So aber lacht man eher unfreiwillig.

Der Höhepunkt des schlechten Geschmacks kommt gegen Ende des Filmes, als sich herausstellt, dass der Bösewicht Wall Street Teil eines Menschenhändlerringes ist. In solchen Momenten fragt man sich jedes Mal, weshalb solche Filme plötzlich immer den Sozialaspekt mit einbringen. Aus schlechtem Gewissen über die vielen Toten (von denen es erstaunlicherweise nicht viele gibt) und die hemmungslose Gewalt? Oder um die Taten des Helden, der eigentlich keiner ist und sein will zu rechtfertigen? Ich kann die Frage leider nicht beantworten und werde mich dann beim nächsten Mal wieder über den gleichen Schwachsinn ärgern müssen. Man wünscht sich dabei viel mehr Filme dieses Genres, die sich selbst nicht so ernst nehmen und dadurch ansehnlich werden. \"The Transporter\" hat diese Chance jedenfalls schon nach den ersten 30 Minuten verspielt und Luc Besson wird meiner Ansicht nach auch überbewertet in seiner kreativen Schaffenskraft. Den Beweis hat er hiermit zweifelsohne abgeliefert!

Wertung: 4,5/10

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